Microsoft kündigt Regeln für offene App-Stores an

Microsoft wird, wenn alles glattgeht, Activision Blizzard übernehmen. Da schauen die Behörden sicher noch genau hin. In der Zwischenzeit gab Microsoft auch bekannt, dass man die PlayStation weiterhin mit Titeln beliefern werde, die dann aus dem Hause Microsoft kommen. Und auch neue Regeln für den „offenen Microsoft Store“ nannte man – jene werden bestenfalls irgendwann für alle Plattformen gelten, die das Unternehmen bespielt. Alles in allem auch Schritte, um nicht zu sehr als Monopolist zu gelten – oder als Unternehmen, welches „wie Apple oder Google“ vorgeht. Microsoft sagt, dass die Open App Store Principles „auf der Grundlage der App-Store-Gesetzgebung basieren – und so sehen sie aus:

Qualität, Sicherheit und Datenschutz

1. Wir werden allen Entwicklern den Zugang zu unserem App Store ermöglichen, solange sie angemessene und transparente Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllen.

2. Wir werden die Verbraucher und Spieler, die unseren App-Store nutzen, weiterhin schützen und sicherstellen, dass die Entwickler unsere Sicherheitsstandards erfüllen.

3. Wir werden weiterhin die Privatsphäre der Verbraucher in unseren App-Stores respektieren und ihnen die Kontrolle über ihre Daten und deren Verwendung geben.

Rechenschaftspflicht

4. Für unsere eigenen Apps gelten die gleichen Standards wie für konkurrierende Apps.

5. Wir werden keine nicht-öffentlichen Informationen oder Daten aus unserem App Store verwenden, um mit den Apps von Entwicklern zu konkurrieren.

Fairness und Transparenz

6. Wir behandeln Apps in unserem App Store gleich, ohne unsere Apps oder die unserer Geschäftspartner in unangemessener Weise gegenüber anderen zu bevorzugen oder zu ranken.

7. Wir machen die Regeln für Werbung und Marketing in unserem App Store transparent und wenden sie konsequent und objektiv an.

Auswahl der Entwickler

8. Wir verlangen von den Entwicklern in unserem App-Store nicht, dass sie unser Zahlungssystem zur Abwicklung von In-App-Zahlungen verwenden.

9. Wir werden von den Entwicklern in unserem App-Store nicht verlangen, dass sie in unserem App-Store günstigere Bedingungen anbieten als in anderen App-Stores.

10. Wir werden Entwickler nicht benachteiligen, wenn sie ein anderes Zahlungsabwicklungssystem als unseres verwenden oder wenn sie in anderen App-Stores andere Bedingungen und Konditionen anbieten.

11. Wir werden Entwickler nicht daran hindern, zu legitimen Geschäftszwecken direkt mit ihren Kunden über ihre Apps zu kommunizieren, z. B. über Preisbedingungen und Produkt- oder Serviceangebote.

12. Wir werden es Entwicklern auch weiterhin ermöglichen, zu wählen, ob sie ihre Anwendungen für Windows über unseren App-Store, über den Store eines anderen Anbieters oder als „Sideload“ direkt aus dem Internet bereitstellen wollen.

13. Wir werden Entwicklern weiterhin rechtzeitig Informationen über die Interoperabilitätsschnittstellen für Windows zur Verfügung stellen, die unsere eigenen Anwendungen nutzen.

14. Wir werden es Windows-Nutzern ermöglichen, alternative App-Stores und Apps von Drittanbietern zu nutzen, auch durch Änderung der Standardeinstellungen in den entsprechenden Kategorien.

Das Ganze erinnert an die Aussagen aus dem letzten Jahr, wobei zu beachten ist, dass die Xbox-Plattform da eben so noch nicht drin ist, Microsoft behandelt die Plattform anders als Windows. Auf der Xbox haben die Spieleentwickler und Nutzer dann doch noch nicht eben die freie Wahl. Der in den USA abgenickte Open App Markets Act schließt Konsolen eh aus.

Auch dazu hat Microsoft etwas zu sagen: Es sei wichtig zu erkennen, dass die neue Gesetzgebung sich mit App-Stores auf den Plattformen befasst, die für Entwickler und Verbraucher am wichtigsten sind: PCs, Mobiltelefone und andere Allzweck-Computergeräte.

Neue Rechtsvorschriften werden aus gutem Grund nicht für spezielle Computergeräte wie Spielkonsolen geschrieben. Insbesondere Spielkonsolen werden mit Verlust an die Spieler verkauft (zumindest direkt bei Microsoft), um ein stabiles und lebensfähiges Ökosystem für Spieleentwickler zu schaffen. Die Kosten werden später durch die Einnahmen aus dem speziellen Konsolengeschäft wieder hereingeholt.

Nichtsdestotrotz erkenne man bei Microsoft an, dass man das Geschäftsmodell auch für den Store auf der Xbox-Konsole anpassen müsse. Von heute an werde man die Prinzipien 1 bis 7 auf den Store für die Xbox-Konsole anwenden. Man sei entschlossen, die Lücke bei den übrigen Prinzipien im Laufe der Zeit zu schließen.

Da kann man mal hinschauen, wie sich das alles entwickeln wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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5 Kommentare

  1. Es wäre SO schön, wenn alle möglichen Windows Programme dort rein könnten und von automatischen Updates profitieren.
    Wobei ich diese weiterhin gerne fallweise pro App abschalten können möchte.

  2. „offen“ und „Regeln“ im selben Satz klingt irgendwie schräg…

  3. Der in den USA abgenickte Open App Markets Act schließt Konsolen eh aus.

    Schade, dass die Konsolen ausgeschlossen sind. Das sind ja die am meisten geschlossenen Plattformen.
    Sogar auf iOS kann man Apps installieren, die Apple nicht genehmigt hat.
    Für die Konsolen brauch man dafür Jailbreaks, Hacks, Chips etc.

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