Mac OS X Lion: von USB-Stick oder DVD installieren – geht doch alles irgendwie

Hach ja, schon heute morgen unter Dusche hatte ich den Beitrag im Kopf, aber ich muss ja vorher wieder mal ausholen. Nicht weil ich (wie einige vermuten könnten) Apple verteidigen will, sondern weil ich mal zum Nachdenken anregen will. Apple hat also Mac OX Lion vorgestellt. Kommt nur über den Mac AppStore oder vorinstalliert auf neuen Kisten. Keine DVD, kein USB-Stick wie beim MacBook Air. Nada. Was passiert, wenn du das System neu aufsetzen willst? Freude fragten mich, ob sie vorher eine alte Version installieren müssen. Nein, dies ist nicht so.

Wie auch bei vielen Windows-Notebooks (jaja!) die man so kaufen kann, wird bei der Installation von Mac OS X Lion eine Rettungspartition angelegt, von der man booten & installieren kann. „Mimimimimi – was passiert, wenn meine Festplatte abraucht?“. Haste Pech gehabt, wie bei Windows auch. Backup machen ist natürlich angesagt. Das Schöne ist: mit TimeMachine steht ein Boardmittel zur Verfügung und selbst der kostenlose Carbon Copy Cloner ist in der Lage, bootfähige Systeme auf externe Festplatten zu klonen. Für Mac OS X Snow Leopard hatte ich den Vorgang ja auch schon beschrieben.

Nein, ich heiße Apples Verhalten nicht gut, kenne allerdings Notebnook-Hersteller, die auch keine Recovery-DVDs mitliefern, geschweige denn einen Recovery-Vorgang anbieten. Entweder man lebt damit, macht das beste draus – oder man sucht sich ein anderes Produkt. Lutscher, die über Facebook, Google, Apple, Microsoft & Co rumnölen, ohne etwas in ihrem Nutzerverhalten zu ändern, sind mir genau so lieb, wie Nichtwähler, die über Politik labern.

So, nun aber zum Thema. Würde Windows sich so gebaren wie Apple im Falle Mac OS X Lion, dann würde ich den identischen Text schreiben und auch versuchen, euch eine gefundene Lösung zu kredenzen. Denn alles, was irgendwie runtergeladen wird aus dem MacStore, muss auch irgendwo auf der Festplatte liegen. So auch Mac OX Lion. Die Beschreibung ist erst einmal nur für die Developer-Version, sollte sich im Juli bei Erscheinen der Final etwas ändern, so werde ich darüber berichten. Findet man also den Installer auf seiner Platte, so kann man sich nämlich den Paketinhalt anzeigen lassen – denn dieser enthält eine DMG-Datei, also das Image. Dieses kann mit Apples eigenen Disk-Tool gebrannt werden und schon hat man die Mac OS X Lion Install-DVD. Ja, Single-Layer reicht.

Ausserdem kann man – natürlich – den ganzen Kram auf einen bootfähigen USB-Stick (oder eine externe Festplatte) zaubern. Geht wieder mit der besagten DMG-Datei und dem hauseigenen Disk-Utility aka Festplatten-Diagnoseprogramm. Hier formatiert man Platte oder Stick „Extended“ oder „Journaled“.

Nun wird die InstallESD.dmg über den Reiter „Wiederherstellen“ (so die dt. Bezeichnung) auf Platte oder Stick gebannt.

Danach habt ihr Mac OS X Lion bootfähig auf DVD, Stick oder eben der externen Festplatte. Immer wieder frisch installierbar. Auch bei Festplattencrash. Wer bereits jetzt die Developerversion von 10.7 irgendwie in die Hände bekommt, der kann es ja selber ausprobieren 🙂 Sollte sich nach Erscheinen des Releases was ändern – ihr werdet es hier lesen 🙂

Screenshots und Infos von Holger, der mir die Nutzung dankenswerterweise erlaubte. Danke auch von hier noch einmal.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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79 Kommentare

  1. @all:

    Setzt Mac OS X Lion eine 10.6 Installation voraus?

  2. Programme -> Dienstprogramme

    Oder eben den gewohnten Weg über den Lupe gehen und „Festplatten…“ eingeben, schon hat man das Dienstprogramm gefunden.

  3. hat jemand mal die md5sum oder die sha1sum der InstallESD.dmg zur hand?

  4. Hi!

    Vielleicht nicht schlecht zu wissen, dass man den USB-Stick aus der Übersicht in das Feld „Zielmedium“ ziehen muss. Sonst kommt man nicht weiter, das Feld bleibt weiß und lässt keine Auswahlmöglichkeit.

    Oliver

  5. Was bringt die gebrannte, bootfähige DVD von “InstallESD.dmg.”?

    Installiert man damit, geht es nicht ohne Kontakt per internet mit dem appstore. Mein WiFi wurde vom install.pgm nicht erkannt!^^
    Per Ethernetkabel vom Router ging es dann endlich.

    Dort muss man die apple id mit Passwort eingeben. Dann kommt die Meldung, dass weitere Komponenten geladen werden müssen.

    Die Installation auf meine externe HD hat dann 4 Stunden gedauert.^^
    Ich hatte erhofft, dass man damit, wie bisher, auch ohne im netz zu sein installieren kann.

    Den ganzen Blues, nur um nicht über Snow installieren zu müssen?

  6. Gibt es auch eine Möglichkeit, die Serverinstallation (Mac OS X Lion Server) zu sichern, oder mit auf die Installationscd zu bringen?

  7. Der Ansatz, das OSX aus dem Netz zu laden ist schon OK. Was hilft es wenn man eine Installtations DVD hat, diese Installation dann aber immer doch aus dem Netz Updaten muss.

    Apple hätte besser daran getan einen Bootfähigen Network- Installer zum Download anzubieten. Diesen kann man dann auf CD Brennen , Booten , AppleID eingeben und Installieren, fertig.

    Auf diesem Netzinstaller wäre natürlich auch die Möglichkeit gegeben, das OSX auf DVD zu brennen.

    Übrigens macht das Ubuntu Linux mit seinen Netzwerk Installationen schon seit Jahren so.

    Best

  8. LamaBlogger says:

    Hey,

    ist das ganze auch noch möglich wenn ich Lion schon installiert habe? Ich find nämlich ums verrecken den Installier/die .dmg nicht.
    Grüße

  9. nö, musste neu laden.

  10. LamaBlogger says:

    Okay danke 😉

  11. DerTester says:

    Leute,

    tut euch den Gefallen und erzeugt euch einen Lion USB-Stick anstatt die DVD. Ja, der Stick ist vielleicht teurer und ja, ihr braucht einen 8GB Stick (oder ihr habt einen der wenigen 4GB Sticks, auf welchen das Image passt). Aber bei einem Bootzeitvergleich von 08:00 min (Verbatim DVD-R) zu 00:25 min (USB-Stick ADATA S102 8GB USB 3.0) ist doch schon alles gesagt, oder?

    War grad so geschockt, dass ich euch das nicht vorenthalten konnte.

    Wie die Zeitunterschiede bei der Installation sind habe ich noch nicht getestet, da ich mir noch etwas Zeit lassen möchte.

    (MacBook Pro Mid2010, 13,3″, C2D 2,4Ghz, Corsair 8GB 1067Mhz RAM, OCZ Vertex II Extended 120GB)

    MfG

  12. Den langen Bootvorgang kann ich nicht nachvollziehen, auf einem MBP 15″ sowie iMac ging das relativ flott. Aber du hast sicher recht, das es vom Stick schneller geht.

  13. DerTester says:

    Kann durchaus sein, dass die DVD mit max. Speed gebrannt wurde, und daher nicht sauber gelesen werden konnte.

    Heute hab ich mich dann doch getraut.

    OS X Lion vom Stick in 12 min installiert plus Einstellungen.

    MfG

  14. Ich habe das genau wie in der Anleitung gemacht und es auf eine externe Festplatte platziert. Bei dem Booten jedoch kommt immer wiederdie Fehlermeldung „try reinstall“…

    Jemand eine Idee wie ich dieses Problem lösen kann?

  15. bin gerade total verwirrt. ich habe mir den usb stick erstellt und dann eine neue festplatte eingebaut. als ich vom stick gebootet habe, war der mac in wlan. woher hat er denn das kennwort?

  16. Deine Ausführungen zu Mac Usern die Probleme mit nicht vorhandenen Installationsmedien haben, finde ich ziemlich anmaßend. In meinem Falle war es z.B. so, dass die Onlineregistrierung bei Apple (bei 2 nagelneuen iMac27!!) nicht funktionierte. Eine Neuinstallation durch die Recovery Partition nicht möglich war, da diese grundsätzlich mit der Fehlermeldung abbrach: „Keine Installationsinformationen für dieses Gerät gefunden. Bitte wenden Sie sich an Aplle Care.“

    Tja – zwei Rechner a für über 3000€ haben eben keine Installationsmedien dabei und müssen deshalb – der Umwelt zuliebe – den gesamten Weg nach Cork wieder antreten. Ein Installationsmedium hätte dies verhindern können – ganz zu schweigen von dem Ärger und Ausfall den man hat, sowie Stunden im Telefonsupport.

    Aber noch ein anderer Aspekt:
    In städtischen Gebieten oder in Kalifornien mag die Onlineinstallation / Aktualisierung ja wunderbar klappen bei Glasfaser oder 64 Mbit Leitungen. Leider ist es doch aber so, dass man oftmals schon in Stadtrandgebieten gerade mal froh sein kann, wenn man DSL 1000 ergattern kann. Schonmal an die Leute gedacht, die eben nicht über solche Bandbreiten verfügen oder auch nicht die Zeit oder technische Ausstattung haben, hier einen Zinnober zu veranstalten, der durch eine läppische DVD oder meinetwegen Stick hätte verhindert werden können?

    Bei allem Hype um Apple und schwachsinniger Markenglorifizierung muss man doch erkennen, dass Apple zu ohnehin überteuerten Preisen, auf Kosten der Kundschaft noch ein paar $ rausholden möchte. …letztlich kauft man in solchen Situation auch mal gerne ein Apple Care Paket…

    Etwas mehr Objektivität hätte dem Bericht gut getan. Schade.

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