LG: 4K-OLEDs des Jahres 2020 bieten kein vollwertiges HDMI 2.1

Huch, was ist denn da los: Mit HDMI 2.1 ist es bekanntermaßen aktuell sehr chaotisch. Manche Hersteller implementieren nämlich Features wie eARC, ALLM und VRR bereits an Geräten mit HDMI 2.0. Andere Anbieter geben für ihre Fernseher zwar HDMI 2.1 als Schnittstelle an, vernachlässigen aber dennoch Features. Da stach LG bisher immer positiv hervor und bot schon mit allen OLED-TVs von 2019 vollwertiges HDMI 2.1. Ausgerechnet bei den Modellen von 2020 ändert sich das nun.

Gegenüber den Kollegen von Forbes hat man bestätigt, dass alle vier HDMI-Anschlüsse der WX, GX und CX OLED-Modelle aus dem Jahr 2020 keine vollen 48 Gbps bieten, sondern nur ca. 40 Gbps. Dadurch können sie etwa kein 4K mit 120 Hz, 12-bit und RGB 4:4:4 verarbeiten, sondern maximal 4K mit 120 Hz, 10-bit und RGB 4:4:4. Es wird aber noch etwas komplizierter.

An den OLED-Modellen der Reihe BX sowie den LCDs der Reihen NANO91, NANO90 und NANO86 LCD TVs gibt es zwei HDMI-Anschlüsse mit den oben genannten Fähigkeiten und zwei, die niedrigere Bandbreiten unterstützen und daher nur 4K mit 60 Hz bei 8-bit und RGB 4:4:4 verarbeiten. Das liegt daran, das hier der ältere Alpha 7 Gen 3 als SoC dient.

LG erklärt die Misere damit, dass man die Hardware-Ressourcen lieber in die AI-Funktionen gesteckt habe, da es in der Praxis ohnehin keine Inhalte gebe, welche die vollen 48 Gbps benötigen. Daher schaltet man quasi bei CPU und GPU lieber etwas Leistung frei, um sie in die AI-Bildverarbeitung zu pumpen. Jedoch bieten als Ausnahme im Line-up jeweils zwei Anschlüsse der 8K-Serien des Jahres 2020, also der ZX, NANO99, NANO97 und NANO95 die vollen 48 Gbps. Die anderen beiden Anschlüsse verbleiben abermals bei 4K mit 120 Hz, 10-bit und RGB 4:4:4.

LG entschuldigt sich zudem dafür, dass man das nicht offener kommuniziert habe. Wird das in der Praxis einen Unterschied machen? Eher nicht, denn 12-bit-Panels nutzen die Fernseher ohnehin nicht, sodass die Verarbeitung dann auch im Alltag nicht wirklich etwas bringen würde. Und 4K mit 120 Hz lässt sich weiterhin darstellen. Auch bleibt es dabei, dass die TVs ALLM, VRR und eARC unterstützen.

Blöd ist eben nur, dass LG da nicht mit offenen Karten gespielt hat, denn auch wenn dieses technische Detail wohl in der Praxis für so gut wie niemanden einen greifbaren Unterschied machen sollte, ist es ärgerlich, wenn man so etwas erst verspätet erfährt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Klingt zwar auf der einen Seite etwas nachteilig, ist es aber nicht. LG hat schon recht. Ich wüsste auch kein Szenario wo alle Faktoren zusammenkommen um die volle Bandbreite auszunutzen. Wer mit den Gedanken spielt, sich bspw. eine Xbox Series X zu kaufen, wird deren volle Bildmöglichkeiten auch ausnutzen können. Spiele in 4K, HDR und selbst 120Hz sind in der Konstellation möglich. Der Chroma 4.4.4. wird bei Spielen eh nicht verwendet. Bei Filmen HDR 12-Bit (bei DolbyVision) sind keine 120Hz nötig/möglich.

  2. Marcel Klappert says:

    Viel Lärm um nichts. Ich zitiere mal aus Hifi-Forum:

    „Mit 120hz10 Bit HDR und 4:4:4, also voller Farbabtastung, ist man genau an der Grenze von 40 Gbps.
    Was passiert wenn man jetzt eARC benutzen will, da wird man doch kein Platz für Audiodaten haben?“

    eARC nutzt eine separate Leitung im HDMI Kabel die seit HDMI 1.4 eigentlich für Ethernet vorgesehen war, daher muss man für eARC auch zwingend HDMI Kabel „mit Ethernet“ kaufen.

  3. Riesen Wirbel und den Foren und Blogs… praktisch jedoch ohne Relevanz das Thema, da das Panel ohnehin nur ein 10 Bit Panel ist.

  4. Mein LG habe ich 2015 gekauft. UVP. 4500€, ich habe 2250€ bezahlt. Nach 2-3 Wochen gemerkt das HDR fehlt und warum der TV so „günstig„ war, im Netz recherchiert, LG versprach ein Softwareupdate, den TV aufgrund der Aussage von LG behalten. Seit der PS4 pro gemerkt dass zwar HDR in den Apps funktioniert aber nicht hardwareseitig, der HDMI Anschluss kann es nicht. Ich würde so ein Gerät nicht mehr kaufen, spätestens wenn man sich ein Konsole oder irgendeine TV Box kauft die ein HDMI 2.1 Feature erfordert ist man angeschmiert. Ich habe mich maßlos über LG geärgert dass ich praktisch verarscht wurde. Die PS4 Pro hat generell ein Problem mit meinem TV, der nächste kommt von einer anderen Firma.

    • Dann viel Spaß beim suchen, außer LG verbaut kaum ein Hersteller HDMI 2.1. Es gibt zwar ein paar Modelle von Samsung aber die unterstützen auch nicht alles.

      • Leider war. Bei Sony ist die Hardware drin, aber Softwareseitig beschnitten. Da gehen sie nun auf die Software Update zur Freischaltung.

        Man fragt sich echt warum die Hersteller sowas machen.

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