Massiver Umbau: TomTom setzt zukünftig auch auf OpenStreetMap

TomTom hat heute auf seinem Investorentreffen eine »der wichtigsten Ankündigungen in seiner 30-jährigen Geschichte« gemacht. Das Geolokalisierungsspezialist und Kartenhersteller bringt eine neue Karte, eine Kartenplattform und ein Ökosystem auf den Markt, die das Unternehmen gemeinsam als TomTom Maps Platform bezeichnet.

Laut TomTom wird sie einen neuen Standard für die Kartenerstellung setzen, der die Zukunft innovativer ortsbezogener Technologien unterstützen und die Grundlage für eine branchenweite offene Zusammenarbeit bilden soll. Im Wesentlichen besteht die Lösung aus einigen Dingen: einer Plattform für die Erstellung von Karten und Standortdaten, einem Ökosystem zur Unterstützung von Partnern und zur gemeinsamen Nutzung von Daten und natürlich einer neuen Karte und der dazugehörigen Datenbank.

Daten beziehe man auch aus „Superquellen“. Zu diesen Superquellen gehören Open-Source-Daten (z. B. OpenStreetMap), Sondendaten, sensorgestützte Beobachtungen (SDO) und Daten von einem Pool wichtiger Partner, zu denen einige der größten Namen der Technologiebranche gehören. TomTom prüft dann all diese Standortdaten in seinem Kartenerstellungsprozess, um festzustellen, wo Änderungen an der Karte vorgenommen werden müssen. Es nimmt die Kartendaten auf, validiert und standardisiert sie und gibt sie dann in unternehmenstauglichen Formaten aus, die von allen Arten von Unternehmen genutzt werden können, vom einzelnen Entwickler und Startup bis hin zu globalen Organisationen.

Die Anwendungen, die heute die Technologie von TomTom nutzen, sind so stark mit ihr verwoben, dass die Umstellung auf die neue Plattform einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Es ist nicht damit getan, einfach einen Schalter umzulegen, um die alte Plattform abzuschalten und einen anderen umzulegen, um die neue einzuschalten, so TomTom. TomTom arbeitet jedoch bereits mit Partnern zusammen, um seine neue Karte und Plattform zu testen und weiterzuentwickeln. Alle Einzelheiten über die erste Runde von Partnern werden in den kommenden Monaten bekannt gegeben. In Kürze wolle man auch näher darauf eingehen, wie TomTom die OSM-Daten nutzen wird.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Ich muss gestehen, dass mir generell unklar ist, wer (außer Personen ohne Smartphone) heute noch die Navis von tomtom & Co. innerhalb der Roaming freien EU Länder anstelle von Google Maps, Apple Maps und Co. benutzt. Auch die Datenvolumina sind mittlerweile so günstig, dass dies doch auch kein Argument sein kann. OK, Datenschutz ggü. den „US-Kraken“ würde ich noch gelten lassen … 😉

    • Für Spezialbedarf (Trucker, Wohmobile, Busse etc.) sind Lösungen von TomTom obligatorisch, weil z.B. Fahrverbotszonen, Brückenhöhen usw. in die Navigation einfließen können.

    • TomTom liefert für viele PKW Hersteller das Navi System. Auch hat TomTom 2 Navi Apps im Angebot.

      Es gibt auch viele andere Anbieter von Navi Apps, einige davon sind sogar sehr gut. Auch aus Datenschutz Gründen ist kaum jemand gezwungen, Google Maps zu verwednden.

    • Ich nutze am Motorrad zum Beispiel ein TomTom und das Smartphone ist in der Jackentasche. 🙂

    • So habe ich auch schon gedacht. Mein Einbaunavi war abgelaufen und ich zu geizig da Abo zu verlängern um Verkehrsinfo und aktuelle Karten zu haben. Die Navigation mit GoogleMaps in Deutschland war noch okay, in Frankreich und der Schweiz dagegen vergleichsweise eine Katastrophe…Leider.

    • Apple nutzt TomTom-Technologie. Jedenfalls war es für lange Zeit so.

    • Das Geschäft von TomTom hat sich längst weiter entwickelt. Kartendaten und darauf aufbauende Anwendungen sind heute in vielen Bereichen interessant, diese Saugnapf-Navis für die Windschutzscheibe schon lange kein großes Thema mehr.
      Denke lieber an Logistikunternehmen die Lieferrouten planen, Ridesharing-Anbieter, die Immobilienbranche usw.
      Da lässt sich dann auch anständig Geld verdienen.

    • Die Software an sich, auch wenn die Entwicklung zu Wünschen übrig lässt, finde ich besser.
      Allerdings machen, wenn die großen Unternehmen sich darauf stürzen, Projekte wie Openandromaps vmtl. weniger Spaß. Na ja, war schon immer so.

    • Ich habe noch einen PNA im Auto was an der Frontscheibe brutzelt und nicht mein Smartphone auch wenn Smartphones mittlerweile Leistungsfähiger sind. Merkt man gerne wenn man mal über Smartphone navigiert, dass diese sehr heiß werden und mir kann keiner sagen, dass das gesund ist.

      Dazu muss ich sagen, sagt mir die Routenführung von z.B Google Maps nicht zu sagt. Apple Maps arbeitet mit TomTom Karteninformationen, ist nett, aber da bin ich wieder bei meinem Eingangssatz.

  2. Tomtom soll sich lieber endlich mal drum kümmern, dass man sinnvoll und komfortabel eigene POI verwenden kann. Also das, was jedes 50-Euro-Aldi-Navi kann. Stattdessen haben sie die Funktionalität vor Jahren zerstört, in dem sie sie erst kastriert und dann in eine semi-gut funktionierende Cloud geschoben haben.

    • Tomtom Go hat nicht mal Toleranz beim Geschwindigkeitswarner. Vielfach nachgefragt, dich die entwickeln es kaum.
      Desweiteren startet es immer schwer, wenn die Internetverbindung kaum da ist.
      Basics.

  3. Also lieber kostenlose Open Source Daten nutzen statt selber Kartenmaterial erstellen? Da will ich doch zumindest erwarten, dass das keine Einbahnstraße ist und TomTom im Gegenzug dafür bei OpenStreetMap mithilft

    • Dachte ich mir auch. Hoffen wir es.

    • Ja genau… oh! Da! Hinter dir! Ein Einhorn!

      Sorry. Aber wir wissen doch alle, dass das nicht passieren wird.

    • Ich kann Dir aus eigener Erfahrung folgendes sagen: Ein großer Pharmakonzern führte vor ca. 15 Jahren eine bekannte Open Source-Software ein. Leichte Anpassungen. Ganz sicher haben Mitarbeiter einen Bonus bekommen ( es gibt da immer Verbesserungsprogramme).
      Ich habe den Dev. gefragt. Er hat nichts von dem Unternehmen gehört oder bekommen.
      Ähnliches weiß ich auch bzgl. PDF-Printer, womit Unternehmen Adobe Acrobat einsparen.

  4. Tomtom International ist kein Seriöses Unternehmen mehr. Lest euch mal die Rezensionen im Play Store durch. Das solch eine Firma nicht schon lange vor Gericht gezerrt wurde wundert mich jeden Tag. Ich hab da selbst eine maximal negative Erfahrung machen müssen und mich bestehlen lassen müssen. Resultat, Paypal ist genauso unseriös und musste gekündigt werden um zu verhindern das TomTom weiterhin mein Geld klaut.

  5. Wolfgang D. says:

    Diese Umstellung wird für Tomtom sicher ein Anlass sein, demnächst die „Lifetime Updates“ vom Kartenmaterial meines letzten PNA einzustellen. Wie bei meinen ersten TT, aus technischen Gründen, Kompatibilität mit der Firmware, zu großer Datenmenge, […]. Dabei bin ich froh, dass das Zeugs nach ewiger Zeit (der Go 5200 GSM/WLAN/BT ist von 2016) endlich vernünftig mit den neuen Syncdiensten online funktioniert,

    Wäre allerdings zur Abwechslung eine angenehme Überraschung, wenn nicht. Schliesslich liefert man seine Standortdaten zur Verbesserung von Verkehrsmeldungen etc., Kompatibilität sollte also sinnvoll sein.
    Handynavigation mit viel zu kleinem Bildschirm auf Armlängenentfernung ist Dreck, maximal „Here“ als Reserve mit lokal gespeicherten kompletten Karten, wenn TT mal wieder Updates mit eingebauter Bootschleife verteilt hat wie ich es Anfang des Jahres erlebt habe. Außer man kann es sich leisten ein LTE Ipad mit GPS Maus an das Armaturenbrett zu schrauben.

  6. Wolfgang D. says:

    @Alexander „Lest euch mal die Rezensionen im Play Store durch“

    Ja, da schreiben schliesslich die maßgeblichen Fachkräfte ihre Erfahrungen. Wenn ich sowas schon lese „musste gekündigt werden um zu verhindern“, weisste Bescheid.

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