Microsoft Teams erhält neue Funktionen fürs Digital Wellbeing

Microsoft hat in Teams einige neue Funktionen integriert, welche das digitale Wohlbefinden (Digital Wellbeing) erhöhen sollen. Damit zielt man auch auf den Umstand ab, dass mehr und mehr Menschen nun im Home Office arbeiten, was es erschwert Arbeit und Privates zu trennen. Außerdem gehen soziale Aspekte verloren, wie etwa das gemeinsame Mittagessen mit den Kollegen.

Microsoft baut da nun in naher Zukunft Neuerungen in Teams ein, die etwa das Umdenken zwischen Arbeit und Privatem erleichtern sollen. Beispielsweise vernetzt man sich mit Headspace, Experten für Meditation und Entspannung. So wurde festgestellt, dass es das Home-Office den Mitarbeitern erschwert, abzuschalten. Es wurden mehr Überstunden geleistet und auch mehr am Wochenende gearbeitet. Die Menschen haben verstärkt das Gefühl quasi immer auf der Arbeit zu sein. Als Freiberufler ist das für mich der Normalzustand und ich habe gelernt damit umzugehen. Das ist aber ein langer Prozess, in dem man lernt sich abzugrenzen. Für Angestellte, die plötzlich in diese Erfahrung geworfen werden, kann das schwierig sein.

Etwa lässt sich bald in Microsoft Teams ein virtueller Arbeitsweg planen. Das soll helfen eine mentale Trennung zwischen Arbeit und Privatem aufzubauen. Dabei sollen für den virtuellen Feierabend z. B. auch Rückmeldungen zum Arbeitstag aufploppen. Klingt zwar ein wenig albern auf den ersten Blick, laut Microsoft sei es aber wichtig, im Kopf eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu erstellen. Sonst fehle es an Ruhezeiten, und das schade der Produktivität während der Arbeitszeit. Der virtuelle Arbeitsweg wird aber erst in der ersten Jahreshälfte 2021 ausgerollt.

Dann wird auch die Integration von Headspace folgen. Die Headspace-Meditationen seien durch klinische Studien geprüft und würden den mentalen Stress reduzieren. Schon 10 Minuten können ausreichen, um eine positive Wirkung zu erzielen. Schon ab diesem Oktober soll es wiederum erweiterte Einblicke in die Produktivität geben. Ein Feature namens Stay Connected soll etwa die Kooperation unter den Mitarbeitern stärken. Protected Time wiederum soll es erlauben, sich Zeiten festzulegen, in denen keine Störungen gewünscht sind. Das kann sowohl für Arbeitspausen sein als auch für eine konzentrierte Arbeitsphase ohne Ablenkungen.

Manager sollen diesbezüglich in Teams ebenfalls einen besseren Überblick über ihre Kollegen erhalten, für die sie verantwortlich sind. Im Laufe des Oktobers können sie dadurch z. B. ausmachen, wenn ein Mitarbeiter besonders viel arbeitet und dadurch eventuell zu nahe an den Burnout kommt. Auch zu den Vernetzungen unter den Kollegen soll es dann Einsichten geben. Wobei mich das etwas aufhorchen lässt, denn das klingt schon arg kontrollierend.

Muss man am Ende mal abwarten, zumal noch nicht klar ist, wann all die genannten Neuerungen dann international verteilt werden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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11 Kommentare

  1. Experten für Meditation: wenn aus einer einfachen Entspannungstechnik (mindfulness) kommerzialisierter Stress wird.

  2. Sparbrötchen says:

    „Manager … können … dadurch z. B. ausmachen, wenn ein Mitarbeiter besonders viel arbeitet und dadurch eventuell zu nahe an den Burnout kommt. “

    Lieber XXX, gerade erhalte ich die Monatsauswertung über das Arbeitsverhalten in unserem 7-Mann-Team. Bei den anderen sechs Mitgliedern wird mir angezeigt, dass sie nahe an einem Burnout sind, nur bei Dir ist alles im grünen Bereich.
    Es liegt nahe, dass ihre Mehrbelastung an an Deiner Minderleistung liegt und dass es ihnen erst dann besser gehen wird, wenn auch Du Deinen Beitrag leistest.
    Bitte überprüfe dringend Deine Arbeitseinstellung, wir sind EIN Team.

    BCC: an die sechs anderen

    • „ausmachen, wenn ein Mitarbeiter besonders viel arbeitet und dadurch eventuell zu nahe an den Burnout kommt. Auch zu den Vernetzungen unter den Kollegen soll es dann Einsichten geben“

      Genau. Das ist Neusprech für: arbeitet nicht hart genug und tauscht sich nicht mit den Kollegen aus. Aber so würde man das ja nie schreiben, es muss ja positiv sein.

      Zum Glück wird derlei Feature bei uns durch den Betriebsrat kassiert.

    • Lieber YYY,

      schmeissen Sie mich ruhig raus. Die anderen 6 werden es Ihnen danken, wenn Sie statt eine zusätzliche Entlastung einzustellen, meine Tagesarbeit auch noch auf sie verteilen.

      BCC: die anderen sechs, Ihr Vorgesetzter, der Betriebsrat, der Zoll und der meinem Anwalt bezüglich Mobbing.

      Freundliche Grüße,
      XXX

  3. Teams ist Müll, leider müssen wir damit in unserer Firma arbeiten

  4. Bei manchen Themen kann man schon froh sein, dass man in Deutschland, bzw. in Europa arbeitet. Dass ein Manager einsehen kann, wie oft und wie lange ein Mitarbeiter ein Programm nutzt, wäre bei uns in der Firma eine unzulässige Leistungs- und Verhaltenskontrolle, in anderen Ländern ist das normaler Arbeitsalltag (auch bei uns in der Firma).

  5. Letztendlich erweitert Microsoft nur MyAnalytics und fügt einige Funktionen hinzu. Statistiken über die Arbeitsbelastung sind da jetzt schon sichtbar und können auch für Führungskräfte freigegeben werden.
    In Deutschland ist es aber tatsächlich unüblich und häufig nicht zulässig, insbesondere wenn es im Unternehmen einen (guten) Betriebsrat gibt.
    Für mich selbst benutze ich MyAnalytics aber tatsächlich manchmal, um z.B. Fokuszeit einzuplanen.

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