Nach Spotify-Beschwerde: EU-Kommission leitet kartellrechtliche Untersuchung gegen Apple ein


Konkurrenz belebt solange das Geschäft, bis sie dem eigenen schadet. So könnte man es wohl bei Spotify gegen Apple sehen. Spotify beschwert sich seit längerer Zeit medienwirksam über Apples Geschäftspraktiken mit dem App Store, nachdem man ihn jahrelang zu seinen Gunsten für das Wachstum genutzt hat. Erst als Apple mit Apple Music an den Start ging, war das plötzlich alles nicht mehr so toll. Teilweise verständlich, denn während für alle Apps im App Store dieselben Bedingungen gelten, ist es gerade im Falle von Gebühren schon ein Unterschied, ob man seine Zahlen intern hin- und her schubst oder tatsächlich ein Teil des Preises von einem Dritten einbehalten wird.

Beschwerde hat Spotify deshalb auch bei der EU eingelegt. Die wird das Ganze nun kartellrechtlich untersuchen. Festzustellen gilt, ob sich Apple aus seiner Position heraus einen Vorteil verschafft – beziehungsweise andere Anbieter benachteiligt. Apple selbst hat dazu schon recht deutlich Stellung bezogen, denn ganz so einfach wie von Spotify behauptet, ist es dann doch nicht.

Die EU-Kommission hat nun erste Befragungen bei Konsumenten und Konkurrenten durchgeführt und kam laut Financial Times zu dem Schluss, dass eine formelle kartellrechtliche Untersuchung stattfinden wird. Eine solche Untersuchung kann sich ziehen, aber auch richtig teuer werden. Google kann da beispielsweise ein Lied von singen. Bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes sind als Strafe möglich, wenn entsprechende Verstöße festgestellt werden. Diese Strafen lassen sich aber drücken, wenn man gewillt ist, sein Verhalten zu ändern und auch zur Aufklärung beiträgt. Wir werden sicher noch davon hören.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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11 Kommentare

  1. Finde ich als iPhone User super 🙂 am besten gleich bei Browser und E-Mails client Benachteiligungen weiter machen!

  2. Black Mac says:

    Diese unwürdige Jammerei von Spotify hat dafür gesorgt, dass das Unternehmen auf einen Schlag alle Sympathien bei mir verspielt hat. Jetzt läuft das Familien-Abo halt bei Apple Music, das sich im Nachhinein sogar als besserer Dienst bewährt hat.

    Dieser erbärmliche Spotify-Schuppen sieht sich je nach Situation als grössten Musikdienst der Welt – oder als armen, missverstandenen Underdog, dem Apple ganz grosses Unrecht antut und der dringend Schutz benötigt.

    Doch wer mit 100 Mio. Abonnenten nichts verdient, schafft es auch mit 500 Mio. nicht. Das ist nicht Apples Schuld. Meine Schadenfreude hat Spotify jedenfalls auf sicher.

    • Balthazar says:

      Sich an Gesetzte bzw an Regeln des Wettbewerbs halten, ist für Sie jammern?

      Ohne Apple Music wäre es auch kein Problem. Nun hat Apple aber ein direktes Konkurrenzangebot, welches durch Apple bevorteilt wird, das verstößt gegen den Wettbewerb und Apple verstößt gegen seine eigenen aufgestellten regeln.
      Was für die Telekom und ihr Netz oder Deutsche Bahn und das Schienennetz gilt, gilt auch für Apple und deren Store.

      • Black Mac says:

        Das sind zurzeit nur Behauptungen ohne irgendwelche Aussagekraft und fern von Sachkenntnissen – also dasselbe Geschwurbel, das auch Spotify von sich gibt.

        • Und um festzustellen, ob diese Behauptungen wahr sind oder nicht, braucht es eine offizielle Untersuchung. Sonst steht halt nur Behauptung gegen Behauptung.
          Also sollten wir uns freuen, daß Spotify offiziell Beschwerde eingelegt hat. Denn am Ende werden wir wissen, ob Spotify mit ihrer Behauptung recht haben oder nicht, und können das Thema ad acta legen. Andernfalls würden wir uns ewig die Behauptungen von beiden Seiten anhören müssen.

  3. Ich denke, die Klage ist berechtigt.

    Grundsätzlich sollte man eine Politik, die ein eigenes „Öko-System“ erzeugen will, immer hinterfragen: egal ob bei Apple, Microsoft, Google, Amazon, Facebook.

    Dazu gehört die Frage, warum bestimmte Anbieter sich komplexe Branchen aneignen können.
    Das Amazon Bücher und Produkte verkauft, ok, aber Ladenketten aufbauen, Apotheken, Banken und später noch andere Bereiche? Zudem diese Gesellschaften derzeit so gut wie kaum Steuern zahlen.

    Ok, würde am Ende es einfach machen, alles zu „verstaatlichen“.
    Nur noch fünf Firmen und man hat 90% der Wirtschaft in der Hand.

  4. Solange Spotify mit Zero-Rating die Netzneutralität und damit den Wettbewerb mit Füßen tritt, brauchen sie sich nicht beschweren.

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