Luca-App: Schleswig-Holstein lässt die Lizenz auslaufen

In Schleswig-Holstein wird die Luca-App bald wohl nicht mehr im praktischen Einsatz sein: Das Bundesland lässt die Lizenz nämlich auslaufen. Die Kündigung erfolgt damit zum März 2022. Grund sind aber nicht die Kontroversen, die sich aktuell beispielsweise um die Vorfälle in Mainz drehen, sondern die neue Corona-Landesverordnung.

Die Corona-Landesverordnung  beinhaltet seit September 2021 keine Pflicht mehr zur Erhebung der Kontaktdaten. Das kann man nun gut oder auch schlecht finden, das Ergebnis ist aber, dass die Luca-App schlichtweg nicht mehr benötigt wird. Zuvor wurde die App in SH von vielen Betrieben, insbesondere aus der Gastronomie, eingesetzt, um Besucher / Kontakte ohne Zettelwirtschaft zu erfassen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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34 Kommentare

  1. Eigentlich müsste das jedes Bundesland machen um Kosten zu sparen, denn die Corona Warn App kann inzwischen genau dasselbe. Nur mit mehr Datenschutz.

    • Nein, kann sie nicht. Es fehlt die Übermittlung von Kontaktdaten ans Gesundheitsamt. In Niedersachsen ist es bei Besuchen in Restaurants erforderlich, seine Kontakdaten abzugeben. Als Möglichkeit gibt es Luca oder einen Zettel. Oft wird Luca dafür genutzt. Die CWA kann das nicht; im übrigen ist das auch nicht der Sinn der App.

      • Da die meisten Gesundheitsämter wohl aus Überlastung die Kontaktverfolgung nicht mehr nachkommen können, sind die Daten von Luca wohl eh ungenutzt.
        Ich hatte einen Artikel gelesen, daas es wohl kaum noch abfragen über Luca gibt.
        Daher finde ich das System der CWA besser. Es wird dann automatisiert gewarnt und jeder kann eigenverantwortlich reagieren. Ganz ohne zutun des Gesundheitsamtes.

      • Die Gesundheitsbehörden rufen die Daten aber nicht ab, die nutzen Luca mehrheitlich nicht. Die sind ohne schon überlastet. Insofern ist das wirklich rausgeschmissenes Geld. Ist wie Kühlschränke für die Arktis kaufen.

      • Ist die Übermittlung von Kontaktdaten ans Gesundheitsamt denn überhaupt sinnvoll? Die sind sowieso total überlastet und kommen mit den Telefonaten nicht hinterher. Dann doch lieber die Landesverordnungen anpassen und das automatisierte Tool der CWA erlauben, das deutlich schneller und zuverlässiger ist als Luca/Gesundheitsamt. Denn schließlich sollte Software Arbeit abnehmen (CWA-Automatisierung) und nicht neue Belastung schaffen durch Meldung an Gesundheitsämter, die manuell tätig werden müssen.

        • Gesammelt für alle Kommentare zur Sinnhaftigkeit:
          Ich unterstütze es zu überdenken ob Kontaktdatenerhebung erforderlich ist. Aber die momentane Diskussion berücksichtigt das gar nicht und eine Abschaffung der Luca App ohne Berücksichtigung dieses Aspekts wird dazu führen (zumindest in NDS), dass nur immer Zettel ausgefüllt werden müssen.

          • Selbst bei den hohen Inzidenzen finden doch in keinen Restaurants Kontaktdatenerhebung statt. Das wird seit Wochen und Monaten durch 3G, 2G oder 2G+ geregelt. Ich habe schon seit Wochen keine Daten mehr angeben müssen.

      • Die Daten der Luca-App werden von den Gesundheitsämtern seit langem kaum noch genutzt. Siehe z.B. hier:

        https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-luca-app-bw-100.html

        Für den gewünschten Zweck ist die CWA viel besser geeignet, weil sie die potentiellen Kontaktpersonen automatisiert warnt. Es ist also kein Mensch und keine Arbeitszeit mehr erforderlich, um Infektionsgeschehen an potentiell Beteiligte weiterzumelden.

        Seit einiger Zeit kann die CWA ja nicht nur die eigenen QR-Codes, sondern auch die Luca-QR-Codes scannen.

      • Die meisten Gesundheitsämter sind personell garnicht mehr in der Lage, die Daten überhaupt auszuwerten, von daher interessieren die Daten keinen mehr.

        Die CWA kann sehr wohl die Luca-QR-Codes einlesen und zwar seit November 2020 bereits.Nur das Die Daten nicht an die Gesundheitsämter gehen – Rest siehe oben, wertet eh keiner aus.

        Wie gesagt, ich habe die Luca-App in der ganzen Zeit kein einziges Mal nutzen können, daher überflüssig – Restaurants etc hier nutzen die nicht.

  2. Ich habe die APP schon längst wieder deinstalliert – warum ? Weil ich die nicht ein einziges Mal benutzt habe und QR-Codes für Locations oder Zertifikate alles gesammelt in der Corona-WarnApp eingelesen werden können – Warum zwei Apps, wenn eine reicht.

    • Ich habe sie nie installiert, weil ich das datenschutzrechtlich immer bedenklich fand und es hat sich auch gezeigt, dass jetzt die Spielerei mit den Daten losgeht.
      Dazu kaum Nachverfolgungen über diese App, die aber den Steuerzahler eine Menge Geld gekostet hat. Klar, Smudo & Co. haben fein ihre Corona-Millionen gemacht, ist auch okay. Aber unserer Regierung muss ich schon vorwerfen, dass sie einfach mal die CW-App von Anfang an hätten ordentlich und zukunftsorientiert programmieren lassen.
      Ich fülle gelegentlich auch Zettel aus, wenn es gar nicht anders geht. Mittlerweile bieten aber viele Restaurants auch den CW-Code an.

      • Fabricate Fog says:

        Ja, CW-Code oder Zettel + Stift = Fertig. Auch im Kino oder sonst wo, keine Luca App erforderlich.

  3. War irgendwie abzusehen. Dennoch, mir hat es Luca eine Zeit lang ermöglicht, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dafür alleine bin ich persönlich dankbar.

    • ich habe die app nicht einmal benötigt….
      Wo war die den unabdingbar?

      • in Niedersachsen ging ne zeitlang nix ohne diese App

      • In manchen Regionen Deutschlands musstest Du phasenweise per Luca einchecken, wenn Du rein wolltest. Biergarten, Ausstellung, Restaurant etc. Im Zoo München war sie zwar nicht die einzige Möglichkeit, Du konntest auch ein Formular ausfüllen. Aber wenn jeder mit Luca eingecheckt hätte, hätte die Corona-Abwicklung maximal ein Fünftel der Zeit beansprucht. Und Luca war eben eine Zeit lang die einzige digitale Möglichkeit, einzuchecken.

  4. Mich hat die Luca App eine ganze Zeit lang genervt, weil sich nicht funktioniert hat. Dafür bin ich persönlich nicht dankbar, sondern sauer. 😉 Weg mit dem Mist. CWA macht das besser.

    • In der CWA kann man aber keine persönlichen Daten hinterlegen, oder? Das bedeutet, dass man die dann manuell (also von Hand) in den Geschäften hinterlegen muss. Zumindest konnte ich mit der CWA bislang noch keine Luca-Codes einscannen.

      • Hab mich letztens hier in HH auf dem Weihnachtsmarkt mit der CWA über einen Luca QRCode eingeloggt. Die QRCodes müssen neueren Datums sein. Aber auch hier traue ich Spezialisten zu, dass diesen immer noch 12 Monate alter QRCodes verwenden. Wenn das mit der CWA nicht funktioniert gehe ich wieder. Luca finde ich nur in dem Song von Suzanne Wega gut 😉

      • Das ist das Problem der Politiker. Hätten sie das Prinzip der CWA hätten die Verordnungen entsprechend angepasst werden können und keine Persönliche Daten erfasst werden müssen.

  5. In BaWü werden zwar Kontaktdaten in Restaurants etc. erhoben, eine Nachverfolgung durchs Gesundheitsamt findet aber nur noch in Ausnahmefällen statt. Finde den Fehler.

  6. Schon peinlich, dass die deutschen Behörden so eine App nicht schon viel früher gebracht haben.

    • Ganz im Gegenteil. Die Behörden hätten die Corona-Warn-App ja gerne zunächst gerne genauso gestrickt wie Luca, aber erst dank Gegenwind von Apple und Google wurde es zu der dezentralen Lösung, wie sie jetzt ist.

    • Noch viel peinlicher, warum wird in Deutschland eine hervorragend funktionierende Software zur Kontaktverfolgung bei Pandemien entwickelt, die in Africa seit langem erfolgreich genutzt wird, nicht erst seit Corona. Aber in Deutschland schicken die Gesundheitsämter noch Faxe rum.
      In Sachen Digitalisierung ist Deutschland ein Entwicklungsland ganz weit hinten.

  7. >>Die Corona-Landesverordnung beinhaltet seit September 2021 keine Pflicht mehr zur Erhebung der Kontaktdaten.

    Damit ist es auch nicht mehr notwendig ein Instrument zur Kontaktdatenerfassung zu haben. Den Vertrag auslaufen zu lassen ist die logische Konsequenz. Das Unterbrechen von Infektionsketten, unter Zuhilfenahme der erhobenen Kontaktdaten, hat sowieso nie richtig funktioniert, weil die zuständigen Behörden überfordert oder gar nicht dazu in der Lage waren. Bundesländer die in ihren Corona-Landesverordnungen noch auf die Pflicht zur Erhebung der Kontaktdaten bestehen, sollten dem Beispiel von SH schnell folgen und aufhören der Bevölkerung etwas vorzumachen. Das Einzige was vor einer Corona-Infektion schützt ist impfen und das eigene Verhalten. Massenansammlungen vermeiden, mind. 1,5m Abstand halten. Hände waschen und desinfizieren und FFP2-Maske tragen.

  8. Wenn nur alle so konsequent Datenkraken deinstallieren würden wie im Fall der Luca App…

    Aber wo ihr gerade dabei seit, entfernt auch Facebook, Instagram und Whatsapp und sagt euren Kontakten das sie euch künftig per Signal erreichen können.

    • Du meinst einen der Messenger, bei denen man mindestens seine Telefonnummer angeben muß?

    • Immer schön aufpassen das der Aluhut nicht verrutscht. 😉

    • Was einige alles vermischen, sensationell. Benötige ich Facebook, WhatsApp usw. um in den Biergarten oder Zoo gehen zu können? Übermittelt Insta meine persönlichen Daten an’s Gesundheitsamt?

      Und wenn man Messenger „empfiehlt“, dann sollte man wickr nennen, oder meinetwegen wire. Aber bestimmt nicht Signal mit seinem CryptoMoney-Schrott.

    • Ist alles runter. Das Leben funktioniert wunderbar ohne diese Apps… Als Messenger nutze ich ausschließlich Threema.

    • Ist bei mir bereits 2016 passiert. Das spielt aber keine Rolle, weil das Whataboutism ist.

  9. Fabricate Fog says:

    Man muss die Luca App nicht nutzen wenn man Stift und Zettel bedienen kann.

    Ärgerlich sind in meinen Augen:
    – Der Beschaffungsablauf.
    – Das Auftreten und Verhalten der Inhaber und Betreiber und der zugehörigen PR-Agentur.
    – Aussagen der Entscheider inkl. der jeweiligen Landesdatenschützer besonders in Baden Württemberg bzgl. Beschaffung und Datenschutz.

    Vielleicht findet das Thema jetzt ein Ende. Wenn die dann frei gewordenen Mittel gem. aktueller Erkenntnisse für pragmatisches Lösungen mit messbaren Ergebnissen eingesetzt werden – perfekt.

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