Nachgefragt: Windows 10 Clean Install und die Lizenzübertragung

windows

Upgrades können verwirrend sein – gerade, was das neue Windows 10 betrifft, gibt es viele Aussagen zur Clean Install und zur Weiternutzung von Systembuilder-Lizenzen auf neuen Rechnern. Ich selber frickle hier seit gestern mit virtuellen Maschinen und „echten“ Windows-Rechnern rum, um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, des Weiteren habe ich einfach mal Boris Schneider-Johne, seines Zeichens Produktmanager für Windows 10 bei Microsoft Deutschland befragt. Meine konkreten Fragen bezogen sich auf die Windows 10 Clean Install von Rechnern und die Möglichkeit, Systembuilder-Lizenzen auf neue Rechner zu übertragen.

Die erste Frage bezog sich auf das klassische Upgrade, unabhängig davon, ob euer Rechner eine Systembuilder-Lizenz einsetzt oder die vorinstallierte des Herstellers. Fallbeispiel: Der Rechner wurde von Windows 8.1 auf Windows 10 aktualisiert. Installiert ihr Windows 10 (welches ihr über das Media Creation Tool auf DVD oder USB-Stick gebannt habt) auf eine nackte Platte (Windows 10 Clean Install), so wird dieses nach Installation aktiviert.

>> Windows 10 ISO oder Media Creation Kit herunterladen <<

Hierfür muss bei der Installation die Eingabe der Seriennummer übersprungen werden. Angeblich muss man dafür mit seinem Microsoft-Account angemeldet sein, es gibt aber in unserem Blog Nutzer, die nach einer Clean Install nur einen lokalen Account einrichteten und ein aktiviertes Windows 10 vorfanden (siehe Kommentare in diesem Beitrag). Ich hatte explizit nach der Anmeldung mit Microsoft-Account gefragt, diese Frage wurde mit „korrekt“ bestätigt. Um auf der sicheren Seite zu sein, meldet euch also mit eurem Microsoft-Account an.

>> Welche Version kann auf welche Version aktualisieren? <<

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Unterschied vorinstalliertes Windows / Systembuilder-Version. Hier in Deutschland kann man günstige Systembuilder-Lizenzen von Windows erwerben – zumindest war dies in der Vergangenheit der Fall. Diese kann man ohne Hardware-Gängelung nutzen. Wer also alle drei Monate Rechner wechselt, der kann sein Windows jedes Mal neu installieren und aktivieren, sofern es nicht auf den alten Rechnern ist. Anders bei Recovery-Versionen, die man auf Notebooks beispielsweise vorfindet. Diese lassen sich ja nicht so einfach auf neue Rechner mit anderer Hardware übertragen.

Systembuilder-Versionen lassen sich auch weiterhin auf anderen Rechnern installieren, hier gilt die Aussage „Windows 10 ist nur über die Lebenszeit des Rechners kostenlos“ nicht. Auch hier funktioniert eine Clean Install, es kann aber sein, dass man zur Aktivierung den Support anrufen muss, da die Systembuilder-Lizenz offiziell immer nur die Gültigkeit der Ursprungslizenz behält (also Windows 7 oder 8.1).

Habt ihr ein Notebook mit vorinstallierter Lizenz und diese auf Windows 10 aktualisiert, so könnt ihr auch noch in 2 oder 3 Jahren komplett neu Windows 10 installieren, da ihr das Upgrade ja in der „kostenlosen 12 Monats-Phase“ gemacht habt. Dies funktioniert dann aber nur für das explizite Gerät.

Zitat:

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Nach dem erfolgreichen Upgrade hat der Kunde eine Lizenz, Windows 10 zu benutzen – je nach der darunter liegenden Lizenz von der er oder sie upgradet. Es werden den Kunden keinerlei Steine in den Weg gelegt, diese Lizenz zu nutzen. Es kann Einzelfälle geben, bei denen ein Anruf beim Support notwendig ist. Aber in der Regel ist nach einem Upgrade der Clean Install, auch nach Reparaturen oder Hardware-Wechseln (sofern durch die vorherige Windows 7/8 Lizenz erlaubt), einfach und problemlos und der Nutzer muß sich keine Gedanken machen.

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Windows 10 kann nicht aktiviert werden? Das kann folgende Ursachen haben.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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128 Kommentare

  1. Sagt mal Leute, wie ist das jetzt eigentlich mit den automatischen Updates, lässt sich das nun irgendwie deaktivieren oder nicht? Will keine Zwangsupdates, da bliebe ich noch lieber bei 8.1.

  2. @Dominik
    siehe mein zweiter Kommentar hier. Ja ist dann via Telefonaktivierung möglich, allerdings auch nur, wenn der Key schon einmal bei einem Upgrade auf Windows 10 verwendet wurde.

    @Harry
    Wo bekommst du denn eine Volumenlizenz her? Da ist sowieso alles komplett anders, weil dort die Aktivierung sowieso immer über den Firmeneigenen KMS-Server erfolgt.

  3. Ich hab im Moment eine Dreamspark Win7 Pro Lizenz. Weiß jemand ob ich bei dem Update auf Win10 Edu (ähnlich wie Enterprise nur für Unis, Schulen, usw.) wechseln kann? Den produktkey dafür hab ich.

  4. Win10User says:

    Wie mache ich denn aus meiner technical preview eine „final“? Da brauche ich ja nix frisch aufsetzen.

  5. Kann man die Windows 10 Lizenz auf ein anderes gerät übertragen?

  6. Ich habe eine offizielle Retail-Lizenz von 8.1 Pro. Ich werde auch demnächst versuchen eine „Clean-Installation“ durchzuführen.
    Vor Allem bei der Retail-Lizenz, die ohnehin nicht an einen Rechner gebunden ist, finde ich es mehr als sinnfrei, vorher ein Update am Rechner machen zu müssen.
    Wenn ich bislang aber alles richtig verstanden habe, würde ich hoffen, dass meine Lizenz dann auch eine Retail-Lizenz für Win 10 Pro wird, die ich auf jeder Hardware verwenden kann.
    Was den M$-Account angeht, hoffe ich mal nicht, dass das dann davon abhängig ist.

  7. Hat einer ne Idee, wie man Win10 auf nem Acer Iconia W510 installieren kann?
    Ich mein, das Teil hat nur 32GB Speicher, da wird das mit installiertem Windows schwer, ein weiteres zu installieren…
    Ja, schon klar, ich hab dann kein DualBoot, aber einen „Old“ Ordner…

  8. Ich habe gerade einen nicht wirklich ergiebigen Chat mit dem Microsoft Helpdesk für Privatkunden wegen meinen drei privaten Windows 8 Keys & Upgrades. Drei PCs aktualisiert, beim Upgrade wurden keine Keys abgefragt und alle Windows 10 Installationen sind nun aktiviert, soweit so gut. Allerdings gibt es keine Möglichkeit sich die Lizenzen und zugewiesenen Geräte online über den MSA anzuschauen, anders als z.B. bei Office 365.
    Laut Aussage des Supporters plant Microsoft auch nicht, dies über die MSA-Verwaltung anzubieten.
    Man muss sich also selber merken, wie viele Lizenzen man mit dem MSA verknüpft hat. Es ist also auch Rate-Mal-Mit-Rosentahl ob die Lizenz tatsächlich erfolgreich an den MSA gebunden wurde oder nicht, da es dafür keinerlei Rückmeldung vom System gibt.

    Meine Frage, wie es dann später mit neu Installation auf anderer Hardware mit neuer ID aussieht konnte ebenfalls nicht beantwortet werden. Aussage: „Die Lizenz ist fest an Ihre Hardware ID gebunden.“ Das kann ich mir kaum vorstellen. Wenn sich die Hardware ändert, muss ich doch, wie früher, z.B. über Telefon erneut aktivieren dürfen.

    Meine letzte Frage, wie es in einer private Active Directory Umgebung aussieht, bei der ein MSA an einen Domänenaccount gebunden ist wurde dann komplett ignoriert und der Supporter hat den Chat beendet. Ich weiß nun also nicht, ob meine Installationen gültig Aktiviert sind oder sich die Lizenzen nur über meine Teilnahme am Insider-Programm geholt haben.

    Mir ist klar, das ein privates AD schon außergewöhnlich ist, allerdings stehe ich nun da und weiß nicht mehr als vorher. Also muss ich wohl vorerst damit leben, das alle drei Installationen aktiviert sind und von Fresh Installs vorerst und sicherheitshalber absehen bis weitere Infos verfügbar sind.

    @Tobi: Die Aussage zur Volumenlizenz stimmt nicht ganz. Wir haben mit der Frma über das MS-Partnernetwork ebenfalls Volume Licenses ohne einen eigenen License-Server aufsetzen zu müssen. Die AKtivierung findet ganz normal über die Server von MS statt.

  9. Tito (@_T1t0_) says:

    http://www.computerbase.de/2015-07/windows-10-download-reservierter-upgrades-hat-begonnen/

    „Update 30.07.2015 14:50 Uhr Forum »

    Anwender, die Windows 7 oder Windows 8.1 auf einem Rechner erfolgreich auf ein aktiviertes Windows 10 geupradet haben, dieses Windows 10 dann aber auf einem Rechner einsetzen wollen, sind bisher nicht in der Lage, das System zu aktivieren. ComputerBase hat das Szenario nachgestellt und Microsofts Hotline zur telefonischen Aktivierung kontaktiert. Die Hotline teilt mit: „Die Aktivierung von Windows 10 auf einem anderen Rechner als dem, der zuvor geupgradet wurde, ist derzeit noch nicht möglich.“ Dem Support fehlten zurzeit noch „die erforderlichen Tools“, wann sie verfügbar sind, steht nicht fest. „Vielleicht in einer Woche“, heißt es. Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Installation von einer Upgrade-Lizenz von Windows 10, egal ob das Ursprungssystem Vollversion oder OEM-Lizenz war, auf einem anderen Rechner nicht möglich.

    Sofern Microsoft wie bei OEM-Lizenzen auch in diesem Fall die Identität eines Rechners an das Mainboard knüpft, sollte sich Windows 10 nach einem Upgrade auf demselben PC also auch bei getauschtem Laufwerk oder getauschter Grafikkarte wieder direkt installieren und aktivieren lassen. Bestätigt ist das bisher nicht, Versuche der Redaktion laufen noch. Microsofts Presseabteilung gibt auf Nachfrage den Rat, betroffene Anwender bei technischen Fragen an support.microsoft.com zu verweisen.“

  10. Meine Erfahrungen:

    Surface Pro 3:
    Direkt morgens Update verfügbar.
    Gleich gemacht.
    Die Aktivierung wurde übernommen, sprich: Ich muss hier nichts mehr tun.

    Dekstop PC:
    Kein Upgrade verfügbar.
    Mittags Upgrade erzwungen, nach 5 Stunden Download bei lächerlichen 30%
    Download abgebrochen.
    ISO geladen, ISO gebrannt.
    Windows ohne Internet (ausversehen) als lokaler Benutzer installiert.
    Aktivierung weder mit Win 7 Professional noch Win 8.1 Pro möglich.
    Support angerufen: Der Mitabeiter meinte, um Win 10 zu aktivieren muss ich wieder Win 8.1 installieren und dann upgraden.

    Werde das die nächsten Tage auf einem alten PC machen und dann auf meinem Desktop nach der „Umwandlung“ aktivieren.

  11. Aktuell werde ich noch aufs Update verzichten und warten wie sich die Userstimmen äußern.

  12. Was mich viel mehr interessiert, ist die Frage, ob ich meine Windows 7/8.1 Lizenz nach einem Upgrade auf Windows 10 parallel zu Windows 10 nutzen kann.
    Würde ich also meine 8.1 Lizenz (für 30€ aus der 7er Lizenz) dazu nutzen, auf 10 zu upgraden, Windows 10 auf meinem Produktivsystem nutzen, könnte ich dann diese 8.1 Lizenz parallel auf einem anderen Rechner nutzen?
    Die Lizenzen sind nicht an Hardware gebunden.

    Das würde mich deshalb interessieren, weil ich hier für etwaige Experimente immer einen älteren Zweitrechner rumstehen habe, auf dem ich gerne bei Bedarf oder Interesse meinerseits auch Win 7/8.1 im Dualboot installieren wollen würde.
    Ausprobieren möchte ich es aber nicht, da ich offen gestanden keine Lust habe, eine der beiden Lizenzen zu verlieren. Denn trotz Preview stellt man ja meist erst nach einer mittelfristig langen Nutzung fest, ob man nicht lieber wieder auf eine ältere Version zurück wollen würde. Da wüsste ich eben schon gerne vorher bescheid.

  13. @Tobi
    Danke für deine Infos…Es ist also doch alles maximal verwirrend und nicht wirklich darauf ausgelegt, dass der (versierte) Endnutzer wenig Aufwand hat.
    Ich werde die Tage also ein paar virtuelle Maschinen installieren 😉

  14. Also, wenn man das hier und im Web so liest, … unglaublich was es da teilweise für Verwirrungen gibt, bzw. blicke auch ich nicht ganz durch. Da warte ich lieber noch, und lese dann in aller Ruhe ein sauberes Howto inkl. FAQ von Caschy und Konsorten.

  15. Hab ich’s doch gesagt, dass der Blogpost kommt. Danke Caschy!

  16. Kann man wenn einem Windows 10 nicht überzeugt hat, wieder auf Windows 7 downgraden (auch zb nach einem Jahr)? Ich will mit meiner Systembuilder Lizenz jederzeit wieder Windows 7 nutzen können. Wenn das nicht möglich ist, kann mir Win10 fern bleiben.

  17. @icancompute
    Würde vermutlich funktionieren aber ist nicht legal. Mit dem Upgrade auf Windows 10 wird dein Windows-7 bzw. 8.1-Key mit der Lizenz von Windows 10 verknüpft und die alte erlischt. Geht also nur entweder oder. Wäre auch unlogisch von Microsoft, denn damit könnte man seine Lizenzen ja praktisch kostenlos verdoppeln.

    @Hannes
    Ok wusste ich nicht. Wobei dann aber vermutlich trotzdem ein KMS-Server zum Einsatz kommt, nur dass dieser bei Microsoft steht. Aber da musst du wohl direkt bei deinem Ansprechpartner nachfragen.

  18. Das ist so unglaublich schlecht, was Microsoft da veranstaltet…
    Gut, dass ich gerade in Urlaub bin und erst in 3 Wochen den Umstieg machen kann. Bis dahin sollte sich hoffentlich alles klären. Wahrscheinlich aber nicht durch Microsoft, sondern eher durch versierte Nutzer, die jedes erdenklich Szenario getestet haben…

  19. @Milo

    ja ist möglich, siehe auch hier: http://answers.microsoft.com/en-us/insider/forum/insider_wintp-insider_update/windows-10-insider-update/106f3930-d92c-4e58-97be-ed8a7228b3c6
    Wobei der Begriff „Downgrade“ nicht so wirklich passt, da man komplett neu installieren muss. Ein richtiges Downgrade geht nur 30 Tage, solange bis die alten Windows-Dateien gelöscht werden.

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