Kiwi Browser: Flotter Android-Browser spielt YouTube im Hintergrund ab & mehr

Der Kiwi Browser für Android erfreut sich dieser Tage wachsender Beliebtheit. Relativ frisches Projekt, welches Ende Mai an den Start gebracht wurde. Ich habe mir den Browser mal einige Zeit angeschaut. Kiwi basiert auf Chromium. Das tun mittlerweile viele Alternativ-Browser. Die schnappen sich die von Google und anderen Projekt-Teilnehmern erledigte Engine-Arbeit und bauen dann ihren Rahmen drum rum. Dazu kommen dann ein paar Tweaks und fertig ist der eigene Browser.

Das kann natürlich ein Problem sein – denn wir bekommen im Falle von Chrome häufig und automatisch Updates eingespielt, die unter anderem auch Sicherheitslücken schließen. Und die oftmals sehr kleinen Projekte mit anderen Browsern schaffen es oftmals nicht, diese neuen Versionen in ihre Lösungen zu implementieren. Umkehrschluss: Oft ist man mit einer älteren Lösung unterwegs, die unter Umständen anfälliger für irgendetwas ist als Google Chrome.

Zu anderen bekannten Vertretern der auf Chromium basierenden Browser kann man sicherlich auch den TugaBrowser, Brave oder Samsung Internet nennen. Hinter dem Kiwi Browser steht Arnaud Granal, laut Linkedin seit 11 Jahren technischer Direktor bei Adcash, einer Firma, die Anzeigentechnologie für Werbung auf Webseiten verkauft. Im Kiwi Browser selber befindet sich im Menü ein Werbeblocker, ist dieser aktiviert, wird Werbung geblockt.

In den Einstellungen kann man auch die Neuer-Tab-Seite anpassen, so auswählen, ob auf dieser Nachrichten angezeigt werden soll. Ebenfalls machbar: In den Einstellungen lassen sich AMP-Seiten ignorieren, sodass man sofort auf die normale Ansicht der Webseite umgeleitet wird. Was Google wahrscheinlich nicht gefallen dürfte, das ist die Tatsache, dass der Browser auch YouTube-Videos im Hintergrund abspielt. Das funktioniert mit Chrome oder der YouTube-App nicht, einige Browser umgehen dies aber, so auch der Kiwi Browser.

Rein von der Geschwindigkeit macht der Browser einen guten Eindruck. Einige Dinge fehlen aber noch, wie der Import von Lesezeichen. Dafür gibt es noch einen Blocker für Popups, Benachrichtigungen und einen für Cryptojacking – das bietet Opera übrigens auch an. Nach und nach soll der Kiwi Browser übrigens auch Open Source werden, eine entsprechende Anlaufstelle bei GitHub gibt es hier. Im nächsten Release soll es dann noch die nach unten gelegte Navigation geben, laut Entwickler soll die neue Version in wenigen Tagen erscheinen.

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.kiwibrowser.browser

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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12 Kommentare

  1. Finde den Browser sehr interessant,hat bei mir Brave abgelöst.Und das jetzt die Leiste unten kommt,ist richtig Klasse.

  2. Da TugaBrowser aufgrund fehlender CAF Sourcen aktuell nicht weiterentwickelt wird kann man den auch nicht mehr ernsthaft empfehlen.
    Als Alternative würde ich Bromite nennen. Chrome ohne Google, mit integriertem Adblocker und auf Datenschutz und Privatsphäre ausgelegt.

  3. Mal schauen ob er Klar ablösen kann. Mir fehlt noch immer eine Suchfunktion in Klar

  4. @Cashy: Man muss noch anmerken, dass z.B. Samsung auf Chrome setzt, um die Webview-Komponente zu implementieren. Zwar ist „Android System Webview“ vorinstalliert, aber Chrome als Standardimplementierung gesetzt.

    Ich muss auch Sepp beipflichten: Sehr schade, dass die CAF-Quellen im Moment Brachland sind. Warum man hier die Entwicklung so schleifen lässt, entzieht sich jeglichem Verständnis. Ok, schleifen… gestoppt wäre der treffendere Ausdruck. Ich selbst war ein großer Fan von Tuga, welcher wunderbar funktionierte…

    Einziger Wermutstropfen ist, dass Google vor geraumer Zeit die Synchronisierungsfunktion raubte, weswegen ich mich mein einem tränendem Auge dazu entschlossen habe, bei den offiziellen Versionen zu bleiben. Ja, Privatsphäre hin oder her, aber es arbeitet sich dennoch leichter, wenn man seine Daten auf jedem Gerät synchron hat. Ansonsten wäre auch noch immer POP das bevorzugte Protokoll und nicht IMAP.

    Bezüglich Werbeblockierung habe ich seit langer Zeit Adguard als VPN-Blocker im Einsatz, welcher nebst dem Blockieren von Werbung bei gesicherten Verbindungen auch sonstige gute Eigenschaften hat: Eigene Blocklist anlegen und: DNSCrypt inkludiert, mit Auswahl aus dem hauseigenen, wie auch fremden Diensten. Und via root, kann man auch das Zertifikat mittels „Move Certs!“ aus dem Benutzerspeicher in den Systemspeicher verschieben, sodass auch Apps, basierend auf neuerem Android-SDK, von Werbung befreit werden.

    • @Claymore:
      Wie sieht es denn bei Adguard mit dem Akku Verbrauch aus?
      Habe lebenslange Lizenz für die Pro Version ,es aber zum einen aus Sorge um den Akku nicht genutzt und zum anderen weil ich ausser Chrome keine Apps mit Werbung habe,da ich immer wenn möglich die Pro Version gekauft habe und hatte daher auch nicht wirklich bisher einen Mehrwert für mich in Adguard gesehen.

      • Der Akku wird nicht wirklich belastet, da sich Adguard sehr bedeckt im Verbrauch hält. Ich habe ebenfalls nur wenige Programme, die noch Werbung anzeigen, weil es dafür leider keine Pro-Version gibt. Aber ich habe eine tiefe Abneigung gegen Werbung, die meinen kompletten Bildschirm zupflastern könnte, weswegen Adguard auch noch frisch und fröhlich im Hintergrund werkelt.

        Zumal DNSCrypt und die integrierte Firewall auch keinesfalls zu verachten sind. Nicht jedes Programm muss unbedingt eine Internetverbindung besitzen, weswegen ich da mal gerne den Hahn zudrehe. Ebenfalls am PC mit den eigenen Regeln wie „replace“ oder „tag-content“, ersetzt Adguard fast schon uBlock Origin bei mir. Einfach, weil man wirklich in jedem Programm – auch Steam – Elemente blockieren kann.

    • Kleiner Tipp: hatte auch lange „Move Certs“ im Einsatz, dann aber gemerkt, dass das verzichtbar ist – AdGuard bietet diese Funktion seit längerem selbst an (Root vorausgesetzt). Bin da beim Lesen des Changelogs eher zufällig drüber gestolpert…

      • Auch gerade in den Changelogs gelesen, dass das wohl behoben sein sollte. Ging lange Zeit leider nicht. Vielen Dank für den Hinweis :).

  5. Wie siehts mit Sync von Lesezeichen aus?

    • Bis auf Vivaldi, besitzt kein Fork von Chromium eine Synchronisierung. Zumindest hätte ich keine gesehen, welche einen solchen Dienst anbietet. Und genau deswegen fallen die meisten Derivate bei mir auch durch. Leszeichen, Passwörter, Verlauf, etc. ist wirklich nett, wenn sie auf allen Geräten gleich sind und man nicht immer alles neu suchen und eingeben muss, nur damit man den gleichen Stand hat.
      Eine Im- und Export-Funktion würde mir bereits ausreichen – mobile Varianten sind aber scheinbar auch hierzu nicht in der Lage, das zu unterstützen…

      • Opera. Setzt auch auf Chromium und hat im Unterschied zu Vivaldi sogar Apps, so dass die Sync auch wirklich Sinn macht.

        • Nur dass Vivaldi mehr Opera ist, als Opera selbst. Vivaldi entstammt ja aus der Feder des Gründers vom ehemaligen, echten Opera. Aber dennoch guter Einwand, der die Lücke füllt. Danke :).

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