Kein Chromecast und Apple TV bei Amazon: Geschäftsbedingungen sind laut Jeff Bezos schuld

Artikel_Amazon Prme Instant VideoAmazon ist weit mehr als ein Onlinekaufhaus, mit Geräten und Diensten versucht der Konzern ebenfalls, Kunden an sich zu binden. Dass man dabei nicht immer auf jeden Rücksicht nimmt, zeigte sich letztes Jahr, als Amazon den Verkauf von Googles Chromecast und dem Apple TV stoppte. Als Grund wurde seinerzeit genannt, dass auf diesen Geräten Amazons Streamingdienst nicht nutzbar wäre. Das sorgte für Fragezeichen über den Köpfen, immerhin müsste Amazon nur eine passende App zur Verfügung stellen, um auf den Geräten verfügbar zu sein, so wie es zum Beispiel auch auf der PS4 der Fall ist.

Auf der Code Conference wurde Amazon CEO Jeff Bezos dazu befragt und ließ sich eine interessante Antwort entlocken. Während er erst einmal erklärte, dass private Geschäftsdikussionen privat bleiben sollten, fügte er dann dennoch eine Erklärung an:

[color-box color=“gray“ rounded=“1″]When we sell those devices, we want our player — our Prime Video player — to be on the device, and we want it to be on the device with acceptable business terms. You can always get the player on the device. The question is, can you get it on there with acceptable business terms?“[/color-box]

Während es also kein Problem sei, die entsprechende App für Amazons Prime Video-Angebot auf die Geräte zu bringen, geht es um die Konditionen, die dafür vereinbart werden. Um was es dabei genau geht, erklärt Bezos leider nicht, allerdings wäre genau dies der interessante Punkt. Spekulation gefällig?

Eine App für Amazon Prime Video wäre kein Problem. Kunden könnten alle Filme und Serien schauen, Amazon würde dadurch keine Einbußen haben. Allerdings könnten Nutzer keine Prime-Mitgliedschaft über die App abschließen und vor allem keine zusätzlichen Filme kaufen oder leihen, ohne dass Amazon einen 30 Prozent-Anteil zahlen müsste. Die Inhalte könnten nur über In-App-Käufe abgewickelt werden, das ist natürlich überhaupt nicht in Amazons Interesse.

Das gleiche gab es schon einmal mit der Kindle-App. Bücher konnten nur geladen, nicht gekauft werden, der Kauf musste direkt über Amazon erfolgen. Die Einbindung eines „Fremdshops“ ist quasi nicht erlaubt. Macht dem Nutzer nicht viel aus, der nur auf die Prime Video-Angebote zugreifen will, hindert ihn aber daran, auch abseits der inkludierten Inhalte digitale Inhalte zu kaufen, was wiederum Amazons Ziel ist.

Wenn nun Google und Apple – beides direkte Content-Konkurrenten von Amazon – keine besseren Konditionen anbieten, sei es durch einen kleineren Prozentsatz, der abgetreten werden muss oder durch einen eigenen Shop in der App, kommt Amazon Prime Video auch nicht auf die Streaminggeräte. Diese werden dann nicht via Amazon verkauft und der zahlende Kunde ist letztendlich der, der darunter zu leiden hat.

Zumindest kann man nach Jeff Bezos Aussage nun sicher sein, dass es allzu schnell keine Chromcasts oder Apple TVs bei Amazon geben wird. Aus Nutzersicht schade, da dies auch bedeutet, dass es keine Prime Video-App für Apple TV oder Chromecast gibt.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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25 Kommentare

  1. Henry Jones jr. says:

    Sorry Kalle, aber das ist echt peinlich, was du da von dir gibst. Ich weiß ja, dass Apple dein Heiligtum ist und dir da jegliche Objetivität fehlt. Aber mir geht es in keinster Weise darum Apple schlecht zu machen. Da muss ich dich enttäuschen. Ich vergleiche nur die Möglichkeiten und stelle fest, dass in meinem(!) Szenario Chromecast (vor allem, was die Musikwiedergabe betrifft) die bessere Lösung ist.

    du schriebst:
    „Für Google Cast brauchst man – tatatataaaa – einen Google Cast fähigen Empfänger. Also ChromeCast oder ChromeCast Audio.“

    -Ja und?

    du schriebst:
    „Die restlichen Punkte sind wirres Zeug: AirPlay und Google Cast unterscheiden sich da auch nicht grossartig.“
    -Was soll die Beleidigung, meine Worte als wirres Zeug zu betiteln? Der Unterschied ist für groß. Spiele ich eine beispielsweise eine Playlist von Spotify über Chromecast ab, kann ich telefonieren, kurz zum Bäcker, in der Toilette festtellen, dass mein Smartphone doch nicht wasserdicht ist oder sonstwas. Die Playlist läuft einfach weiter. Villeicht brauchst du das nicht, aber man kann ja mal über Tellerrand schauen.

    du schriebst:
    „Genau so wie Streaming-Apps auf dem Apple TV auf Netzwerkressourcen zugreifen.“

    -Was soll dieser Vergleich? Es ging nicht um native Apps auf dem Apple TV, sondern, um Streaming vom Smartphone aus zu steuern.

    du schriebst:
    „Diese Funktionalität beherrschte ChromeCast anfangs nicht. Mittlerweile kann man Browsertabs und ähnliches spiegeln und logischerweise kostet das auch Akku.“

    -Richtig: Anfangs ging das nicht. Autos hatten früher auch keinen Anschnallgurt. Inzwischen geht/gibt es beides.
    Man kann übrigens auch ganz popelig eine Diashow oder eigene Videos über die App Google Fotos (egal ob iOS oder Android!) wiedergeben oder den Bildschirm spiegeln. Aber da gebe ich dir Recht das kostet dann auch Akkuleistung.

    du schriebst:
    „Es gibt zig Apps für alle möglichen System die an AirPlay Empfänger schicken können. Diese Aussage ist falsch. Für Android fallen mir da Kodi und AirAudio ein.“

    -Kodi kann nur Empfangen, aber nicht senden. AirAudio benötigt ein gerootetes Handy und die Bedienung ist während der Wiedergabe auch nicht komfortabel (z. B. Lautstärkeregelung). Nebenbei: die Formulierung von dir ist sehr unglücklich. Oder meinst du wirklich, dass deine Aussage, dass es unzählige Apps gibt, falsch ist?

    du schriebst:
    „Wenn man was über AirPlay an ein Gerät schickt kann man weiterhin mit dem Gerät machen was man will.“

    -Ich kann also telefonieren, filmen, fotografieren, etc. wenn ich über ein iPhone Musik via Airplay wiedergebe? Wäre mir neu.

    du schriebst:
    „Das einzige womit du Recht hast ist dass iOS keine Multiroom Lautsprecher gleichzeitig bedienen kann. Zumindest nicht die Musik-App. iTunes kann es. Diverse iOS Apps aus dem Store ebenfalls.“
    -Welche Apps sind das? Spotify, Google Music oder andere relevante Player für eigene Musik?

    du schriebst:
    „ChromeCast Audio kann es auch erst seit letztem Dezember.“
    – Nochmal die Anschnallgurte von oben.

    Jeder der mit Airplay zufrieden ist, soll es gerne Nutzen. Habe ich kein Problem mit. Ich war nie vollständig zufrieden, da es häufig Aussetzer hatte. Nun bin ich sehr froh, dass Google ein offeneres, in meinen Augen besseres und stabileres System entwickelt hat. Sicherlich gibt es auch hier Punkte die verbessert werden können. Für meinen Bedarf passt es aber einfach wesentlich besser als Airplay. Das ist für dich vielleicht schwer zu verstehen, aber du kannst es ja mal versuchen.

  2. Du bist echt lustiger junger des CC und hast doch weiterhin keinne Ahnung
    3rd Party AirPlay Empfänger gab es schon weit bevor CC herraus kam
    Multiroom? Wer es mag (wie Du so schön oben geschrieben hast)
    Streaming vom Smartphone Steuern – ja was denn nun Streaming oder Steuerung? Letzteres kann ich mit auch machen – nur ist es dann kein Streaming mehr von Smartphone. Kleiner aber doch sehr feiner Unterschied.
    So und der größte Unterschied ist aber – ohne Internetzugang ist Dein ach so schöner Chrome Cast nur ne Stück Plastikmüll ohne Funktion. Während ich mit AirPlay weiter Musik höre, Videos oder Bilder schaue vom Smartphone.

  3. Ach jetzt war ich zu schnell – nur weil Du Dein WehLan nicht sauber im Griff hattest oder einfach schlecht konfiguriert, ist AirPlay nicht schlecht.
    Wie gesagt die Grundfunktionen sind nahezu gleich

  4. Henry Jones Jr. says:

    @Micha: Okay, hast recht. Jetzt finde ich Airplay doch wieder besser.

    Aber im ernst:

    Du stempelst Menschen ja schnell ab, die das nicht so toll finden, was du toll findest. Ganz schön arm.

    du schriebst:
    „3rd Party AirPlay Empfänger gab es schon weit bevor CC herraus kam“
    -Stimmt. Aber wieso oder wofür ist das wichtig? Sagt es etwas darüber, welches System besser ist?

    Du schriebst:
    „Streaming vom Smartphone Steuern – ja was denn nun Streaming oder Steuerung? “

    -Willst du es nicht verstehen? Genau darin sehe ich für mich doch den Vorteil. Noch mal für dich in einfachen Worten: Den Stream via Smartphone zu steuern finde ich besser als permanent vom Handy zu streamen.

    Du schriebst:
    „Letzteres kann ich mit auch machen – nur ist es dann kein Streaming mehr von Smartphone.“

    -Kannst du mal bitte erläutern wie du das mit Airplay machst?

    Du schriebst:
    „ohne Internetzugang ist Dein ach so schöner Chrome Cast nur ne Stück Plastikmüll ohne Funktion.“

    -Stimmt, ist auch in meinen Augen ein Schwachstelle. Bei mir läuft das Internet glücklicherweise stabil. Häufiger erlebe ich aber Situationen, in denen die Musik weiterlaufen soll, was sie bei Airplay nicht tun würde (hab ich ja oben schon beschrieben. Na gut, außer die Geschichte mit der Toilette vielleicht).

    Du schriebst:
    „nur weil Du Dein WehLan nicht sauber im Griff hattest oder einfach schlecht konfiguriert, ist AirPlay nicht schlecht.“
    -Genau, nicht nur deswegen, sondern auch wegen der anderen von mir genannten Gründe. Falls es bei dir oder bei anderen anständig läuft, ist es doch gut. Chromecast läuft bei mir flüssig. Geändert habe ich nichts. Woran es bei Airplay lag, weiß ich nicht. Ist mir jetzt auch egal. Aber woher weißt du, dass mein Wlan schlecht konfiguriert ist?

    Nutzt du Chromecast eigentlich?

    Du schreibst ständig, dass ich keine Ahnung habe. Würdest du selber Ahnung von der Thematik haben, dann würde mich das echt verletzen. Aber so ist ja alles gut… 🙂

  5. Henry Jones Jr. says:

    @Micha: Hatte ich ganz vergessen: War mal vor ein paar Jahren wegen der Airplay Aussetzer im Apple Store. Die haben es dann mit meinem 4s getestet und nachvollziehen können. Hab dann ein neues bekommen. Lief aber auch nicht besser

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