Nest Wifi-Router und Nest Wifi-Zugangspunkt vorgestellt

Google hat neue Hardware vorgestellt. Darunter den Nachfolger von Google Wifi, Googles Mesh-System für die eigenen vier Wände. An dem Produkt war ich natürlich stark interessiert, denn ich setze daheim auch auf Google Wifi und muss sagen, dass es bei mir ein super arbeitendes Produkt ist, welches stabil und flott seinen Dienst verrichtet. Nun also der Nachfolger, wobei ich eigentlich „die“ Nachfolger sagen muss, denn es hat sich einiges geändert, nicht nur der Name. Der lautet nämlich nun Nest Wifi-Router und Nest Wifi-Zugangspunkt.

Bislang war es so, dass man den Google Wifi an ein Modem oder hinter den Router klemmen konnte – dabei war es egal, welchen Google Wifi man nutzte. Jeder dieser Pucks war gleichzeitig als Router sowie als Teil des Mesh-Netzwerkes nutzbar. Diese Zeiten sind mit einem neuen System vorbei.

Nest Wifi Router

Google unterscheidet nun, man verkauft einen Router und einen Zugangspunkt. Der Router wird an das Modem oder hinter den bestehenden Router geklemmt und dann mit den Zugangspunkten verbunden. Quasi so wie jetzt, außer, dass ihr eben jetzt tatsächlich nicht jeden Puck am Modem nehmen könnt, sondern speziell auf den Nest Wifi-Router zurückgreifen müsst. Nichts, was man großartig kritisieren kann, aber es gibt doch weitere Unterschiede, die vielleicht nicht jedem schmecken.

Der Nest Wifi-Router hat erst einmal ein anderes Design als sein Vorgänger. Google verspricht eine höhere Leistung, bzw. Abdeckung als beim Vorgänger, setzt aber noch nicht auf WiFi 6. Google setzt auf 4×4-MIMO-Technik. Hiermit will man mit dem Nest Wifi-Router alleine 120 Quadratmeter abdecken, wobei man natürlich bauliche Begebenheiten beachten muss. Ein Nest WiFi-Zugangspunkt soll für weitere 90 Quadratmeter Abdeckung sorgen.

Der Nest Wifi-Router verfügt weiterhin, und das ist sicher interessant, über BLE und Unterstützung für den Standard IEEE 802.15.4, Google verkauft das Ganze als „nahtloses Internet of Things“, was letzten Endes alles unterstützt wird, ist bisher noch nicht klar. Auch an Bord: zwei Gigabit-Ethernet-Anschlüsse, somit kann man den Nest Wifi-Router an einen Switch anschließen, um so kabelgebundene Geräte mit Internet zu versorgen.

Und der Nest Wifi-Zugangspunkt? Der hat Besonderheiten. Er verfügt über einen Lautsprecher (40-mm-Treiber) sowie Farfield-Mikrofone. Nicht überraschend kann man mit dieser Kombination den Google Assistant heraufbeschwören. Smart-Home-Steuerung, Fragen an Google, WLAN-spezifisches oder sonst etwas. Ihr könnt halt alles damit machen, was ihr mit dem Google Assistant so treibt. Für den Fall der Fälle: Das Mikrofon lässt sich auch mit einem Schalter stummschalten. Auch der Nest Wifi-Zugangspunkt verfügt über BLE und Unterstützung für den Standard IEEE 802.15.4. Touch-Bedienelemente erlauben euch das Steuern der Lautstärke – alternativ klappt natürlich auch das auf Zuruf.

Nun kommt es aber: Wie euch sicher aufgefallen ist, verfügt der Nest Wifi-Router über kein Mikrofon und keinen Lautsprecher. Er hat also keinen Zugriff auf den Google Assistant. Da stelle ich mir die Frage, wie viele sich da vielleicht daheim ärgern, weil sie bei Einsatz des Google Assistant vielleicht ein zweites Gerät wie den Nest Mini benötigen. In meinem Falle ist es so, dass ich im Büro anschlusstechnisch alles habe – würde ich den Google Assistant nutzen wollen, würde mir der Nest Wifi-Router nicht reichen.

Aber das war noch nicht alles: Google verzichtet beim Nest Wifi-Zugangspunkt auf einen Ethernet-Port. Das ist für mich schon ein Kritikpunkt, denn ich habe im Haus tatsächlich einige Dinge, die ich am LAN-Anschluss des alten Google Wifi nutze. Das wird in der Form nicht mehr mit dem neuen Nest Wifi-Zugangspunkt funktionieren. Aber ja, man kann sich auch noch einen (teureren) Nest Wifi-Router ohne Assistant kaufen, der arbeitet dann auch als Zugangspunkt, bietet dann aber auch Ethernet.

Immerhin: Die Generationen untereinander sind kompatibel. Google teilte auf Nachfrage sogar mit, dass man zwar die Reichweite des Routers vergrößert habe, der Nest Wifi-Zugangspunkt aber genau so arbeite wie sein Vorgänger. Ihr könnt also ein Misch-Netz aus beiden Generationen betreiben, wenn ihr dies denn wollt. Ich für mich persönlich sehe keinerlei Vorteil für mich, ganz im Gegenteil. Das mag individuell bei jedem anders aussehen, aber ich kann ja hier nur für mich sprechen.

Erhältlich sind Nest Wifi-Router und Nest Wifi-Zugangspunkt ab dem 5. November. Der Router kostet 159 Euro, das Paket aus Router und einem Zugangspunkt liegt bei 259 Euro, nur online bekommt man den einzelnen Zugangspunkt, der kostet dann 139 Euro. Zu haben sein werden die Netzwerklösungen unter anderem bei tink, Saturn, Media Markt und Gravis – sowie natürlich online im Google Store.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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12 Kommentare

  1. Echt jetzt? Sehe bis auf den Assistent, den ich gerne hätte, aber nicht unbedingt brauche, kein ne Vorteile. Da hoffe ich, dass das alte Modell noch Mal reduziert wird, dann hole ich davon noch ein oder zwei und gut ist.
    Bin damit nämlich super zufrieden.

  2. Die frage ist wie gut klingt der LS im Vergleich zu einem Nest mini?

    • so wie ich das verstanden habe hat es die gleiche Technik integriert wie der neue Google Nest Mini. Sollte also dementsprechend ganz gut klingen

      • @ Jan danke dir.. vlt kann man sich die Dinger ja mal im MM anhören.. Für mich wäre das nix, nutze Mesh von AVM..

        Was ich aber nicht verstehe ist warum se wenn das Ding schon Router heißt nicht auch ein DSL und Kabelmodem mit verbaut haben, so könnte man das ding dann ohne Umweg über ein Modem (wieder noch ein Gerät das Strom frist) in den meisten Haushalten betreiben.

        • RegularReader says:

          Ein Router hat nicht zwangsläufig ein Modem integriert, da gibt es neben Google massig weitere Beispiele.
          Ich kann verstehen dass man kein Bock auf viele Einzelgeräte hat, aber Strom spart man dadurch weniger. Zwar würde man den Strom des einzelnen Modems „sparen“, ein Router mit integriertem Modem hat dann aber einen entsprechend höheren Stromverbrauch als ohne, somit hebt sich das auf. Auch ein im Router integriertes Modem braucht Strom und wird nicht mit Luft betrieben. 😛

  3. Wie smart verhalten sich eigentlich die Geräte wenn mehrere gleichzeitig mein „ok google“ hören? Plappern alle los?

    • RegularReader says:

      Da kann ich jetzt nur was zu den Echos von Amazon sagen, bei denen sieht man zuerst alle aufleuchten die das Wort hören, dann aber deaktivieren sich sofort wieder alle außer dem, der am Nächsten zu einem steht bzw. das Kommando am besten „hört“.
      Ich gehe davon aus dass die Geräte von Google eine ähnliche Funktionalität bieten.

  4. Ich hab ehrlich gesagt noch nicht wirklich verstanden wofür dieses Mesh und diese APs eigentlich gut sind? Das ist doch im Prinzip nur ein WLAN-Router mit AP bzw. WLAN-Repeatern die ein WLAN mit der selben SSID erweitern, oder nicht? Ist dieses Mesh eine bestimmte Technik? Habe mich mit dem WLAN Thema seit der FIAE Berufsausbildung vor über 10 Jahren nicht mehr auseinandergesetzt.

  5. Wahnsinn.
    – Mesh
    – 802.15.4
    – Sprachsteuerung

    Das ist so ziemlich die Hitliste Top 3 der Dinge die ich *garantiert* nicht haben will.

  6. Also Mikrofone beim Router bräuchte ich tatsächlich nicht, weil der eh im HWR neben dem DSL Modem steht.
    Ich nutze gerade aber das LAN-Feature vom zweiten Puck als AP, um das OG mit Wifi zu versorgen, da das Wifi-Only Mesh durch die Stahlbetondecke nicht vernünftig funktioniert und ich den AP daher per LAN angebunden habe. Das läuft schön stabil und der Rest vom Google Wifi Mesh funktioniert auch wunderbar.

    Im Prinzip will man mit den neuen Mikros am AP nur einen Google Home Mini ersetzen. Im OG habe ich den AP aber auch optisch nicht störend in irgendeine Ecke verfrachtet und brauche auch hier keine Mikros.

    Daher wäre der einzige Vorteil der neuen Generation bei mir die bessere Reichweite – naja …

  7. Klasse, danke für die neuen Infos – beantwortet viele offene Fragen!

    Eine ist bei mir noch offen: Ersetzt der Router nun auch mein Philips Hue Gateway? Das habe ich bei der Präsentation so verstanden….

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