Micro LED: Preise könnten durch angepasste Fertigung bei Samsung fallen

Samsung forciert Micro LED als neue Technologie für Fernsehgeräte schon seit mehreren Jahren. Ein Beispiel wäre die Reihe The Wall, welche sich allerdings an Geschäftskunden richtet. 2021 bringt man jedoch auch einen Micro-LED-TV für (gut situierte) Privatkunden auf den Markt. Die Preise spielen allerdings immer noch bei um die 100.000 Euro. Laut The Elec könnten die Preise zumindest ein wenig purzeln, denn Samsung sei dabei, die Fertigung zu optimieren.

Im Wesentlichen arbeitete man bisher mit jeweils drei RGB-Chips für die Farben Rot, Grün und Blau. Nun möchte man auf Chips setzen, die alle drei Farben vereinen. Das würde zu größeren Chips führen, die dadurch auch leichter auf den Boards anzubringen wären. Dadurch würde man bei der Fertigung den Prozess vereinfachen und einige Schritte einsparen. Auch die Ausbeute könnte sich verbessern. Im Ergebnis würde Samsung, sollte alles glattgehen, Kosten sparen. Die Einsparungen könnte man durch geringere Verkaufspreise an die Kunden weitergeben.

Weitere Schritte wären RGBRGB-Lösungen, die sechs Pixel kombinieren. Auch denke Samsung darüber nach, die LED-Chips mit Magneten zu justieren. Das seien aber wiederum Schritte, die man erst prüfen möchte, wenn die neuen Einzel-RGB-Chips erfolgreich gefertigt würden. Die größte Herausforderung bei der Micro-LED-Produktion sei das Anbringen der LED-Chips auf den Boards, da man hier im Mikrometer-Bereich unterwegs ist.

Micro LED dürfte dabei im TV-Bereich die Technik der Zukunft sein: Sie vereint die hohen Helligkeiten von LCD-Modellen mit dem perfekten Schwarz von OLEDs. So arbeitet Micro LED mit selbstleuchtenden Pixeln, setzt aber auf anorganische Materialien. Daher solle die Technik sozusagen das Beste aus beiden Welten, LCD und OLED, vereinen – ohne die jeweiligen Nachteile. Da die Herstellungskosten aktuell jedoch noch immens sind, bleiben Micro LED vorerst für Normalsterbliche unerschwinglich. Immerhin dürften Samsungs Optimierungen bei der Fertigung da aber ein erster Schritt in die Richtung günstigerer Preise sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Solange sie keinen Fertigungsprozess hinbekommen, ein komplettes Panel aus einem „Guss“ herzustellen wird das nichts. Diskret aufgebaute Micro LED Screens sind nicht mal Ansatzweise zu den derzeitigen Preisen für LCD oder OLED herzustellen und das wird auch noch lange so bleiben (meine Meinung). Selbst wenn der Preis von 100.000€ auf 50.000€ sinkt, wird die Zahl der Käufer überschaubar bleiben.

    • Richtig, die Käuferzahl wird überschaubar sein. Dennoch wird es Geld in die Kassen spülen um weiter daran zu forschen und die Prozesse zu verbessern. Und das wiederholt sich solange bis die Technik entweder überholt oder eben Massenmarktfähig ist.

    • Das ist doch der bekannte Lauf,bei technischen Neuheiten.
      Die ersten OLEDs waren auch preislich sicher nicht massentauglich.

  2. Wenn Apple überlegt Micro LED Displays in iPAd und Co. einzubauen, kann die Hertsellung doch eigentlich nicht mehr so teuer sein.

    • André Westphal says:

      Da gehts um Mini LED ;-). Ähnlicher Name, völlig andere Technik: Mini LED ist „nur“ eine Hintergrundbeleuchtung für LCDs – Micro LED eine völlig neue Display-Technik.

      • Ich habe nie verstanden, warum der Begriff Mini LED aus der Taufe gehoben wurde, FALD gab es als Bezeichung schon lange davor und der beschreibt die Display Technik.

  3. Wobei selbstleuchtende Bildpunkte nicht wirklich neu sind: die Pigmente auf konventionellen bildröhren wurden ja durch den Elektronenstrahl auch zum selbstleuchten angeregt. Vielleicht hätten auch Plasma-bildschirme sinnvoll weiterentwickelt werden können, LCD und LED sind nicht die einzigen Möglichkeiten.

  4. Und irgendwann in 5-10 Jahren hat man dann auch für die Masse bezahlbare Bildschirme in Massentauglicher Diagonale (47-75 Zoll) bei mind. 4k Auflösung.

    Das Problem ist ja auch, dass die Screens aktuell nicht nur sau teuer sind, die Microleds sind auch noch so „riesig“, dass 4k erst ab >100Zoll (korrigiert mich wenn es was kleineres in der Auflösung gibt) erreicht wird. 8k bräuchte ich in Größen bis 75 Zoll persönlich nicht (aber ich bin ja auch nicht der Nabel der Welt). Das mögen andere Leute anders sehen. Ich sehe bei meinem 55 Zoll den Unterschied zwischen 1080p und 4k schon kaum und ich gucke meist UHD BluRays mit nem vernünftigen BluRay-Player (UB824).

    Und wenn wir dann irgendwann an dem Punkt sind, wo ein MicroLED Samsung TV endlich in 65 Zoll 4k für 3.000€ zu haben ist stellen wir enttäuscht fest: Samsung stellt sich weiter Stur und es gibt kein Dolby Vision. Also ab zum Wertstoffhof damit und weiter warten.

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