Netflix erweitert in Lateinamerika die Maßnahmen gegen das Account-Sharing

Netflix hat in Lateinamerika bereits Experimente mit dem kostenpflichtigen Account-Sharing gestartet. In Ländern wie Argentinien, Honduras, El Salvador und der Dominikanischen Republik fällt als Testballon für einige Kunden nun für die Option „Add a Home“ („Füge einen Haushalt hinzu“) ein Aufpreis von etwas mehr als 3 Euro pro zusätzlichem Haushalt an. Jetzt regt sich dort wohl der Ärger bei den Usern.

Insbesondere in Argentinien sei der Frust groß, wie Rest of World berichtet. Denn dort rechnet Netflix Abonnements in US-Dollar ab. Fällt also der notorisch volatile argentinische Pesos, dann steigen logischerweise die Kosten für die Abonnements automatisch an, wenn der US-Dollar stabil bleibt. Ohnehin ist die Wirtschaftslage in vielen südamerikanischen Ländern nicht die beste, was den Ärger bei den Kunden sicherlich verschärft. Sprecher von Netflix haben aber mitgeteilt, dass sie trotz des Frusts einiger Kunden bisher keine Kündigungswelle bemerkt hätten. Vielleicht machen da also wenige, lautstarke Abonnenten öffentlich ihrem Ärger Luft, am Ende kündigen aber doch die wenigsten. Dieses Muster kennen wir hier ja auch aus den Kommentaren.

Klar ist, dass die Aufpreise für das Teilen des eigenen Kontos über den eigenen Haushalt hinaus auch nach Europa bzw. Deutschland, Österreich und die Schweiz kommen sollen. Es ist nur eine Frage des „wann“ – und wie teuer dies bei uns werden wird. Um die richtige Balance zu finden, experimentiert man deswegen auch als Erstes in Südamerika mit dem kostenpflichtigen Account-Sharing. Die Ausweitung der Tests zeigt, dass man seinem Ziel wohl näher kommt.

Meine Meinung: Ich denke viele Kunden nehmen aktuell Netflix mit, weil sie sich ihr Konto mit Freunden teilen und sich dann das regelmäßige Kündigen und neu Abonnieren nicht lohnt. Ab einem gewissen Preis werden viele Stammkunden aber dazu übergehen, mal hier und mal dort einfach einen Monat zu abonnieren, für sie interessante Inhalte durchzuschauen und dann wieder zu kündigen. Wie seht ihr das?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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19 Kommentare

  1. Die Frage ist doch viel mehr „wie“
    Ein Haushalt kann auch bedeuten: der TV Zuhause; das Handy unterwegs; der TV im Schrebergarten; das Tablet im Hotel. Alles mit unterschiedlichen IP-Adressen und vor allem anderen Orten.

    • Grumpy Niffler says:

      Über ein ensprechendes Langzeit-Tracking und jeweils eindeutige Geräte-IDs ist es für Netflix nicht schwer zu unterscheiden wo ein Gerät regelmäßig verwendet wird. Ein Handy oder Tablet, das die meiste Zeit im heimischen WLAN hängt, wird da überhaupt keine Probleme bei der Zuordnung machen. Der TV im Schrebergarten ist da eventuell ein anderes Thema, aber vermutlich macht da Netflix auch kein Drama, wenn es nur ein Gerät ist, welches zudem selten genutzt wird.
      Ich denke die werden dort anfangen, wo über einen längeren Zeitraum viele Zugriffe von unterschiedlichen Orten erfolgen und von bestimmten Orten zudem nur bestimmte Profile verwendet werden. Da ist ein Verstoß gegen die AGB ziemlich offenkundig.

    • Felix Krupp Materna says:

      Wenn Gerät X Zeichentrickfilme, Gerät Y Aktionsserien und Gerät 3 Dokus ansieht also es eindeutige Nutzrprofile gibt, dann ist das offensichtlich. Außerdem, wenn mehrere Geräte fast gleichzeitig genutzt werden, aber unterschiedlicher Content geschaut wird. So schwer ist das nicht. Man sollte auch nicht so tun, als ob einem da was weggenommen wird. Die AGBs sind da eindeutig, entweder hält man sich dran oder fliegt raus. Man kann nicht einfach die Regeln so machen, wie man es gerne hätte, ich höre hier immer über die Beschwerden über schlechter werdende Serien, aber bereit, den Preis für eine Dienstleistung zu zahlen ist man auch nicht.

      • Das beschriebene Nutzungsverhalten entspricht doch einer ganz normalen Familie. Sollte doch von Netflix abgedeckt, oder nicht?

    • Ein Haushalt mehr heißt im Endeffekt ja nur ein Gerät mehr. Haushalt klingt nur schöner. Wüsste nicht das Netflix Accounts IP- bzw MAC-Adressen gebunden sind

  2. Die Alternative für die Leute die bei mir den Account mitbenutzen ist definitiv nicht sich einen eigenen Account zu holen sondern dann einfach gar kein Netflix zu gucken. Und ich hätte dann auch keinen Grund mehr für das teuerste Abo.

    • Leider brauchen die dich nicht als Kunde. Gerade die 4K Abos sind sehr teuer für den Anbieter, Server – Hardware usw. Im Gegenteil, die sind froh wenn weniger Accounts geteilt werden. Netflix würde das nicht machen wenn es nicht erforderlich wäre.

  3. Sobald man Kategorie „Eltern“ ist, hat man bei einem gewissen Alter der Kinder schlichtweg nicht mehr die Zeit Mal ne Serie durchzubingen. Auch wir nutzen einen Account mit und mit Glück sind das vielleicht abends Mal 1 Folge einer Serie, oftmals scheitert auch die dann aber am unruhigen Nachwuchs… Wer keine Kinder hat die Netflix nutzen können oder selbst eher wenig Verpflichtungen der kann den Contest auch durchsehen. Ich vermute, Prime Video wird weiter an Netflix vorbeiziehen.

    • .. eher wird Disney+ Netflix mit Links überholen ..
      Egal, wieder ein Grund weniger mir Netflix (auch noch) an zutun – mir reicht Prime Video und Disney+ (stark verbillig da damals irgendeine Aktion – „early adopter“ oder so…)

      • Was findet du an Disney toll? Die haben doch so gut wie nix neues. Gerade die Tage habe ich mein Abo wieder stillgelegt weil es nix zum schauen gibt. Wegen 1nem Film im Monat brauche ich kein Disney Abo. In 3 Monaten gab es Doctor Strange Teil 2, der neue Thor der extrem schlecht war und Prey. Wenn ich die bei Amazon ausleihe spare ich noch die Hälfte der Abokosten. Ich versteh nicht wie Disney auf 150 Millionen Abonnenten kommt. Irgendwann ist man auch alles Star Wars Teile durch.

  4. Ich bin gespannt wie Netflix diese Funktion hierzulande durchsetzen möchte. Nutze das 4K-Abo von Netflix zusammen mit meiner Freundin (ein Haushalt). Doch haben wir die App auch im Ferienhaus auf der Xbox und im ehemaligen Kinderzimmer bei meinen Eltern. Alle Geräte werden jedoch nur von meiner Freundin und mir genutzt. Wenn wir dafür zusätzliche Haushalte dazubuchen müssten, wäre das für mich ein No-Go.
    Auch wenn ich grundsätzlich bereit wäre, eine höhere Abo-Gebühr zu zahlen da wir keinen anderen Streaming-Dienst so regelmäßig nutzen.

  5. Felix Krupp Materna says:

    Mach ich auch so. Wenn bei der Arbeit nix zu tun ist, schaue ich nebenbei, hole mir dann immer jeweils für einen Monat das Angebot, das mich gerade interessiert, wechsele immer zwischen Neflix, Disney und Amazon.

  6. Ich habe aufgrund meiner häufigen Reisen ein argentinisches Netflix Abo und zahle in Peso, nicht in USD, wie oben angegeben. Wenn ich meine europäische Kreditkarte nutze, dann wird natürlich in EUR zum offiziellen Kurs umgerechnet.

  7. Gerade beim letzten Absatz kann ich dir voll und ganz zustimmen. Abonniere verschiedene Streaming-Dienste immer nur monatsweise bei Bedarf.

    Allerdings fürchte ich, wird das der nächste Schritt sein, den die Unternehmen dann angehen werden. Dann kann man den aktuellen Monatspreis nur noch bekommen, wenn man ein Jahresabo abschließt.
    Beispielswiese dann 240€ für ein Jahr 4K-Netflix oder 25 Euro pro Monat. So ähnlich machen es ja bereits Anbieter wie Disney, DAZN usw.

    • Grumpy Niffler says:

      Klar wird ein Jahresabo oft mit Anreizen verbunden (=billigerer Durchschnittspreis).
      Das machen ja quasi alle Anbieter, dass monatliche Angebote teurer sind als jährliche Zahlweise.

      Wenn ich aber einen Dienst nur 3-4x im Jahr 1 Monat hole, dann lohnt es sich halt trotzdem immer. Durch die inzwischen starke Segmentierung des Marktes geht es ja gar nicht mehr anders (legal).

      Ich werde mir Paramount+ holen und alles an Star Trek ansehen (v.a. Strange New Worlds & Prodigy, Rest kann man ja bisher schon in DE sehen), danach vielleicht wieder zu Netflix für die nächste Staffel Witcher, dazwischen mal wieder nen Monat Disney+ für Mandalorian … usw.
      So kann man halt nicht immer alles sofort sehen, aber das stört mich nicht so sehr.

  8. Solange sie das gleichzeitige schauen auf mehreren Geräten eingrenzen, ist es doch vollkommen egal, auf welchem Gerät man guckt. du buchst ja nur die Option dazu, nicht nur auf 2 sondern ich glaub 5 Geräten gleichzeitig zu gucken. Die Geräte können dann ja einmal: Handy, Handy, Fernseher, Fernseher, Browser sein und beim anderen mal 5x Handy. ist doch nirgends festgelegt welches gerade guckt, nur wie gesagt wie viele gleichzeitig…

  9. Ich dachte, das wäre hier ein IT affines Forum, da hätte ich weniger Genörgel und Trotzreaktion erwartet, stattdessen kreative Lösungen. Guten Freunden würde ich z.B per Wireguard Zugriff auf meinen Internetzugang geben.

  10. Ich verstehe, dass Content Geld kostet. Ebenso, dass diese Goldgräberzeit irgendwann vorbei ist, denn für den Monatsbeitrag kann man dieses Programm nich finanzieren. Gerade wenn die Userbase nicht mehr so stark ansteigt muss man eben schauen wo man das Geld her bekommt. Daher kommt Account Sharing unterbinden, Preise erhöhen und Werbung einführen. Irgendwann kommt dann auch die Werbung in den großen Tarifen, dann kommen weitere Preiserhöhung und am Ende wird es ein „Grundabo“ geben und einzelne Top Serien und Filme müssen dann einmalig zugekauft werden.

    Das gleiche wird im Thema Gamestreaming mit Gamepass und co laufen. Da sind wir gerade noch in der honeymoon Phase in der Microsoft auf User-Wachstum geht.

  11. @André

    Aussage ist unlogisch/falsch.
    Wenn der Peso fällt, steigt der Dollar gegenüber dem Peso und bleibt nicht stabil.
    Wäre der Dollar stabil, dann bekäme man soviele Peso für ihn wie bisher 🙂

    Also der Peso schwächelt, dann müssen die Argentinier mehr Peso für einen Dollar bezahlen.

    „Fällt also der notorisch volatile argentinische Pesos, dann steigen logischerweise die Kosten für die Abonnements automatisch an, wenn der US-Dollar stabil bleibt. „

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