Mobilfunk: Besserer Empfang entlang der Bahnstrecke muss warten

Nutzer der Bahn müssen sich noch etwas gedulden, wenn sie besseren Mobilfunkempfang erwarten. Ursprünglich war es seitens der Bahn geplant, mit dem Fahrplanwechsel im Dezember eine weitere 4G-Funkfrequenz in Zügen in Betrieb zu nehmen. Allerdings hat dem die Bundesnetzagentur widersprochen. Erst im Dezember 2024 soll die Erweiterung nun erfolgen.

Bei der gewünschten Frequenz handelt es sich um das Spektrum, auf dem bislang nur Zugführer und Fahrdienstleiter miteinander kommunizieren, so Der Spiegel. Dieses GSM-R-Netz hätte auf LTE umgeschaltet werden sollen, vorab hätten 15.000 Loks in Deutschland technisch umgestellt werden sollen. Bislang ist dies nicht komplett geschafft worden.

Besonders die kleineren, private Bahnbetreiber sind laut Bericht damit im Verzug, auch einige Züge der Deutschen Bahn warten noch auf ihre Umrüstung.

»Diese Verschiebung geht jetzt zulasten der Mobilfunkkunden und einer entsprechenden Versorgung in den Zügen«, sagt ein Verantwortlicher eines großen deutschen Mobilfunkunternehmens. »Wir fordern eine deutlich schnellere Umsetzung.«

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12 Kommentare

  1. Markus Tippner says:

    Warum hat die Bundesnetzagentur da widersprochen und warum darf die sich überhaupt einmischen?

    • 1. Weil Loks, die weiter GSM-R auf einer Frequenz nutzen, die inzwischen auf LTE-R umgestellt wurde, keinen Zugfunk mehr hätten bzw. dieser gestört würde. Die Frequenz wurde nicht rechtzeitig geräumt.

      2. Weil die BNetzA für die Frequenz-Zuweisung und -nutzung zuständig ist. Natürlich würde auch das Eisenbahnbundesamt den Betrieb der Loks ohne funktionierenden Zugfunk verbieten. Aber soweit wird es dank der BNetzA ja nicht kommen.

      Sicherheit (Zugfunk) geht natürlich vor Bequemlichkeit (schnelleres Internet für Fahrgäste).

      Und weil das im Artikel nicht deutlich wurde: Es geht hier nicht um den Empfang mit dem eigenen Handy im Zug. Das läuft über andere Frequenzen. Es geht um das kostenlose WLAN der Bahn im Zug, welches über das bahneigene Mobilfunknetz versorgt wird. Und falls alle Loks in 2023 umgestellt sind, wird die BNetzA sicherlich die Umstellung auf LTE-R früher erlauben. Immerhin bezahlt der Bund diese Umstellung selbst (aus Steuergeldern).

      • „Und weil das im Artikel nicht deutlich wurde: Es geht hier nicht um den Empfang mit dem eigenen Handy im Zug. Das läuft über andere Frequenzen. Es geht um das kostenlose WLAN der Bahn im Zug, welches über das bahneigene Mobilfunknetz versorgt wird. “

        Für GSM-R stehen in Deutschland (und meines Wissens generell in Europa) gerade mal 2x4MHz zur Verfügung (also je 4 MHz für Uplink und Downlink). Das wird für die Kommunikation für den Betriebsablauf benötigt.

        Die WLAN-Netz in den Zügen werden tatsächlich über die öffentlichen Mobilfunknetze angebunden. Die Bahn nutzt dazu alle drei Betreiber parallel.

        Das Problem ist: Die GSM-R Frequenzen liegen direkt neben den Frequenzen des öffentlichen 900 MHz Bandes, welches seit 30 Jahren für GSM verwendet wird. Die Netzbetreiber rüsten jetzt aber zunehmend auch das 900 MHz Band auf LTE um. Alte GSM-R-Geräte sind dabei anscheinend anfällig für Störungen durch LTE auf Nachbarkanälen. Deswegen müssen diese durch neue, weniger störungsanfällige Geräte ausgetauscht werden. Erst dann können die Mobilfunkanbieter an den Bahnstrecken LTE auf ihren 900 MHz Frequenzen nutzen. Was natürlich auch wieder der WLAN-Anbindung zugute kommt.

        Nachfolgestandard von GSM-R soll bis 2030 FRMCS werden (Future Railway Mobile Communications System). Das ist 5G angepasst für die Anforderungen der Bahnunternehmen.

      • nein, nein und nein. Lies meinen Kommentar weiter unten. Es geht um das LTE Netz von Telekom und Co, das das GSM-R Netz der Bahn stören kann. Dagegen gibt es optimierte Bordgeräte die weniger anfällig sind nur sind die eben noch nicht eingebaut. Von einem LTE-R ist man noch meilenweit entfernt. Und für das WLAN im Zug wird auf die Mobilfunknetze von Telekom und Co zurückgegriffen und kein Bahneigenes Netz genutzt.

    • > warum darf die sich überhaupt einmischen?
      Weil das deren Aufgabe ist…
      Und wenn ich das richtig verstehe wurde die Verschiebung der Umstellung von der BNA angeordnet, weil viele Loks noch nicht angepasst wurden und diese nach der Umstellung der Netze dann wohl nicht mehr miteinander kommunizieren können.

    • Vermutlich wird die Netzagentur ein relevanter Player sein, wenn es um die Freigabe von Frequenzbereichen geht. Und da der hier zu nutzende Bereich noch „belegt“ isst, passt eben die BNetzA auf, dass sich da keiner im Spektrum tummelt, der da nciht hingehört.

    • so wie ich das sehe geht es dabei um das interne Mobilfunknetz der Bahnen diebauf dem Schienennetz der DB unterwegs sind. Das ist nicht das Netz über das wir normale Bahnkunden in Netz gehen. Ich gehe mal davon aus, dass einige Eisenbahnen auf ihren Loks noch keine LTE-Geräte haben und sich beschwert haben. Dir hätten dann wahrscheinlich nicht mehr auf das öffentliche Schienennetz gedurft und haben jetzt ein Jahr mehr Zeit.

  2. Ohne Öffis, unterwegs wohl das bessere Netz. Ja, bewusst etwas trollig der Post, aber so wird das nichts. Verspätet, überfüllt, kein Netz, zu teuer (das 49€ Ticket verspätet sich ja ebenfalls). Wie immer, alles zu spät und dann wundern, warum es keiner nutzt.

  3. Falsch, das GSM-R hätte nie auf LTE umgeschaltet werden sollen. Aber es wurden neue Bordgeräte eingebaut um das GSM-R Netz gegenüber LTE auf 900Mhz weniger anfällig zu machen. Das ist leider nicht bei allen Fahrzeugen rechtzeitig geschehen. Und daher hat die BNetzA die Umrüstpflicht erst einmal bis 2024 verlängert mit der Option diese bereits 2023 zu streichen falls die Umrüstung bis dahin fertig ist.

  4. „Dieses GSM-R-Netz hätte auf LTE umgeschaltet werden sollen…“ Das ist falsch!
    GSM-R wird in den nächsten Jahren durch FRMCS ersetzt. FRMCS ist ein eigenes 5G-Netz.
    Hierum geht es in diesem Fall aber gar nicht. Hier geht es um eine technische Änderung der GSM-R-Geräte, zur besseren Störsicherheit gegenüber LTE-Netzen mit 900 MHz. Diese Umstellung ist wie o.a. noch nicht abgeschlossen.

  5. »Diese Verschiebung geht jetzt zulasten der Mobilfunkkunden und einer entsprechenden Versorgung in den Zügen«, sagt ein Verantwortlicher eines großen deutschen Mobilfunkunternehmens. »Wir fordern eine deutlich schnellere Umsetzung.«

    Das finde ich persönlich interessanter. Endlich hat ein Mobilfunkbetreiber mal einen anderen Schuldigen als sich selbst ausfindig machen können.

  6. Die Bahn solle erstmal die anderen Probleme alle in den Griff bekommen, der Handy Empfang ist da eher Nebensächlich.

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