Mozilla Firefox: So könnte ein zukünftiges Bezahlmodel aussehen

Bei Mozilla will man alternative Einnahmen erzielen. Der Betrieb muss bezahlt werden und man möchte sich sicher nicht nur auf den Erlösen eines Google-Suchdeals ausruhen. Damals hat man den Später-Lesen-Dienst Pocket übernommen, der auch ein Bezahlmodell anbietet, aber dies soll es ja nicht gewesen sein, wie man seitens Mozilla jüngst verlauten ließ. Eine Möglichkeit wäre ein Abo-Modell für einen VPN-Dienst, eine weitere Umfrage scheint derzeit auf das Anbieten eines Lesedienstes ohne Werbung zu sein.

Mozilla hat eine Umfrageseite bereits live geschaltet und eine Fake-Abo-Seite freigeschaltet. Deren Link wurde dann bei Hacker News gezeigt. Diese Seite erwirkt den Eindruck, man würde einen werbefreien Dienst abschließen, letzten Endes gelenkt man aber eben „nur“ zur genannten Umfrage, ob man so einen Dienst den kostenpflichtig nutzen wollen würde. Man setzt dabei offenbar auf den Dienstleister Scroll, dem man Abos vermittelt. Scroll testet mit mehreren Inhalteanbietern derzeit das Abo-Modell. Quasi: Abo abschließen und bei x Seiten werbefrei lesen.

Für mich persönlich sieht das so aus, als würde das nur ein Baustein in Mozillas Erlösekasten sein, denn realisiert man es über einen externen Dienstleister, dann wäre man lediglich Mittler – und ob da genug abfällt, ist fraglich.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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29 Kommentare

  1. Thomas Baumann says:

    Da ist das Boot schon am voll laufen, jetzt will man das Loch noch aufbohren mit Abos? Naja, gibt ja genug andere Browser. Google wird’s gefallen, schätze ich.

    • Herr Hauser says:

      Warum Google? Ich denke wenn der neue Edge final ist, braucht man kein Chrome mehr. 😉

      • Thomas Baumann says:

        Edge… Das Lynx für Windows. Da ist mir ja selbst der IE lieber ^^‘
        Warum Google: Werbung. Viele nutzen ihn, teilweise unbewusst, weil huckepack bei Freeware mit installiert. Wenn jetzt FF Nutzer abspringen, wo gehen die wohl hin? Zu (wie ich finde zu Unrecht) unbekannteren, wie Opera? Ich glaube nicht.

        • Opera oder auch Vivaldi und die anderen Exoten haben zwar durchaus interessante Funktionen und Ansätze, aber bei der täglichen Nutzung dann doch alle ihre Tücken und Inkompatibilitäten bei Webseiten mit denen man sich dann herum schlagen darf. Oder Performance Probleme so wie der Firefox.

          Bin aus dem Grund mittlerweile auch bei Chrome gelandet. Das ist vom Datenschutz Aspekt sicher nicht optimal, aber dafür funktioniert alles zuverlässig.

      • N1TeSH1FT says:

        Ich bin auch mittlerweile fast ausschließlich Edge Dev/Canary User und würde ansonsten Vivaldi nutzen aber den gibt’s mobil nicht. Hab den Edge auch auf Android als Default Browser ebenso mein favorite auf iOS.
        Das Ding Rennt und kann die Chrome Plugins nutzen. Perfekt.
        Gepostet über Edge auf Android 😉

    • Kann nur den Samsung Browser empfehlen, sehr komfortabel zu bedienen.

  2. Scroll klingt wie eine Art Flatrate für Nachrichtenseiten. Das wär doch mal eine nice Geschichte. Von daher eine gute Geschichte, dass Mozilla das unterstützt.

  3. Mit ein klein wenig Aufwand kann man heutzutage ein kostenloses, vollumfänglich werbefreies Nachrichtenerlebnis erhalten, das in Sachen Qualität in der Vergangenheit seinesgleichen sucht.

    Ich habe in uBlock Origin Filter erstellt, um Artikel harter Bezahlschranken aus den Übersichtsseiten der Nachrichtenseiten die ich frequentiere zu entfernen. Damit sind dort alle Artikel die ich sehen kann immer zugänglich. Für weiche Bezahlschranken verwende ich eine open source Erweiterung.

    Ich habe Aggregatoren die gegen mich arbeiten (Facebook Feed / Google Feed / etc.) abgeschaltet und pflege stattdessen Aggregatoren a la reddit. Der Reader mode macht zuverlässig aus eigentlich jeder noch so schlechten Leseerfahrung Kleinholz.

    Insofern hab ich keinen Bedarf etwas zu ändern.

    Klar, Mozilla will mal wieder das Internet retten und fürchtet, der freie Journalismus oder das Internet sterbe ohne Alternative zur Werbefinanzierung. ….dabei geht es beiden so gut wie noch nie. Der Fehler ist die Gesundheit der Zeitungsmarken mit der Gesundheit des Journalismus als solchen zu verwechseln.

    Also tl;dr: Gut gemeinte Idee, aber fehlgeleitet. Konstruktive Zerstörung wird den Zeitungsmarkt schon gesunden. Wenn die Leseerfahrung irgendwann mal leiden sollte kann man ja immer noch Geld ausgeben.

    • Schmarotzer at it’s best.
      Werbung blockieren und gleichzeitig nicht bereit sein, für Inhalte zu zahlen. Und die Autoren leben von Luft und Liebe?

      • Applaus Jens! Genau so ist es!

        • Komisch dass Verlage wie Springer etc. so hohe Einnahmen haben wir noch nie. Eine Frechheit zu suggerieren das Journalisten verarmen. Die leben im Speck!

      • Die können sich gepflegt verpissen. Ich habe niemanden eingeladen, das Netz zu monetarisieren. Solln’se bei Papier bleiben.

        • Ich nehme an, du arbeitest auch kostenlos? Echt eine mehr als dreiste Aussage.

          • Manchmal mach ich auch was kostenlos, übrigens. Bin z.B. ein großer Freund der Vereinsarbeit.

            …aber wenn es zu viel Zeit in Anspruch nimmt als das ich in meiner restlichen Zeit noch über die Runden kommen könnte, höre ich damit auf.

            Ich fange nicht damit an, anderen den Moralapostel zu spielen und ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, nur weil ich vom kostenlos arbeiten nicht über die Runden komme. Die anderen sind ja nicht schuld, weil meine Monetarisierungsstrategie schiefgeht, oder?

            Seht ihr das anders? Ich dachte das sei irgendwie so eine Art Allgemeinplatz.

          • Wir hatten mal ein Web, kompülett ohne Bezahlinhalte, qualitativ durchaus deutlich besser als heute.
            Dann kamen Verlage, Blogger und Co. und haben über Werbung das Web kommerzialisiert. Die Spaßanbieter hatten dagegen keine Chance und konnten dicht machen.
            Seitdem versucht Gott und die Welt uns zu erzählen, das Netz sei eine rein kommerzielle Umgebung. Das ist aber nicht so. Die Anbieter haben es über den Umweg über Werbung einfach nur geschafft, uns zwar ohne Rechnung aber trotzdem „zahlen“ zu lassen.

            Ich mach da nicht mit. Wer was im Netz anbieten will, soll das tun. Ohne Werbung. Wenn das kein Geschäftsmodell ist — na, dann ist das halt so. Wer meint, es gäbe ein Naturrecht darauf, im Regen stehend Wasser zu verkaufen, der irrt sich dann halt.

            Mit wäre es das liebste, der ganze Netzkommerz würde geschlossen pleite gehen und wir hätten wieder das WWW von 1995. Das war deutlich geiler.

      • > nicht bereit sein, für Inhalte zu zahlen

        Mein obriger Kommentar schließt übrigens mit den Worten:

        > Wenn die Leseerfahrung irgendwann mal leiden sollte kann man ja immer noch Geld ausgeben.

        Es wird sich kein Bezahlsystem durchsetzen das nicht zu einer besseren Leseerfahrung führt als die frei verfügbaren Ressourcen ohnehin bereits anbieten. Das ändert sich auch nicht durch Zetern oder Beleidigungen.

      • -1
        Das Leben ist kein Ponyhof, sondern brutal und grausam.
        Den Hermes-Fahrer hat auch keiner gefragt, ob er für weniger als den Mindestlohn 10 Stunden ausliefern will. Weder Opel noch Nokia haben ihre Belegschaft gefragt, ob ihnen Arbeitslosigkeit Spaß macht.

    • Wenn du da ganz spezielle Einstellungen vorgenommen hast, dann teile diese doch bitte mit. Sharing is caring und so. 🙂

      • Die Filter hab ich oben erwähnt, die open source Erweiterung die weiche Paywalls umgeht findet man unter dem Namen bypass-paywalls-firefox als Projekt des Entwicklers iamadamdev auf github.

        Hier sei gesagt, dass anders als bei Werbeblockern das umgehen von Bezahlschranken in Deutschland rechtlich durchaus nicht unumstritten ist! Vor dem Einsatz so einer Erweiterung sollte man also prüfen, ob das im eigenen Rechtsraum überhaupt zulässig ist und in wie weit man bereit ist, etwaige Risiken im Umgang mit solchen Erweiterungen zu verantworten!

    • Ich hab keine seperate Liste draus gemacht, weil es ja sehr davon abhängt, welche Nachrichtenseiten man frequentiert. Das kann sich auch alle paar Monate mal ändern. Man kann sich so etwas mit ein bisschen Übung aber sehr leicht herleiten.

      Ich will hier keine konkreten Listen posten, denn ich will unseren wohlwollenden Diktatoren hier ja nicht den Abend eintrüben aber ich habe eine kurze Erläuterung des Prozesses der Filterfindung gerade mal kurz hier angeschnitten: pastebin.com/raw/C85vdsXK

      • Vielen Dank. Das ist eine super Idee.

        Ich für meine Person habe auf allen Nachrichtenseiten welche ich besuche, sämtliche Bild- und Video-Inhalte entfernt, auch die Plugins der Video-Player. Ich konsumiere Nachrichten seit Jahren rein in Textform, um mich nicht beeinflussen zu lassen. Gerade bei WELT-ONLINE(für mein konservatives und wirtschaftliches Informationsspektrum) und NWZ-online(lokal) störe ich mich aber gewaltig an den „Plus“-Artikeln, die ich dann gar nicht lesen kann. Daher werde ich Deine Lösung nun auch umsetzen.

        Reddit nutze ich mit der Apollo-App am iPad. Dort habe ich eine Filterliste die auf über 250 Wörter angewachsen ist, außerdem sehe ich durch Apollo keine Werbung. Reddit ist quasi meine Wohlfühlnachrichtenseite – Wissen, seichte Infos und Tierbabys – geworden, ohne Inhalte, die mich innerlich aufwühlen. Hierdurch ist reddit bei mir eine Filterplase – aber eine bewusste ohne dass ich überhaupt einen anderen Anspruch erhebe(n will).

        • Könntest du das mit reddit etwas näher erklären? Bin da überhaupt nicht bewandert aber jetzt doch sehr interessiert. Danke

  4. Bezahlmodel ist aber was anderes 😉

  5. Ublock, Noscript und pi hole am Start.
    Werbung verrecke.

    • Ublock ist ja eh „Standard“ da ohne ein entspanntes surfen im Netz leider nicht mehr möglich ist.
      Noscript würde ich keinem normalen Anwender empfehlen, und nutze ich selbst auch nicht. Das ist eindeutig „übertrieben“ und zieht viel zu viele Probleme und Aufwand für manuelle Nachbesserungen nach sich.

      Pi Hole ist dagegen eine sehr gute Ergänzung, damit bekommt man dann auch Geräte ohne eigenen Werbeblocker wie z.B. ein iPad vernünftig werbefrei im eigenen Netz.

  6. S. Geisler says:

    Ich benutze auch für die meisten Seiten AdBlocker. Allerdings finde ich es auch OK, wenn ich für (für mich) gute Inhalte zur Kasse gebeten werde. Blendle z.B. nutze ich sehr gern. Und der Mozilla Dienst klingt ja recht ähnlich.

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