Microsoft: PlayStation-Marke dominiere klar in Europa und Japan

Derzeit ist Micrsoft eifrig dabei, Stimmung für seine geplante Übernahme von Activision Blizzard zu machen. So sind die Kartellwächter in Großbritannien und der EU skeptisch, dass der Deal für die Industrie eine gute Sache wäre. Die Redmonder machen proaktiv Zugeständnisse. Deswegen haben sie etwa einen Vertrag mit Nintendo unterzeichnet, der den Japanern für 10 Jahre Spiele der Marke „Call of Duty“ sichert. Außerdem versucht man die Argumente Sonys mit Verweisen auf deren Dominanz vom Tisch zu wischen.

Gegenüber Medienvertretern erklärte der Microsoft-Manager Brad Smith direkt nach einer geschlossenen Anhörung der Europäischen Kommission, wie die Marktmacht zwischen Microsoft und Sony aktuell im Konsolensegment verteilt sei. Laut Smith komme Sony in Europa etwa auf 80 % der Marktanteile – hier vergleicht Smith aber offenbar nur Microsoft und Sony und lässt Nintendo außen vor. International stehe Sony bei 70 % und Microsoft bei 30 %. In Japan sei das Verhältnis 96 zu 4 % zugunsten von Sony. 2022 habe es bei den verkauften Konsolen zwischen Sony und Microsoft ein Verhältnis von 69/31 gegeben.

Bemerkenswert ist daran, dass Microsoft so offen die Dominanz von Sony einräumt. Sonst ist man eher gewohnt, dass derartige Beobachtung relativiert werden. Hier steckt aber eben das Ziel dahinter, die Übernahme von Activision Blizzard durchzuboxen. Das Argument von Microsoft: So werde der Wettbewerb endlich angekurbelt und eben nicht behindert. Sony wiederum sieht die Sache naturgemäß anders: Der PlayStation-Chef Jim Ryan hatte die Ansicht vertreten, die PlayStation-Marke wäre ohne „Call of Duty“ quasi nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Übernahme müsse verhindert werden.

Brad Smith hat nochmals betont, dass man für ein Abkommen mit Sony, ähnlich dem mit Nintendo, offen sei. Zusätzlich hat man auch gerade eine Einigung mit Nvidia erzielt, die Spiele von Microsoft zu GeForce Now hievt. Laut Smith sei Sony aber mehr damit beschäftigt, seine eigene Dominanz abzusichern, als faire Abkommen auszuhandeln.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Wie wie man zu der Übernahme steht und zu welchen „Lager“ man gehört, ich finde beide machen sich aktuell lächerlich. Benehmen sich wie Kleinkinder nach dem Motto aber der hat angefangen…

  2. Ich weiß ja nicht so recht. Im Moment liest von hauptsächlich von Microsoft, dass sie irgendwas machen und gegen Sonys Haltung argumentieren.
    Von Sony lese ich hingegen gute Verkaufszahlen und Fokus auf die VR2 Brille.

    „Laut Smith sei Sony aber mehr damit beschäftigt, seine eigene Dominanz abzusichern, als faire Abkommen auszuhandeln.“

    Sehe ich inzwischen anders. Jeder abgeschlossene Deal sorgt für die Absicherung von Microsoft.

    Lass mich da aber gerne eines besseren belehren.

  3. Man muss nur mal die Spielbibliotheken von PS und Xbox vergleichen, da hat einfach PlayStation die Nase vorne außer die altbekannten Ubisoft-Spiele, EA-Titeln und AAAs hat Xbox nicht wirklich viel zu bieten. PlayStation ist da einfach sein Geld wert. Schon alleine wegen Ghost of Tsushima, Horizon, Spiderman, God of War usw..

    • Auch weil Sony was davon hat. Selbst an Singleplayer-Titeln verdienen sie gut, weil da die Qualität die Kunden überzeugt. Das Geschäft auf Stream und im EpicStore scheint auch gut zu laufen, wenn man bedenkt wie viel man aktuell portierten konnte und wie gut die Titel bisher aufgenommen wurden.

      Microsoft dagegen hätte mehr als genug Ressourcen, aber müsste alles von Tag 1 weg in den GamePass geben, ohne einen Shitstorm auszulösen. Das heißt jede Eigenentwicklung ist nicht nur kostspielig, sondern sie muss auch genug Neukunden bei dem Abo binden können, damit sich etwas auszahlt. Hochwertige Singleplayer-Titel würden Neukunden nur kurz an den GamePass binden. Deshalb braucht man eigentlich Service-Games mit vielen DLCs und Multiplayer-Titel.

  4. Ohh wie schnell sich doch die eigene Anischt der Lage bei Microsoft ändert:
    https://www.pcgames.de/Microsoft-Firma-15584/News/PS5-Marktfuehrer-Sony-Verkaufszahlen-Markt-1394062/

  5. Microsoft verhält sich seit 30 Jahren wettbewerbswidrig und verstößt ohne Konsequenzen gegen geltendes Recht. Es wird doch hier wieder genau das gleiche sein: Da machen sie jetzt Zugeständnisse, die alle auf Zeit basieren, und dann in 10 Jahren gibts kein Call of Duty &Co mehr für andere Systeme als die von MS. Es ist doch jedes mal das Gleiche vorgehen: Konkurrenz nicht mit guten Produkten, sondern mit Zukäufen und kostenlosen Zugeständnissen einverleiben, und danach dann abkassieren. Aktuelles Beispiel: Hyper-V: Erst gibt man es kostenlos bei, dass alle Firmen von VM Ware umsteigen, obwohl es klar das schlechtere Produkt ist, aber man hat ja sowieso einen MS Lizenzvertrag und braucht dann keine VM Ware Lizenz mehr zu bezahlen… Jetzt ist alles umgerüstet und jetzt wird abkassiert. Microsoft denkt in sowas langfristig, und das meine ich als Kompliment.

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