Mozilla streicht rund 25 Prozent der Mitarbeiter-Stellen

Bei Mozilla sieht es nicht ganz so gut aus. Das Unternehmen hinter u. a. Firefox und Pocket hat bekannt gegeben, dass man rund 250 Mitarbeiter im Rahmen einer Unternehmensumstrukturierung, die durch die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 verursacht wird, entlassen muss. In einem Blog-Beitrag schreibt Mozilla-Chefin Mitchell Baker, die Pandemie habe „die Einnahmen erheblich beeinträchtigt“. Deshalb müsse man sich von rund 25 Prozent seiner Belegschaft trennen (wenn man die ungefähre Mitarbeiterzahl von rund 1.000 als Maßstab nimmt) – auch ursprüngliche Produktpläne für 2020 habe man erst einmal aufgeben müssen. Mal schauen, wie Mozilla mal wieder ins „Normal“ rutschen möchte und das Ganze profitabel hält. Schwer vorstellbar, dass es mit Diensten wie einem White-Label-VPN funktioniert. Aufseiten des Firefox hat man zudem eine große Konkurrenz vor sich – die, die man einst selbst für andere war.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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19 Kommentare

  1. Sehschlange says:

    Mozilla lebt doch eigentlich nur noch von seiner Vergangenheit und den Leuten um die 40, die zur Jahrtausendwende froh waren, eine Konkurrenz zum Internet Explorer zu haben. Ich denke nicht, daß sie so noch lange existieren können.

  2. dürfte erst der anfang sein, frage mich wo dann die ganzen neuen stellen entstehen sollen die jetzt überall wegfallen…

    • AI und Machine Learning, ist doch klar oder?

      Der Firefox kann dann automatisiert Katzenbilder speichern, nach Rasse sortiert.

  3. Mich haben sie verloren, als sie angefangen haben den Browser mit Schwachsinn vollzustopfen, wie Screenshots und Pocket-Integration. Alles nett, will ich aber wenn dann als Erweiterung und nicht im Core integriert. Da war ich dann weg, nach Jahrzehnten der Nutzung. Auch Mobile waren sie zu lange nicht vorhanden und dann plötzlich doppelt und dreifach mit ihrem Firefox Klar und Co.

    Ich finds gut, dass es Mozilla gibt, würde Firefox auch nutzen unter Windows, aber unter MacOS bin ich dann doch wieder bei Safari gelandet. Läuft einfach zu gut und energieschonend auf dem Mac. Chrome käme mir niemals auf das System. Das wäre für mich so als wenn Amazon einen Browser bringt – das installiere ich mir niemals, weil ich weiter als bis zwei denken kann.

  4. Ja bla. Sie weinen Rum weil ihr Marktanteil runter geht und sabotieren gleichzeitig ganz gezielt ihre Produktreihe.

    Firefox auf Android haben sie gerade kastriert. Vom vielen tausend Erweiterungen sind noch exakt neun (!) Erweiterungen übrig.

    Einige davon lustigerweise sogar redundant.

    Gleichzeitig fehlen seit Jahren wichtige und offensichtlichee Features wie z.B. ein handfester Darkmode oder eine vernünftige Lesezeichenverwaltung.

    Sie sollten Firefox als Unternehmen ausgliedern und den Sponsoren von Mozilla dir Wahl geben, an welches der beiden Projekte sie in Zukunft spenden möchten. … Dann wär Mozilla ziemlich schnell Vergangenheit.

    Man kann auch z.B. Firefox selbst im Moment gar nicht spenden. Nur Mozilla und die hauen das dann für irgendeinen politischen Unsinn raus.

    • Welche der tausend Erweiterungen hast du denn genutzt, die dir jetzt fehlen? Ich verstehe deinen Punkt, aber Mozilla hat die Engine komplett umgebaut und die Erweterungen müssen halt angepasst werden. Ist ja nicht so, als ob sie die extra aussperren.

      „Gleichzeitig fehlen seit Jahren wichtige und offensichtlichee Features wie z.B. ein handfester Darkmode oder eine vernünftige Lesezeichenverwaltung.“

      Ok, den Punkt kann ich nicht nachvollziehen. Beides Features sind enthalten, Deskopt als auch Mobil.

      • Naja z.B. paywall Bypass Erweiterungen.

        Aber bevor du jetzt los legst mit das sei ja ohnehin alles böse und gut, dass der Laden jetzt dicht ist:

        Der Wechsel von einem offenen Ökosystem in dem man alles mögliche aus dezentralen Quellen rein laden kann zu einer engmaschig kontrollierten, zentralisierten App-Galerie ist ganz grundsätzlich eine Maßnahme gegen den Nutzer und gegen Softwarefreiheit.

        Das bedeutet z.B. auch, dass Staaten (und zwar nicht bloß die netten!) langfristig jemanden haben, den sie unter Druck setzen können um Erweiterungen aus dem Programm zu nehmen. Die gleiche Macht hat plötzlich auch Mozilla, ein Unternehmen das politisch so toxisch ist, sie mobben gelegentlich Mitarbeiter raus die politisch nicht stramm auf Linie sind.

        Man darf sich hier nicht von Mozillas Ablenkungsmanövern irritieren lassen. Nein, es gibt keinen technischen Grund für das Downgrade, sie hätten den alten einfach bis zum Featuregleichstand so stehen lassen können, nein, die Instandhaltungskosten des alten für die paar Monate sind nicht prohibitiv teuer und nein, der Nutzer ist durch ein offenes Ökosystem nicht in irgendeiner Weise unverhältnismäßig großen Risiken ausgesetzt.

        Das sind alles Fake-Argumente um das zentrale Leitbild zu verschleiern: Mozilla braucht Geld und will vermutlich die Plattform isolieren .. schlechtestenfalls um langfristig Margen aus dem Lock-In Effekt gegen die Nutzer zu generieren ..aber Mal abwarten.

        An dieser Entwicklung ist gar nichts gut. …und die Befürworter setzen solchen Bedenken in der Regel bloß so etwas entgegen wie „aber die URL bar ist jetzt unten und das ist auch so praktisch“.

        Wirklich frustrierend. … Sorry für den Rant. War nicht gegen dich 😀

      • > Ist ja nicht so, als ob sie die extra aussperren.

        Übrigens: doch. Das ist eine whitelist, wär die nicht würde auch der Rest der Extensions wieder funktionieren.

        Die Einschränkung ist künstlich.

  5. Firefox ist der einzige Browser, auf dem mobil uBlockOrigin läuft; darüberhinaus der einzige Browser, dessen dahinterstehender Organisation ich in bezug auf Privatsphäre vertraue.
    Aber Firefox wird nicht verschwinden. Die Entlassungen sollten dazu führen, dass man sich wieder mehr aufs Kerngeschäft, den Browser, besinnt.

    • Da hast du dir Ankündigung wohl falsch verstanden. 😀

      Sie wollen sich mehr auf den anderen Quatsch konzentrieren. Sie haben z.B. große Teile des Servo Teams entlassen, einer für den Browser und das Ökosystem sehr wichtigen Schlüsseltechnologie.

      Dir und mir mag Firefox besonders wichtig sein, Mozilla Corp. geht es bloß um Geld und Mozilla Foundation geht es nur um verschrobenen SJW Internet Aktivismus.

  6. Auf Desktop gibts ja noch den Librewolf, ein Firefox ohne Pocket, mit uBlock Origin inkludiert und einigen Anpassungen. Immer basierend auf der letzten Firefox-Version.
    https://librewolf-community.gitlab.io/

    • Librewolf hieß ursprünglich Librefox. Dafür hatte ich das Grundkonzept entwickelt, bevor die Rechtsabteilung von Mozilla mit rechtlichen Schritten gedroht hat. Es lief darauf hinaus, dass Mozilla uns mitteilte, sie würden es nicht tolerieren, wenn der „Fox“ weiter im Namen bleibt.

      So oder so, das Projekt liegt de facto auf Eis, es gibt keine regelmäßigen Updates.

  7. Die Erfahrung aus den letzen Jahren zeigt, dass es Mozilla auch in der Zukunft schaffen wird, seine User durch irgendwelche Stunts zu verprellen.

  8. Mozilla soll das meiste Geld von Google bekommen. Der Vertrag mit Google läuft wohl in 2020 aus. Da dürfte es weniger Geld von Google geben. Bei Google gilt auch Mobile First. Der Firefox wurde erst sehr spät auf Mobiler Nutzung optimiert und soll im Mobilen Bereich einen schlechteren Marktanteil haben. Kann auch der Grund sein, warum es weniger gibt.

    Ein Mobile Browser muss vor allem Mobile gut Nutzbar und schlank sein. Die Entlassungen dürften auch zu Reduzierungen führen. Vielleicht weniger Browser Funktionen oder weniger Versionen.

  9. Das Problem ist wohl viel mehr das Mozilla sowieso nur eine Nische bedient und solche Leute dann auch schnell wieder weg sind. Kein Browser bietet das, was Mozilla dem User *erlaubt*. Und dennoch ist er zu langsam und jedem Fall auch nur nutzbar, wenn man ihn personalisiert und mit Erweiterungen verbessert. Viele wichtige Funktionen haben andere Browser nicht. Mozilla sollte wirklich umdenken. Die Leute, die diese Nische genutzt haben, Wechsel doch teilweise selbst zurück zu Google xD da sieht man mal, dass viele Nutzer den Mozilla-Gedanken nicht nachvollziehen können. Und wenn es so ist, würde ich Mozilla einfach vorschlagen wie Chrome einen Browser in Default-Einstellungen zur Verfügung zu stellen, der in der Navigation einfach und schnell ist und vor allem übersichtlich. Datenschutz-basics wie alle anderen Browser und für die, die mehr wollen, Funktionen und Einstellungen offen lassen.

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