Mobile Gaming wächst: Auch die Deutschen zocken gern unterwegs

Mobile Gaming ist nicht so mein persönliches Steckenpferd – ich zocke tatsächlich am Smartphone gar nicht und beschränke mich aktuell auf die Microsoft Xbox One X und die Sony PlayStation 4 Pro. Allerdings bin ich da in diesem Fall eher der Exot, denn das Gros der User lässt sich unterwegs (oder auf dem Pott) gerne zu einem Spielchen hinreißen. Auch deutsche Smartphone-Besitzer sind da vorne mit dabei.

Laut einem neuen Report zum Wasserstand von Mobile Gaming, herausgegeben von App Annie, haben deutsche Nutzer nämlich im Durchschnitt acht Spiele auf ihrem mobilen Endgerät installiert. Vier davon spielen sie in der Regel aktiv. Finde ich gar nicht so wenig. Schaut doch mal bei euch selbst: Spiegelt sich das auch in euren App-Installationen wider?

33 % aller mobilen Downloads entfallen laut dem Report aktuell auf Games. 10 % der Zeit, die Nutzer am Smartphone verbringen, wird mit dem Zocken verbracht. Spannend ist daran auch, dass die App-Nutzung in den vergangenen Jahren allgemein gestiegen ist. Trotzdem ist der Anteil der Zeit, der mit Mobile Games verbracht wird konstant geblieben. Das bedeutet, in Spiele wird mit allgemein steigender Nutungszeit auch mehr Zeit investiert.

Ebenfalls ganz interessant: Es dominieren beim Mobile Gaming gerade nicht die Jugendlichen, sondern die Nutzer, die über 25 Jahre alt sind. Dabei dominiert weiterhin der Play Store von Google bei der Anzahl der Games-Installationen, allerdings bleibt Apples App Store die lukrativere Plattform für die Monetarisierung. Und da sind offenbar allgemein genügend zahlungswillige Kunden vorhanden. Denn laut App Annie werden 74 % der Ausgaben im App Store von Spielen generiert. Entsprechend gibt App Annie an, dass mittlerweile weltweit mehr Geld für Mobile Games ausgegeben werde, als für PC- oder Konsolenspiele.

Je nach Land dominieren dabei übrigens andere Games. Wie man oben auf der Grafik sieht, ist in Deutschland etwa „Helix Jump“ der beliebteste Mobile-Titel. „Fortnite“, das speziell in den USA extrem beliebte Battle-Royal-Game, taucht bei uns etwa in den Top 5 gar nicht auf. Bei uns sind also eher die „Hyper-Casual-Spiele“, wie App Annie sie nennt, bei den Zockern am erfolgreichsten. Auch für AR-Games wie „Pokémon Go“ sieht App Annie aber weiterhin einen starken Markt.

Deutschland ist dabei ein Markt mit sehr starkem Wachstum, bei dem sich das Geschehen zudem wenig auf einzelne Publisher konzentriert. Damit sind die Chancen auch für neue Entwickler relativ gut. In Japan z. B. ist der Mobile-Gaming-Markt hingegen deutlich fokussierter und wächst nicht mehr so stark. Scheint also alles momentan recht rosig auszusehen für Entwickler und Publisher, die Spiele für mobile Endgeräte veröffentlichen – insofern sie nicht in der breiten Masse untergehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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9 Kommentare

  1. Hmm. Habe Lichess und einen Gameboy Emulator drauf. Den Emulator nutze ich aber nur ab und an mal, kp ob ich den dazuzählen kann. Dafür hab ich da aber bestimmt 20 Spiele drauf geladen.

    Für Schachfreunde ist die Lichess App jedenfalls eine echte Empfehlung!

  2. Ich zock nur auf der Switch derzeit. Aber ich hab auch schon ein paar Games für das Smartphone. Gab echt ganz gute 3D Puzzle wie die beiden Monument Valley Spiele.

  3. In diesem Zusammenhang kann ich mich an ein Gespräch mit einem Mann (Führungsposition) eines mittelgroßen Spieleentwicklers erinnern, der gesagt hat, dass er nicht abschätzen kann, wie lange es noch dauern wird, bis die großen Spieleentwickler den PC- und Konsolen-Gaming-Bereich abstoßen und nur noch komplett auf den Mobile-Gaming Bereich setzen. O-Ton: „Mittlerweile ist das Mobile-Gaming an einigen Stellen für uns lukrativer geworden“.

    Ich lass das jetzt mal so im Raum stehen. Offizielle Zahlen wie viele Leute vom klassischen Gaming zum Mobile-Gaming abwandern, kenne ich leider nicht. Viele Gamer werden sicherlich auch beides gleichzeitig nutzen.

    • Das wäre extrem dumm. Man braucht sich dazu nur einmal das Diablo Fiasko auf der Blizzcon ansehen. Mobile Games ermöglichen eher Menschen den Zugang die sonst nicht so die Zocker sind. Diese wagen dann eher Gelegenheitsspielchen. Kaum einer der richtig (PC, Konsole etc.) spielt auf einem schön großen Display wird freiwillig ein downgrade auf ein 5-7 Zoll Touch Display machen.

  4. Ich spiele seit über einem Jahr (wieder) aktiv Pokémon GO und bin, seit ich drei bis vier Mal die Woche abends zu Fuß unterwegs bin, viel aktiver und fitter geworden. Pokémon war für mich der Ansporn, etwas mehr für meine Gesundheit zu tun.

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