Microsoft: Activision Blizzard verfügt über keine „Must-have-Games“

Microsoft will Activision Blizzard für stolze 68,7 Mrd. US-Dollar übernehmen. Bei so einer Summe sollte man annehmen, dass die Redmonder überzeugt vom Spiele-Portfolio des Publishers sind. Etwas anders klingt Microsofts Stellungnahme gegenüber den neuseeländischen Kartellwächtern, wo man die Übernahme und ihren möglichen Einfluss auf den Wettbewerb erklären soll. Dort gab Microsoft an, dass der Deal problemlos sei, weil Activision-Blizzard über keinerlei „Must-have-Games“ verfüge.

Derzeit prüft unter anderem die FTC in den USA ebenfalls das Abkommen und den Einfluss auf den fairen Wettbewerb in der Spieleindustrie. Microsoft hatte zwar in der Vergangenheit klargestellt, dass Activision Blizzard auch weiterhin andere Plattformen, wie die PlayStation-Konsolen, versorgen werde, doch Sony scheint daran durchaus zu zweifeln.

Da liest es sich schon ein wenig amüsant, wie Microsoft in Neuseeland versucht, die Wettbewerbshüter zu beruhigen. „Spezifisch betrachtet, im Hinblick auf die Spiele von Activision Blizzard, dann gibt es nichts Einzigartiges an den Titeln, die von Activision Blizzard entwickelt und vertrieben werden, das sie zu einem ‚Must-have‘ für konkurrierende PC- und Konsolen-Vertriebe machen würde und das der Übernahme im Wege stehen sollte“. Diese Stellungnahme griff etwa auch Rock Paper Shotgun auf.

Wie bereits angemerkt, betrachtet Sony das völlig anders und verwies vor allem auf „Call of Duty“ als Marke, die gewaltige Zugkraft habe und für Spieler kaufentscheidend sein könnte, wenn es um die Auswahl der Konsole geht. Nun denn, am Ende spielt Microsoft hier natürlich aus naheliegenden Gründen die Rolle von Activision Blizzard und dessen Games gegenüber den Kartellwächtern herunter. Ich bin selbst gespannt, ob der Deal am Ende durchgewunken wird oder wir hier eine zweite Situation vor uns haben, wie sie Nvidia und ARM durchleben mussten. Da scheiterte die Übernahme ja nach langen Untersuchungen in vielen Ländern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Geile Aussage… wir kaufen die für Milliarden, aber die haben nichts Besonderes oder Einzigartiges. Das machen wir nur so. Einfach weil wir es können.

    CoD ist definitiv so ein Titel. Nicht nur, dass Shooter eh immer schon Topseller waren, gerade CoD hat das Genre auch mehrmals neu erfunden und geprägt. Das erste CoD allein was damals mit seiner Kampagne, oder CoD 4: Modern Warfare, was quasi Script-Shooter auf eine neue Ebene brachte.

    Ob man es mag oder nicht… aber da haben sie wirklich mal alles richtig gemacht und CoD ist definitiv ein Systemseller. Wie sich einige immer nur Fifa kaufen, kaufen sich andere auch einfach jedes Jahr ihr Call of Duty und zocken sonst gar nicht so viel.

    Jep, ich gehöre dazu. Habe kaum noch Zeit zu zocken, keine Lust auf Grinding oder Battle Royal, aber das jährliche CoD wird gespielt. Es ist unkompliziert, unterhält mich immer auf die gleiche gute gemachte Art und dauert nicht wochenlang, bis ich es durch habe. Passt zu meinem Lebenstil mit der Arbeit und Familie.

    Aber… logisch kaufe ich mir dann die Konsole, wo ich damit das beste Ergebnis bekommen. Auch weil mir die Konsole selbst oder der Kampf gegeneinander komplett egal ist.

  2. Spannend finde ich die Meldung, dass Activision erheblich an aktiven Nutzern verloren hat. Das spielt MSFT m.E. super in die Karten.

  3. @Sascha … klar du hast nicht ganz unrecht und auch Diablo Starcraft etc. waren Meilensteine in der Spielebranche: aber eben nur waren, mittlerweilen ausgelutscht und es kommt nix nach außer lauer Aufguss! Von daher hat Microsoft durchaus recht: aktuell hat Blizzard nix zu bieten an „Must Have Spielekracher“.
    Trotzdem sind die Teams/Entwickler und auch die Lizenzen eben ihr Geld wert.

    • Bei der Bewertung wird es allerdings nicht darum gehen, ob denen irgendwas Neues einfällt oder nicht, sondern darum, ob es gekauft wird. Und das ist der Fall, gerade bei CoD.
      Auch wenn ich Sascha dahingehend nicht so ganz verstehen kann, dass er sich CoD kauft, ohne Interesse am Multiplayer zu haben. Ich meine, gerade auf der Konsole kostet das doch mittlerweile 70 Euro und dann nur den Singleplayer spielen, der selbst bei mir, der sich sehr viel Zeit lässt, normalerweise in 5 bis 6 Stunden durch ist. Aber das ist natürlich seine Entscheidung.

    • Also die jährlichen Verkaufszahlen eines CoD – selbst bei einem „Flop“ wie Vanguard, sind höher als jedes Exklusive was z.B. Sony rausbringt. Es gibt nur noch wenige Titel wie Fifa/GTA oder einige Nintendo Titel, die besser dastehen als ein CoD. Vor allem ist das eine Reihe die quasi nahezu jährlich erscheint.

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