Mein Kommentar zum Google Chromebook Pixel

Gestern erschien es also. Das Chromebook Pixel. Von Google und mit Googles Betriebssystem: Chrome OS. Meine Meinung zu älteren Versionen von Chrome OS? Keine gute, bekam man bislang lediglich einen Browser und ein paar Web Apps in die Hand gedrückt. Absolut unbrauchbar für mich. Für Schulen und Unis vielleicht spannend, wenig bis kein Wartungsaufwand und das meiste kann via Web damit erledigt werden.

Chromebook Pixel

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Hinzu kam die Kostengünstigkeit der verfügbaren Chromebooks. Die Dinger konnten wenig und kosteten wenig. Natürlich merkst du den Unterschied, ob du ein Notebook für 300 Dollar oder für 1300 Dollar in der Hand hast! Für 300 Dollar gibt es halt ein Gehäuse, dass man mit viel Augenzwinkern als Polycarbonat-Imitat bezeichnen kann. Logo! Und nun kam gestern das Chromebook Pixel auf den Markt, überraschte erst einmal mit dem ungewöhnlichen Displayformat 3:2 und dem Preis, der mal eben satte 1300 Dollar beträgt.

Die Reaktionen im Web waren gespalten, die Tendenz ging von „viel zu teuer, kann nichts“ über „Steve Jobs rotiert lachend in seinem Grab“ bis hin zu „ganz interessant, aber zu teuer“. Alles Analysten und Technik-Experten in diesem Netz. Ist mittlerweile wie beim Fußball. In Deutschland haben wir über 80 Millionen Bundestrainer und jeder kennt den Schlüssel zum Erfolg.

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Die Wahrheit ist: Chrome OS holt auf und ich denke, dass dies viele Leute nicht mitbekommen. Ich habe das täglich im Auge, schreibe oft über die Neuerungen und behaupte, dass ich mir da ein klein wenig Meinung erlauben darf. Bei Google legt man eine Geschwindigkeit an den Tag in Sachen Chrome OS, dass es eine Freude ist, dabei zuzuschauen. Hatte man früher nur den Browser, so findet man hier nun schon eine Art Taskbar vor, Fenster und einen App Launcher.

Seit gestern können Apps sogar Sprachbefehle entgegen nehmen, wenn die Entwickler diese Funktion implementieren. Ebenfalls können Apps mittlerweile Offline-Funktionalitäten haben, dies war ein Punkt den ich immer kritisierte. Dämmert es? Chrome OS und die Apps lassen sich auch offline nutzen. Noch besser: die Apps synchronisieren sogar zwischen euren anderen Rechnern. Alles! Einstellungen, Dokumente – stellt euch mal vor, Microsoft wäre mal vorher auf diese Idee gekommen.

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Auch wenn das Chromebook Pixel, welches wir gestern sahen, sicherlich nicht das Gerät ist, welches wir uns kaufen: es zeigt, wohin die Reise geht. Es war eine Art Konzept, ein Experiment. Google kann nicht nur Chrome OS auf Plastikbomber von Dritt-Herstellern klatschen, man kann auch Premium.

Das, was wir gestern gesehen haben, ist der größte Albtraum von Microsoft. Ein Monster unter dem Bett, welches sich auf kurz oder lang eine Plattform wie Windows RT schnappen wird und diese nichtig macht.

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Denkt doch mal drüber nach: Chrome OS hat schon lange eine Möglichkeit per Touch bedient zu werden – ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass viele ein schickes Chromebook, vielleicht einem Hybriden mit abnehmbarer Tastatur schon heute einem Microsoft Surface RT vorziehen würden.

Wenn ihr das anders seht: gerne kommentieren.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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58 Kommentare

  1. 110% ige Zustimmung!
    Wiederspiegelt komplett meine Meinung.
    Abwarten und schauen was Google aus dem Zweig noch alles so bewerkstelligt.

  2. @Walter: Dreh mir das Wort nicht im Mund um: „Ist mittlerweile wie beim Fußball. In Deutschland haben wir über 80 Millionen Bundestrainer und jeder kennt den Schlüssel zum Erfolg.“. Und ganz ehrlich: ich habe auch keinen Bock jetzt, mit dir darüber zu diskutieren. Es geht ums Chromebook Pixel und MEINER Meinung dazu. Es geht nicht um mich. Ausserdem bin ich für das verantwortlich, was ich schreibe, nicht was du und jemand anderes versteht. Andere Kommentatoren haben das auch auf die Kette bekommen.

  3. dann lass es doch… 😉

  4. Ich denke Chrome OS wird Android irgendwann mal verdrängen. So dass wir, sofern wir es wollen, Chrome OS auf Handy, Tablet, Chromebook und PC haben werden. Am PC Über den Chrome Browser natürlich.
    Dann hätten wir unsere Daten nahtlos überall dabei und natürlich mit Google Glass auch direkt vor uns 😀

    Was mir aber Sorgen macht, ist Chrome OS open source? Wenn nicht könnte man das dann auch als Schritt in Richtung „Schotten dicht machen“ sehen.

  5. Walter troll dich doch woanders rum.

  6. Das aktuelle Chrome OS ist auch für viele Unis unbrauchbar, da es keinen funktionierenden VPN Client für Cisco gibt. Kein WLAN -> Schrott.

  7. Gibt es denn das ChromeOS zum downloaden und ausprobieren?

  8. Hmm irgendwie verstehe ich den Sinn nicht so ganz. Wie viele schon schrieben, ähnelt das Ganze sehr dem Android Ökosystem. Bloß dass dies ein „Browser OS“ mit HTML + JS Apps ist und Android auf Java Apps basiert?
    Das Teil sieht echt schick aus, aber für weniger habe ich mein ThinkPad bekommen (ohne Touchscreen, kleinere Auflösung etc.), aber dort habe ich Windows, Linux usw. und kann entwickeln. Klar ein Chromebook ist nicht dafür gedacht, aber das was es kann, kann auch mein Nexus 7 und mein Smartphone.
    Einziges wirkliches Argument ist die Synchronisierung. Wobei Google diese für Passwörter endlich für Android in Chrome reinbringen soll. Bis jetzt ist es noch nicht in der release Version angekommen.

  9. also wenn mir ein Chromebook für meine Zwecke reichen würde was es natürlich nicht tut, dann würde ich mir vorher ein 10″ Tablet kaufen, das kann gleich viel, aber ist billiger. Oder ein Windows Tablet ist ebenfalls billiger aber kann wesentlich mehr und ist leichter hat ein besserer Akku…

  10. ich hatte leider noch keine gelegenheit, das chrome os zu testen, deswegen enthalte ich mich mal einer meinung. auf jeden fall freue ich mich, dass google nun auch ein enrstzunehmender teilnehmer auf dem os markt ist.

  11. Vielleicht führt dieses Gerät ja mal dazu, dass dieser Kinobildschirm-Schwachsinn aufhört und man wieder normalformatige Laptops/Monitore etc kaufen kann!!! Hope so… 😉

  12. Der Fussballtrainervergleich ist lustig und sogar absolut richtig. Diskutiere mal bewusst und beobachtend mit der Menschenrasse über „wichtige“ Dinge wie Fussball, EU, Politik, Banken oder Finanzkrise! Wir haben definitiv 80 Millionen „Bundestrainer“, Experten auf allen Gebieten der Menschheitsgeschichte. Jeder hält sich für super-hochintelligent ….

    Der Preis für das Pixel ist sehr hoch. Vielleicht aber auch ganz bewusst etwas hoch die Latte, damit Hardwarepartner, angespornt durch das Pixel, ähnliche Geräte entwickeln können und damit den Preis des Pixel unterbieten und trotzdem noch ordentlich Marge haben!! Das sagt einer der 80 Millionen „Bundestrainer“ 😉

  13. Bin kein großer Fan von Windows RT, da lieber eins mit einem x86 Chip, aber ich würde Windows RT definitiv Chrome OS vorziehen. Einfach nur einen Browser zu haben ist einfach nicht genug. Man macht zwar immer mehr im Browser, aber richtige Apps können einfach viel besser in das Betriebssystem integriert werden.
    Wo ist der Vorteil von Chrome OS? Mir fällt kein einziger ein. Kann man genauso ein Laptop oder Ultrabook kaufen und dann Chrome installieren.

  14. Die Zielgruppe dieses Gerätes ist m.E. nahezu = 0. Es kommen eigentlich nur wohlhabende „Ausprobierer“ (Nerds) in Betracht. Selbst diejenigen, die nur ein wenig online Zeitvertreib auf ansprechender Hardware planen, sind m.E. besser mit einem anderen Luxusprodukt aus dem Hause Apple bedient. Naja, der Seltenheitsfaktor lässt dort zugegebener Weise nach ;).

    Der Einfachheit halber teile ich den Rest mal in weitere Gruppen ein:
    (1) Produktive/professionelle Nutzer mit sicherheitskritischen Daten
    (2) Private Nutzer mit sicherheitskritischen Daten und/oder Datenschutzbedenken
    (3) Professionelle/private Nutzer mit wenig sicherheitskritischen Daten und/oder wenig Datenschutzbedenken.

    Für Gruppen (1) und (2) scheidet ein US-Cloud basiertes System unmittelbar aus.
    Für Gruppe (3) entscheidet m.E. der Preis. Der ist bei dem angebotenen Gerät m.E. einfach lächerlich. Das kann von Google eigentlich nur mit zwinkerndem Auge gemeint sein oder ist einfach ein (arrogantes) Signal an die Konkurrenz.

    Somit: Derzeit höchstens Gruppe (3) mit (zu-)viel Geld.

    @Cashy: Deine Tätigkeit in Blogs mit Einkommen durch Werbung (mehr weiß ich ja nicht 😉 ) ist eigentlich prädestiniert für Gruppe (3). So schließt sich dann der „Google-Kreis“. 😉

  15. @ban: Es geht um das System und das bekommst du für kleines Geld. Und: wäre ich Gruppe 3, dann hätte ich so ein gerät 😉 #Ban

  16. Ich habe ChromeOS auf meinem iMac (was mir als WS für Photoshop und co. dient) als VM laufen, und finde es sehr gut! Das würde auf meinem Ultrabook dicke reichen, und m. M. n. auch ein besseren Job las Win8 machen, leider wird die Hardware nicht richtig unterstützt… von Ubuntu auch nicht (schei* Nvidia!), daher bleibe ich erstmal bei Win8, und werde in Rahmen einer Neuanschaffung umswitchen! Allerdings nicht zu so ’nem Preis, um ca. 700,-€ ohne touch-gedöns sollte reichen! 😉

  17. Suum cuique!
    Ich denke für jedes Produkt gibt es Käufer und ich kenne viele, die ihr elektronsiches Medium nur für Emails, Internet und ein paar Schreiben nutzen…
    Für diese Käufer ist Chrome OS wahrscheinlich am einfachsten, auch aber noch zu exotisch. Diese Kunden sind auch nicht bereit eine derartige Summe für ein Produkt auszugeben. 299 OK, aber nicht 1300.
    Profis, die bei soetwas auch gerne Geld investieren, wollen die volle Bandbreite nutzen. Viel geht schon mit Chrome OS aber noch nicht alles.

    Ich will ein Gerät was alles kann. Ich habe auch Wochen, da surfe ich nur, u.a. auch auf den Ipad, oder ich bearbeite Videos und Bilder etc.

  18. sehr schick geschrieben und viel zustimmung!

  19. Es geht doch gar nicht darum, ob auf dem OS Photshop oder sonst etwas NICHT läuft. Wer sich so ein Gerät kauft, hat doch eh noch einen weiteren Rechner, auf dem er arbeitet. Das erinnert mich irgendwie an die Diskussionen, als das MacBook Air auf den markt kam.

    Zu Gerät selbst: optisch ein Leckerbissen. Wenn es sich haptisch auch so anfühlt…

  20. Es ist der Schritt zur kompletten Abwesenheit der „starken“ stationären PCs / Workstations…whatever…

    Videos bearbeiten? kein Problem durch die 10GiB Leitung in die Wolke pusten, in Echtzeit bearbeiten und direkt Online lassen. Das gleiche mit Bildern, Dokumenten usw…
    Wieso Daten auf meinem heimischen PC speichern, wenn ich es gleich überall haben kann?

    Das ist meiner Meinung nach der Sinn hinter diesem Gerät. Ein anderer erschließt sich mir nicht. Das Problem ist, das die Programme dafür noch nicht existieren. Da muss noch ein wenig mehr passieren um alle Programme als SaaS Lösung abzulösen, aber das, ist der Anfang.
    Ob man das jetzt gut findet oder nicht, bleibt bei jedem selbst.

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