Jimmy JV35: Anti-Milben-Staubsauger im Test

Die Marke Jimmy zählt zu den alteingesessenen Vertretern im Bereich von kabellosen Handstaubsaugern aus China. Ich selbst habe Produkte des Unternehmens schon lange genutzt, bevor ich für dieses Blog geschrieben habe. Aktuell ist bei mir der H9 Pro im Einsatz, mit dem ich sehr zufrieden bin. Wir haben hier im Blog aber auch schon andere Modelle des Herstellers getestet. Jetzt habe ich mir für euch mal eine ganz andere Variante angeschaut: den Jimmy JV35. Dabei handelt es sich um einen kabelgebundenen Handstaubsauger, der speziell gegen Milben helfen soll.

Somit vermarktet man den JV35 also als Anti-Milben-Staubsauger mit einem genau abgesteckten Einsatzgebiet: Der Aufgabe, Matratzen und Polstermöbel von den kleinen Spinnentieren zu befreien. Sollte also (nicht nur) ein Produkt für Allergiker sein.

Technische Eckdaten des Jimmy JV35

  • Anti-Milben-Handstaubsauger
  • Temperatur: Heizt auf 60° Celsius auf
  • Lautstärke 68 dB
  • Kapazität des Staubbehälters: 0,5 l
  • Saugleistung: 14.000 pa
  • Motorleistung: 700 Watt
  • Leistung der UV-Leuchte: 6 Watt
  • Besonderheiten: Drei Modi, kabelgebundener Betrieb
  • Kabellänge: 5 m
  • Maße: 366 x 281 x 223 mm
  • Gewicht: 2,6 kg
  • Preis: ca. 110 Euro

Der Staubsauger bringt dabei drei Modi mit: Ihr könnt wahlweise „klopfen“ und saugen, das UV-Licht einsetzen und saugen oder aber UV-Licht, Klopfen und das Saugen parallel verwenden. Ihr fragt euch, was „Klopfen“ meint? Das erklärt die Anleitung nicht, aber ich verrate es euch: Damit ist schlichtweg die rotierende Bürste gemeint, die auch ausgeschaltet bleiben kann.

Es ist auch möglich, den Sauger auseinander zu nehmen, um etwa die Walze zu reinigen. Das Testmuster wurde mir im Übrigen freundlicherweise vom Händler GeekMaxi zur Verfügung gestellt. Dort gibt es den Anti-Milben-Staubsauger Jimmy JV35 über den Rabattcode „SCS1RBVG“ für 94,99 Euro.

Ausstattung und Verarbeitung

Ich kenne die Sauger von Jimmy als für ihre jeweiligen Preise sehr gut verarbeitet. Und das trifft dann auch auf den JV35 zu. Eine echte Katastrophe ist jedoch die mehrsprachige Bedienungsanleitung. Der deutsche Teil ist voller haarsträubender Übersetzungen. Auch die englischsprachige Variante ist sehr eigenwillig geschrieben, aber zumindest inhaltlich verständlicher. Hier ist zu erkennen, dass man da wohl in China die Praktikanten mit einem Wörterbuch ans Verfassen setzte.

Zum UV-Licht: Jenes wurde so gestaltet, dass es nur aktiv wird, wenn ihr den Sauger maximal 5 cm über einem Objekt einsetzt und die Neigung weniger als 30° beträgt. Andernfalls schaltet es sich aus Sicherheitsgründen aus. An dem Sauger sitzen drei kleine LEDs, die verdeutlichen, welche Funktionen gerade aktiv sind.

Der Staubbehälter lässt sich leicht zerlegen und auswaschen.

Die Buttons für Power und den Moduswechsel prangen in einem billig wirkenden Chrom-Look, was ein unschöner Akzent im Design ist. Gelungen ist, dass sich der geschlossene Staubbehälter über einen Knopfdruck („Release“-Taste“) leicht entnehmen und so separat entleeren lässt. Im Lieferumfang liegt übrigens auch ein Ersatzfilter bei – sowie ein kleines Werkzeug zum Reinigen der Bürste. Baut ihr den Staubbehälter auseinander, könnt ihr die einzelnen Bestandteile mit lauwarmem Wasser waschen.

Praxistest des Jimmy JV35

Der Hersteller gibt an, dass der Sauger sich innerhalb von 5 Sekunden ausreichend erhitzen kann, um Luft mit 60° Temperatur abzugeben. Warum diese Temperatur? In Verbindung mit dem UV-Licht will man Sonnenlicht simulieren, was den Milben und Bakterien zu Leibe rücken soll. 99,99 % aller Bakterien will man so abtöten können. Daher wohl auch der kabelgebundene Betrieb, denn die Entwicklung der Hitze, die Abstrahlung von UV-Licht plus noch das Saugen mit 14.000 pa würden jeden Akku zu flott entleeren.

Laut dem Hersteller der Jimmy-Produkte, KingClean Electric Co. Ltd. könne der JV35 Milben aus bis zu 20 cm Tiefe aus der Matratze ziehen. Je nachdem, wie dick eure Matratze ist, kann es also grundsätzlich sinnvoll sein, beide Seiten abzusaugen. Beispielsweise verwende ich eine Kaltschaummatratze von 25 cm Dicke, musste also beidseitig ran. Was natürlich an dem Gerät nett ist: Der Jimmy JV35 tötet nicht nur Milben und Bakterien ab, sondern trocknet die Matratze dank der 60° heißen Luft leicht durch. Das beugt also auch der Entstehung von Schimmel vor, wenn ihr z. B. nach einer schwitzigen Sommernacht den Sauger zum Einsatz bringt.

Zu der Wirksamkeit gegen Milben und Bakterien kann ich natürlich keine objektiven Daten ermitteln. Jimmy beruft sich auf ein Siegel der British Allergy Foundation, welche den JV35 geprüft habe und als wirksam empfehle. Zumindest kann ich sagen, dass sich Matratzen und auch meine Couch mit dem  Sauger sehr gründlich und trocken reinigen ließen. Da kam einiges an sonst nicht sichtbarem Dreck heraus – obwohl ich für meine Matratze einen zusätzlichen Schoner nutze. Es empfiehlt sich da übrigens als Standard UV, die Bürste und das Saugen aktiviert zu lassen. Bei abgeschalteter Bürste kommt nicht mehr so viel Schmutz durch, sodass ich sie stets laufen ließ.

Gefühlt verbesserten sich nach einer Woche täglichen Absaugens Geruch und Gefühl der Matratze, doch ob nun wirklich alle Bakterien und Milben abgetötet worden sind? Das vermag ich nicht mit Sicherheit zu sagen, da ich keine Möglichkeiten habe, euch hier eine Labormessung oder ähnliches zu präsentieren. Ich selbst bin gegen allerlei Pollen und Federn allergisch, glücklicherweise aber nicht gegen Hausstaub. Da selbst ich einen Effekt bemerken konnte, kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass regelmäßiges Saugen mit dem Jimmy JV35 Allergikern Linderung verschaffen kann.

Fazit

Der Jimmy JV35 reiht sich in die Produkte der Marke ein, die mit guter Verarbeitung, einfacher Handhabe und guten Saugergebnissen überzeugen. Für rund 95 Euro (Code: SCS1RBVG) macht man mit dem Anti-Milben-Staubsauger, gerade als Allergiker, aus meiner Sicht nichts falsch. Zu beachten ist eben, dass ihr hier ein recht spezielles Gerät ersteht. Klar, kann man mit dem JV35 auch „normalen“ Dreck beseitigen, das ist aber nicht Sinn und Zweck des Geräts und dafür gibt es dann doch bessere Lösungen.

Wie groß nun tatsächlich der Effekt auf die Milben- und Bakterien-Population ist, lässt sich freilich schwer daheim prüfen. Hier solltet ihr abschätzen, wie sehr ihr der Marke vertraut. Was mir zusätzlich gefallen hat, ist die Option, Matratzen und Polster mithilfe der heißen Luft von 60° zu trocknen. Eine nette Nebenoption, die im Sommer vielleicht auch mal für Seelenfrieden sorgt.

Letzten Endes ist der Jimmy JV35 ein Produkt, das vor allem Hausstaub- und Milben-Allergikern am meisten Nutzen bringen dürfte. Gehört ihr zu jener Kategorie, dann werft eventuell mal einen Blick auf das Gerät.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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3 Kommentare

  1. Haben Sie mal nachgemessen, ob die Luft wirklich und möglichst konstant 60°C hat (weniger wäre bzgl. Wirkung (s.u.) kritisch, viel mehr wäre bzgl. Möbel/Matratzen kritisch)?
    Denn dann wäre das Teil u.U. auch zur Desinfektion geeignet.

  2. K. Abendschein says:

    Ohne eine unabhängige Überprüfung der tatsächlichen Milbenreduzierung leider etwas unbrauchbar. Das er gut saugen kann, wie andere Geräte, dürfte klar sein. Aber das ist auch nicht der Kernpunkt eines Milbensaugers, sondern die effektive Milbenreduzierung.

  3. Greymane says:

    Ohne einen Test ob die Milbenzahl nun geringer geworden ist oder nicht, ist es ein Stück Placebo-Technologie. Man hofft es ist besser und bildet es sich vielleicht ein.

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