Lenovo will 2015 100 Millionen Smartphones verkaufen und damit Marktführer werden

Kuriose Geschichten kann auch die Tech-Welt schreiben. In einem Interview mit Fortune erzählte Lenovo CEO Yuanqing Yang zum einen, wie der Deal mit Google zustande kam, zum anderen, wie die Strategie aussieht. Sollte Yangs Plan aufgehen, können sich andere Smartphone-Hersteller warm anziehen. Es ist keineswegs so, dass man sich bei Lenovo mit dem dritten Platz im Hersteller-Ranking zufrieden gibt. Apple und Samsung vom Thron stoßen, das ist der langfristige Plan.

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Im Prinzip wurde die Übernahme von Motorola durch Lenovo bereits kurz nach dem Kauf durch Google erstmals angesprochen. Bereits im Januar 2011, als Motorola in Motorola Mobility und Motorola Solutions aufgeteilt wurde, war das Interesse seitens Lenovo vorhanden. Direkt nach der Übernahme durch Google (2012) war Eric Schmidt bei Yang zu Hause und erhielt die Aussage, dass Lenovo Motorola übernehmen würde, wenn Google das Hardware-Geschäft nicht möchte. Vor 2 Monaten erhielt Yang dann eine Mail von Eric Schmidt. Yang rief Schmidt an und wurde gefragt, ob er immer noch Interesse an Motorola hätte. Nach einigen Gesprächen war der Deal dann innerhalb von 2 Monaten abgeschlossen. Auch so kann es gehen.

Über die Pläne, die Lenovo mit Motorola hat, erzählte Yang ebenfalls ein bisschen. In Märkten, in denen Lenovo bereits aktiv ist, werden weiterhin Smartphones der Marke Lenovo verkauft. In den USA und einigen Teilen Europas soll hingegen weiterhin Motorola auf den Smartphones stehen, eventuell mit dem Zusatz „by Lenovo“. Auch lässt er verlauten, dass man sich keineswegs nur auf Einsteiger-Geräte festlegen will. Man will alle Preiskategorien abdecken und so bereits 2015 100 Millionen Smartphones verkaufen – mehr als doppelt so viele wie Motorola und Lenovo zusammen 2013 verkauft haben.

Langfristig gesehen strebt Yang sogar die Marktführerschaft an. Er sieht mit Motorola das gleiche Potential wie damals mit IBM und den ThinkPads. Google dürften solche Aussagen durchaus freuen, da man mit Android schließlich das Betriebssystem für die Smartphones stellt. Wenn man zudem bedenkt, wie sich Lenovo in den letzten Jahren im oftmals totgeschriebenen PC-Geschäft macht, klingt das ganze auch gar nicht so absurd, wie es auf den ersten Blick scheint.

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9 Kommentare

  1. Wow, ganz groß rauskommen mit Marktführerschaft und so… das ist mal ne News von so einem Konzern. Ganz im Sinne von HP, Blackberry und wie se alle heißen 🙂

    Nö, glaub ich nicht dran. Wird nur viel Marketing-Wind um nix geben… und noch mehr Android-Hardware ohne Software-Updates für ne geplante Lebensdauer von 1-2 Jahren.

  2. Nach Nutzung von Lenovo, Sony, Dell und Apple Notebooks in den letzten Jahren is mein Fazit Lenovo is für mich alternativlos die Nummer 1 im Notebook Bereich und ich hätte auch nichts dagegen wenn sie Smartphones in dieser Qualität herstellen … dann glaub ich daran dass sie Marktführer werden könnten. „Könnten“ weil natürlich die Qualität nicht immer zählt sondern auch Marketing viel ausmacht.

  3. Wäre vielleicht ein guter Zeitpunkt, sich mal ein paar Lenovo Aktien ins Depot zu legen.

  4. Angeblich soll Lenovo ja auch an einem Windows Phone arbeiten, das fände ich dann durchaus interessant! 🙂

  5. Gähn. Wenn ich mir überlege, wie sich die gesamte Marktsituation in nur wenigen Jahren so drastisch verändert hat, sehe ich in fast zwei Jahren alle möglichen Szenarien passieren. Also meinetwegen auch, dass Lenovo Marktführer wird. Was aber definitiv nicht passieren wird, ist das, was wir uns heute vorstellen.

  6. Der Look des Moto g und Moto X passt ja schon mal gut zu Lenovo.

  7. Lenovo ist nicht schlecht. Wenn die mit 100 Mille bei Smartphones mitmischen wollen geht das aktuell nur über den Preis was für China kein Problem ist. Das wird dann wohl ein roter Tsunami an Geräten die da kommen. Räumt schon mal die Regale aus 😉

  8. Ich stelle mir bei sowas immer die Gespräche der Verantwortlichen Manager und Chefs vor…
    „Hey Eric, was wollt ihr denn überhaupt mit Motorola? Bleibt doch lieber bei der Software, das könnt ihr besser.“
    „Ach Yuanqing, du alter Scherzkeks. Lass mich mal ein bisschen spielen – wenn ich keine Lust mehr habe kannst du den Laden haben.“
    … 2 Jahre später bei sitzen die beiden beim Chop Suey …
    „Yuanqing, hat irgendwie alles nicht geklappt. Für 4 Milliarden ist der Laden deins.“
    „Ach Eric, 3 Milliarden und eine Winkekatze – Freundschaftspreis.“
    „Yuanqing, geht klar! Jetzt ab zum Karaoke.“

    Ich bin mir sicher, so oder so ähnlich lief das Gespräch ab 😀

  9. @Chris:
    Bingo, genau so war es!
    Topp! 🙂

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