Konkurrierende Preisvergleichsseiten werfen Google Missachtung des EU-Wettbewerbsurteil vor

Zahlreiche Preisvergleichsseiten – darunter auch Idealo und Preis.de – haben Google vorgeworfen, einem EU-Urteil nicht nachgekommen zu sein, in dem gefordert wurde, dass es andere Seiten mit Preisvergleichen und Einkaufsdienstleistungen gleich behandelt.

Erst im Juni 2017 verhängte die Europäische Kommission eine Geldbuße von 2,42 Milliarden Euro gegen Google. Laut Kommission habe Google seine marktbeherrschende Stellung als Suchmaschinenbetreiber missbraucht, indem es einem anderen Google-Produkt – seinem Preisvergleichsdienst – einen unrechtmäßigen Vorteil verschafft hat. Google bekam die Strafe und die Auflage den Umstand innerhalb von 90 Tagen abzustellen.

Im Schreiben der Geschäftsführer der  jeweiligen Anbieterseiten an die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager schrieb die Gruppe: „Der Schaden für Wettbewerb, Verbraucher und Innovation, der durch das illegale Verhalten von Google verursacht wird, hält unvermindert an“.

In der Beschwerde geht es zum Beispiel um Kosten für Werbung. Natürlich kann jeder Anbieter Werbung schalten – und Google schaltet für eigene Dienste ja auch Werbung.

Hier prangert man Anzeigekosten an, um auf der Google-Plattform zu werben. Während Konkurrenten gezwungen sind, den überwiegenden Teil ihrer Gewinne abzugeben, kosten die Angebote von Google Shopping nichts – die Angebote seien nur eine sinnlose interne Buchhaltung, die von einer Google-Tasche in eine andere bezahlt wird.

Die weiteren Vorwürfe gegen Google sind ebenfalls schwer und dürfte die EU-Kommission sicher ein weiteres Mal ermutigen, ein Auge auf Google zu werfen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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3 Kommentare

  1. FriedeFreudeEierkuchen says:

    Ich hoffe es tut sich von Seiten der EU schnell etwas. Googles „Lösung“ des Problems sieht bisher vor, alle möglichen Leute zu ermuntern eine eigene Preissuchmaschine aufzubauen. Offiziell wurde Google Shopping in die reine Anzeigen-Plattform und den Google Werbe-Bereich aufgeteilt. Die Plattform soll formell jetzt unabhängig sein. Google bietet anderen Anbietern 20% geringere Klickkosten und derzeitig sogar noch Kick-Back Zahlungen an. Es soll damit ein Schein-Wettbewerb unter Googles Kontrolle aufgebaut werden. Für die EU soll es nach Offenheit und echtem Wettbewerb aussehen, de facto aber kontrolliert Google weiterhin die Konditionen. Das ist nicht das, was die EU ursprünglich wollte. Das verhindert nicht die Diskrimierung der Preisvergleichsportale. Wer schon einmal auf Google versucht hat echte Vergleiche zu machen, weiß wie schlecht der Monopolist seinen Job erledigt.
    Der größte Teil der durch Googles Intervention entstandenen „Preisvergleichsportale“ dient alleine großen Online Agenturen zur Kundengewinnung und zur Mitnahme der geringeren Klickkosten. Lieblose Webseiten, die für wirkliche Preisvergleichssuchende keinerlei Mehrwert haben: wenige Anbieter, kaum Filter, schlechte Suchfunktionen. Damit sabotiert aber Google gleichzeitig die echten Preisvergleichsportale, wie idealo oder geizhals, die einen wirklichen Mehrwert (z.B. ausgefeilte Suchfilter) bieten.
    Gleichzeitig gibt es jetzt dadurch große Verwerfungen beim Online Marketing, was auch nur wieder den Big Playern nutzt und kleinen Händlern und Agenturen schadet.
    Hoffentlich hauen sie das System schnellst-möglich weg. Und hoffentlich schaut die EU sich das Monopolistengehabe Googles nochmals genauer an.

  2. Ich hör (les) da nur : Mimimimi ….

    Grundsätzlich, es ist jedem selbst überlassen nicht Google zu nutzen,,,, ich versteh das ganze rumgejammer einfach nicht mehr, wenn einer besser ist, was besseres hat – steckt’s weg und hört auf zu heulen ihr Weicheier, oder macht was besseres als der andere.
    Aber da wird’s problematisch, das können die nicht, ist ja auch einfacher ist das mit strafen und Gesetzen zu regeln.

  3. Rupert vom Waldrand says:

    Idealo hat zumindest schon mal ein Mehrheitsbeteiligung durch die Axel Springer AG; also nur kein falsches Mitleid und missverstandene Motivation.
    Uneigennützigskeits-Analogie: die News-Geschichten und der ganze Leistungsschutzrecht-Humps.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Idealo.de
    Der andere Hinweis ganz unten auf preis.de.

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