LibreOffice startet kostenpflichtig im Mac App Store

The Document Foundation (TDF) kündigte die Veröffentlichung von LibreOffice im Mac App Store von Apple an, um Endanwender zu unterstützen, die ihre gesamte Desktop-Software über den Vertriebskanal von Apple beziehen möchten.

Bislang wurde LibreOffice im Mac App Store von Collabora veröffentlicht. TDF wird eine Gebühr von 8,99 Euro erheben, die in die Entwicklung des LibreOffice-Projekts investiert wird. Damit sind sie nicht die ersten, die eine Software auf dem normalen Download-Wege über eine Webseite kostenlos bereitstellen und in einem Store „Unterstützergebühr“ verlangen – man findet einige Beispiele in der Welt von Windows und macOS.

Die Veröffentlichung der Software im Mac App Store ist eine Entwicklung gegenüber der vorherigen Situation, die die neue Marketingstrategie des Projekts widerspiegeln soll: Die Document Foundation konzentriert sich auf die Veröffentlichung der Community-Version, während sich die Ökosystem-Unternehmen auf eine langfristig unterstützte Version mit Mehrwert für Unternehmen konzentrieren soll.

Ziel dieser Unterscheidung ist es laut der Verantwortlichen, Unternehmen dazu zu bewegen, das FOSS-Projekt zu unterstützen, indem sie sich für die LibreOffice-Version entscheiden, die für den Einsatz in der Produktion optimiert wurde und durch professionelle Dienstleistungen unterstützt wird, und nicht für die Community-Version, die großzügig von Freiwilligen unterstützt wird.

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17 Kommentare

  1. Top! Ich installiere nur noch Software aus dem AppStore. Passt für mich. Habe ich bei dem FTP Programm Cyberduck auch so gemacht. Statt die kostenlose Version, lieber die aus dem AppStore. Fühlt sich sicherer an.

    • Manuell installierte Software ist genauso sicher, die Apps sind ebenfalls vom Entwickler signiert. Apple freut sich natürlich, dass du über den Store kaufst und sie sich 30% einstreichen können 😉

    • Das und man muss sich nicht manuell um Updates kümmern.

    • Apple verdient schon genug Geld. Ich kaufe (wenn möglich) direkt beim Softwareunternehmen

      • Dann hast Du bei LibO nach dem Download ja sicherlich auch gespendet, richtig? Manchmal ist es sinnvoller, den AppStore zu benutzen, schon wegen der Updates. Ich administriere für eine technikahnungslose Freundin ihren Rechner und kann dann wenigstens sicher sein, dass das immer aktuell bleibt…

    • Kann jeder für sich entscheiden. Natürlich ist es deutlich bequemer über den Store zu gehen und nicht jeder möchte manuell oder mit Homebrew installieren.

      In jedem Fall sollte man das Projekt unterstützen, denn es ist noch immer die vielversprechendste Alternative. Um so mehr fix angestellte Entwickler bezahlt werden können um so besser.

      • „Manuell“? Oh man. Apple hat nun schon einen der einfachsten Installationsprozesse überhaupt, herunterladen und in Programme schieben, fertig. Dagegen ist doch selbst Windows kompliziert. Oder mal ein Programm unter Linux kompiliert?

        Dagegen finde ich fast denn unübersichtlichen App Store von Apple die größere Hürde, dort z.B. nach wirklich meist installiert zu suchen etc.

        Und die Programme können auch alle einen Updater selbst einbauen, nichts mit ständig „manuell“ installieren. Spotify macht das z.B. ganz gut.

        • Ein fertiges Binärpaket unter macOS mit einer Software die man selbst kompiliert unter Linux zu vergleichen ist aber auch kein passender Vergleich. Hättest du es mit z.B. einem Snap verglichen hätte man noch darübre reden können.

          Die Linux-Binärpakete (oder auch die meisten Source-Pakete) brauchen übrigens auch keinen eigenen Updater weil 99% der Distributionen bereits ein Paketmanagement haben auf das sich zurückgreifen lässt.
          Windows 11 mittlerweile übrigens auch. Nur bei macOS muss man noch per Homebrew oder eigenem Updater basteln wenn man nicht auf den Store zurück greifen will.

  2. 8,99 ist für das Software-Paket vollkommen in Ordnung – würde ich auch sofort zahlen, allerdings nutze ich LibreOffice nicht mehr, weil ich es schlichtweg nicht benötige, mir reichen die Apple-eigenen Office-Anwendungen vollkommen aus.

    Aber immer noch besser, als ein Abo-Modell

    • Sehe ich genauso. Da Apple und der Staat sich noch MwSt. gönnen, hat der Hersteller rund 4 oder 5 Euro. Passt.

  3. Ich gehe Stores grundsätzlich aus dem Weg. Mein Vertrauen in die Hersteller ist größer als in Apple bzw. Google, und hier entstehen überflüssige Abhängigkeiten oder gar Konflikte, z.B. bei Freien Lizenzen.

    Unter Android verwende ich nach Möglichkeit F-Droid. Unter macOS habe ich gar nicht erst Zahlungsdaten hinterlegt und nutze ausschliesslich Downloads.

  4. Ist das dann ebenso eine kastrierte Version wie die bisherige von Collabora, die keine Java-Unterstützung enthielt und daher (für mich) wichtige Add ons wie Language Tool und Zotero.org nicht nutzbar waren? Sonst bin ich gerne bereit zu bezahlen

    • Gesehen, geht nicht: „LibreOffice packaged for the Mac App Store is based on the same source code, but does not include Java – because external dependencies are not allowed on the store – and therefore limits the functionalities of LibreOffice Base. The software is also supported by volunteers who donate their time to help users.“

      Daher bin ich raus.

  5. lt. Heise:
    „Zwar basiert die Version auf dem gleichen Quellcode wie die von der Website beziehbare Community-Version, doch gibt es aufgrund der Apple-Richtlinien Beschränkungen. Dazu gehört, dass MAS-Apps keine externen Code-Abhängigkeiten haben dürfen. Java ist daher nicht im Paket. Deshalb fehlt es an einigen Funktionalitäten; welche das sind, nannte TDF zunächst nicht.“

  6. Laut Auskunft ist “ zur Zeit ist die App Store-Version 7.3.6. Wir planen, diese Version in den kommenden Wochen auf den 7.4-Zweig zu aktualisieren.“

  7. Das gab es bis vor kurzem schonmal im Mac App Store von Collabora, nannte sich „Libreoffice Vanilla“. Kostete auch 8,99, wurde dann ohne Kommentar eingestellt. Da dachte man, man ist auf der neuesten Version und wird einfach im Regen stehen gelassen. Kein guter Stil.

    Hoffentlich geht die Document Foundation etwas sorgsamer damit um. Weil die grundsätzliche Idee, etwas zu spenden und gleichzeitig immer die aktuellste Version zu haben (auch wenns ein paar Wochen später nach dem Download-Release kommt), ist schon sehr praktisch und es gibt genug Benutzer, die sich mit den Prozess: „nachsehen, ob es eine neue Version, gibt, Installationspaket runterladen, Sprachpaket runterladen, beides installieren“ ersparen möchten (aus Faulheit oder weil sie es selbst nicht hinbekommen.

    Also wieder 8,99 spenden, und hoffen, dass für möglichst lange Zeit wieder Ruhe ist.

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