Kommt nur langsam in Gang: Smart Home in Deutschland

infografik_3910_smart_home_prognose_fuer_ausgewaehlte_maerkte_n„Kein Durchbruch für Smart Home in Deutschland“ – so lautet das Ergebnis des Statista Digital Market Outlook. In diesem wird behauptet, dass wir in Deutschland bislang nicht so die Smart Home-Freunde sind, lediglich 300.000 Haushalte sollen auf Geräte zugreifen, die man tendenziell im Bereich Smart Home klassifizieren würde. Angesichts der rund 40 Millionen Haushalte in Deutschland eine extrem überschaubare Zahl. Aber man hat auch eine steile These vorgelegt, so sollen bis 2020 rund 2,4 Millionen Haushalte in Deutschland die smarten Haushaltsgeräte nutzen.

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Ich persönlich halte nichts von Vorhersagen, die sich in diesen Bereich wagen, zudem ein so großes Zeitfenster betrachten. Teil der Betrachtung im Statista Digital Market Outlook sind Geräte zur Steuerung, Kontrolle und Regelung diverser Funktionen im Privathaushalt, die über ein Gateway direkt mit dem Internet verbunden sind. Verbreiteter sollen 2020 die Geräte in den USA sein, hier sieht man rund 18,6 Prozent aller Haushalte mit entsprechenden Gerätschaften.

Ich persönlich bin großer Freund von smarten Anwendungen, wenn diese einen wirklichen Mehrwert bringen. Das automatische Schalten meiner Rolläden via Zeitschaltuhr, auf Basis des Sonnenuntergangs oder per App finde ich sehr praktisch. Unpraktisch finde ich manche Lampen. Hier gibt es diverse Lösungen auf Basis Z-Wave. Hat man nur eine normale Leitung, so werden diese ausschließlich per App gesteuert (ansonsten Lichtschalter Ein / Aus). Mittlerweile gibt es aber auch neue Birnen, die man via App und Lichtschalter parallel steuern kann. Das Problem hierbei: man muss der Lampe via Schaltsignal am Lichtschalter ihren Status mitteilen.

https://twitter.com/caschy/status/657500152954015744

Heißt: mache ich normal den Schalter aus, dann ist auch wirklich alles aus, ein Einschalten wäre dann nur via Schalter, nicht per App möglich. Nutzt man allerdings eine Schaltfolge, dann dimmt die Lampe auf Null ab, ist so also auch weiterhin per App oder Lichtschalter bedienbar. Und damit ihr mal seht, was das für ein Mumpitz ist, packe ich euch mal eine Schaltfolge hier rein – wer sich so etwas ausdenkt und hofft, damit reißenden Absatz zu finden, der liegt definitiv falsch, der verkauft keine Lösungen, sondern Probleme.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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54 Kommentare

  1. Bin dei dem Thema zwiegespalten, einerseits gibt es Dinge die wirklich sinnvoll/ komfortabel sind wie eine Heizungs Steuerung mit Anwesenheitserkennung als auch automatische Abschattung durch Rolladensteuerung um die Wohnung / Haus im Sommer nicht unnötig aufzuheizen.

    Anderer Seits auch viele spielerein, dinge unötig verkomplizieren, wie

    Allerdings sind die Komponenten entweder sündhaft Teuer, siehe Digitalstrom oder Loxone. Das ganze ist Bastelkram ala Homematic, oder durch fehlende Standards nicht kompatibel.

    Meine Hoffnung auf einen oder zwei Standards hat sich zuletzt durch Google Weave verabschiedet. Jeder bastelt eigenes.

    Wenn der Lichtschalter kaputt ist, kann ich auch einfach nen neuen einbauen….weil eben standatisiert (die Blende ist ein anderes Thema)

  2. @Marcus
    ziemlich naiv diese Denke bzgl aktueller Heizungssteuerung auch wenn es Fussbodenheizung ist, was ja nur heist dass die Vorlauftemperatur niedriger ist. Gerade im Juni/ Juli kann es Nachts auch mal noch recht frisch sein. Und das obwohl tagsüber brüllende Hitze ist. und genau nachts kann es dann passieren, dass die Heizung brav durch den Aussensensor die Vorlauftemperatur anhebt und hält = läuft. wozu?
    @other
    Ja Jalousiesteuerung funktioniert super mit dem entsprechenden Lichtsensor. Blöd nur, dass diese so doof sind und auch im Winter zu machen. Aber gerade da will ich ja die Sonne und damit wärme reinbekommen

  3. @Marcus: Dann ergänze das doch außen noch mit einem Temperaturfühler und schon passiert im Winter (bzw. beim Unterschreiten einer von Dir vorgegebenen Temperatur) nichts mehr.
    @all: Warum beschränken sich alle auf das Szenario der Heizungssteuerung? Ebenfalls interessant sind durch diese Systeme nachrüstbare Alarmanlagen. Je nach Bedarf, Wunsch und Geldbeutel simpel oder komplex. Von einer einfachen Meldung, basierend auf offenen / geschlossenen Fenstern, wenn man nicht daheim ist. Bis hin zu Bewegungserkennung, Videoüberwachung und lautstarker Alarmmeldung innen und außen ist alles denk/ und realisierbar.
    An dieser Stelle verlassen wir auch den Punkt des „Armotisierens“. Eine Alarmanlage soll abschrencken und im Falle des Falles den Bösewicht verjagen, bevor der Schaden noch größer wird als durch die unsachgemäße Wohnungsöffnung eh passiert.
    Das ist halt der Vorteil der so oft als Bastellösung verschrienen Systeme von RWE oder HomeMatic. Keine von beiden setzt zwar auf anbieterübergreifende Standards aber in ihrem Umfeld sind sie durchaus umfassend und bieten viele Möglichkeiten.

  4. „Hier gibt es diverse Lösungen auf Basis Z-Wave“
    Nicht nur das. Gibt doch auch Philips Hue mit Zigbee.

    „Alles schön und gut, aber Software 500,- + passenden Windows-Rechner der 24/7 läuft “
    OpenHAB oder FHEM als kostenlose Software und das dann auf einem kleinen RaspberryPi oder ähnlich laufen lassen. Schon ist es um einiges günstiger.

    Mein Philips Hue möchte ich mittlerweile nicht mehr missen. Dass ich anstelle der normalen Wandtaster separate Taster o. ä. benötige, wenn ich auch dimmen möchte, oder ein Smartphone für die Lichtfarbe, ist natürlich schon etwas ärgerlich. Ginge theoretisch auch via HomeMatic und FHEM, ist aber halt ein Umweg, weil es nicht direkt über die Bridge vom Hue geht.

    Auf meine Heizkörperthermostate möchte ich ebenfalls nicht verzichten. In meiner Mietwohnung habe ich sonst jedenfalls keine Möglichkeit, um für jeden Raum individuell die Temperatur festlegen zu können. Klar, da gibt es dann auch billigere (sogar zeitgesteuerte) Thermostate, aber dann kann ich auch gleich ein paar Euro mehr für eine Smart-Home-Variante ausgeben. Keine Ahnung, ob der Energieverbrauch jetzt damit höher ist als immer manuell an der Heizung herumzudrehen, aber der Komfort ist zumindest größer.

    Mit meinen schaltbaren Steckdosen kann ich zum Teil auch gut Geld sparen. Hin und wieder kommt es vor, dass ich von Unterwegs auf meinen PC zugreifen muss (TeamViewer/RDP o. ä.; nicht nur für Zugriff auf Daten, die ich auch in die Cloud legen könnte). Da wäre es ja Verschwendung den PC die gesamte Woche durchlaufen zu lassen. So kann ich von unterwegs die Steckdose einschalten und den PC via Wake-on-LAN einfach starten. Andere Steckdosen schalten sich ab, wenn ein bestimmter Verbrauch für einige Zeit unterschritten wird – so kann zum Beispiel die Harmony Remote noch in Ruhe in der Ladeschale aufgeladen werden und wenn der Ladevorgang fertig ist und damit die festgelegte Grenze (10 Watt) unterschritten wird, schaltet sich die Steckdose wieder aus.

    Sicher, vieles ist technische Spielerei. Aber gleiches würden andere auch über Smartphone, Tablets, Smart Watches und viele andere Sachen, über die hier ständig berichtet wird, sagen.

  5. Muss mich da auch anschließen, kompliziert ist Smart-Home-Technik nicht. Für jedes Niveau ist was dabei. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener User, der die letzten Gymmiks rausholen möchte.

    Mal als klicki-bunti-Software, mal nur mit Code, ob Tablet, Smartphone, PC oder einfach nur über die Universalfernbedienung… Das Angebot ist schon sehr groß. Nur die Kosten sind noch nicht akzeptabel.

    Aber es hat schon was, wenn die Rollläden runter gehen wenn es dunkel wird und rauf, wenn es hell wird, bzw. wenn die Sonne auf das Fenster scheint und es im Raum sonst zu warm wird…

    Der Komfortgewinn, wenn man lüftet. Ja Kinder neigen zwar dazu Fenster aufzumachen, aber sie vergessen die Heizung auszustellen, da hilft auch kein pädagogischer Zeigefinger…

    Verbrauchserfassung ist ein nettes Gadget, aber da gibt es noch mehr… Die Luftfeuchtigkeitskontrolle/regelung und Protokollierung (gerade in Mietswohnung empfehlenswert), der TV, der sich auf Pause stellt, wenn ein Telefongespräch eingeht,

    TV, Stereo-Anlage, quasi alles lässt sich mit einer Smart-Home-Steuerung realisieren und nicht in jedem Anwendungsfall muss diese mit dem Internet verbunden werden und vieles lässt sich auch nachträglich einbauen. Welches System man bevorzugt, dass muss man für sich entscheiden (Z-wave, enocen, HM, RWE, Max, KNX,…) alternativ kann man die Systeme auch mischen. Plattformen für mehrere Systeme gibt es so einige. Ein 24/7 PC kostet nicht die Welt (ab 40 €) und verbraucht auch nur wenig. Ein Gateway für das jeweilige System nur um die 60 €.

  6. Smarthome ist und bleibt ein High End Luxus „nice to have“ und ohne den durchgesetzten Standard von Apple, Google, Microsoft & Samsung wird das sicher nichts massentaugliches werden. Wie mit Pay via NFC genauso…

  7. @Micha
    @Marcus
    ziemlich naiv diese Denke bzgl aktueller Heizungssteuerung auch wenn es Fussbodenheizung ist, was ja nur heist dass die Vorlauftemperatur niedriger ist. Gerade im Juni/ Juli kann es Nachts auch mal noch recht frisch sein. Und das obwohl tagsüber brüllende Hitze ist. und genau nachts kann es dann passieren, dass die Heizung brav durch den Aussensensor die Vorlauftemperatur anhebt und hält = läuft. wozu?

    Tut sie ja nicht nicht – dazu gibt es bei unserer Heizung (und eigentlich bei jeder neueren Datums) einen Sommerbetrieb der automatisch einsetzt sobald die mittlere Temperatur innerhalb 48h über 14° liegt (unsere Heizgrenze)
    Niedrige Vorlauftemperatur stimmt und eine Fußbodenheizung ist eben sehr träge
    Für effizienten Wärmepumpen Betrieb eine ist die niedrige Vorlauftemperatur Voraussetzung und so liegen wir unter 400€ / Jahr für Heizung und Warmwasser. Eine

  8. Eine Absenkung macht durch die Trägheit keinen Sinn.

  9. Alles Quatsch und Spielkram diese Bastellösungen. Das einzig sinnvolle ist ein KNX System. Herstellerübergreifend, kompatibel zu unterschiedlichsten Geräten und alle denkbaren Szenarien sind programierbar. Nachteil: Die klassische Hauselektrik kann man kernsanieren und erneuern. Da in den meisten Häusern die Elektrik sowieso auf einen Stand der 70 er u. 80 er Jahre stehen geblieben ist, ist der Aufwand bei einer Haussanierung so gesehen schon gar nicht mehr so gross.

  10. @Marcus
    das ist mehr oder weniger Richtig, aber soweit ich gesehen habe ist es kein Durchschnittstemperaturwert sondern ein Einschaltpunkt.
    Und das heist wenn es <14 Grad ist, dann springt die Heizung an.
    Für mich ist jede Stunde die die Heizung im Sommer läuft eine Stunde zuviel.

  11. @micha sie läuft im Sommer nicht. Der Einschaltpunkt wird durch die mittlere Temperatur in 48h definiert. Kann man in der Steuerung auch höher setzen und z.b 52h Durchschnitt. Die Heizung lief im Oktober das erste mal diese Saison und bei den derzeitigen Temperaturen ca 2h am Tag

  12. Smarthome hat primär nichts mit einer Steuerung über das Smartphone/Tablet zu tun. Das smarte Heim soll in erster Linie selbständig reagieren und über unterschiedliche Wege steuerbar sein (herkömmlich über Schalter/Regler, übers Smartphone, per Sprache und und und). Es soll sich von der Bedienung her, für jeden gleich gewohnt anfühlen. Wenn Oma zu Besuch kommt, wird höchstwahrscheinlich der Schalter neben der Tür benutzt. Man selber ist zu faul, sich von der Couch zu bewegen, um das Licht zu dimmen und benutzt dementsprechend das Tablet auf dem Couchtisch. Andere Lichtspielereien passieren automatisiert und fallen einem Unbedarften im ersten Moment gar nicht auf (zB in der Nacht wird das Licht automatisch eingeschaltet, wenn der Fernseher ausgeht –> Harmony geht auf „PowerOff“ –> FHEM schaltet das Licht für 10min ein … oder eine automatisierte Lichtdimmung –> Licht steht auf 100% im Farbton orange –> Fernseher wird eingeschaltet –> Licht wird automatisch so weit runter gedimmt, dass es den TV-Genuss nicht stört bzw stellt auch gleichzeitig die Farbe auf warmweiß). Das smarte Heim gibt einem Komfort, der einem aber erst dann auffällt, wenn man ihn nicht mehr hat, wenn man das Stubenlicht am Dimmer an der Wand runterregeln muss, wenn man fernsehen möchte und dafür extra aufstehen muss, weil das Licht einfach störend hell ist.

    Was ich als sehr großen Mehrwert ansehen würde, ist die Gewissheit, dass zu Hause auch alle Geräte, die Brände durch Vergessen auslösen könnten, aus sind bzw sich aus der Ferne ausschalten lassen … oder dass ich an der Eingangstür beim verlassen des Hauses noch über ein geöffnetes Fenster informiert werden würde (Bewegungsmelder bzw auch eine „Netatmo Welcome“-Kamera registriert Personen an der Haustür und verschickt schnell eine Nachricht zur entsprechenden Person. Die Person kann dann reagieren oder diesen Zustand als den Soll-Zustand abtun.)

    … Bis vor kurzem habe ich meine Smarthomelösung zu Hause über selbstgestrickte Perl-Skripte zusammengeschustert. Seit dem letzten WE migriere ich die ganzen Funktionen auf FHEM und bin begeistert, wie mächtig diese Software dann doch ist…. und das Schönste ist, man kann sich sein Smarthome aus komplett unterschiedlichen Lösungen zusammenstellen, FHEM kann sehr sehr viele Systeme steuern.

  13. Hans VorderFuß says:

    Ich vermute, das größte „Problem“ ist der sehr eingeschränkte Nutzen. In gut isolierten Gebäuden macht es überhaupt keinen Sinn, die Temperatur groß über den Tag zu steuern, da die Temperatur schon so sehr konstant ist. Bleiben nur schlecht isolierte Häuser als Anwendungsbereich. Jenen ist mit einer besseren Isolierung aber mehr geholfen, als mit einer geschickten Steuerung. Beim Licht spielen die Einsparungen dank LED in meinen Augen kaum noch eine Rolle.

  14. Guckt Euch mal LOXONE an. Das kann alles. Ausserdem könnt ihr es selber programmieren. Es kann auch zusätzlich alle Busse die es gibt ansteuern. KNX ist dazu im vergleich zu teuer und zu unflexibel.

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