Jabra Elite 85h auf der CES 2019 angehört

Im Rahmen der CES 2019 hat Jabra seine neuen Over-Ear-Kopfhörer Elite 85h vorgestellt. Die Marke hat bei mir einen Stein im Brett, da ich regelmäßig die Elite Sport zum Joggen nutze und mit den Earbuds absolut zufrieden bin. Deswegen schaute ich auch am Messestand in Las Vegas vorbei. Dort konnte ich die neuen Elite 85h direkt einmal ausprobieren.

Detaillierte Eindrücke werde ich natürlich erst nach einem Review mit euch teilen können. Was ich schon sagen kann, ist, dass das Active Noise Cancellation (ANC) hervorragend funktioniert: Selbst das sehr laute Getümmel der CES wurde nahezu komplett ausgeblendet, als ich die Jabra Elite 85h aufgesetzt habe. Das sorgte dann regelrecht mal für unverhoffte Entspannung.

Laut den Sprechern von Jabra habe man mit dem Elite 85h alle wichtigen Features der Konkurrenzmodelle in einem Produkt bündeln wollen, um das beste Gesamtpaket zu bieten. Etwa rühmt man sich für die lange Akkulaufzeit – 32 Stunden sollen es mit aktivierter Geräuschunerdrückung sein. Außerdem ist etwa Unterstützung für den Google Assistant, Amazon Alexa und Apple Siri an Bord. All das hat euch aber auch Olli schon in seinem Post zu den Kopfhörern erklärt.

In Deutschland soll der Kopfhörer Jabra Elite 85h im April 2019 erscheinen und ca. 300 Euro kosten. Dafür bekommt ihr wohl auch einiges geboten, wie ich bei einer kurzen Demo schon antesten konnte: So zeigte man mir die „Moments“. An sich ist das keine völlig neue Funktion, denn auch die von mir getesten Jabra Elite 65t bieten dieses Feature. Neu ist aber nun, dass sich die Moments automatisch aktivieren können, wenn man das möchte. Und genau das wurde mir auch demonstriert.

So stieg ich mit einem Jabra-Mitarbeiter in eine Art Zugabteil, damit man das Feature in angemessenem Rahmen simulieren konnte. Über Lautsprecher erschallten Töne, die in etwa einem betriebsamen Bahnhof entsprachen. Ich setzte mit den Jabra Elite 85h auf und jener erkannte automatisch das Szenario, wie ich an einem Smartphone mit der installierten App Jabra  Sound+ sehen konnte. Entsprechend wurde der Hearthrough-Modus aktiviert, damit ich in der Lage wäre am Bahnhof potentielle Durchsagen zu hören.

Anschließend wechselte man die Geräuschkulisse – es klang, als ob ich nun in die Bahn einsteigen würde bzw. im Zug säße. Fix schaltete der Jabra Elite 85h bzw. die App Jabra Sound+ nun das ANC an und änderte die Equalizer-Einstellungen. Hearthrough wurde nun natürlich von alleine wieder deaktiviert. Klappte bei dieser Demonstration ganz automatisch ohne Probleme. Jabra hat diese Technik gemeinsam mit den deutschen Audio-KI-Spezialisten von audEERING entwickelt. Im Grunde gleicht man dabei umfangreiche Sound-Bibliotheken ab, um den jeweiligen Ort zu erkennen.

Auch wenn das Feature anfangs nur mit sehr eingeschränkten Szenarien, wie etwa einem Bahnhof, funktioniert, hat man langfristig noch größere Pläne in der Hinterhand. Auf lange Sicht möchte man den Nutzern gerne ermöglichen eigene Momente / Szenarien festzulegen. Dafür müssten jene dann selbst die Umgebungsgeräusche aufzeichnen, damit die automatische Erkennung bei weiteren Besuchen funktioniert. Da tun sich natürlich auch witzige Potentiale auf: Wer in der Vorlesung schlafen möchte, statt einem tranigen Professor zu lauschen, könnte dessen Stimme als Signalgeräusch aufzeichnen…

Auf der CES hat mich die Demonstration der automatischen Erkennung der Umgebung über die Jabra Elite 85h bzw. die App für Jabra Sound+ durchaus beeindruckt. Aber natürlich muss man mal sehen, ob das im Alltag genau so sicher funktioniert, wie unter diesen durch Jabra kontrollierten Bedingungen. Das werde ich hoffentlich noch im Rahmen eines Tests prüfen können. Online sein müsst ihr übrigens nicht, damit das Procedere läuft – es werden also keine Daten an externe Server weitergetratscht. Die gesamte Berechnung bzw. der Abgleich mit den Sound-Bibliotheken läuft lokal on-device ab.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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4 Kommentare

  1. Die Kopfhörer klingen für mich sehr interessant. In dem anderen Artikel bei euch stand bereits, dass sich das ANC selbstständig bei lauter Umgebung aktiviert. Gibt es schon Infos, ob man es dennoch auch manuell aktivieren/deaktivieren kann oder zumindest die Empfindlichkeit regeln?

    • André Westphal says:

      Soweit ich weiß, ich meine das war auch in der App zu sehen, kannst du es natürlich ganz normal aktivieren und deaktivieren. Voraussichtlich werde ich vor Erscheinen aber auch wieder einen Test zu den Kopfhörern machen – und dann auch die Moments-Funktion natürlich mal genauer im Alltag testen. Das funktionierte bei der Demo top, aber muss man eben dann wirklich mal unter natürlichen Bedingungen sehen.

  2. Wie sieht es denn mit der Headset-Funktion aus? Jabra ist ja bekannt dafür, gute Büro-Headsets zu bauen. Kann man damit auch mit ANC telefonieren, in lauten Umgebungen, wie am Bahnhof? Werden die Umgebungsgeräusche unterdrückt, damit die Gegenseite den Sprecher und nicht die Bahnhofsgeräusche gut hört?

  3. Ich würde mich riesig über einen ausführlichen Vergleich zwischen den Jabra Elite 85h und den Sony WH1000-XM3 freuen, das ich seit längerem im Auge habe. Gerade wegen dem Kälte-Problem, dem aktuell hohen Preis und der (aktuell noch) fehlenden Alexa-Integration warte ich noch. Und da Konkurrenz ja bekanntlich das Geschäft belebt, könnte das Jabra dann preislich auch an den Sony noch was ändern.

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