Missbrauch marktbeherrschender Stellung: idealo verklagt Google auf rund eine halbe Milliarde Euro Schadensersatz


Wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung im Bereich der Preisvergleiche – da hat man doch schon einmal was von Google und der EU gehört. Schon vor Jahren war dies Bestandteil von Ermittlungen. Seither hat sich einiges getan, aber für Mitbewerber anscheinend nicht genug, die beschweren sich ja auch schon eine ganze Weile. 2017 gab es von der EU dann eine Strafe – und es wurde festgelegt, dass sich Mitbewerber bei nationalen Gerichten um Schadensersatz streiten können. Das macht der Preisvergleich idealo nun beim Landgericht Berlin.

Rund eine halbe Milliarde Euro möchte idealo als Schadensersatz für den nach idelaos Auffassung weiterhin anhaltenden Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung von Google haben. idealo sieht erschwerend, dass das Google-Angebot qualitativ so schlecht wäre, dass es bei gleicher Behandlung auf dem Markt einfach keine Chance hätte.

Dr. Philipp Peitsch, Geschäftsführer von idealo, zum Thema:

„Ein fairer Wettbewerb im Internet ist nur möglich, wenn Monopolisten wie Google andere Marktteilnehmer nicht zugunsten eigener Angebote benachteiligen dürfen. Wir wollen mit dem Verfahren ein Zeichen setzen, dass sich gegen das rechtsmissbräuchliche Verhalten von Google zur Wehr gesetzt werden kann. Das Verhalten von Google gefährdet die Angebotsvielfalt und Innovation im Internet und missbraucht das Vertrauen der Verbraucher. Die Schadenersatzklage ist für uns ein notwendiger und folgerichtiger Zwischenschritt in unserem Engagement für einen fairen Wettbewerb und Diversität im Markt sowie Preistransparenz für die Verbraucher.“

Mal sehen, wie dieses Verfahren ausgehen wird. Dass Google seine Position missbräuchlich ausgenutzt hat, wurde ja schon von der Europäischen Kommission festgestellt. Insofern dürfte das für idealo gar nicht so schlecht aussehen.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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24 Kommentare

  1. Ihr seid die einzigen, die bei dieser Meldung nicht erwähnen, dass Idealo zum Axel-Springer-Konzern gehört, der seit Jahren einen regelrechten Kreuzzug gegen seinen Konkurrenten Google führt.

  2. WOW wenn idealo damit durchkommt, haben sie mich als Nutzer definitiv verloren… So ein Blödsinn nur weil sie nicht produktiv sind, Die großen Belangen… Erbärmlich…

    • mich verlierens sie seit eben weil ich nicht wußte das der Axel-Springer Scheißhaufen dahinter steckt, seit 2 Minuten sind die von meiner Liste runter, aber währen so oder so rausgefolgen wegen der Dreistigkeit. Kein Plan welcher Vollhonk Google für Preise hernimmt, die finden nix dann eh das falsche und noch zu teuer…
      Guenstiger.de taugt auch und gibt noch andere…

  3. Kaum nach zu vollziehen, am Markt gibt es diverse Websites mit Preisvergleichen, welche Zugangshürden sollen denn da bestehen?
    Als private Nutzererfahrung: War früher überwiegend bei Idealo. Seit meinem Umzug nach Südamerika kam vor jeder Suchanfrage bei Idealo die Frage, ob ich wohl ein Bot sei, weil die Eingabe so schnell erfolgte, nebst Capcha.

    Bin dann zu Geizhals gewechselt, die diskriminieren keine Anfragen aus Südamerika.

    • Du suchst in Amerika nach Preisen in Deutschland? Jetzt bin ich neugierig… 🙂

      PS: gh.de und guenstiger.de sind auch meine ersten Anlaufstellen. Idealo war es nie, weil ich von Anfang den Eindruck hatte, das die nicht so gute Ergebnisse liefern, wie erstgenannte.

      • In Paraguay gibt es vielleicht 20% des Warenangebotes, welches in Europa oder den USA zu finden ist. So wollte ich meinen PC aufrüsten mit einer SSD, M2, PCIe wie z.Bsp. einer 970 Evo von Samsung. Leider gibt es die hier noch nicht, im Grunde genommen war nur ein einziges Modell mit PCIe Protokoll und einer Kapazität von 1 TB zu finden, leider nur mittlere Geschwindigkeit. SSDs mit Sata Schnittstelle gibt es hingegen ausreichend und in allen Preisklassen.
        Natürlich könnte ich die auch in China bestellen, aber da kostet die Samsung ca. 50% mehr als in Deutschland bei 2 Monaten Lieferzeit. Blieben noch chinesische Marken alla Kingspec mit mäßiger Qualität.
        Also werde ich wohl einen Bekannten bitten, mir eine entsprechende SSD aus Deutschland mit zu bringen und dazu benötigt es natürlich entsprechende Suchmaschienen. Ist halt nicht ganz so einfach, wenn man in der Pampa lebt 🙂
        Wer sich für chinesische Handelspolitik interessiert:
        Ein Päckchen innerhalb Südamerikas zu verschicken dauert etwa 4 Wochen und Kostet ca. 25-50€ Versandkosten bei lateinamerikanischen Anbietern.
        Ein Päckchen aus China dauert zwar ca. 8 Wochen, aber kostet nur 2-3€ Versandkosten. Die Post wird in China massiv subventioniert um Unternehmen wie Aliexpress ausländische Märkte zu erschließen, recht erfolgreich. In Paraguay werden noch nicht mal Zölle bei privaten Sendungen überprüft, also sind Preise für Handys (chinesische Marken) in China ca. 15%-20% niedriger als in Lateinamerika und Deutschland.

        Wenn man lange Lieferzeiten akzeptiert, lohnt sich ein internationaler Preisvergleich also.

  4. Die wollen also ein Zeichen setzen… Diese Schmarotzer bei Springer wollen doch bloß weitere Einnahmequellen erschließen, ohne ihre minderwertige Arbeit dafür zu verrichten. Da wäre glatt Napalm die Lösung…

    • Was ein unsachlicher Kommentar. Nächstes mal einfach mal 2 sek. nachdenken, bevor man sowas in die Welt verbreitet. Danke Peter…!

      • Deine sachliche Meinung war jetzt aber auch Dringendst nötig, soviel inhalte wie der Verlag selbt über den wir schreiben. Die wollen nur Kohle nix anderes und nutzen jetzt diese Schiene um zu Punkten gegenüber Google. Versteh mich nicht falsch, dreistigkeit in D braucht sich nicht vor den Amis zu verstecken, wir habens in unserem Land auch ganz schön dick hinter den Ohren bei den Reichen und Mächtigen da oben. Die scheren sich nur um ihr eigenes hab und gut… von daher sollen sie sich gern gegenseitig an den Hals gehen. Alternativen gibts genug…

  5. Dieses Vorgehen klingt für mich danach, dass man mit gerichtlicher Hilfe das durchsetzen möchte, was man aus eigener Kraft nicht schafft, genau so, wie auch die Europäische Kommission die Interessen europäischer Unternehmen stützen möchte, die es auch nicht aus eigener Kraft auf die Reihe bekommen. Wenn man es selbst nicht schafft, werden die, die es geschafft haben, eben mit der großen Keule bekämpft. Mit fairem Wettbewerb, der hier gefordert wird, hat das auch nicht unbedingt etwas zu tun, ganz im Gegenteil.

    • Guck auf die Subventionen und dann weißt was wirklich freier Wettbewerb und Markt überhaupt noch übrig ist. Zensur hier, einschränkugen und regulierungen da… frei war vermutlich immer nur der Wunschgedanke in unseren Köpfen…

  6. Patrick B. says:

    Also ich kenne so gut wie keinen der Google zum Preise vergleichen nutzt. Die Ergebnisse sind alles andere als aussagekräftig……

    Halte die Klage für Blödsinn und auf jeden Fall für abartig hoch, aber ok, gegen Google kann man ja ruhig mal was mehr fordern denken die sich wohl…..

    Idealo nutze ich zwar auch ab und an mal, aber meine erste Anlaufstelle ist Geizhals. Alleine schon wegen der Übersichtlichkeit !! 🙂

    • Tja solange in der EU werden die keine 5 Mio bekommen 😉 zum Glück auch wenn ich nichts gegen hätt das Google ordentlich blecht, aber bitte nicht an den Kotzbrockenverlag.
      Diese Klage hätte in der USA keine Chance da es um EU bumsdings geht aber dort hätten die wenn überhaupt ne chance, auch ordentlich Kohle gemacht. Hier sagt der Richter, setzen 6!!!

  7. Das heilige Google darf alles und die Google-Fanbyos hier bejubelln alles.
    Ja ich nutze auch nicht die Shopping-Service von Google, aber man muss sagen, wenn man etwas sucht wird man automatisch erstmal auf die Shopping-Sache von Google geleitet. Neutral ist das nicht, zudem Konkurrenten ja extra zahlen das Sie weit oben im Suchergebnis gelistet werden. Fair ist was anders.

    • Hmm.. also ich suche bei Google nach z.B. ‚preisvergleich xbox one‘ und bekomme folgendes Ergebnis:
      https://ibb.co/g9wX6Kc (Reihenfolge: Idealo, Idealo, Geizhals, Saturn, billiger.de, Heise)
      Das ist natürlich für Axel Springer ein Grund, eine halbe Milliarde Euro Entschädigung zu verlangen. Sicher.

  8. Schon krass wie sich die Schmarotzer vom Springer Verlag auf Kosten anderer bereichern wollen.

    Erst massiver Lobbyismus für Artikel 13/17 jetzt Schadenersatz von Google – für welchen „Schaden“ überhaupt?

    Sind ja schon Mafia-ähnliche Methoden bei Springer.

    Habe direkt mal den Springer Blocker installiert https://chrome.google.com/webstore/detail/axel-springer-blocker-asb/cbnipbdpgcncaghphljjicfgmkonflee

    Danke an TVB für den Hinweis.

  9. Idealo-Mitarbeiter says:

    Die Rache dafür, dass Idealo und ähnliche Portale durch die letzten Google-Updates abgrutscht sind.

    • ne das ist der Krieg der sich auf andere Bereiche ausgeweitet hat zwischen dem evil lord und dem schmarotzerverlag, hoffentlich verrecken beide aneinander

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