Need for Speed: Hot Pursuit Remastered angespielt – Spaßiges Nostalgie-Racing

Ziemlich genau 10 Jahre ist es her, da präsentierte EA mit Hot Pursuit einen ziemlich unterhaltsamen Rennspaß in neuem Kleid, denn das Original Hot Pursuit erschien bereits vor über 20 Jahren. Ihr entscheidet: Wollt ihr der fiese Racer sein oder doch lieber der alles einkassierende, knallharte Polizist? Dieser Entscheidung durfte man sich stellen und los ging die wilde Fahrt mit EMPs verschießen, Nagelbänder legen und vielem mehr.

Zum Jubiläum entschied sich EA dazu, das Spiel auf die aktuellen Konsolen und den PC zurückzuholen. Aktuell frönen viele Studios dem „Alter Wein in neuen Schläuchen“-Motto und hübschen alte Titel etwas auf. Genau denselben Ansatz fährt Electronic Arts hier wenig überraschend mit dem Remaster.

 

Im Spiel selbst gibt es natürlich wieder den Karrieremodus, in dem ihr euch als Racer oder Polizist in Rennen und Verfolgungsjagden profilieren könnt. Ihr könnt auch abwechseln Racer oder Polizist sein und beide Profile nach oben leveln. Das Spielprinzip ist dabei relativ simpel. Egal ob Gut oder Böse: Ihr könnt euch ein Sportauto aussuchen und startet damit. Es gibt zwei verschiedene Renntypen: Verfolgungsjagd oder Zeitfahren.

Bei den Verfolgungsjagden versucht ihr, als Polizist die Racer aufzuhalten und im Idealfall zu zerstören. Rammen, Nagelbretter, Straßensperren, EMP und Co. stehen euch dabei zur Verfügung. Für verschiedene Aktionen, Fahrkönnen etc., bekommt ihr Punkte, die euch im Level nach oben bringen. Mit dem Level-Aufstieg erhaltet ihr auch manchmal einen neuen Rang als Polizist oder Racer und damit auch neue Karren oder Werkzeuge. Diese Tools werden mit der Zeit auch besser. Beim Racer ist es genauso, nur müsst ihr eben vor den Polizisten flüchten oder diese zerstören, habt dabei aber auch beispielsweise ein Nagelbrett an Bord.

Das Spielen macht wirklich Spaß, man fühlt sich an die guten alten Zeiten zurückerinnert, als man selbst noch jung war. Auch die Mechaniken haben sich wenig geändert. Es fährt sich eben wie ein Arcade-Titel. Lange Drifts, Nitro und Co. sind drin, alles fernab des Realismus. Will und braucht man in dem Setting aber auch gar nicht. Meiner Meinung nach sind die Verfolgungsjagden etwas zu einfach geworden, man kann die Gauner relativ schnell einfangen oder relativ fix der Polizei entkommen. Dafür muss man kein Künstler am Gamepad sein.

Die Zeitfahren finde ich persönlich jedoch knackig. Man muss sich wirklich Mühe geben, um die Goldmedaille zu erhaschen, da man auch für Rempler Strafsekunden einkassiert. Nicht selten ist es mir passiert, dass ich ein Rennen nicht nur ein, sondern mehrmals wiederholt habe, um die Goldmedaille zu ergattern. Nach jedem Rennen seht ihr außerdem eine Tafel, auf der ihr je Rennen ein Leaderboard präsentiert bekommt. Wer wohl die schnellste Zeit fährt?

Bei den Verfolgungsjagden trifft man übrigens auf das beliebte Phänomen: Ihr seid nah am Gegner, wollt ihn rammen und was passiert? Krasser Fehler, zack – gedreht oder in den Gegenverkehr gedonnert, der Gegner weg. Keine Chance eigentlich da jemals wieder heranzukommen, aber oha: Da taucht dann euer Gegenüber doch schneller vor den Lichtern auf als gedacht. Arcade eben, das Spiel gibt euch eine Chance. Schlecht für die Gamer, die wollen, dass Skill belohnt wird. In anderen Spielen würde man das Rennen abbrechen und neu starten, weil man weiß, dass man da sowieso nie wieder heranfahren kann.

Der Karrieremodus bietet meiner Meinung nach etwas zu wenig Abwechslung. Ihr fahrt halt nach und nach die Rennen durch und das war es. Level-Aufstiege ziehen sich und das hundertste gewonnene Auto mit nur wenig Unterschieden zu eurem Lieblingsmodell macht es dann auch nicht wirklich fett. Dennoch will man irgendwie wissen, wie es weitergeht und verballert so dann doch mal ein paar Stunden.

Auch der Multiplayer macht Spaß und ist aufgrund der Crossplay-Funktion nicht nur gut gefüllt, sondern schränkt euch im Freundeskreis auch nicht ein. Ihr könnt mit Freunden spielen, die eben nicht mit derselben Konsole unterwegs sind, sondern beispielsweise mit einem PC.

Ein paar Worte zur Grafik: Die sieht wirklich gut aus, kann jedoch nicht mit Titeln wie Forza Horizon 4 mithalten. Die Landschaft zeigt wenige Details, Texturen sind auf der Rennstrecke und den Autos wirklich gut, die Models ebenfalls, aber das war es dann auch schon. Es wurde jetzt nicht groß in die Tiefe gegangen und hart ausgetauscht, man hat nur leicht aufpoliert – Remaster eben. Krasses anderes Beispiel wäre Mafia – Definitive Edition, die unfassbar gut geworden und nicht nur eine aufpolierte Version des Originals ist. Solltet ihr auf der Xbox One X, PS4 Pro oder auf einer Next-Gen-Konsole spielen, könnt ihr zwischen Qualität oder Performance auswählen. Im Performance-Modus stellt das System auf 1080p und 60 FPS um. Bei Qualität spielt ihr in 4K und 30 FPS. Leider gibt es keine Next-Gen-Optimierung mit Raytracing oder 4K/60.

Alles in allem findet sich in Need for Speed: Hot Pursuit Remastered wenig Neues, der Name sagt es schon. Dennoch ist es gelungen und macht wirklich Spaß. Am Ende ist es ja das, worauf es ankommt. Richtig schade finde ich jedoch, dass es keine Next-Gen-Optimierung gibt. Das Spiel ist aktuell für 30 oder 40 Euro zu haben, was meiner Meinung nach in Ordnung geht. Besitzer eines Xbox Game Pass Ultimate schlagen vielleicht nicht sofort zu, es sei denn der Spontan-Kauf lauert. Vielleicht kommt das Spiel ja doch etwas eher über EA Play in den Game Pass.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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8 Kommentare

  1. „Auch die Mechaniken haben sich geändert“? Surprise Mechanics?

  2. Achtung bei der Verlinkung zur PC Version auf Amazon. Hätte fast die alte gekauft!

  3. existieren die altbekannten Abkürzungen auch noch?

  4. Ich hätte gerne mal Need for Speed II (SE) als remastered oder – noch besser – als iOS-Version

  5. Grafisch sieht die 10 Jahre alte Version teilweise besser aus als das Remaster. Dafür 30€ zu verlangen ist schon mutig. Ich habs erstmal zurück gegeben.

  6. Ich finde das Gamestar Video dazu gut: https://www.youtube.com/watch?v=oiH98drQ5eM

  7. Mein letztes NFS welches ich als gut in Erinnerung hatte war Underground (2).
    Durch EA Play konnte ich mal die neueren NFS Titel durchgucken die es bei Steam gibt.
    Hatte mit Heat angefangen und auch durchgespielt. Fand es eher nicht so gut.
    Dann hab ich die Titel zurück bis 2013 gespielt und die waren für mich einfach in jeglicher Hinsicht noch schlechter.
    Vielleicht kommt ja noch ein Remake von Underground.

    Fand es auch interessant bei den Titel wie mit dem Tuning umgegangen wird.
    Statt es auf einem Level bleibt kann man dann urplötzlich keine Unterbodenbeleuchtung mehr platzieren.
    Hatte man 2015 wohl keine Lust mehr zu. In Heat geht das auch nur in Sets die man durch sinnlose Beschäftigungen freischalten muss.

    Echt übel was mit der Serie getrieben wird.

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