Mark Wahlberg produziert Doku-Serie über das gescheiterte Kino-Abo MoviePass

Wird vielen Lesern nichts sagen, war in den Vereinigten Staaten aber zeitweise mal ein großes Thema: MoviePass. MoviePass war ein Abonnement, bei dem man einen monatlichen Festpreis von 9,95 US-Dollar zahlte und dafür zwei oder drei Kinokarten pro Monat erhielt. In einigen Regionen gab es sogar eine komplette Flatrate. Funktionierte so, dass MoviePass eine App anbot, in welcher das Kino, der Film und die Spielzeit ausgewählt wurden. Der Preis für das gewählte Ticket wurde dann auf eine Prepaid-Debit-Karte gebucht, mit der im Kino bezahlt wurde.

Vorteil: Kinos mussten also nicht aktiv an MoviePass teilnehmen. Nachteil: Umständlich für den Kunden und wohl auch nicht sonderlich lukrativ für MoviePass. Da bastelte man zudem oft an den Preismodellen und fand nie die richtige Balance. Wie sollte sich das insgesamt finanziell tragen? Nun ja, man wollte da natürlich auch eifrig Daten über die Sehgewohnheiten sammeln. Außerdem hoffte man wohl im Rahmen einer Mischkalkulation darauf, dass einige Abonnenten das Angebot kaum nutzen, aber dennoch zahlen, und so die Vielnutzer mitfinanzieren.

Wie gesagt, das kam auf keinen grünen Zweig, sodass MoviePass auch die Filme, für welche das Abonnement griff, mehr und mehr einschränkte. Das führte auch zu einigen Klagen von Abonnenten, die sich veräppelt fühlten. 2019 war dann Schicht im Schacht. Lange Vorgeschichte, die aber interessant klingt? Genau, denn da lief wohl auch hinter den Kulissen viel chaotisch ab. Was eben dazu führt, dass Mark Wahlberg mit seiner Produktionsfirma Unrealistic Ideas eine Dokuserie aus der ganzen Story zaubern möchte.

Die Dokumentation soll den Aufstieg und Fall von MoviePass aufarbeiten, von der Gründung bis zur Pleite. Auch die Gründer sollen an der Dokumentation beteiligt gewesen sein, denn sie verloren später die Kontrolle über MoviePass an Investoren. Auch den Blick ehemaliger Mitarbeiter und Nutzer wolle man aufarbeiten. Wo ihr die Dokumentation später zu sehen bekommen werdet? Das steht offenbar noch nicht fest. Klingt für mich aber fast nach einem Kandidaten für Netflix.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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7 Kommentare

  1. Wenn die Story gut ist, kann man auch eine Doku über das Making Off des Telefonbuchs machen (ernst gemeint). Habe vor ein paar Jahren The Founder gesehen, über die Entstehung von Mac Donalds. Ein Klasse Film, da lernt man was fürs Leben.

    • Ja, der Film hat meine Illusion McDonald’s ist einfach gut zerstört.

    • Netflix hat ja einige Doku-Serien mit interessanten Themen, ich schaue die auch regelmäßig. Ich bin allerdings Dokus im 45-80 Minuten Format gewöhnt, eher deutsche, britische oder französische Produktionen. Im Vergleich fällt mir dann auf, dass ich bei Doku-Serien eher abschalte oder vorspule, weil zu viel nebensächlicher Kram enthalten ist. Gerade bei US-Produktionen scheint der Zuschauer zu erwarten, dass neben tatsächlichen Informationen auch die Emotionen der Beteiligten lang und breit dargestellt werden müssen. Für meinen Geschmack oft zu lang. Ob das an anderen Sehgewohnheiten im Produktionsland liegt oder einfach gemacht wird um möglichst viel Zeit auszufüllen weiß ich nicht. Mir ist eine Doku in Spielfilmlänge jedoch meist lieber.

  2. Das ist aber eine sehr spezifische Doku. MoviePass ist ja nun nicht die einzige Initiative dieser Art. Mir gefällt zum Beispiel Regal Unlimited prima: https://www.regmovies.com/static/en/us/unlimited

    Auch wenn es einem aktuell nicht sonderlich viel bringt…

  3. verstrahlter says:

    Etwas weniger weltbewegend, als die Netflix-Timer-Beta … aber hier in DE auch schon mehrfach in kleinerem Format (ohne Abo / Investoren / Klagen, dafür klar definierte unveränderte Regeln) mit 5x aus festgelegter Auswahl gelaufen.

    Da sowas aber nix für die Masse ist, rechnet sich keine Mischkalkulation.
    Wäre auch nur ein regelmäßiger Kinogänger unter den „Gründern“ gewesen, hätte man das so nie versucht.

    Durch die Zusammenfassung ist ja jetzt alles Relevante bekannt, wie bei Inhaltsangaben, die die ganze fehlende Substanz eines Films erschöpfend wiedergeben. Die restliche Zeit wird dann womit gefüllt; dem Zwang der Menschen irgendwas unausgegorenes mit ihrem Namen zu verbinden, um vermeintlich Geld aus der Leistung Anderer zu generieren ? Aus solchen Motiven heraus läuft es ja gerne schief, von z.b. Herrn Hartz und Co. dokumentiert …

  4. Also wenn mein Kino sowas anbieten würde wie eine Flatrate würde ich sofort buchen. Vor Corona meist 1x pro Woche im Kino gewesen.

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