Kinder im Internet: Neue Schutzmaßnahmen verabschiedet

Heutzutage gehen nicht nur Erwachsene online, auch Kinder und Jugendliche sind im Internet unterwegs. Nun wurden laut dem Europäischen Parlament neue Schutzmaßnahmen verabschiedet, die Minderjährigen zugutekommen sollen. Es handele sich aber um eine vorübergehende Lösung für höchstens drei Jahre, da man noch nacharbeiten und dauerhafte Procedere finden müsse.

Das Ergebnis: Internetdienstleistern sind auch künftig freiwillige Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch erlaubt. Im Wesentlichen geht es dabei darum Kinder bei der Nutzung von Mail-, Chat- und Kurznachrichtendiensten vor Missbrauch zu schützen. Die Anbieter sollten dabei technische Hilfsmittel verwenden, die so wenig wie möglich in die Privatsphäre eingreifen. Denn das ist ja ein Balanceakt.

Aufgespürt werden könne das entsprechende Material laut Pressemitteilung des Parlaments durch technische Verfahren, die Inhalte im Internet wie Bilder, Text oder Verkehrsdaten durchsuchen. Bei Bildern und Videos helfe das Hashing. Texte und Verkehrsdaten dagegen können mithilfe von Klassifikatoren und künstlicher Intelligenz untersucht werden, um zu erkennen, ob hier Täter versucht haben, Kontakt mit Kindern aufzunehmen. Die neue Verordnung gilt nicht für die Durchsuchung von Audiokommunikation.

Die Verordnung muss jetzt noch vom Rat formell angenommen werden. Danach wird sie im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht. Sie tritt dann schließlich am dritten Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Die Gesetzesänderung sei notwendig gewesen, damit Anbieter von Internetdiensten freiwillig gegen Kinderpornografie vorgehen und sie eindämmen können. Hintergrund ist, dass seit Dezember 2020 der Europäische Kodex für die elektronische Kommunikation uneingeschränkt gilt. Die Kommission will nun im Laufe dieses Jahres eine dauerhaftere Lösung vorschlagen, um dieses Problem zu lösen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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21 Kommentare

  1. das ist ein echt hartes Thema, die einen Seite sagt um jeden Preis müssen solche Gräueltaten gegen Kinder aufgedeckt werde, die andere Seite fragt wer kontrolliert denn die Kontrolle das die nicht für andere Sache von staatlichen Stellen Missbraucht wird, damit fällt defacto das digitale Briefgeheimnis.

    • Peter Brülls says:

      Letztlich sind fast alle unsere Grundrechte nach dem Muster geschrienen

      (1) XYZ ist unverletzlich/unverzicihtbar/unveräußerbat/uneingeschränk…
      (2) … es sei denn, …

    • Aber hier geht es ja um freiwillige Aktionen der Anbieter gegen Kindesmissbrauch.
      Nix mit dem Staat.

  2. Totalüberwachung durch die Hintertür Akt 612

  3. Was machen denn heutzutage die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten?
    Dies ist schließlich deren Aufgabe.

    • Ich sehe hier auch in erster Linie die Verantwortung bei den Eltern, ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Medien näherzubringen.

      • Exakt. Denkt doch mal an die Kinder ist wohl einer der ältesten Tricks die Überwachung auszuweiten. Dazu noch Terror als Argument und das in Dauerschleife laufen, dann glauben es auch genug Menschen.

      • Was Eltern und Großeltern im Stande sind ihren Kindern in puncto sexuelle Missbrauch anzutun hat wohl der „Missbrauchskomplex Münster“ gezeigt. Kein Wunder wenn da der Ruf nach staatlicher Kontrolle immer lauter wird. Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag wird ausgeweitet, weil Eltern nicht mehr in der Lage sind sich ordentlich um ihren Nachwuchs zu kümmern und einige auch noch die „neuen Medien“ nutzen um ihre Kids aus niederen Beweggründen im Darknet feil zu bieten. Es ist einfach unfassbar, Ich bin ja durchaus ein Befürworter des Datenschutz, aber es gibt Fälle, da muss das hinten anstehen.

        • Hallo Mr. T., Sachen wie Münster oder Eltern die Kinder verkaufen sind Einzelfälle, Schlimm aber rechtfertigen nicht die Einschränkung der Freiheitsrechte der Allgemeinheit. Ist wie mit Vorratsdatenspeicherung, Staatstrojaner , Hintertüren für Geheimdienste: immer wird mit Verweis auf wwenige die sich schlimm verhalten das Recht aller auf möglichst wenig Kontrolle durch staatliche Instanzen oder gar Privatunternehmen an deren Stellle (siehe hier: es sollen ja die Dienstanbieter machen) eingeschränkt. Vielleicht mehr Ganztagsschule , also Kinder sind nicht mehr so lange unbeaufsichtigt sich selber überlassen, weil beide Elternteile arbeiten müssen datt sich eines von ihnen zumindest um junge Kinder vollzeit kümmern könnte ? Privatsphäre und Bürgerrechte sind im Grunde nur schweer „quantisierbar“ ein bisschen schwanger gibt es ja auch nicht .

          • Er hat aber schon damit recht, dass die meisten Gewalttaten gegen Kinder im familiären Umfeld geschieht.
            Da muss mehr getan werden.

          • >“Sachen wie Münster oder Eltern die Kinder verkaufen sind Einzelfälle…“
            Es sind Einzelfälle die aufgedeckt wurden. Um die Aufklärungsquote schwerer Straftaten zu verbessern müssen die Rechte Einzelner leider beschnitten werden. Es wäre an der Zeit das die Politik das mal ganz klar und deutlich artikuliert. Stattdessen wird China als „digitale Diktatur“ bezeichnet und die Überwachung hierzulande durch die Hintertür eingeführt. Es muss selbstverständlich klare Anweisungen für die Ermittlungsbehörden geben. Sonst läuft man Gefahr, dass sich das System der Überwachung in die falsche Richtung entwickelt und zum Selbstläufer wird, der das Prinzip der Gewaltenteilung unterläuft.

    • Ja denke ich auch. ich habe manchmal bei einigen Eltern das Gefühl, dass sie gerne die Verantwortung über das was ihre Kinder tun an externe, sei es in der schule oder im Kindergarten übertragen, als sich selbst an die Nase zu fassen, als Hauptverantwortlicher für die Erziehung der eigenen Kinder.

    • Heute bekommen Kinder ein Handy, damit die Eltern Ruhe haben… 🙁

  4. Also eine Überwachung und Bewertung absurden Ausmaßes sämtlicher Transferdaten….aber ist ja für die Kinder! Dann ist natürlich ALLES gerechtfertigt. Die Politik hält uns wohl selbst für Kleinkinder. Wieder verfassungswidriger Müll, mit dem Steuergelder und Grundrechte verheizt werden. -_-

    Das geht weit über die Vorratsdatenspeicherung aus und entspricht 1:1 der chinesischen Firewall wo genau das passiert, was man sich hier wünscht. Dummheit oder krimineller Vorsatz?

    • Krimineller Vorsatz, würde ich sagen…….
      Selbst wenn das Gesetz kurz nach der Verabschiedung gekippt wird….. wenn die Technik und Software da ist, wird sie auch genutzt.
      Und gleichzeitig wird mit dem Finger auf China gezeigt…. genau mein Humor.

  5. NanoPolymer says:

    Ist es das Ding wo rüber auch gerade versucht wird wieder Verschlüsselung zu verbieten? Immer das gleiche.

    • Leider ja, es wird immer mit wenigen zugegeben ruchlosen menschen und deren Verbrechen argumentieert um alle leute immer mehr zu überwachen. Wenn es nur genug Leute gibt die Unfallflucht begehen wird sicher irgendjemand auf die Idee „Fahrtenschreiber für alle“ kommen. Oder vielleicht sogar die Deutsche Jmwelthilfe , die darüber dann ein Auto was soundsoviel CO2 im Monat weg hat bis zum Monatsende sttllegt – so wie ne Mobilfunk-Datenkontingentierung. Paß auf das kommt auch noch . Und wird uns allen als ‚“Es ist doch für die Kinder, es ist doch für die Umwelt , es ist doch für die Köten“ als „alternativlos“ verkauft. Ich war in den Jahren als wir uns gegen Vzwangsweise volkszählungen – diese Sachen mit ellenlangen Fragebogen und speziellen computerlesbaren Stiften – wehrten auf der Straße . Geht alles den Bach runter die 68er werden rückabgewickelt .

      • Seit wann soll ein Verein wie die deutsche Umwelthilfe die Kompetenz haben können Autos stilllzulegen?
        Was hat das überhaupt mit dem Thema zu tun?

        • Hi Chartnix, einfach Beispiele wo es hinfürht wenn unser Verhalten allüberall überwacht wird, und zwar nur deshalb _weil wir ja was böses/schädliches/unzulässiges tun könnten_ . Also Vorratsüberwachung , vorratsdurchsuchung von Inhalten – ich finde sowas darf nur sein wenn ein konkreter Anfangsverdacht da ist und die Maßnahmen durch richterlichen Beschluß gedeckt sind. bis dahin gilt die allgemeine Unschuldsveermutung , und wenn ich das Bild einer bekannten Knabenfigur , die in Brüssel in einen Brunnen pinkelt poste, möchte ich nicht präventiv auf der Überwachungsliste einer taks-Force Inderpornografie landen und ausgespät werden weil ein Algorithmus Mist gebaut hat. Klingt für dich weltfremd? Guck Dir mal an welche Begehrlichkeiten inzwischen Daten von Smartwatches bei gesundheitsbehörden wecken – da ist die umwelthilfe die irgendwann sagt „wir wollen daß es eine CO2-obergrenze gibt die pro Monat verfahren werden darf und die muß mit technischen Mitteln kontrolliert weerden“ gar nicht so weit hergeholt .

          • Ich wiederholte mich: Seit wann soll ein Verein wie die deutsche Umwelthilfe die Kompetenz haben können Autos stilllzulegen?
            Was hat das überhaupt mit dem Thema zu tun?

            Beantworte das doch gerne. So ohne Umschweife.

            • Muss er nicht. Das waren Beispiele wohin die Überwachung und Kontrollwut noch hinführt. Ob nun die deutsche Umwelthilfe oder sonstwer was macht, ist völlig Arsch und hat nichts mit dem Thema zu tun. Es geht um das Beispiel.

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