Mastercard und Visa stellen den Betrieb in Russland ein

Sowohl Mastercard als auch Visa haben bestätigt, dass sie den Betrieb in Russland einstellen. Das ist natürlich eine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. Visa hat etwa mitgeteilt, dass man sich da aktuell mit seinen Kunden und Partnern in Russland abstimme. Schon innerhalb der nächsten Tage werde es nicht mehr möglich sein, mit in Russland ausgestellten Visa-Karten außerhalb Russlands zu bezahlen.

Umgekehrt werden Visa-Karten, die außerhalb der Russischen Föderation ausgestellt worden sind, wiederum in Russland nicht mehr ihren Dienst verrichten.

Mastercard hat eine ganz ähnliche Stellungnahme herausgegeben. Somit sind die Ergebnisse hier identisch: In Russland ausgestellte Mastercard-Karten funktionieren nicht mehr außerhalb des Landes und umgekehrt werden im Ausland ausgestellte Mastercard-Karten in Russland nutzlos sein.

Innerhalb Russlands wird es noch möglich sein, mit dort ausgestellten Visa- und Mastercard-Karten Transaktionen zu unternehmen. Die Verarbeitung der Zahlungen erfolgt dann aber nicht mehr über die beiden Anbieter, sondern über Russlands National Payment Card System (NSPK).

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43 Kommentare

  1. Der Schritt zeichnete sich ab. Die russischen Karten laufen schon seit dem Swift-Block nicht mehr, im Ausland da die Zahlungsanbieter das Geld ja nicht von den russischen Banken einziehen können.
    Der eine oder andere Truckfahrer ist schon auf dem Rasthof gestrandet, weil er den Sprit nicht mehr bezahlen kann.

    Künftig wird sich die Finanzwelt eh überlegen, ob ein Investment in Russland das Risiko noch wert ist. Wenn es sich überhaupt noch einmal normalisiert. Egal wie der Krieg aus geht, Putin hat Russland isoliert. Selbst wenn er jetzt sofort abziehen würde.

    Nur ein Putsch und demokratische freier Wahlen würden Russland langsam wieder zurückbringen.

  2. Markus Willert says:

    Und nun dürften die Kritiker der Girocard wissen, warum es gut ist sich nicht zu abhängig von amerikanischen Zahlungsdienstleistern zu machen. Für Inlandsrussen ist die Massnahme uninteressant. Für Aualandsrussen und Touristen bedeutet dass das faktische abschneiden von Zahlungsmöglichkeiten.

    Für Chinesen in Russland uninteressant, da eines system union pay

    • Christian says:

      Girocard, damit im Fall der Fälle seine Nachbarn kriegsartig überfallen kann?!?

    • In Russland funktionieren die Karten doch noch weiterhin. Geht doch nur ums Ausland und da bist du mit der Giro-Card ohne das Maestro Co-Branding auch aufgeschmissen.

    • Abhängigkeit birgt immer Risiken. Aber durch die aktuelle Situation ändert sich für die meisten schlicht gar nichts. Sicher, wenn man Verbindungen nach Russland unterhält, hat man nun ein Problem, aber wie hoch mag der Anteil derer sein, die davon betroffen sind? Sicherlich nicht nennenswert hoch.

  3. Es gibt andere Karten-Systeme, in Russland z.B. die „Mir“-Karte, und in China „UnionPay“.
    Die russischen Visa- & Co-Karten wurde bereits vor einigen Jahren darauf vorbereitet, dass sie in Russland auch nach Sanktionen weiterhin funktionieren – also ist der jetzige Schritt nicht wirklich schmerzhaft.
    Außer für Visa selbst, den jeder Mensch auf der Welt versteht nun: Auf Visa verlassen, und du bist verlassen!

    Ich denke mal, das spätestens jetzt auch China entsprechende Vorbereitungen trifft, sich dieser möglichen Sanktions-Erpressung zu entziehen – es werden spannende Zeiten.

    • Die aber nicht im Ausland nutzbar sind. UnionPay ist über den Umweg Alipay u.a. bei Aldi Süd nutzbar.

      China hat mit CIPS (Cross-Border Inter-Bank Payments System) eine alternative zu Swift die begrenzt auch mit den Ausland verbunden ist. Die Russen haben ihr SPFS mittlerweile angebunden um die auswirkungen der Swift-Blockade zu mildern.

      Europa plant als alternative zu Visa/Mastercard den start von EPI (European Payments Initiative) und will durch den Tod von Maestro das Thema beschleunigen.

      • falsch, Union pay werden von 60% der Geldautomaten und 70% der POS Terminals unterstützt. Geldscheine direkt bei deutscher Bank, Post Bank, Sparkasse und Co.

  4. Immer weiter so. Jede Aktion zählt.
    Auch der dümmste Russe wird irgendwann aufwachen und merken das wir alle gemeinsam stark sind und nur als Weltgemeinschaft eine Zukunft haben werden.
    Leider merken wir die Einschnitte auch schon.
    Aber alles ist besser als die Zukunft die Putin sich vorstellt.

    • Gleichzeitig kann ein konfliktliebender alter Mann an der einsamen Spitze sicher ziemlich gefährlich werden, wenn er ohne Ausweg in die Ecke gedrängt wird. Im Sinne von: Ich habe ja nichts zu verlieren.

    • Oh man, damit wirst du den Russen nicht wecken. Die sagen nur, jetzt erst recht. Die Russen haben so wenig, da wird es diese VISA auch nicht stören. Aber bei uns ist der Diesel schon bei 2.50€. Nächsten Winter dürfen wir in kalten Wohnungen sitzen. Gut so sagst du?

  5. Ein gutes Beispiel, warum es nie ausschließlich bargeldlose Währungen geben darf. Denn dann entscheiden am Ende Visa/Mastercard bzw. der Staat selbst, welcher Bürger oder welches Land noch zahlen kann. In eine derartige Abhängigkeit darf sich keine Nation freiwillig begeben.

    • Schön wie man als Mitglied der „Nur Bares ist Wahres“-Fraktion die Schlangen an den russischen Geldausgabeautomaten und die massive Begrenzung der ausgegebenen Bargeldmenge ignoriert. Die Blechmünzen und Papierfetzen haben massiv an Wert verloren und daran haben Visa/Mastercard keinen Anteil. Allerdings kann man es als Zeichen sehen, dass die Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und damit gegen die Finanzierung dieses unsinnigen Angriffskriegs eine Wirkung zeigen.

      • Dieses Fraktionsmitglied, das du da hinter unserem Vorposter vermutest, hat aber doch Recht. Bargeld schützt vor bestimmten Arten der Kontrolle.

        Jetzt kommst du und sagst: Bargeld hat Inflation nicht verhindert. … Stimmt, ist aber doch ein ganz anderes Thema und hat überhaupt nichts mit dem zu tun was unser Vorposter geschrieben hat.

        Mit Bargeld kannst du auch kein Krebs heilen, trotzdem schützt es eben effektiv vor einem speziellen Set an Abhängigkeiten zu dem etwa auch globale Kartennetzwerke gehören.

        Das ist so trivial wahr, es gibt eigentlich niemanden der das groß leugnet. 😀

        • Letztendlich ist jedes Währungssystem, egal ob ausschließlich mit Bargeld oder bargeldlos betrieben, mit gewissen Abhängigkeiten verbunden. Die Währung kann aus den verschiedensten Gründen und von verschiedensten Playern entwertet werden. Ob diese Währung aus Münzen und Scheinen. Zahlen auf dem Kontoauszug oder in Form von Bits und Bytes greif- oder verwertbar gemacht wird ist unwichtig. Deshalb ist die Prämisse „Nur Bares ist Wahres“ vollumfänglich falsch. Der Vorposter hat die Antwort auf den Wert von Bargeld ja quasi auch schon selbst gegeben. Nicht er ist es, der über den Wert des Bargeld, als physisches Moment der Währung, entscheidet. Auch mit Bargeld ist sein Besitzer nicht frei von Abhängigkeiten.

    • layerbreak says:

      Was für ein Quatsch. Oder bunkerst du dein Bargeld zu Hause? Auf der Bank kommst du nämlich in solchen Situation auch nur begrenzt dran. Bzw. Was nützt es dir, wenn das Papier nichts mehr wert ist

      • Für ein Land wie Deutschland, dass nicht autark ist und es nicht mal schafft, alleine eine ausreichende Getreideernte für ein ganzes Jahr zu erwirtschaften und seinen Strombedarf zu decken, mag so eine fatalistische Einstellung gelten.

        Die meisten Länder der Erde können sich aber selbst versorgen und da ist es dann erstmal egal, was die eigene Währung im Ausland wert ist.

        Ungeachtet dessen hat man nur deshalb ein Problem am Bankschalter, weil die Banken mehr Geld verleihen und verspekulieren, als real im Umlauf ist.

        Das ist ein grundsätzliches Problem, dass wir mit Geld arbeiten, dass es nicht gibt.

        • >Die meisten Länder der Erde können sich aber selbst versorgen und da ist es dann erstmal egal, was die eigene Währung im Ausland wert ist.

          Mit was denn selbst versorgen? Getreide? Wie ist es mit Gas? Erz? Autos? Computern?

      • Klar wird Bargeld gebunkert. Von Privathaushalt, Banken, Zentralbanken, etc.

        Und die kommen da alle jeweils auch im Sanktionsfall dran.

        Es gab und gibt in Russland Rubel-Liquiditätsengpässe, von Fremdwährungen abgesehen braucht aber niemand Angst zu haben, seine Rubel nicht früher oder später aus der Bank zu bekommen.

  6. Dirk der allerechte says:

    Ja man zielt hier auch ganz klar auf die Bevölkerung ab. Aber wenn die Leute denken dass ich die Menschen in Russland gegen Putin erheben, dann haben Sie die Rechnung ohne die Russen gemacht. Schaue man sich in den sozialen Netzwerken um sieht man dass diese ganzen Sanktionen das Volk nur enger zusammenschweißt

    • Das mit dem konsolidieren den Effekt ist tatsächlich eine sehr prominente Position in den internationalen Beziehungen.

      Unabhängig von der aktuellen Lage kann man leider sagen: Die meisten Sanktionen bewirken traditionell nicht das, was man damit vorhatte, zu bewirken.

      Ist ein kniffliges Werkzeug.

  7. LocoJoesSalsa says:

    Was ist jetzt eigentlich mit Vivid. Deutsches Fintech Unternehmen in Besitz von einer russischen Bank.

  8. Ich finde es den richtigen Schritt, aber man sollte auch daran denken, dass es aktuell noch Staatsbürger aus anderen Länder im Russland gibt. Für die wird es immer schwer in Russland zubleiben oder auszureisen. Wenn es jetzt keine Flüge aus Russland heraus gibt und dann auch noch die Zahlungsmittel eingeschränkt werden, kann dies dramatische Folgen haben.

    • Da springen die Botschaften ein.
      Als deutscher kannst Du dich bei der deutschen Botschaft melden (geht auch telefonisch) und die organisieren die Ausreise. Wenn Du dann wieder hier bist, musst Du es natürlich zurückzahlen.
      Solltest Du in Russland fest leben, hast Du in der Regel auch dort ein Bankkonto. Dann sollte es auch kein Problem sein.

  9. Die Achse des Bösen Russland-China gehört in die Kategorie Diktator, Freiheitshasser und Antidemokraten.

    Siehe https://m.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/putin-und-xi-eint-der-hass-auf-freiheit-79362200.bildMobile.htm

    Jetzt unterläuft Xi auch noch die Sanktionen und hilft Putin damit beim Morden & Brandschätzen. Widerlich!

    Siehe https://www.reuters.com/business/finance/russian-banks-rush-switch-chinese-card-system-2022-03-06

    • Gegen Freiheitshasser und Antidemokraten wettern, aber Bild verlinken. Genau mein Humor! 🙂

      • Das pauschale BILD Bashing darf natürlich nicht fehlen. Vielen Dank Jack.

        Dass BILD einer der letzten Sender ist die noch aus Moskau berichten und überall Live vor Ort sind lassen wir mal dahingestellt.

  10. Ich frage mich immer noch, warum die Russland-Ukraine Themen auf einem Tech Blog diskutiert/ geschrieben werden müssen. Die Medien sind voll damit ich würde hier gern mehr Tech und weniger Weltgeschehen lesen…

    Gut gemeinte Kritik.

    • Dann lies den Artikel doch einfach nicht – anhand der Überschrift ist doch ganz klar zu erkennen, worum es geht. Und Kritik ist das auch nicht, sondern Bödsinn.

    • Dann lies doch einfach die Technews und meide die Kommentarspalte. Gut gemeinter Rat.

    • Weil es Tech-Bezug hat, wie es sich dann in den Kommentaren entwickelt, ist eine andere Sache. Aber lies doch einfach die anderen, unverfänglichen Artikel, sind doch genügend da: Produkt xy hat ein Update bekommen oder Alle hassen Sprachnachrichten, dann ist doch alles gut. 🙂

    • 100% thumbs-up.
      Ist wahrscheinlich die allgemeine Hysterie, der sich auch Caschy & Co nicht entziehen können. Schade.

    • Der Aufhänger („Mastercard und Visa stellen den Betrieb in Russland ein“) war durchaus Tech-orientiert. Dass das in Grundsatz- oder politischen Diskussionen mündet, liegt in erster Line an den Kommentaren, die dazu hier hinterlassen werden.
      Zudem spricht m.E. nichts dagegen, hier auch solche Dinge mal zu diskutieren.

    • Naja der Krieg mag nicht so spannend sein, hier.

      Aber über Tech und Finanzen wird schon auch regelmäßig geschrieben. In Artikel geht es um payments & Plattformmacht. Ich finde das passt.

      • Naja, der Krieg steht ja quasi vor unserer Haustür. Schon das allein macht ihn spannend. Mal ganz abgesehen davon, dass wir auch im Tech-Bereich die Auswirkungen dieses Kriegs spüren werden.

        • Übertreib mal nicht, vor der Haustür.

          • Was sind schon 1600 Km? Natürlich ist das fast vor der Haustüre.

            • Hast du 1999 wo die NATO Serbien bombandiert hat auch von deiner Haustür gesprochen? Oder hast du auf der PlayStation1 gebrannte Spiele in der Zeit gespielt.

              Was ich sagen will. Krieg ist scheiße, egal wo er ist. Aber hier ist es so, wenn USA den führt dann ist alles gut. Wenn der böse Russe ihn führt, dann werden wir deutschen plötzlich wach.

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