MusicBrainz Picard: Musik korrekt taggen und mit Covern versehen

Zuletzt 2012 berichtete ich von einem Programm, welches immer noch kostenlos und Open Source ist und zudem weiter entwickelt wird. Ich erwähne es noch einmal, da sich die Zeiten zwar geändert haben, aber zumindest für die Mac-Version nun ein großes Update erschienen ist.

Die Rede ist von MusicBrainz Picard, neben dem erwähnten macOS auch für Windows zu haben, dort aber noch in älterer Version. MusicBrainz Picard will Ordnung in eure Sammlung von schlecht getaggten MP3-Dateien bringen. In Zeiten von Streaming sind viele Nutzer vielleicht umgestiegen, nutzen nur noch Musikdienste wie Spotify oder Apple Music – aber es gibt sie noch: die MP3-Besitzer.

„Die MP3-Besitzer“. Das klingt sicherlich für jeden komisch, der noch auf Vinyl steht. Ich selber nutze fast ausschließlich Streaming, habe aber dennoch eine recht umfangreiche Sammlung an MP3-Dateien, die allerdings bei mir einfach in Ordnern liegen. Alben, Mixe, Jahrescharts, Hörspiele, unsortiert – fertig.

Wer vielleicht einmal Ordnung in seine Sammlung bringen will, dem sei MusicBrainz Picard mal empfohlen. Eines von vielen Tools, welches sich das automatische Erkennen von Tracks nebst korrektem Tagging inklusive Albumcover auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Benutzung des Programmes ist recht einfach. Ordner angeben (auch Netzwerklaufwerke werden unterstützt), MusicBrainz Picard das Ganze einlesen lassen und schon kann es losgehen: Tracks markieren und auf „Scan“ drücken. Dann sollte die Software loslegen und eure Tracks erkennen.

In der neuen Version hat sich einiges geändert, so hat man beispielsweise die Oberfläche für hoch auflösende Bildschirme optimiert und einen ganzen Schwung von Fehlern behoben, die das Tool abstürzen lassen konnten. Des Weiteren werft einen Blick auf die Scripte und die Plugins, da ist einiges mögliche. Muss man aber nicht einsetzen, denn für normales Tagging reicht die Version ohne Erweiterungen dicke.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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21 Kommentare

  1. Damit (bzw. mit Yate auf dem Mac) habe ich früher auch gearbeitet, das war aber immer schwierig. Mittlerweile benutze ich seit Langem https://www.blisshq.com/ (das wäre mal einen Beitrag wert…), und zum Ersten Mal haut mir ein Tool nicht meine Tags durcheinander.

  2. besser als MusicBee oder Mp3Tag?

    • Besser als MP3Tag m.E. auf jeden Fall, das aber auch schon immer, finde ich, gerade auch bei größeren Sammlungen.

      • Warum ist es besser als MP3Tag?

        • Das mag von den Dateien abhängen, aber ich finde, es funktioniert einfach zuverlässiger und auch schneller. Allerdings räume ich ein, dass ich das schon ein paar Tage nicht mehr großartig genutzt habe, mag sein, dass sich da irgendwas verändert hat.

          • Fürmich würde sich die Frage stellen, ob dieser ebenfalls vordefinierte Aktionen wie MP3Tag unterstützt – denn damit wird das Programm richtig Flott.

        • Konsistenteres, automatisches Tagging. Komplett scriptbar wenn nötig. Erkennt ganze Musiksammlungen auf einmal und kann diese taggen (man sollte vorher aber schon überprüfen, ob das passt), ist Open Source und die datenquellen auch. Man kann also Dinge berichtigen, noch nicht vorhandenes einpflegen, …

  3. Tune-Instractor + iTunes, funktioniert seit Jahren tadellos.

  4. Unter Windows ist mp3tag unschlagbar. Da habe ich vor allem mit der umfangreichen Filterfunktion meine gesamte Sammlung (7000 Dateien) auf Vordermann gebracht. Cover nach Größe und Menge gesucht und aktualisiert. Unter MacOS hatte ich lange nach einem ähnlich umfangreichen Tool gesucht und bin bei Yate fündig geworden. Hier ist die Bedienung aber nicht intuitiv und die Hilfe relativ schwer verständlich.

    • Witzig – ich habe für einzelne Alben Yate benutzt und fand es klasse, und letzte Woche zum ersten Mal mp3tag – erschliesst sich mir gar nicht 😉

      Bliss hingegen funktioniert plattformunabhängig und analysiert automatisch und schlägt Korrekturen vor, um sooo vieles komfortabler…

      • Sri Syadasti says:

        Bliss dürfte allerdings mit 70€ so ziemlich das Teuerste sein, was man in dem Bereich finden kann.

        Ich habs mal getestet und die Sachen, die Picard und Tagscanner nicht finden, findet Bliss auch nicht.

    • Ich bin mit mp3tag auch recht zufrieden. Macht, was es soll.

  5. TheGodfather ist eines der mächtigsten Tools für’s taggen wenn man die Fäden selbst in der Hand behalten möchte.

  6. Sri Syadasti says:

    > Tracks markieren und auf „Scan“ drücken.
    Besser ist es im Regelfall, wenn man erst „Cluster“ und dann „Lookup“ verwendet.

    Die 2.0.2 gibt’s auch schon für Windows. Dass sie stabiler wäre, kann ich nicht bestätigen. Die 1.4.2 hat sich gerne mal aufgehängt, die 2.0.2 stürzt statt dessen ab. Fast immer ist da das wikidata-genre Plugin schuld.

  7. flott installiert auf macOS mit homebrew

    Terminal:
    #brew cask install musicbrainz-picard

  8. Ich benutze seit Jahr und Tag HELIUM, das kann man schön automatisieren und reicht auch in der kostenlosen Version.

  9. Da im Artikel lediglich Windows und Macos erwähnt wurden … Es gibt da ja noch dieses Linux. Hat vielleicht der eine oder die andere schon mal von gehört, da wird ja sogar auf manchen Technik-Blogs auch hin und wieder drüber berichtet. Und ob mans glaubt oder nicht, es gibt da draußen tatsächlich auch Leute, die das benutzen. Für diese Exoten ist dann vielleicht doch auch die Info von Interesse, daß es Picart natürlich auch für Linux gibt.

    • Auch bei Linux lohnt sich der Blick auf Bliss. Die bisher genannten Programme sind alle ‚manuell‘, Bliss hingegen analysiert die komplette Bibliothek und zeigt ’non-compliance‘ (fehlende Tags, fehlende Cover etc.) an. Man kann automatisch korrigieren lassen, muss aber nicht. Das ist nach meiner Erfahrung wesentlich, die Automaten haben mir schon manchen Unfug angerichtet (Stichwort Compilations, Soundtracks etc.)

  10. Ich frage mich immer wie es dazu kommt dass man eine ganze Sammlung mit Dateien hat, die schlecht oder nicht getaggt wurden. Ich tagge alles was ich zu iTunes hinzufüge und nutze dafür zwei Dinge:

    The Tagger: https://deadbeatsw.com/thetagger/
    Schneller Tagger mit Discord-Anbindung. Eine bessere Quelle gibt’s nicht.

    iTunes Artwork Finder: https://bendodson.com/projects/itunes-artwork-finder/
    Ich habe kaum ein Release gefunden von dem es kein gutes und hochauflösendes Cover in iTunes gibt.

  11. Michael Arera says:

    Solange MusicBrainz Picard bei klassischer Musik den COMPOSER zum ARTIST macht, ist es für mich nicht nutzbar. MP3Tag und Musicbee, und alles wird gut :).

  12. Solange MusicBrainz Picard bei klassischer Musik den COMPOSER zum ARTIST macht, ist es für mich nicht nutzbar. MP3Tag und Musicbee, und alles wird gut :).

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