Lightyear stellt ein Solarauto für Langstrecken vor

Der Hersteller Lightyear hat das laut eigenen Aussagen weltweit erste Solarauto für Langstrecken vorgestellt. Man bezeichnet das Modell aktuell noch als Prototyp Lightyear One. Dabei hat der Hersteller recht große Pläne und nimmt den Mund ordentlich voll. So spricht man von einer neuen Ära des Fahrens. Immerhin will man bereits über 100 Solarautos an erste Interessenten verkauft haben.

Klingt wie eine geringe Zahl, ist für ein solches Pilotprojekt und die immensen Preise aber ein Achtungserfolg. Gegründet wurde Lightyear außerdem erst 2016 von Absolventen des Solar Team Eindhoven. Für Lightyear ergaben sich dabei laut dem Team andere Herausforderungen, als bei konventionellen Verbrennern oder auch Elektrofahrzeugen. Denn man müsse quasi aus jedem Sonnenstrahl das Maximum herausholen.

So möchte Lightyear mit seinem Solarauto für lange Strecken die üblichen Mängel von E-Autos beseitigen: geringe Reichweiten und fehlende Lademöglichkeiten. So erreiche man eine Reichweite von 725 km bei einer relativ kleinen und leichten Batterie. Der Verbrauch des Fahrzeugs soll gering sein und durch die Aufladung über die Sonne sei man mit dem Fahrzeug sehr flexibel. Bei gleicher Energiemenge erreiche man höhere Reichweiten als bei konventionellen Elektroautos.

Laut Lightyear lassen sich am Lightyear One bis zu 400 Kilometer pro Nacht an normalen 230 Volt-Steckdosen aufladen. Der Lightyear One wird von vier voneinander unabhängigen Rädern angetrieben, sodass beim Transport vom Motor zum Rad keine Energie verloren gehe. Dach und Motorhaube bestehen wiederum aus auf fünf Quadratmetern integrierten Solarzellen aus Sicherheitsglas. Zusätzlich zur Solarenergie kann der Lightyear One eben an einer (Schnell-)Ladestation oder an einer normalen Steckdose geladen werden.

Wer Interesse am Lightyear One hat, muss aber noch eine Weile ausharren: Erst ab 2021 soll die Produktion starten. Die ersten 100 Fahrzeuge sind zudem bereits reserviert. Über die offizielle Website sind noch 500 weitere Reservierungen möglich. Klingt nach einer nachhaltigen Investition, denn Klimaschutz ist aktuell in aller Munde.

Günstig ist der Spaß aber nicht: 149.000 Euro soll der Lightyear One kosten. Bei der Reservierung müssen bereits 119.000 Euro gezahlt werden. Es gibt aber auch Modelle für das Leasing oder Ratenzahlung. Lightyear startet somit in einem sehr exklusiven Markt und will sich von jener Position aus weiter entwickeln.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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13 Kommentare

  1. Na klar 120000€ Anzahlung … kein Ding hab ich unter dem Kopfkissen ^^

    Mal im Ernst – Das Konzept ist super! Aber der Price nicht! nichtmal die ab 78.600€ (Basis) für den Toyota Mirai sind „bezahlbar“ und massentauglich. Eigentlich Schade denn so wird das nix mit Welt retten.

    Und es ist natürlich klar dass man hier als Pionier ein Risiko eingeht aber man kann den Preis nicht fürs mittlere Management von Banken ansetzen und hoffen dass die Idioten das Geil finden und sich 3 Kaufen ( damit in jedem Haus und der Ferienwohnung einer steht)

    Aber zumindest ist die Entwicklung ein besserer Schritt als an Tretrollern einen Elektromotor zu bauen und zu hoffen dass dies das Problem löst.

  2. Das mit 700km Reichweite glaube ich erst wenn entsprechende real-world Tests/ Benutzer Erfahrungen da sind. Für mich hört sich das viel zu stark nach Marketing an.

  3. Das mit über 700km Reichweite, glaube ich erst wenn entsprechende real-world Tests oder Nutzererfahrungen vorliegen. Ich glaube nicht dass die mit so wenig Solar-Fläche so extrem viel mehr Reichweite raus holen können. Hört sich zu stark nach Marketing an.

    • Bei 83 Wh/km (WLTP) müsste das Auto ~1Kwh pro Stunde laden können um 12Km fahren zu können. Das ist viel zu schön um wahr zu sein….

      • Ja, bisschen extrem sparsam. Die Konkurrenz braucht aktuell etwa das doppelte!
        Auch das Solar Charging verwundert mich. 12 km je Stunde soll das bringen? Umgerechnet knapp 1 kW müssten die Photovoltaikzellen bringen (die Verluste mal nicht mitgerechnet), damit das klappt. Das scheint zu viel für die kleine Fläche. Oder verhaue ich mich bei der Rechnung?

    • So lange keine „Geschwindigkeiten“ auf der Website kommuniziert werden halte ich mich da auch bedeckt mit dem Enthusiasmus.

      Was nützt es mir wenn ich 700 Kilometer komme aber nur 80 auf der Autobahn zuckeln kann – das ist genauso bekloppt wie Platooning an LKW die nur 100 fahren…

  4. Schönes Märchen… 😉
    Die 100 Reservierungen sind wahrscheinlich andere Hersteller, die die Technologie dahinter interessiert. Kein Privatkäufer zahlt 150K für ein Experiment. Aber die Zukunft ist elektrisch und solche Konzepte werden wir immer mehr sehen. Denke, bei der Energiespeicherung und Rückgewinnung sind wir noch gaaaanz am Anfang.

  5. Bin ich der einzige der dabei direkt an den VW XL1 denkt?
    Abgesehen von der PV Anlage auf Dach und Motorhaube.

    /Dev

    • Ich weiß nicht warum, aber als ich das Frontbild gesehen habe, musste ich ganz unwillkürlich an Opel Manta denken.
      Oje, ich werd alt….

  6. Solarzellen Motorhaube…. Na wie reagiert die bei Steinschlägen?
    Der ganze Hype um diese bisher vom Grundkonzept her normalem PKWs ist doch eh Augenwischerei. Wie ist denn die Bilanz eines Elektroautos von Herstellung bis Verschrottung und Bezug des Atomstroms aus Frankreich?
    Hauptsache was für das Gewissen getan und dem Lobbyisten gefolgt….

    • Da muss ich dir beipflichten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das man so viel Strom produzieren kann, das man auch wirklich irgendwann jedes auf der Welt verfügbare Auto auf Elektro umstellen kann. Und von der Herstellung der Akkus für die Vehikel wollen wir gar nicht er reden. Die Produktion der Akkus ist nämlich auch alles andere als umweltfreundlich. Aber dafür fährt man ja dann ein „sauberes“ Elektroauto. Das ich nicht lache. Mir kommt so ein Kübel auf jeden Fall nicht ins Haus. Egal ob kurzfristig oder langfristig. Das normale Auto wird sich noch viele viele Jahre halten.

  7. Don Portugal says:

    Astreiner Industrie-Diebstahl.

    Das gabs vor 10 Jahren schon aus Deutschland – sieht fast genauso aus, weil super windschnittig – hieß LOREMO:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Loremo

  8. Das Teil mag in Südafrika funktionieren, ist nördlichen Breiten aber völliger Blödsinn. Berücksichtigt man dann noch den Preis, wird es vollends lächerlich. Kaufen sich vielleicht ein paar Milliardäre als Spielzeug, um damit ihr Image aufzupolieren….

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