Luca-App: App-Nutzung soll flexibler werden

Die Betreiber der Luca-App sehen vermutlich seit längerem ihre Felle davonschwimmen. Der Druck durch die Allgemeinheit und die Bundesländer scheint zu wachsen, dass die App nicht mehr eingesetzt wird.

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Ohne Rechtsgrundlage: Polizei nutzte Daten aus der Luca-App

Schon vor Wochen wurde klar, dass sich die Macher der App auch auf die Zukunft vorbereiten wollen. Man verstehe sich als Digitalisierungspartner für Gastronomie und Kultur und plane, zukünftig einen größeren Fokus auf die Umsetzung der Wünsche und Anforderungen aus der Branche zu setzen, während den Gesundheitsämtern mehr Flexibilität angeboten wird.

Da wohl immer mehr Bundesländer ihre Verträge kündigen werden, wollen die Betreiber der Luca-App diesen eine flexiblere Nutzung anbieten. Hierzu passe man das Vertrags-Modell an: Luca wird die Basisversorgung mit der Luca-Technologie in jedem Bundesland langfristig aufrechterhalten und jedem Bundesland die Möglichkeit geben, jederzeit nach Bedarf das Luca-System für einen quasi beliebigen Zeitraum einzusetzen. Die Nutzung wird also auf Monatsbasis möglich, während sich die Monats-Preise pro Gesundheitsamt von 18.000 auf knapp 9.000 Euro halbieren sollen.

Und bei Veranstaltern? Da soll die Luca-App quasi alles abbilden können. Gastronomen und Veranstalter müssen heute viele Anforderungen erfüllen. Sie müssen den Impfnachweis kontrollieren, daneben sich den Personalausweis und gegebenenfalls eine Reservierung und ein Ticket zeigen lassen. Dies will Luca digital alles in einem Prozess abbilden, ganz ohne zentralen Validierungsdienst, der die Impfnachweise kennt. Mit der Funktion einer digitalen ID, basierend auf dem Personalausweis, wie es bereits in anderen Ländern möglich ist, will Luca eine Vereinfachung für Gastronomen und Veranstalter ermöglichen.

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27 Kommentare

  1. Löschen und CWA nutzen. Fertig ist.
    Bitte sehr

    • Die CWA wird dauernd überarbeitet und wer prüft die Überarbeitung? Ich habe so meine Zweifel, dass der Anfangs geforderte hohe Datenschutz immer noch gewährleistet ist. Das zum Teil blinde Vertrauen, das der CWA entgegengebracht wird, ist mir schleierhaft. Von den Kosten für die dauernden „Verbesserungen“ will ich gar nicht erst reden. Ist ja eh nur Steuergeld…

      • Christian S. says:

        Ist das ernst gemeint?
        Die CWA stellt den Quellcode zur Verfügung.
        Ständig werden bspw. von Leuten rund um den CCC irgendwelche Audits/ Kontrollen durchgeführt.
        Zudem nutzt die CWA öffentliche APIs von Apple/ Google und öffentliche Vorgaben der EU.

        Die eigentliche Frage ist: wieso vertrauten so viele der Luca- App?

        • Die Nutzung der Luca-App hat weniger mit Vertrauen zu tun. Es ist einfach bequemer einen Code zu scannen als Zettelchen auszufüllen, von denen am Ende auch niemand weiß wo sie landen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Wirt der Eckkneipe die Zettel tatsächlich datenschutzkonform entsorgt hat. Mit viel Glück hat er sie durch einen billigen Aktenvernichter gejagt. Die Vernichtung wurde ja nie kontrolliert. So gesehen wäre auch ein Verkauf an Adressensammler möglich gewesen.

          • Das ist Whataboutism. Dadurch wird die Luca-App keinen Deut besser. Bei Veranstaltungen könnte man sich auch per CWA einchekecken, nur können dann die Gesundheitsämter nicht mehr auf die Daten zugreifen. Das haben sie aber schon deshalb nicht mehr gemacht, weil sie mit der Datenflut überlastet waren. Dafür hat sich die Polizei illegal daran bedient. Die Luca-App gehört weg. Ein Skandal von Beginn an!

        • MeinNametutnichtszurSache says:

          Die Antwort darauf…:
          Einfach sein – Die Fantastischen Vier
          […]“Doch was du brauchst, das ist Vertrauen und Fantasie“[…]

          🙂

        • Jemand Anders says:

          das frage ich mich schon seit der einführung der app…

          mal in einer eisdiele gewesen (als alles wieder offen hatte und deutschland bei einer inzidenz von ~7 war…) .. ‚bitte mal mit luca scannen‘ … dann einfach nur so getan, weil den scheiss installiere ich nicht auf mein handy.. (andere hatten die app und haben für mich mitgescannt)

          die app hatte gute ideen, aber die hätten lieber die ideen an die CWA-Macher verkaufen sollen

          • Ich musste nicht einmal so tun als ob, sondern habe nur gesagt, ich hätte die Luca-App nicht. Schon habe ich meinen Kaffee am Tisch völlig ohne Registrierung bekommen.

      • Mr. T, mir ist das automatische Misstrauen sehr viel schleierhafter? Wieso ist alles böse, spioniert, wird heimlich umgebaut und dient dem Ministerium für Wahrheit? Einfach mal weniger skeptische Verschwörungstheorien – denn sonst müsstest Du ja auch das Internet komplett vermeiden, was Du augenscheinlich nicht machst, nur mit Bargeld bezahlen und auch keinen Führerschein haben, der steht schließlich auch in einer Datenbank.

        Zu unterstellen, dass die CWA mal DS-konform gewesen ist und jetzt absichtlich ausgehölt wird, ist mindestens lächerlich…..

  2. „Funktion einer digitalen ID, basierend auf dem Personalausweis“.
    Man müsste ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein, diese digitale ID von einem privaten Unternehmen (mit mittlerweile eher zweifelhaften Ruf) erstellen zu stellen, die es auf einem zentralen Server speichert.

  3. War von Anfang an sinnlos das Ding und die Länder sind drauf reingefallen und haben unsere Steuergelder für den Schwachsinn ausgegeben. Zusätzlich zu all den anderen Verwirrungen und Komischkeiten der Pandemie, haben die verschiedenen Apps ebenfalls dazu beigetragen. Unfassbar. Die einzige Lektion aus alledem ist, dass unsere Politik nichts auf die Reihe bekommen hat. In keinem Bereich der Pandemie betreffen. Bis heute nicht.

    • Naja, etwas differenzierter sollte man das schon betrachten.
      Was stimmt ist, dass die App die Ausbreitung systembedingt gar nicht reduzieren kann (und schon gar nicht unterbrechen) und konnte – allenfalls als Möglichkeit, ob der Versuch für den Einzelnen an der Teilnahme an eines Durchseuchungevents geklappt hat oder ein weiteres Meeting benötigt wird. 😉

  4. Hätte der Gesetzgeber die Nutzung der mit der Luca-App der anderweitig erhobenen Besuchs- und Kontaktdaten für die Strafverfolgungsbehörden freigeben, dann hätte es das Problem mit Zugriffen ohne Rechtsgrundlage nie gegeben. Wenn der Gesetzgeber dahingehend aktiv werden würde, dann könnte die Luca-App eine Art Renaissance erleben. Polizei und Staatsanwaltschaft müssten sich bei der Erfüllung ihrer Ermittlungstätigkeit, bei der ja (angeblich) alle Mittel ausgeschöpft werden sollen, nicht im rechtsfreien oder rechtlich schwach geregelten Raum bewegen. #ironie Wer Nix zu verbergen hat, hat ja auch Nix zu befürchten. 😉

  5. Jetzt müssen nur noch die Damen und Herren Gastronomen usw. usw. begreifen, dass es eine kostenlose und sichere Alternative (CWA) gibt. Am Wochenende erst wieder in einem Kino gewesen die einen uralten Luca QR-Code im Aushang hatte.
    Was ist so schwer daran einen CWA Code auszudrucken?

    • In BaWü ist laut Coronaverordnung bspw. ein Checkin via CWA leider nach wie vor nicht ausreichend, weil man hier an der Kontaktnachverfolgung festhält. Auch wenn’s kaum ein Gesundheitsamt mehr macht.

      • Ängst in The Länd! And nothing funktioniert…

      • Im Land Bremen dagegen zB ersetzt die CWA sogar den Papierwisch, steht ausdrücklich in der aktuellen Verordnung. Von Luca da keine Spur. Wenn man sich also DS-konform irgendwo eintragen muss, dann geht das nur mit der CWA.

        Der Norden könnte dem Ländle manchmal eben doch vorweggehen 😉

  6. RegularReader says:

    Vollkommen egal was die machen. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte dass da am Ende sogar etwas sehr gutes bei rauskommt, der Name ist verbrannt und steht für nutzlosen, unsicheren, schlecht programmierten Schrott.
    Einfach löschen und die sehr gute CWA nutzen, wie der 1. Kommentar schon genau richtig sagt.

  7. Ich habe die App mittlerweile beim mir und den Familienangehörigen gelöscht.
    Die Corona WarnApp macht das m.E. datenschutzkonformer.

    Aber die Betreiber haben alles richtig gemacht: sie haben die Kuh (Staat) gemolken, bis es nun vorbei ist. Und das bei Luca wirtschaftliche Interessen vor Datenschutz, Gesundheit, etc. stehen ist ja sicherlich kein Geheimnis. Danach werden sie, gemäß ihren AGB die Daten für andere Dinge nutzen oder gleich verkaufen. #clever

  8. Fritz Mukula says:

    Seit Tag 1 vollkommen sinnlos. Nie installiert, somit nie genutzt. Wer als Gastronom oder Kinobetreiber auf diese App setzt, sieht mich als Gast auf keinen Fall. Es wird Zeit, dass dieser Unsinn wieder verschwindet.

    • „Wer als Gastronom oder Kinobetreiber auf diese App setzt, sieht mich als Gast auf keinen Fall“

      Drama-Queen.

  9. Das Problem an der Sache war und ist, dass die Gesundheitsämter die Lucadaten in der Regel nie abgefragt haben. Die haben schon zu wenig Personal, um die CWA Daten machzuverfolgen. Letztlich arbeiten die nur mit den meldepflichtigen positiven PCR, alles andere wird quasi für den digitalen Mülleimer gesammelt.

    • „Die haben schon zu wenig Personal, um die CWA Daten machzuverfolgen.“

      Die Gesundheitsämter haben keine CWA-Daten, da die CWA keine für das Gesundheitsamt auswertbaren Daten erzeugt.

    • Die CWA warnt mich und gibt nichts an das Gesundheitsamt. Wenn ich gewarnt werde, sollte ich mich testen lassen und wenn der Test positiv ist, erfährt das Gesundheitsamt davon. Lasse ich mich aber trotz Warnung nicht testen, erfährt das Gesundheitsamt von der CWA nichts. Es weiß nicht einmal, das ich zum fraglichen Zeitpunkt an einem Hotspot war.

      Das ist der Unterschied zur Luca-App. Damit kann das Gesundheitsamt abfragen, wer zum fraglichen Zeitpunkt am Hotspot war und diese Leute in Quarantäne schicken. Das Problem ist nur, dass davon auch Leute oben in fünften Stock des Kaufhauses betroffen waren, weil jemand in Erdgeschoß, der zum gleichen Zeitpunkt im Kaufhaus war, später als infiziert getestet wurde. Das lag daran, dass die Orte für die Luca-App so schlecht konfiguriert werden konnten. Neben der ohnehin großen Datenflut konnten die Gesundheitsämter diese Fehler auch nicht mehr erkennen, was deren Arbeit zusätzlich erschwerte. Von bewusst falsch Daten ganz abgesehen. Nicht einmal die Telefonnummer musste korrekt sein, weil die Luca-App so diletantisch ist. Von dem fehlerhaften Umgang mit dem QR-Code ganz zu schweigen (siehe Böhmermann). Also stellte sich die Luca-App also sinnlos für die Gesundheitsämter heraus. Diese Probleme wurden bereits frühzeitig öffentlich diskutiert, aber die Politiker wollten die Kritik nicht hören.

      Dafür nutzt die Polizei die Daten für Zwecke, für die sie sie eigentlich nicht nutzen dürfen – wovor auch frühzeitig gewarnt wurde.

  10. Die Idee an sich ist ja erstmal gut, nicht zig Apps usw. Ich würde allerdings nicht LucaApp nehmen, sondern eine neue App publizieren, und diese auch von diversen Stellen (bspw. CCC) absegnen lassen. Der Name „Luca“ ist verbrannt.

    Zudem: Hier in NRW wurde sie eigentlich gar nicht eingesetzt, ich musste sie nur installieren wenn ich mal zu Besuch in NDS war. Das ist m. E. eh eines der größeren Probleme der Digitalisierung in D, am liebsten würde jede Kleinstadt jedes Mal das Rad neu erfinden. Beispiel: Statt auf etablierte RPA-Lösungen mit definierten APIs zu setzen bastelt man lieber was. Wozu ein webbasiertes Ticketsystem bereitstellen wenn man eine reine Windows-Applikation basteln kann 😉 Usw.

    • „Der Name „Luca“ ist verbrannt.“

      Nicht ganz: Luca ist auf Platz 8 der beliebtesten Vornamen im Jahre 2021. Aber ich weiß schon, wie Du das meinst. 😉

  11. Erstaunlich wie flexibel man wird wenn man seine Felle davonschwimmen sieht 😉

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