Netztest 2018: Deutsche Telekom verteidigt die Krone

Seit Jahren gibt es jährlich den Netztest für Deutschland. Im Wesentlichen prüft man dabei die mobilen Telefon- und Internetverbindungen hinsichtlich der Geschwindigkeit und Stabilität in Deutschland. In den letzten Jahren konnte die Deutsche Telekom jedes Mal den Sieg davontragen. 2016 und 2017 lag der Anbieter jedenfalls vorne. Auch 2018 bleibt es ohne Wechsel an der Spitze. Vodafone behält dabei den zweiten Platz.

Durchgeführt wurde der Test erneut von Chip. Laut eigenen Angaben graste man dafür mit dem Auto in Deutschland rund 10.540 und mit dem Zug 3.110 km ab. In Innenstädten war man ca. 113 Stunden zu Fuß unterwegs. Über 390.000 Messungen hat man durchgeführt. Vodafone und die Deutsche Telekom erzielten dabei einen Quasi-Gleichstand bei den Telefonverbindungen. Beim Internet war die Deutsche Telekom aber immer noch etwas deutlicher vorne.

Die Deutsche Telekom liegt z. B. immer noch an City-Hotspots wie der Reeperbahn in Hamburg vorne. Bei Autofahrten kann Vodafone wiederum auftrumpfen. O2 liegt sowohl beim Telefonieren als auch beim mobilen Internet weiterhin hinten. Beim Surfen ist man dabei näher an der Konkurrenz als im Bereich Telefon. Als Beispiel nennt Chip, dass der Rufaufbau bei Vodafone im Schnitt 3,5 Sekunden dauere. Bei O2 dauert es in der Regel mit 5 Sekunden etwas länger.

Was Downloads betrifft, kommt die Deutsche Telekom beispielsweise im Durchschnitt auf 81 MBit/s, während O2 sich mit gerade einmal 40 MBit/s begnügen muss. Den Gesamtsieg erhält die Deutsche Telekom dann unter anderem auch wegen der konkurrenzlosen Up- und Downloadgeschwindigkeiten. Vodafone hat sich aber gesteigert und holt auf. Das gilt auch für O2, die zwar weiterhin das Schlusslicht bilden, sich aber erstmals auf eine gute Bewertung gesteigert haben. Vor allem auf dem Land schwächelt man aber weiterhin. In Hamburg und München konnte O2 aber z. B. erstmals eine sehr gute Note kassieren.

Auf dem Land rutscht O2 aber in den gerade noch befriedigenden Bereich ab. Das zeigt sich auch in der schlechtere LTE-Verfügbarkeit. Da sind die Deutsche Telekom und Vodafone besser aufgestellt, die auch auf dem Land auf Verbindungsstraßen nur wenig schlechter dastehen als in der Stadt.

Was wiederum das Telefonieren in Zügen betrifft, so liegt hier Vodafone mal vor der Deutschen Telekom, wenn auch knapp. 87 % der Telefonate mit ca. 2 Minuten Länge konnten mit Vodafone-Verbindungen in Zügen beendet werden. Im Falle der Deutschen Telekom waren es 85 %. Blickt man zu O2, so reduziert sich die Quote auf 77 %. Was wiederum LTE in der Bahn betrifft, so haben alle Beteiligten noch viel zu tun. Davon können Vielreisende ein Liedchen singen.

Die kompletten Ergebnisse könnt ihr auch bei Chip im eingangs verlinkten Artikel abrufen. Eine Überraschung sind die Ergebnisse für niemanden, der auch in den letzten Jahren die Netztests verfolgt hat. Es ist aber positiv zu sehen, dass Vodafone und O2 aufholen und sich somit insgesamt die mobile Telefon- und Internetqualität in Deutschland verbessert.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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18 Kommentare

  1. Chip. Als Quelle. Und das auf ’nen Montagmorgen 😀 Dennoch danke für den Beitrag, das Ergebnis bestätigt wieder einmal das Gefühl, was man in Verbindung mit den drei Anbietern so oft im Alltag aufbaut.

  2. Naja. In Berlin ist O2 das einzige Netz, welches zuverlässig Empfang im ÖPNV bietet. Wie da die Telekom und Vodafone so gut abschneiden konnten, ist mir unklar. Da ist nämlich Abstinenz in der U-Bahn angesagt. Und ja, in Berlin fährt alles und jeder mit dem ÖPNV.

  3. Ganz ehrlich: ob ich im Schnitt 81 MBit/s oder 40 habe, ist mir bums.
    Wichtiger ist -mir-, dass ich überhaupt ne stabile Verbindung habe, am besten LTE.
    Und genau das habe ich an vielen Orten weder mit der Telekom, noch mit Vodafone oder O2.
    In der Richtung soll bzw. muss was getan werden und nicht, ob ich an ausgewählten Orten NOCH schneller was runterladen kann …

    • Nach so vielen Jahren 3G/4G scheint es immer noch nicht gemeinhin bekannt zu sein warum die maximale Rate wichtig ist. Das ist ein shared medium und zu Stoßzeiten ist es entscheidend, ob sich zB 100 Kunden, die eine Basisstation gleichzeitig belasten, im Schnitt 40 oder 80 Mbit teilen müssen.

      • Was hat Dein Kommentar jetzt mit meiner Meinung zu tun?
        Genau das interessiert mich eben exakt 0,0. Habe ich doch verständlich beschrieben?
        Stabile Verbindung interessiert mich, möglichst überall. Nicht die Geschwindigkeit.

      • @ Alex falsch verstanden!!!

        die 81 MB bzw. 40 sind auf das endgerät bezogen nicht auf die Sendeeinheit!

    • Hallo Stefan, stimmt , denn unterwegs mit dem Smartphone ist mab in der Regel „Single User“, anders als am heimischen Router wo sich viele Geräte das DSL teilen . Da reichen 40 , ja sogar 20 MBs wen sie dann stabil und mit kurzen Reaktionszeiten daherkommen . Also lieber dicht und praxisgerecht schnell als an Hotspots mit Superspeed ausbauen . Generell sollte an Nutzungsschwerpunkten die Bandbreite pro User begrenzt werden damit alle was vom netz haben. Ich hatte lange zu hause 16 MB/s und kam zurecht , jetzt habe ich 50 , die bräuchte ich unterwegs nie , da würden mir die „alten“ 16 reichen.

  4. Was ich bzgl. O2 sagen kann ist, dass sich die Telefonie stark verbessert hat. Früher hat man oft deutlich länger als 5 sek. warten dürfen bist ein Freizeichen kam. Jetzt ist es rasend schnell. Weiss aber nicht ob das mit dem Standort (Raum Stuttgart) zusammen hängt.

  5. Bei nur 3 Wettbewerbern steht man somit immer auf dem Siegerpodest. Da dūrfen die Leistungen gern gering ausfallen u. die Endverbraucherpreise um so hõher. Schickes D, in dem wir ALLE Gut und gern leben (Zitat Merkel).

    • Wow. Wenn man liest was du schreibst, dann scheint es dir ja sehr schlecht zu gehen.

      Ich würde gerne einen Spendeninitiative für dich ins Leben rufen.

  6. Ich verstehe nicht, wie O2 es auf etwas über ausreichend schaffen kann, ich muss mich in Funklöcher bewegen. Ich hatte mir dieses Jahr eine Aldi-Talk-Karte besorgt, um das Netzt auf meinen persönlichen alltäglichen Strecken zu prüfen und es fiel durch, D1 und D2 waren beide super. Es war auch vollkommen egal, was ich getestet habe: Empfang, wenn Empfang, konnte ich auch telefonieren, wenn Empfang, bekam ich Daten? Bei mir lagen Welten zwischen den netzen und mit D1 und D2 wäre ich sogar ohne LTE noch besser bedient gewesen (habe ich auch getestet). Natürlich, das mag in Berlin und in der Uckermark anders aussehen, aber für mich persönlich kommt O2 erstmal nicht in Frage und das, obwohl ich deren Tarife mit Drosselung auf 1 Mbit super attraktiv finde.

  7. Ich habe persönlich immer meine Schwierigkeiten mit solchen Mobilfunk-Empfangs-Debatten/-Diskussionen, da es immer sehr viele User gibt, die von ihrer eigenen – teils negativen – Situation berichten und diese Situation dann auf das landesweite Gesamtnetz beziehen, was herrlich undifferenziert ist, da es oftmals von so vielen Faktoren abhängig ist.

    Die Netzabdeckung des Mobilfunkbetreibers ist die eine Sache. Viele Leute lassen andere Faktoren aber außer Acht. Ob man es glaubt oder nicht: Auch im Jahre 2018 gibt es noch verdammt große Unterschiede zwischen den einzelnen Smartphones hinsichtlich der Empfangsleistung. Ich bin Telekom-Kunde und nutze ein Pixel 2 XL. Ein Kollege von mir ist auch Telekom-Kunde und nutzt ein Sony-Xperia-Smartphone. Wir stehen im gleichen Raum und ich habe vollen Empfang, während mein Kollege laut Empfangsbalken-Symbol nur die Hälfte des Empfangs hat. Wie gesagt: Gleicher Mobilfunkbetreiber, gleicher Standort. Einziger Unterschied: Zwei unterschiedliche Smartphones.

    Der Empfang während Zug- oder Autofahrten ist auch noch so ein spezielles Thema. Ich bin mir nicht so sicher ob die schlechte Empfangsleistungen grundsätzlich immer an der Netzabdeckung liegen. Ich gehe mal eher davon aus, dass die heutige Smartphone-Technik immer noch nicht mit dem schnellen Mobilfunkmasten- bzw. Mobilfunkzellen-Wechsel klarkommt, denn wenn man mit einem Zug bei einer Störung irgendwo auf halber Strecke in der Pampa kurzzeitig rumsteht, dann sieht die Situation oftmals wieder ganz anders aus mit dem Empfang. Scheinbar ist die Mobilfunktechnik im Jahre 2018 immer noch nicht angepasst für schnelle Mobilfunkmasten/Mobilfunkzellen-Wechsel, denn die Problematik im Auto/Zug tritt besonders häufig bei hohen Geschwindigkeiten auf.

    • Hallo Dennis , ein Problem ist sicher , die Antennen in den Smartphones zu „verstecken“. Siemens S4 und alte Nokias der ersten Handy-Generation hatten noch kleine ausziehbare Flexdraht-Antennchen oder Stummelantennen außerhalb des Gehäuses. Da gehört eine Antenne auch hin. Und im Auto aufs Dach , und ein WLAN-Repeater verteilt im innenraum das Signal . Alles andere ist Krampf und für den chic eines „Smartphones“ das nur nicht nach Funkgerät aussehn darf- das ist es aber – müssen die Netzanbieter unnötig viel Geld in ein dichtes Basisstationsnetz investieren. Warum kommen z. B. Funkamateure, die ihre Antennen aufs Autodach oder die Kotflügel setzen, mit relativ wenig Relaisfunkstellen im UHF Band durch die Republik ?

    • Die Balken sind nur eine willkürliche Angabe. Dich interessiert die dBm der Antenne und die ASU (Active Strength Unit), grob gesagt das RSSI-Equivalent für GSM/EDGE/UMTS-Netze. Und mit ASU sind hier nicht die Active Set Unit gemeint, wie häufig zu lesen ist.

      Einstellungen > Status > SIM-Status
      Seit Android P können die Netzbetreiber die Angaben dort aber verstecken. Vielleicht gibt’s da ne App für.

      Problem mit den Masten ist dass auf dem Land, wo du dich schneller bewegst, weniger stehen als in Städten. Das Gerät ist immer mit drei Masten verbunden. Daher bleibt es unter Umständen länger mit weiter entfernten Masten verbunden so dass die Werte oben in den Keller gehen.

  8. Wenn drei Schnecken ein Wettrennen veranstalten wird bestimmt, irgendwann eine Schnecke gewinnen. Eine Krone für die Oberschnecke!

  9. mblaster4711 says:

    Diese Tests sind doch voll für den Ar…. und obendrein getürkt.
    Als ich noch bei Vodafone war und der Test damals von Connect durchgeführt (beauftragt) wurde, hatten alle (wirklich alle) Mitarbeiter von Vodafone, drei Werktagen vor offiziellem Erscheinungstermin der Zeitschrift ein Exemplar zu Hause in Post.
    Und ratet mal Testsieger war?

    Ich persönlich nutze privat Drillisch über O², habe aber beruflich zwei Galaxy A, eines mit Vodafone und eines mit Telekom (wegen Bereitschaftsdienst). Und überall wo ich mich so eintreibe, ist Vodafone erster beim versagen, Telekom und O² sind etwa gleich auf. Fahre ich aber abseits von „Verbindungsstraßen“ ist bei allen dreien kein Empfang.

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