Kodi gegen Filmpiraten: DRM soll es richten, Rechteinhaber sind wenig angetan

Kodi ist Euch vermutlich ein Begriff, die Mediencenter-Software ist auf verschiedenen Geräten sehr beliebt. Auch bei Nutzern, die damit nicht legal erworbene Inhalte betrachten. Für derartige Inhalte gibt es diverse Plugins, die nicht von Kodi selbst stammen, die das Team von Kodi aber in eine Position bringen, die es schwer machen, nicht in die Schublade mit der Aufschrift „illegal“ gesteckt zu werden. Ist ja bei Torrent-Geschichten nicht viel anders.

In einem Gespräch mit TorrentFreak erklärt XBMC Foundation Project Lead Martijn Kaijser, dass es der falsche Weg für Kodi sei, Plugins den Zugang zu verwehren, die der Filmindustrie nicht passen. Sprich Plugins, die einem Inhalte nicht auf rechtmäßigem Weg bereithalten.

Stattdessen möchte Kodi, dass die Anbieter mit offiziellen Plugins kommen. Dafür wäre man sogar bereit, DRM in Kodi zu implementieren. Die einfache Verfügbarkeit legaler Inhalte soll den illegalen Nutzungsstrukturen quasi den Garaus machen. Ist nicht neu, es wird seit Jahren in allen Ecken des Netzes gepredigt, dass die Nutzer durchaus bereit sind für Inhalte zu bezahlen, wenn sie denn so nutzbar sind, wie der Kunde es möchte.

Allerdings dürfte das Ziel von Kodi gar nicht so einfach zu erreichen sein. Denn wie Kaijser weiter erklärt, sind die Rechteinhaber von den Vorschlägen nicht wirklich angetan. Sei es zur Bereitstellung eines eigenen Plugins oder der Übernahme eines inoffiziellen Plugins. Warum sollte man als Filmindustrie auch dorthin gehen, wo die Zuschauer sind…

Aber immerhin wird Kodi wohl nicht gegen Plugins vorgehen, die eben Inhalte einfacher bereitstellen. Das macht Verhandlungen mit Rechteinhaber zwar nicht unbedingt einfacher, dürfte aber den Nutzern gefallen, die sicher schon bei DRM ganz hellhörig wurden.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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18 Kommentare

  1. Dr. Husten says:

    Das könnte entweder der Untergang für Kodi sein oder genau DAS was die Welt braucht. Ich bin gespannt..

  2. @Houston
    So denke ich auch. Wenn sie Kodi „dicht“ machen, stirbt das Ding schneller als die gucken können und es sprießen andere Kodis hoch, die dann halt Kudi, Kadi oder Kedi heißen.

    Genau das was die Welt braucht, wird die Industriecontent aber auch zu verhindern wissen. Dafür stehen da ganz andere Vertriebswege dahinter, die man damit auf Schlag arbeitslos machen würde.

    Es ist seit Jahrzehnten immer der gleiche Kreis, wo sich die Katze in den Schwanz beißt.
    Ich habe da schon lange abgeschaltet, gehe nicht mehr ins Kino, kaufe keine Videos und Musik, nicht offline und auch nicht online. Kurz um, die können mich kreuzweise.

  3. Ich frage mich gerade welchen sinnvollen Vorzug ein offizielles Kodi Plugin über die bisherigen Lösungen (Chromecast, FireTV, SmartTV Apps) hätte? Rein von der Bedienung ist Kodi ja nun nicht gerade angenehmer.

    In sofern kann ich mir nur schwer vorstellen das jene, die gern für Inhalte bezahlen, erst durch ein offizielles Kodi Plugin den legalen Weg bestreiten würden.

  4. Ich halte das ganze auch für ein Märchen. Warum sollte ich zahlen wenn es auch umsonst geht. Das wird immer wieder vergessen.

    Nehmen wir mal Steam. Das Raupkopieren hat auch nicht wirklich aufgehört. Genauso Musik usw.

  5. @Leif

    Es soll sogar Leute geben, die die Bedienung von Kodi durchaus angenehmer empfinden und sogar Kodi auf ihrem FireTV installieren um genau das zu bekommen. Z.B. Ein Amazon Prime Plugin wäre der Kodi Gemeinde sehr willkommen, da Kodi auf so ziehmlich jedem Gerät lauffähig ist. Aber dann würde Amazon höchstwahrscheinlich weniger Hardware verkaufen …

  6. @John
    Aber hallo natürlich gingen die Schwarzkopierer Raten deutlich (!) zurück seit es zum Beispiel komfortabel legal digitale Musik gibt.
    Es ist ja sowieso so, dass der allergrößte Anteil der Nutzer von illegalen Angebote für diese heute schon Geld zahlen. Das Geld fließt dann halt nur in die Taschen von One-Click-Hostern oder VPN Betreibern. Aber gezahlt wird dafür in der Regel heute schon.

  7. „Ich frage mich gerade welchen sinnvollen Vorzug ein offizielles Kodi Plugin über die bisherigen Lösungen (Chromecast, FireTV, SmartTV Apps) hätte?“

    Variable Hz-Zahlen, dem Content entsprechend. (Vorausgesetzt man nutzt keinen Streaming Stick) Dann könnte man auch endlich die Bildverbesserungen des Fernsehers nutzen ohne ständiges Bildstottern / Slowdowns zu haben. Alle Streaming Sticks sind ja leider auf 50 / 60 Hz gelockt, was bei Filmen ebend schwachsinnig ist. (24 Hz)

    Das ging mit Amazon Prime Video anfangs echt super, bis dann der DRM-Lock kam.

    Zudem könnte man sich direkt News Feeds anlegen für die Streaming Anbieter und direkt daraus auch los schauen.

  8. DRM ist das beschissenste überhaupt.
    Folgendes Beispiel:
    Ich hatte mir einen neuen PC zusammengestellt. Damals, direkt mit BluRay-Laufwerk. Ich wollte Filme schauen, auch auf dem Beamer. Habe mir extra noch eine Vollversion des Cyberlink Players gekauft. Ich hatte mit den ganzen bekloppten DRM Dingern viel mehr Probleme. Neue Treiber installiert, schon lief wieder irgendetwas nicht.

    Da hat man einfach keinen Bock mehr. Lädste die Filme runter, kannste die überall ohne Probleme gucken.
    Kaufste Dir die Filme, dann bezahlt man nicht nur ein heiden Geld, sondern halst sich noch mehr Probleme auf. Gemütlicher Filme Abend ade.

    Und dann jaulen die Rechteinhaber rum? DRM macht alles noch viel schlimmer und treibt die Leute doch erst recht dazu, den scheiß irgendwie zu umgehen.

    Ich bin stinksauer. Und das die Rechteinhaber für jeden verkauften Rohling, USB-Stick und Festplatten ebenfalls bereits Geld kassieren, wird wieder verschwiegen!

  9. Thorben J. says:

    Warum sollte Kodi etwas gegen „illegale“ Plugins unternehmen? Dann müssten ja auch z.B. Microsoft oder Dell, oder wer auch immer ebenso etwas gegen „illegale“ Software unternehmen. Und dies ist schlichtweg einfach nicht möglich!

  10. @Badhills

    Die ganze Werbung und nicht die überspringbaren:“ Wenn du kopierst bist du böse“ Trailer hast du vergessen. Man kauft sich etwas und muss sich dann den Scheiß antun.

    Oder haben sie es mittlerweile geändert?

  11. Als Kontrapunkt möchte ich an dieser Stelle einmal Louis C. K. erwähnen, seines Zeichens Stand Up Comedian aus den USA. Hierbei möchte ich auf seinen Vertriebsweg eingehen:
    Er stellt die meisten seiner Stand Up Shows, die andere als DVD verkaufen, online über seine Homepage zum Download zur Verfügung, gegen eine Gebühr von 5 US$. Wenn man möchte kann man sich auch ein Nutzerkonto anlegen, und das gekaufte Gut (das Video einer Show) wird diesem zugeordnet. Man kann sich dies nun immer wieder herunterladen oder auf einer seiner Apps für Android, iOS oder auf den PCs als Stream ansehen.

    Er macht damit gut Kohle und seine Kunden sind zufrieden.

    Geht ja auch anders anscheinend. Aber die Medienkonzerne möchten ja gern eindeutig identifizierbare Verhaltensweisen mitschneiden mit ihrem DRM.

  12. „Rein von der Bedienung ist Kodi ja nun nicht gerade angenehmer.“
    Sehe ich genauso.
    Beispiel Zattoo, die offizielle App funktioniert einfach, hat Replay/Recall und vor allem adaptives Bitraten-Switching und die Stream starten innerhalb von Sekunden!
    Die Zattoo Kodi Plugins sind halbgar, entweder brauchen die Streams Ewigkeiten zum starten, ruckeln, puffern ständig (Mediaplayer Problem), oder Kodi muss gepatcht werden, dafür laufen dann andere Addons nicht mehr.
    Es fehlen Funktionen, die Optik und/oder Bedienung ist unterirdisch, liegt auch mit am „nervösen“ neuen Skin.
    Klar ist DRM Scheiße, aber Kodi nur aus ideologischen Gründen zu nutzen, oder weil es irgendwie geht, obwohl es besseres gibt?
    Nah…nicht wirklich.

  13. Wir sind eine der größten Communitys in Deutschland für Kodi und wir sehen den Bedarf an guten Addons für Kodi. Die Frage nach Netflix, Maxdome, YT, Amazon Prime, SkyToGo ist einfach enorm. Wir versuchen illegale Addons und Repositorys immer gleich zu blocken mit unseren Richtlinien. Verhindern kann man solche Anfragen aber nie völlig.
    Die Anbieter wären gut beraten offizielle Addons bereit zu stellen. Alleine das YT Addon wäre schon jetzt ein Mehrgewinn für Google.
    Die Kodi-aner haben es jetzt sogar besser. Denn über das inoffizielle YT Addon kommt keine Werbung mit.
    Genauso sieht es aus mit dem Amazon VOD Addon.
    Und das wird sich nicht ändern wenn der Anbieter die Schiene Kodi komplett ignoriert.

  14. Das wird der Untergang von kodi. Es gibt Leute die mit kodi seit jahren zusammen leben . Bis jetzt lief es ganz gut. Bevor man ein legale kodi nimmt nimmt man Amazon oder Netflix oder sonst andere leicht bedinbare MediaCentern.

  15. Finde ich ja etwas witzig. Kodi will ggf gegen die bösen Plugins vorgehen? Seien wir doch einmal ehrlich, wer nutzt denn zum größten Teil diese Software, also KODi an sich? Genau, Personen die sich Filme und Serien auf andere Weise beschafft haben. Wer macht sich denn heute noch die Mühe DVDs oder BluRays zu kaufen, zu rippen um sie dann auf einer Festplatte zu archivieren und mit KODi abzuspielen? Niemand. Also ist KODi doch von haus aus schon „böse“. Wie andere schon sagten, ändern sie was, sind sie weg von Fenster.

  16. Also da Amazon und Netflix nicht geht nutze ich derzeit Kodi nur noch für meine Private Datenbank um in allen Räumen halt den Selben Stand zu haben was ich gesehen habe und was nicht. Was ich aufgenommen habe usw. Ich kann auch nicht so ganz verstehen das Amazon und Netflix da so gegen sind das man Kodi Benutzt klar Sie können dann weniger Hardware verkaufen aber haben dadurch einige Abo Kunden mehr. Den ich kenne genug Leute die sagen Amazon geht in Kodi nicht daher habe ich kein Abo. Für meine Private Filmsammlung ist es halt ideal da gleich alle Cover und Informationen eingetragen werden. Ich Rippe alle meine Filme bzw. Kaufe sie auch nur noch als Download Content wenn möglich. DAs einzige was finde ich fast genauso gut ist aber nicht so Flexibel ist plex oder Emby

  17. @Thorben J.: Natürlich kann man gerade im Bereich Software nahezu jedes Produkt für illegale Aktivitäten nutzen. Und ich finde auch, dass man das nicht den Entwicklern anlasten kann. Ich kann aber auch die Content-Industrie ein wenig verstehen. Kodi wird, ähnlich wie Torrents, vielfach nicht für legale Zwecke genutzt, und das dürfte auch den weitaus größten Teil der Nutzerschaft ausmachen. Insofern sehe ich auch die Gefahr, dass sich viele Nutzer von Kodi zurückziehen, wenn es keine „freien“ Addons mehr gibt.

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