Netflix will weibliche Talente mit 5 Mio. US-Dollar fördern

Netflix hatte in den letzten Tagen angekündigt, mit einem neuen Fond mehr Diversität und Inklusion in seinen Produktionen zu fördern. 20 Mio. US-Dollar stellt man zu diesem Zweck für die nächsten fünf Jahre jeweils jährlich bereit. Nun hat Bela Bajaria, Netflix Head of Global TV, erklärt, dass die ersten 5 Mio. US-Dollar in die Förderung weiblicher Talente fließen.

Laut Bajaria sollen die 5 Mio. US-Dollar international investiert werden, um weibliche Talente zu entdecken, zu schulen und auch z. B. in Praktika zu vermitteln. Dafür werde es Partnerschaften mit Dritten aber auch interne Initiativen bei Netflix geben. Das werde von Workshops für angehende Autorinnen und Produzentinnen bis hin zu Hospitationen bei Produktionen reichen.

Als erstes Projekte nennt Netflix dabei etwa Collectif 50/50, eine Initiative in Frankreich, die ein Mentoring-Programm für Frauen anbietet. In Deutschland fördert man mit Into the Wild ein ähnliches Programm für junge Filmemacherinnen von Filmhochschulen aus ganz Deutschland. In die gleiche Kerbe schlägt Women in Post, eine Initiative in Kanada, welche auf die Post Production abzielt. Dazu gesellt sich der Narrative Short Film Incubator for Women of Color – da dreht es sich dann speziell um die Förderung von lateinamerikanischen Frauen.

Laut Netflix werde man sich auch in Zukunft verstärkt für Chancengleichheit und Inklusion einsetzen und sicherlich noch viele weitere Projekte vorstellen und fördern. Großartige Geschichten seien universell und nicht an ein Geschlecht gebunden. Wichtig sei, dass sie authentisch und spannend erzählt würden. Nun gehe es darum „dass traditionell benachteiligten Stimmen – in diesem Fall Frauen – in unserer Branche dasselbe Gehör geschenkt wird, wie es seit Generationen für Männer der Fall ist.“

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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10 Kommentare

  1. GoogeldiDoodeli says:

    Noch mehr Diversity bei Netflix? Frauen in der Filmbranche benachteiligt?
    So ein Schmarn…

  2. Weil junge Filmemacherinnen in Deutschland und Frankreich ja so viel benachteiligter sind als junge Filmemacher. Is klar. Aber ist ja bald Frauentag und da hat man eine passende Meldung im Angebot. So aufmerksam für die dringenden Probleme unserer Zeit.

  3. … und schon wieder kommen die üblichen Verdächtigen aus dem Keller – scheint so, als seien Kommentare nur noch lesbar, wenn’s um Software-Updates und Saugroboter geht.

    • Was genau meinst Du, Janina? Ich lese hier nur eine gesunde Kritik an dem ständigen Echo-Gejammer…

    • Nun ja. Es ist doch schon etwas merkwürdig, dass man angeblich Hospitationen benötigt, um die Chancengleichheit von Frauen in der Branche zu fördern. Der Frauenanteil in Schauspielschulen, Kunstakademien etc. ist für gewöhnlich deutlich überrepräsentiert. Im Betrieb dreht sich das zu Gunsten der Männer, was zu Problemen führt, die völlig anders gelagert sind, als sie hier diskutiert werden. Regisseure, Intendanten, Autoren etc. sind überwiegend Männer. Da trägt dann meist ein Mann auch das Stück und Frauen über 45 beschweren sich (zu recht), dass sie nur noch die Rolle der in Würde gereiften Frau in einer Nebenrolle angeboten bekommen. D.h. wir müssen in der Branche keine neuen Talente entdecken, keine Workshops oder Hospitationen anbieten. Die Schauspielerinnen, Autorinnen etc. sind bereits da. Es wäre viel wichtiger, entsprechende Produktionen zu fördern, indem man sie beauftragt. Geschichten, in denen der Bechdel-Test positiv ausfällt und der den vorhandenen Talenten die Möglichkeit gibt, sich zu beweisen. Aber nur happy clappy Frauenworkshops zu machen, um die Talente dann wieder nur als optisches Beiwerk neben dem männlichen Helden einzusetzen, das löst gar nichts, sondern produziert nur erneut Frust.

      • Thorsten G. says:

        Welche Rollen sollten denn ü45-Frauen spielen? Sich wie die Liga der Rentner-Actionhelden a la Neeson, Stallone etc. in unpassenden Rollen lächerlich zu machen, kann es doch auch nicht sein. Wie es nicht funktioniert, macht ja gerade Megan Fox , 1,63m, 48kg und top geschminkt als knallharte Söldnerin vor.

        • Zumindest die Hauptrollen 🙂

        • Schau Dir doch mal zum Beispiel Frances McDormand an, die aktuell in Nomadland die Hauptrolle spielt. Oder die tolle Rolle, die sie in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ gespielt hat. Dafür hat sie sogar ihren zweiten Oscar bekommen. Und a propos Oscar, ihren ersten erhielt sie für ihre Rolle bei Fargo. Man sieht also, dass man großartige Filme mit einer Frau in der Hauptrolle machen kann, ohne gleich in die Klischeekiste zu greifen. Und man sieht, dass die zu erzählenden Geschichten vielseitig sein können.

      • Ich denk da ähnlich. Hospitationen und Workshops fördern nicht die Chancengleichheit sondern sind geeignet um Interesse bei Menschen zu wecken, die sich sonst nicht für solche Karrieren interessieren. In Deutschland wäre das z.B. alles technische und Frauen (im Ostblock ist es z.B. normal, dass ein Informatikstudium zu 50 % mit Frauen besetzt ist, in Deutschland sind es nur 20 % aller Studierenden).
        Und auch der beste Workshop bringt nichts, wenn man in der Ausbildung dann den Großteil der Zeit mit Diskriminierung zu tun hat. Und das ist ja häufig ein Ingroup-Outgroup-Problem. D.h. wir haben einen Außenseiter, der andere Regeln gewohnt ist (durch Erziehungen und Erfahrungen) und eine Gruppe mit einem stabilen Regelwerk. Das kann sogar ohne Böswilligkeit zur Diskriminierung führen. Und um das zu lösen gibt es nicht wirklich eine gute Idee. Die einzige Idee ist halt so viele Frauen reinzustecken, dass die Unterschiede verschwimmen. Mobbing (was ja Diskriminierung ohne Merkmale aus dem Anti-Diskriminierungsgesetz ist) wird es weiterhin geben.

        Gut und wichtig ist natürlich dafür zu sorgen, dass die Talente genutzt werden. Und eben nur ein Teil der Arbeit.

  4. Diese Unternehmen, die ihre woke Seite entdecken und auf den Zug der Critical Race Theory/Gender Theory aufspringen, waren entweder in der Vergangenheit äußerst rassistisch und frauenfeindlich in ihrer Rekrutierungspolitik, oder sie sind es jetzt, wenn Minderheiten urplötzlich überrepräsentiert werden sollen, um social credit-Punkte zu sammeln. Im ersten Fall stehe ich daneben und applaudiere, dass vergangene Diskriminierung abgeschafft wird. Im letzten Fall ist das äußerst gefährlich, weil diese „neue“ linke Rassentheorie genauso rassistisch ist, wie die rechte, völkische, aber noch ungleich gefährlicher ist, da sie sich in den Köpfen vieler Vulgärlinker an den Universitäten festgesetzt hat, die in den öffentlichen Dienst streben und weil sie zudem breite Unterstützung in den Meinungsmachermedien genießt.

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