Lieferengpässe bei PlayStation 5 und Xbox Series X|S wohl bis Anfang 2023

Wer eine Sony PlayStation 5 oder Xbox Series X ergattern möchte, muss wohl noch eine ganze Weile in Lauerstellung bleiben und jede Chance wahrnehmen, die sich für eine Bestellung ergibt: Wie der Zulieferer Toshiba mitgeteilt hat, werde man bis Ende 2022 nicht alle Bestellungen von Kunden erfüllen können. Betroffen sind davon nicht nur Microsoft, Sony und auch Nintendo, sondern auch Unternehmen aus den Sparten der Unterhaltungselektronik, Fahrzeuge und industrieller Maschinen. Zurückzuführen ist das auf Engpässe bei Power-Chips.

Eigentlich handelt es sich hier um Komponenten, die bisher immer als selbstverständlich vorausgesetzt worden sind und verhältnismäßig einfach hergestellt werden können. Das Problem ist aber, dass die Nachfrage aktuell enorm ist und man Ausfälle der Corona-Krise aufholen muss. Zudem gebe es laut Toshiba Engpässe bei den notwendigen Materialien. Für Partner wie die Konsolenhersteller sei es wiederum nicht einfach möglich, die Power-Chips nun von Konkurrenten zu beziehen. Denn da sie für die Stromversorgung und Spannungsregelung zuständig sind, müssten die Produkte dann etwa neu von zuständigen Behörden zertifiziert werden.

Laut Toshiba kommuniziere man aktuell täglich mit den Konsolenherstellern, welche die größten Forderungen aller Partner stellen würden. Letzten Endes sei es aber schlichtweg nicht möglich, den Bedarf zu decken. Ein Hersteller, den man aber nicht namentlich nennen möchte, hätte gar angeboten, sein Konsolen-Motherboard umzugestalten, damit weniger Komponenten notwendig seien. Derzeit müsse man es bei Toshiba so handhaben, dass man die wirtschaftliche Situation der Partner einbeziehe. Man beliefere daher bevorzugt Unternehmen, die ohne ausreichend Power-Chips nicht mehr produzieren könnten. Auch versuche man den Fokus auf die Autoindustrie zu legen, die ebenfalls stark von den Lieferungen abhängig sei.

Laut Toshiba habe man eine Situation wie die aktuelle bisher noch nicht erlebt, denn man sei mit langfristigen Verbindlichkeiten über Monate heraus ausgelastet. In einigen Fällen werde man noch bis Anfang 2023 nicht alle Wünsche erfüllen können. Bis März 2024 werde man nun 545 Mio. US-Dollar in die Erhöhung des Outputs von Leistungshalbleitern stecken. So rechnet man damit, dass die Nachfrage auch nach Aufholen der Rückstände hoch bleiben werde.

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14 Kommentare

  1. Wirkliche Next-Gen Spiele gibt es ja bisher ohnehin kaum. Kann man also durchaus noch etwas länger warten.

  2. Gerade mal nachgeguckt bei Kleinanzeigen:
    Ich könnte mir 7 PS5 zum UVP in meiner Umgebung sofort abholen.

    Sooo schwer ist das schon seit Monaten nicht da an eine dran zu kommen, jedenfalls über Kleinanzeigen. Vor allg. eben zu ganz normalen Preisen.

    • Nein dem ist eben nicht überall so. Hier in RLP, Nähe Benelux nur Wucher. Aber die Geier können gerne dran zugrunde gehen. Die PS5 muss nicht auf biegen und brechen gekauft werden. Langt auch im Laden, mit Bundle. Natürlich steht es aber jedem frei, irrsinnige Preise zu zahlen.

  3. Ich bemerke die Chipkrise auch in unserem 80 Leute Kleinunternehmen. Fast alle Elektrokomponenten haben viel zu lange Lieferzeiten. Teilweise macht es das Arbeiten ziemlich kompliziert

    • Jo, habe ich bei uns in der Firma auch gemerkt: wenn man ein neues Laptop braucht, muss man bei Windows-Modellen 2-3 Monate warten, bei Apple allerdings nur 2-3 Tage Lieferzeit für Standardmodelle und 1-2 Wochen bei BTO.

    • Wo kann ich die playstation 6 für das Jahr 2025 / 26 vorbestellen?

  4. Ein Ende der Engpässe gibt es dann wohl mit dem Release der PS6.

  5. Das ist halt schon eine traurige Situation wenn man mal ehrlich ist.
    Diese Exklusivität ist halt das Schlechteste was es Konsolenbereich gibt. Je mehr Leute die system haben, desto attraktiver werden sie.

    Es ist eben so schade, weil die gebotene Leistung wirklich für den Preis sehr gut ist – na klar diese Leistung wird auch 2023 noch so sein wie jetzt.
    Aber Ansprüche an Hardware werden 2023 schon wieder anders sein.
    Hoffentlich nicht auch in 2023 noch Fokus auf Cross Gen 🙁

    • André Westphal says:

      Das Problem ist: Es müssen mehr Konsolen zu Spielern wandern, damit sich die Entwicklung von exklusiven Next-Gen-Titeln rentiert. Solange die Adoption nicht hoch genug ist, wird das meiste weiter Cross-Gen sein. Insofern wäre es in der Tat für alle gut, egal ob Xbox Series X oder PS5, wenn sich die Konsolen gut verkaufen und sie breit lieferbar ist.

      Dass es bis Anfang 2023 Lieferengpässe geben könnte, ist schon eine neue Situation und sehr, sehr schade.

      • Und gerade glaube ich für viel spiele Studios bedrohlich normalerweise wäre alleine die magische Grenze 2023 von 60 Millionen Konsolen durchbrochen alleine bei Sony ab der Grenze können Tripple A Titel erst Gewinnbringend verkauft Werden.

  6. so langsam erinnert das ganze an das warten auf den trabi in der ddr. vielleicht sind ja noch ein paar experten für mangelwirtschaft übrig und man könnte sie aus der rente holen?

  7. Klar, ärgerlich für alle die eine neue Konsole kaufen möchten, zähle mich auch dazu.

    Gibt aber, aus meiner Sicht, einfach viel wichtigere Industriezweige bei uns.
    Die Gaming-Branche hält D nicht am ka**en.
    Solange der industrielle Mittelstand irgendwie versorgt wird, sind mir die amerikanischen Konsolenhersteller herzlich egal.
    Die Abhängigkeit von Asien ist natürlich hausgemacht, wird man aber mittelfristig auch nicht, vor allem nicht schmerzfrei, eliminieren können.

  8. Hm, also in letzter Zeit war es durchaus recht einfach möglich, an eine PS5 zu kommen. Gerade letzte Woche gab es einen riesigen Verkauf bei MediaSaturn…
    Dafür kommt man inzwischen fast gar nicht mehr an eine Xbox ran… 🙁

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