Konsumklima in Deutschland: Ernüchternder Start ins Jahr 2025

Foto von Diana Light auf Unsplash

Die deutsche Wirtschaft beginnt das Jahr 2025 mit wenig erfreulichen Nachrichten für, bzw. von Verbrauchern – zumindest, wenn man den GfK-Zahlen glauben möchte. Die neuesten Daten des GfK Konsumklimas zeigen eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung. Der Indikator fällt im Februar auf -22,4 Punkte, was einen Rückgang um einen Punkt im Vergleich zum Januar bedeutet.

Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gibt wenig Anlass zu Optimismus. Das vergangene Jahr schloss mit einem Minus von 0,2 Prozent ab – das zweite Rezessionsjahr in Folge nach einem Rückgang von 0,3 Prozent in 2023. Die Prognosen für das laufende Jahr bleiben verhalten, mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von nur etwa 0,5 Prozent.

Die Verbraucher zeigen sich besonders besorgt über ihre finanzielle Zukunft. Die Einkommenserwartungen sind zu Jahresbeginn erneut gesunken und liegen nun bei -1,1 Punkten. Diese Entwicklung steht im Kontrast zur ersten Jahreshälfte 2024, in der noch eine deutliche Erholung der Einkommenserwartungen zu verzeichnen war.

Die Kauflaune der Deutschen hat ebenfalls einen Dämpfer erhalten. Die Anschaffungsneigung ist auf -8,4 Punkte gefallen, den niedrigsten Stand seit August 2024. Ein wesentlicher Grund dafür ist die wieder steigende Inflationsrate, die im Dezember 2024 bei 2,6 Prozent lag.

Bemerkenswert ist auch die gestiegene Sparneigung der Verbraucher. Mit einem Anstieg um 2,3 Punkte auf 8,2 Punkte zeigt sich, dass viele Deutsche ihr Geld derzeit lieber zurückhalten als ausgeben. Diese Entwicklung verstärkt den negativen Trend im Konsumklima.

Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher haben sich ebenfalls eingetrübt. Der entsprechende Indikator ist auf -1,6 Punkte gesunken, was die allgemeine Skepsis gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung widerspiegelt.

Die Situation am Arbeitsmarkt trägt zusätzlich zur Verunsicherung bei. Nachrichten über Werksschließungen und Produktionsverlagerungen nähren die Sorgen der Arbeitnehmer um ihre berufliche Zukunft. Diese Unsicherheit wirkt sich unmittelbar auf das Konsumverhalten aus.

Hintergrund: Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 2. bis zum 13. Januar 2025. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK Konsumklima powered by NIM“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet und kurz kommentiert. Das Konsumklima bezieht sich explizit auf die gesamten privaten Konsumausgaben. Der Einzelhandel macht jedoch – je nach Abgrenzung – lediglich etwa 30 Prozent der privaten Konsumausgaben aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich. Auch hierbei geht es nicht um die Einzelhandelsumsätze, sondern um die gesamten Konsumausgaben der Verbraucher. Die Anschaffungsneigung ist – wie alle anderen Indikatoren auch – ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, größere Anschaffungen zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche größere Anschaffung besitzen und auch eine Notwendigkeit für diese Anschaffung sehen. Zudem handelt es sich hier tatsächlich ausschließlich um langlebige Gebrauchsgüter, die auch ein größeres Budget erfordern.

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22 Kommentare

  1. Wenig verwunderlich. Zum einem wurde Ende 2024 genügend kommuniziert, was an Teuerungen in 2025 kommt (bspw. Krankenkassenbeiträge). Außerdem sind wir in wirtschaftlich und politisch instabilen Zeiten. Da werden viele sicherlich erstmal abwarten wie das Jahr sich noch entwickelt. Zum anderen hat man gerade mit der Weihnachtszeit eine konsumfreudige Zeit hinter sich gebracht.

  2. Sparen ohne geizig zu sein ist auch oder gerade in guten Zeiten wichtig. Nichts gibt einem ein beruhigenderes Gefühl als ein, fünf oder gar mehr Jahreseinkommen auf der hohen Kante zu haben. Man hat keine Sorgen und könnte seinem Arbeitgeber oder anderen immer ein dickes FY entgegnen.

    • Sparen ist als normaler Haushalt sicherlich richtig ABER wenn alle sparen, dann haben wir ein Problem:

      Denn die Gewinne der einen, sind die Schulden der anderen und wenn keiner mehr Schulden macht, naja, dann eben auch keine Gewinne mehr.

      Sprich, für Wachstum ist Verschuldung unabdinglich und in einer Volkswirtschaft gibt es nur drei Möglichkeiten woher die Verschuldung kommen kann: von den privaten Haushalten, von den Unternehmen oder vom Staat. Hinzukommt kommt noch der Aussenhandel und Deutschland hat seit ca. der Finanzkrise von den sprudelnden Überschüssen des Aussenhandels gelebt.

      Schaut euch die Zahlen an, Aussenhandelsüberschuss schmilzt, der Staat verweigert die Schuldenaufnahme, Unternehmen investieren seit Jahren zu wenig und der private Konsum kackt ebenfalls ab.

      Tja, Ergebnis ist an der Stagnation bzw. Rezession zu sehen.

      • Richtig.
        Wie immer im Leben muss man zu den ersten gehören. Gilt auch bei Kaufgelegenheiten anlässlich gesunkener Preis, weil alle gespart haben.
        Böse könnte man zu Deinen Ausführungen bezüglich Volkswirtschaft auch sagen: ‚Man muss reich sein, um so zu denken.‘ Gilt eben für viele… 🙂

  3. Politisch ist alles extrem unsicher. Vieles wurde im Januar teurer, vor allem die Sozialabgaben. Was mit der Energie wird ist alles andere als sicher. Die Nuzungsentgelte für Gas wurden ja auch nochmal erhöht. Der CO2 Preis ist gestiegen. Es bleibt immer weniger übrig für Konsum. Angeblich wird mehr gespart? Wer soll das sein? Wenn dann wird wohl auch für eine neue Heizung gespart, das Heizungsgesetz ist ja nach wie vor aktiv. Was Trump alles machen wird wissen wir auch noch nicht. Ich glaube die Leute haben ganz andere Sorgen als Konsum!

    • Das Wort Sparen ist hier nicht zu lesen als: „ich lege was auf die hohe Kante“ sondern im grundlegenden Sinne: „ich gebe nicht mehr aus“ – bedeutet also nicht, dass am Ende was übrig bleibt und gespart wird sondern, dass einfach nicht mehr konsumiert wird. Kann also sein, dass Menschen aufgrund Geldmangel aufgrund Preiserhöhungen weniger konsumieren, also beim Essen oder gar Streaming sparen, wie kann man nur? 😉

  4. Bei den steigenden Beiträgen, allein bei mir 75€ weniger netto seit letztem Monat. Das macht doch groß Lust zu konsumieren! Und nein, Konsum ist nicht immer freiwillig, sondern in der Mehrheit notwendig. Zeit, dass sich endlich was ändert. „Zuversicht“ erscheint mir da als der blanke Hohn! Die Wirtschaft sollte der Politik mal endlich mehr auf die Füße treten!

  5. Ich versuchte schon immer möglichst wenig zu „konsumieren“ und je älter ich werde desto minimalistischer lebe ich. Man braucht eigentlich sehr wenig, auch ohne Verzicht. Mir geht’s gut und bin glücklich auch ohne bei der Konsum Aufwärtsspirale mitzumachen.

  6. Kein Wunder, alles wurde deutlich teurer, gleichzeitig haben die Leute weniger netto in der Tasche und gerade im Januar kommen alle Versorger sowieso mit den Jahresabrechnungen dann gibts oft Nachzahlungen für Strom, Wasser, usw.

  7. Na, wenn man die Population der Menschheit nicht „reduzieren“ möchte, ist Konsumverzicht doch eigentlich die einzige Möglichkeit, um die Ressourcen der Erde zu schonen, oder?
    Also alles wie gewünscht?

  8. Das wird auch weiter so bleiben wenn grün an der Macht bleibt. Das wird sich auch nicht unter der CDU verändern. Die prios liegen ganz klar NICHT auf Deutschland, weil ja gesagt wird Deutschland ist ein reiches Land. Wie reich Deutschland ist, spiegelt sich eben in dieser Statistik und natürlich aber auch in der Kriminalstatistik wieder. Menschen gehen aus Angst nicht einkaufen, aber auch weil kein netto vom
    Brutto mehr bleibt. Wer das leugnet lebt in einer fantasiewelt.

    • Dann Augen auf bei der Wahl, bzw. unbedingt wählen gehen. Derzeit sieht es schon so aus, als ob Grün wieder in die Regierung kommt, da man ganz demokratisch die Partei mit den zweitmeisten Stimmen natürlich nicht an der Regierung beteiligen darf.

      • Herr Hauser says:

        @Kart O.

        Wenn du Nazis an der Macht haben willst? Ich will es nicht! Deutschland braucht kein weiteres 1933 – 1945!

        • Stimmt alle Parteiangehörigen und jeder vierte Wahlberechtigte in Deutschland sind offensichtlich an erneuter Massenvernichtung im industriellen Maßstab interessiert.

          • Naja, die AFD ist so ziemlich das schlimmste was uns in der Regierung passieren kann.
            Somit kann man nur hoffen, dass die CDU ihr Versprechen hält und keine Gespräche mit der AfD eingeht.

      • Komisch nur, dass die Siegermächte viel von den Nationalsozialisten kopiert haben.
        Egal ob in Wirtschaft, Militär oder Soziales.

        Erstmal sich mit Geschichte beschäftigen bevor man so eine Grütze von sich gibt.

    • Herr Hauser says:

      @BruderJ

      Aus welcher Schwurblerbude hat man dich den rausgelassen oder ist das AfD-Blabla die du supportest?

    • Es wird sich tatsächlich nichts ändern, denn die Problematik die ich oben geschildert habe ist in keinem einzigen Wahlprogramm zu finden – lest es euch selbst durch; zum Thema Wirtschaft fehlt jegliche makroökonomische Analyse und somit auch jegliche Lösung.

      Und das bei *allen* Parteien!

      Ach, und übrigens: letzten Donnerstag inmitten des großen Schauspiels rund um Merz vs. die Grünen traf sich die Grünen-Spitze mit der CDU-Spitze zu einem „Glas mit Armin (Laschet)“ in dessen Privatwohnung in Berlin.

      Wer also glaubt, dass diese beiden Parteien nicht schon längst an einem Koalitionsvertrag arbeiten, der sollte die Brille putzen… egal was sie für ein Schauspiel im Bundestag aufführen.

    • Also in deiner Phantasiewelt möchte ich nicht leben? Hast du mal eine Quelle für „deine“ Kriminalitätsstatistik? Wenn es nach der offiziellen der Polizei geht sinkt seit Jahrzehnten die Kriminalitätsrate kontinuierlich ab. Nach deiner Logik hätte man in den 80ern keine fünf Minuten auf offener Straße überlebt.

      • Hör doch auf zu lügen 😀 das verhilft CDU, den Grünen und erst recht den Menschen doch nun auch nicht wirklich weiter, nur weil du Tatsachen verdrehst. Jeder kann in die Polizei Statistik schauen und sieht sofort dass die Zahlen explodieren. Und jeder weiß doch mittlerweile auch, dass die SPD alles dem rechten Spektrum zugeschrieben hat, wo der Tatbestand nicht eindeutig ausländischer Herkunft war (bspw. Angriff auf Polizei, was eindeutig meist hätte linksradikalen zugeschrieben werden müssen). In welcher Welt leben Menschen wie du eigentlich…

  9. Strom, Benzin, Versicherungen, Deutschlandticket…. alle haben kräftig aufgeschlagen. Durch die KV und die extrem gestiegene Beitragsbemessungsgrenze habe ich ein deutliches Minus beim Netto. Die Konsumlust ist sicherlich noch da nur lassen es die Rahmenbedingungen einfach nicht mehr zu.

    • Wenn diese gestiegene Grenze für dich jetzt ein Problem darstellt, solltest du doch bereits so viel Geld verdienen das Konsum kein Problem darstellen sollte…

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