Meine Top 5 Games für die PlayStation 4 im Jahr 2018

Auch wenn ich mittlerweile eine Xbox One X als meine bevorzugte Anlaufstelle für Multiplatform-Titel nutze, bin ich Sony bzw. der PlayStation 4 Pro treu geblieben. Folgerichtig habe ich auch an der Konsole der Japaner Zeit verbracht und im Jahr 2018 einige hochkarätige Titel zocken dürfen. In diesem Beitrag sammele ich daher meine persönlichen 5 Lieblingsspiele des Jahres 2018 für die PS4.

Klar, das ist eine völlig subjektive Liste, welche durch meine persönlichen Genre-Vorlieben eingefärbt ist. Gerade deswegen freue ich mich, falls ihr in den Kommentaren eventuell für andere Leser und auch mich Alternativen auf Lager habt. Vielleicht stachen für euch ja dieses Jahr völlig andere Games aus der Masse heraus?

Auch ist es so, dass ich nicht alle Spiele zocken kann, die ich mir manchmal gerne anschauen würde – aus Zeitgründen. Diese Liste sollte zudem keine Dopplungen zu meinem Xbox-Beitrag enthalten. Deswegen findet ihr Titel wie „Red Dead Redemption 2“ eben nicht abermals in dieser Aufzählung.

5. Detroit: Become Human

Ich mag die Spiele von David Cage bzw. seinem Studio Quantic Dream generell sehr gerne. Speziell das düstere „Heavy Rain“ hat mir sehr zugesagt. Auch „Detroit: Become Human“ fällt dabei fast eher in die Kategorie „Interaktiver Film“, denn oft führt man relativ simple Aktionen durch, die lediglich im Timing einigermaßen passen müssen. Das geht in eine ähnliche Richtung wie die Spiele von Telltale Games. Hier stehen ebenfalls moralische Entscheidungen im Zentrum, welche dann mehr oder minder stark beeinflussen. So können alle Hauptcharaktere im Verlauf des Spiels draufgehen – oder bis zum Ende überleben. Oft wirken sich scheinbar kleine Entscheidungen später erheblich aus.

Man sollte dabei aber eben etwas Lust auf ein Game haben, das wenig traditionelles Gameplay bietet. Hier geht es eher um die Charaktere, die Story und eben Entscheidungen, welche den Handlungsverlauf beeinflussen. Vielfach lauscht man in erster Linie den Dialogen. Rasante Kämpfe, bombastische Action, filigrane Controller-Aktionen – all das spielt in „Detroit: Become Human“ im Grunde keine Rolle.

Mir hat das Spiel trotzdem sehr gefallen, auch wenn ich es erst deutlich nach Launch zum reduzierten Preis gekauft habe, da für mich etwas der Wiederspielwert des eher kurzen Abenteuers fehlt. So hat man zwar die Möglichkeit alternative Handlungswege zu beschreiten, doch die zentrale Geschichte verläuft sehr linear und so extrem sind die Variationen dann auch wieder nicht, als dass ich diesen Titel mehrfach von vorne bis hinten durchnudeln würde. Als einmalige Erfahrung ist „Detroit: Become Human“ aber ein tolles Spiel.

4. God of War

Aus dem jähzornigen Kratos einen Sympathieträger zu machen, das ist keine einfache Aufgabe. Doch mit dem Reboot der bekannten Actionreihe „God of War“ haben die Entwickler von Sonys Santa Monica Studio genau dies geschafft. Dabei zeigt man, wie man eine angestaubte Reihe, die früher vor allem von Button-Mashing und Quicktime-Events lebte, in eine neue Ära hievt. Die alten Games werden nämlich nicht negiert, aber man verlagert die Handlung in den kalten Norden. Das bedeutet, es halten neue, mythologische Figuren Einzug und auch in Kratos Leben hat sich einiges getan: Er hat nun einen Sohn, dessen Mutter und Kratos Geliebte gerade gestorben ist. Mit seinem Jungen will Kratos ihren letzten Wunsch erfüllen und ihre Asche vom höchsten Berg des Landes verstreuen. Doch die Götter haben andere Pläne…

„God of War“ zeigt, was man erreichen kann, wenn man viel Geld in die Hand nimmt und talentierten Entwicklern Freiheit lässt. Das Gameplay ist nun viel taktischer – simples Draufhauen bringt einen nicht mehr weiter. Stattdessen muss man lernen Kratos neue Waffe, ein magisches Beil, effektiv zu nutzen. Auch Kratos Sohn Atreus unterstützt in den Scharmützeln mit seinem Bogen. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad überraschend hoch geraten. Selbst auf „Normal“ ist „God of War“ sehr herausfordernd.

Grafik, Storytelling, Soundtrack, Gameplay: Bei „God of War“ greift alles nahezu perfekt ineinander, so dass dieses Spiel mit Sicherheit in vielen „Game of the Year“-Listen sehr weit oben auftauchen wird.

3. Valkyria Chronicles 4

Auf dieses Spiel habe ich quasi ewig gewartet. „Valkyria Chronicles“ für die PS3 war ein tolles Taktik-Strategiespiel mit RPG-Elementen. Auf einem fiktiven Kontinent spielt man eine Art Weltkriegsszenario durch, das unserem 2. Weltkrieg lose gleicht. Allerdings wird man über ein festes Team von Soldaten durch den Krieg geführt und entwickelt somit auch eine Bindung zu den Charakteren. Nun mag einer sagen: „Warum musstest du nach dem ersten Spiel denn ewig warten? Was ist mit den Teilen 2 und 3?“. Tja, die gab es leider nur für die PSP, welche ich nie besessen habe. Und mit „Valkyria Revolution“ wandelte man zuletzt auf kompletten Irrwegen. Nun ist quasi endlich ein vollwertiger Nachfolger für das erste Spiel aus dem Jahr 2008 da.

Das Spiel nutzt dabei einen Look, der eben nicht stockduster daherkommt, wie in so manch anderem taktischen Spiel mit Kriegsszenario. Stattdessen setzt man auf Cel Shading und Hintergründe, die wie mit Wasserfarben getuscht aussehen. Erneut erzählt das Spiel eine persönliche Geschichte um eine bestimmte Einheit. Dabei muss man auf vielen Karten spezifische Herausforderungen meistern – auch in Nebengeschichten, die sich um einzelne Teammitglieder drehen. So haben alle Soldaten bestimmte Eigenschaften und verstehen sich z. B. mit anderen Rekruten besonders gut oder schlecht. Wählt man die richtigen Kombinationen, schaltet man zusätzliche Missionen und Hintergrundgeschichten um seine Gefährten frei – tolle Sache.

Dabei können fast alle Soldaten auch dauerhaft über den Jordan gehen. Dadurch war ich während des Zockens immer motiviert Missionen so gut wie möglich abzuschließen und Bauernopfer zu umgehen. Das taktische Gameplay ist hart aber fair: Wer seine Soldaten stumpf ins Feld schickt, kommt nicht weit. Stattdessen muss man die Stärken und Schwächen unterschiedlicher Einheiten wie Späher, Scharfschützen oder Techniker abwägen. Nur mit der richtigen Zusammenstellung lassen sich die abwechslungsreichen Einsätze meistern.

2. Dragon Quest XI

„Dragon Quest XI“ ist für mich tatsächlich das allererste Spiel dieser seit NES-Zeiten laufenden JRPG-Reihe, dem ich mich hingegeben habe. Mittlerweile hat man es hier quasi mit dem Anti-Final-Fantasy zu tun. Denn wo die andere große Spielereihe von Square Enix eigentlich mehr im Science-Fiction-Bereich zuhause ist und in „Final Fantasy XV“ viele Neuerungen einführte, gibt sich „Dragon Quest XI“ herrlich traditionell. Hier gibt es ein angenehm altmodisches rundenbasiertes Kampfsystem, eine klassische JRPG-Fantasy-Welt, typische Anime-Charaktere und eine Geschichte, die auch manchem 1990er-Rollenspiel gut zu Gesicht gestanden hätte. Trotzdem winken moderne Technik und Komfortfunktionen im Gameplay. Das macht „Dragon Quest XI“ zu einem spannenden Brückenschlag.

Auch hier könnt ihr locker 80 Stunden oder sogar mehr in das Rollenspiel investieren. Grinding ist nur selten notwendig, denn der Schwierigkeitsgrad ist bewusst eher niedrig gehalten. Lediglich bei den Nebenaufgaben gibt es manchmal doch recht knackige Kämpfe, so dass man zu einigen Quests erst später zurückkehrt. Wer dabei wie ich schon am SNES Titel wie „Chrono Trigger“ oder „Final Fantasy VI“ geliebt hat, der findet in „Dragon Quest XI“ quasi einen tollen Anknüpfungspunkt. Auf jeden Fall werde ich an dieser Spielreihe nun dranbleiben und ärgere mich ein bisschen, dass ich da über die Jahrzehnte wohl viele gute Titel verpasst habe.

1. Yakuza Kiwami 2

Die letzten beiden Jahre sind für mich als Fan der „Yakuza“-Spielereihe eine tolle Zeit gewesen. 2018 sind beispielsweise sowohl das fantastische „Yakuza 6: The Song of Life“ als auch eben „Yakuza Kiwami 2“ erschienen. Auch „Yakuza 6: The Song of Life“ hätte mühelos einen Platz in dieser Liste erhalten können. Ich wollte mich aber auf ein Spiel aus dem Franchise beschränken. Und erstaunlicherweise empfinde ich „Yakuza Kiwami 2“, ein Remake des zweiten Games aus der PS2-Ära, als stärker. Der Titel nutzt ebenfalls die neue Grafikengine und übernimmt viele Gameplay-Mechaniken aus „Yakuza 6“ – z. B. die unterschiedlichen Kategorien von Erfahrungspunkten und entsprechenden Fähigkeiten. Gleichzeitig hat man aber noch facettenereichere Nebenaufgaben eingebaut und auch die Story ist etwas umfangreicher als bei „Yakuza 6“.

Erneut steht Kazuma Kiryu, der japanische Gangster mit dem Herzen aus Gold, im Mittelpunkt. Die Geschichte knüpft dabei direkt an den Vorgänger an, bietet Neueinsteigern aber anfangs auch eine Zusammenfassung bisheriger Ereignisse an. Erneut verknüpft das Spiel dabei komplett absurde Nebenaufgaben und Aktivitäten mit einer sehr dramatischen Crime-Story voller schillernder Figuren. Ich freue mich schon jetzt auf die Remakes der folgenden Serienteile, welche ebenfalls bereits für die PS4 angekündigt worden sind. Wer mal Lust auf ein (Semi-)Open-World-Spiel der ungewöhnlichen Art hat, das locker für 50 Stunden und mehr an den Bildschirm fesselt, dem empfehle ich „Yakuza Kiwami 2“ voll und ganz.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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8 Kommentare

  1. Japan Fan 🙂

    • André Westphal says:

      Ja, ich mag viele Japano-Games und die Xbox-Liste ist etwas „westlicher“ – deswegen sind hier dann ein paar Japano-Titel reingerutscht – aktuell spiele ich auch die „Dancing in…“-Titel der „Persona“-Reihe gerne :-).

  2. RDR2 –> episch, einfach DAS Spiel für die Konsole überhaubt bisher (für mich)

  3. Andre, mich wundert ein wenig dein erster Satz, dass du jetzt eine Xbox benutzt statt der PS4. Was spricht denn aus deiner Sicht für eine Xbox statt der PS4?

    • Ein echter Gamer konzentriert sich nicht nur auf eine Konsole, so sieht dass bei mir aus:

      PS4 Pro: Für die Exclusives
      Xbox One X: Für Multiplattformer
      Gaming PC: Für Strategie und auch Rollenspiele

      Vorteile: Das beste aus allen Welten, kein Hate, keine Vorurteile etc etc
      Nachteile: kostet bisschen was, aber sollte man sich als arbeitender Mensch über die Jahre zusammensparen können, muss ja nicht gleich alles in den Besitz

      Da kaufen sich Leute einen OLED für 2000€, aber wollen sich keine 2 Konsolen leisten, muss man nicht immer verstehen, vor allem wenn dann Hate dazukommt

  4. Mit aktivem hohen Schwierigkeitsgrad + XP Limitierung… da haut Dragonquest XI aber ordentlich rein.

  5. AndyXXDestroyerXX says:

    Bleibt einfach beim Weltmarktführer Fortnite – da habt ihr das beste von allem. An unserer Schule wird ausschliesslich Fortnite gezockt und empfohlen. Wer dann bei Siege oder Pubg bleibt, muss sich gefälligst neue Freunde suchen.

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