iPhone 11 Pro: Das iPhone für Kamera-Enthusiasten

Das iPhone 11 und 11 Pro wurde am 10. September zusammen mit der Apple Watch Series 5 vorgestellt und Caschy hat euch bereits seine Eindrücke zu der neuen Apple-Uhr schildern können. Während er sich an das Ausprobieren des iPhone 11 gemacht hat, habe ich die Gelegenheit der Vorbestellung am 13. September genutzt und ein iPhone 11 Pro (nicht Max) geordert. Midnight Green – Nachtgrün – sollte es sein, da mich diese Farbe irgendwie anspricht und mal etwas anderes ist, als immer nur Space Grey.

Ich komme vom iPhone XS, kann also zu den Unterschieden etwas aus erster Hand sagen, aber kommen wir mal zum Innenleben der schwarzen Packung. Hier findet man die üblichen Dinge, ein Päckchen Papier mit einer Nadel zum Herausdrücken des SIM-Karten-Slots und Apple-Aufklebern, ein paar Lightning-Earpods, ein USB-C auf Lightning Kabel und ein Power-Adapter mit USB-C Anschluss, der nun endlich auch schneller lädt. 18 Watt Leistung bringt der kleine Stecker.

Schauen wir uns das Gerät mal ringsherum an. Die Front ist unverändert, die sah auch schon bei iPhone X und XS so aus. Gleiches rahmenloses Design mit relativ großer Notch. Von dieser kann man halten, was man will. Mich stört sie schon seit dem X nicht wirklich, da gibt es schönere Umsetzungen wie beim Note 10 oder die weniger schöneren Designs wie beim Pixel 3 XL. In der Aussparung versteckt sich wieder die übliche Technik, das TrueDepth-Kamera-Modul für Face ID und Selfies. Erstmals verbaut Apple hier eine 12-Megapixel-Kamera, aber dazu später mehr.

Auch die Seiten sind unverändert. Rings um das 144 x 71,4 x 8,1 Millimeter große, 188 Gramm schwere Smartphone läuft ein poliertes Edelstahlband, welches sich schon beim iPhone X gut anfühlte, durch die abgerundeten Ecken jedoch dafür sorgt, dass es ein ziemlich schlüpfriger Handschmeichler ist. Links platziert Apple wie immer die Lautstärke-Tasten und den Mute-Switch (beim iPhone 11 Pro Max sind die Tasten nach unten gerutscht und nun besser erreichbar). Oben findet sich außer einem Antennen-Streifen nichts, rechts liegt der Power-Button und der SIM-Karten-Slot und am unteren Rand der Lautsprecher und der Lightning-Port. Alles wie immer also.

Schaut man sich die Rückseite an, wird man mit der einzigen und auffälligsten Änderung konfrontiert, dem Kamera-Modul. Dieses besteht beim iPhone 11 Pro nun aus insgesamt drei Kameras, einer Weitwinkel-, einer Ultraweitwinkel- und einer Tele-Kamera mit zweifach Zoom. Die Linsen wurden etwas eigenwillig angeordnet, ich vermute jedoch, dass hier Funktion vor Design ging und die Linsen so angeordnet werden mussten. Warum das meine Meinung ist, erfahrt ihr etwas später. Neben den Linsen gibt es noch ein Mikrofon und den üblichen LED-Blitz. Apple sagt selbst, dass die Rückseite aus dem bisher härtesten Glass in einem Smartphone gefertigt wurde. Hin wie her: Erste Drop-Tests zeigen, dass sich auch diese Variante bei Stürzen in Wohlgefallen auflöst und bricht.

Die komplette Rückseite wird laut Apple übrigens aus einem Stück Glas geschliffen (inklusive Kamera-Buckel) und mit einem speziellen, matten Coating versehen. Mir gefällt die neue Rückseite ziemlich gut, der matte Look spricht mich an und sorgt auch dafür, dass das Smartphone etwas mehr Widerstand in der Hand hat. Auch das Kamera-Modul gefällt mir im echten Leben wesentlich mehr, als auf Fotos. Man gewöhnt sich auch recht schnell daran. Geschmäcker sind aber verschieden.

Alles in allem hat Apple hier wieder den gewohnt guten Job gemacht. Die Materialien sind hochwertig verarbeitet und das Smartphone liegt gut in der Hand. Eine echte Revolution ist das jedoch nicht. Das 11 Pro ist mehr ein iPhone XSS. Bevor wir in die Details und Erfahrungen mit dem Gerät einsteigen, hier nochmal die Technik in der Übersicht:

Display 5,8 Zoll Super Retina XDR Display, Touchscreen, 2.436 x 1125 Pixel (458 ppi), 800 Nits / 1.200 Nits bei HDR / Dolby Vision, True Tone, P3-Farbraum, 2.000.000:1 Kontrastverhältnis. Haptic Touch, fettabweisende Beschichtung
Betriebssystem Apple iOS 13.1 (Stand 26.9.2019)
CPU 1. CPU: A13 Bionic, 2 x 2,50 GHz
2. CPU: A13 Bionic, 4 x 1,59 GHz
Speicher 4 GB RAM
ab 64, 256 und 512 GB
Datentransfer EDGE, HSPA+, LTE, WiFi 6, Bluetooth 5.0
SIM-Kartentyp: eSIM, Nano-SIM
Hauptkamera Triple-Kamera: 12 Megapixel + 12 Megapixel + 12 Megapixel, Ultraweitwinkel: ƒ/2.4 Blende und 120° Sichtfeld, Weitwinkel mit OID: ƒ/1.8 Blende, Tele mit OIS: ƒ/2 Blende
2x optisches Reinzoomen, 2x optisches Auszoomen, bis zu 10x digitaler Zoom. Video: 4K Videoaufnahme mit 24 fps, 30 fps oder 60 fps
1080p HD Videoaufnahme mit 30 fps oder 60 fps
720p HD Videoaufnahme mit 30 fps
Erweiterter Dynamikbereich für Video bis zu 60 fps
2nd gen Smart HDR
Front-Kamera 12 Megapixel, ƒ/2.2 Blende, 4K Videoaufnahme mit 24 fps, 30 fps oder 60 fps
1080p HD Videoaufnahme mit 30 fps oder 60 fps
Unterstützung für Zeitlupen­video in 1080p mit 120 fps
2nd gen Smart HDR
Face ID
Abmessungen 144 mm x 71,4 mm x 8,1 mm
Gewicht 188 g
Weitere Funktionen
  • wasserdicht (IP68), bis zu 30 Minuten und in einer Tiefe von bis zu 4 Metern)
  • Dual-SIM, davon 1x eSIM
  • NFC, GPS
Akku

3190 mAh

Video­wiedergabe:
Bis zu 18 Std.
Video­wiedergabe (gestreamt):
Bis zu 11 Std.
Audio­wiedergabe:
Bis zu 65 Std.

Schnelles Aufladen (Bis zu 50 % in etwa 30 Minuten mit 18W Netzteil)
Kabelloses Laden (Qi)

Das Super Retina XDR Display

Das Display im iPhone XS zählte im letzten Jahr und ist auch heute noch eines der besten Displays am Smartphone-Markt. Im Gegensatz zum iPhone des letzten Jahres hat Apple noch einmal einen obendrauf setzen können. Da die Verbesserungen wahrscheinlich zu viel für den Namen „Super Retina“ waren und man eh gerade ein Pro-Display mit dem marketingschwangeren Namen „Pro Display XDR“ auf den Markt wirft, hat man sich in Apples PR-Abteilung dazu entschieden auch hier ein XDR dranzuhängen.

Marketing hin oder her, das Display ist richtig gut. Selbst aus unfassbar spitzen Winkeln kann man das Display immer noch gut erkennen. Ich kann im Gegensatz zu einigen anderen auch keine Farbveränderungen feststellen, habe mit meinem Gerät wahrscheinlich Glück gehabt. Andere Kollegen berichten in ihren Erfahrungen über leichte Farbveränderungen (Gelb oder Rot), wenn man das Gerät kippt. Ist bei mir nicht der Fall und ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Panel.

Die Helligkeit ist mit 800 Nits sehr gut. Man kann selbst bei heller Sonneneinstrahlung alle Inhalte auf dem Display gut erkennen, Farben werden realitätsnah abgebildet und sind nicht übersättigt, wie es bei anderen OLED-Displays oft der Fall sein kann. Die Auflösung des Panels liegt bei 2.436 x 1125 Pixel womit Apple eine Pixeldichte von 458 ppi erreicht.

Ja, andere Displays in anderen Smartphones kommen auf höhere Werte, aber seien wir ehrlich: Ab einem bestimmten Zeitpunkt erkennt das menschliche Auge die Unterschiede nicht mehr, es sei denn man benutzt die Nase statt der Finger, um Touch-Eingaben zu erledigen. Höhere Werte sind schön, aber meiner Meinung nach nicht mehr als ein Tech-Race.

Das im iPhone 11 Pro verbaute Display ist in der Lage, beim Anschauen von HDR-Inhalten noch mal ein Stückchen mehr Helligkeit zu bringen. Maximal 1.200 Nits sind dann drin, das Display ist also locker in der Lage HDR10 und Dolby Vision sauber darzustellen.

Performance und Audio

Ein schönes Display in ein Smartphone zu bauen, ist die eine, den Rest der Innereien so auszurichten, dass Inhalte auch fluffig über dieses huschen, ist die andere Seite der Medaille. Dass Apple in der Lage ist, gute Chips zu bauen, hat man nicht erst mit dem iPhone XS bewiesen, dessen A12 Bionic SoC sogar MacBooks in Benchmarks hinter sich ließ.

Auch in diesem Jahr liefert Apple wieder ab und baut mit dem A13 Bionic SoC einen verdammt potenten Chip in das Smartphone, der wahrscheinlich auch in zwei Jahren noch nicht an sein Leistungslimit kommt. Der Konzern selbst behauptet, dass es sich um die schnellste CPU und GPU in einem Smartphone handelt. Wahrscheinlich ist dieser Benchmark-Vergleich nur den wenigsten Anwendern wirklich wichtig. Zahlen sind zwar schön, am Ende zählt jedoch das gefühlte Ergebnis. Wenn alles flüssig dargestellt wird, Games ordentlich laufen und man keinerlei Probleme feststellen kann, dann ist es am Ende egal, ob der Chip den ersten oder zweiten Platz in einer Liste belegt.

Das iPhone XS wurde schon mit den Top-Spielen nicht wirklich an sein Limit bewegt und auch mit dem 11 Pro ist das der Fall. Zu keinem Zeitpunkt während der bisherigen Nutzung habe ich irgendwelche Ruckler oder andere Schwächen feststellen können. Alles läuft so, wie es laufen soll. Ich bin sehr zufrieden.

Der A13 wurde speziell für Machine-Learning-Anwendungen angepasst. Das iPhone 11 / 11 Pro ist also auch für zukünftige Anwendungszwecke und On-Device-AI-Berechnungen gerüstet. Apple sagt selbst, dass man mit dem Chip und Core ML3 die beste ML-Plattform für Entwickler bietet. Ob das stimmt, kann ich aus meiner Warte jedoch nicht beurteilen.

Dem Chip stehen in dem diesjährigen Apple Smartphone 4 GigaByte Arbeitsspeicher zur Verfügung, auch hier gibt es nichts anzumerken. Apple ist sowieso dafür bekannt, ein sehr gutes Memory Management in iOS implementiert zu haben. Selbst tagelang nicht mehr geöffnete Apps kann man über das Multitasking-Menü wieder in Windeseile auf den Bildschirm holen, ohne dass etwas nachgeladen werden muss. Auch hier sieht man: Mehr ist nicht immer besser, denn Android-Smartphones rangieren mittlerweile bei um die 12 GigaByte Arbeitsspeicher und nicht in jedem Smartphone ist das Memory Management auf diesem Niveau. Aber wir wollen ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Speziell für das Spielen von High-End-Games und natürlich auch für das Streamen von Inhalten ist nicht nur wichtig, dass alles flüssig läuft, auch die klangliche Untermalung ist wichtig. Auch hier bringt das iPhone 11 Pro alles mit, was man braucht. Die Stereo-Lautsprecher des 11 Pro sind noch einmal um einiges besser geworden, als die des iPhone XS.

Die Lautsprecher sind sehr laut, ohne dabei Unschärfen in der Ausgabe aufzuweisen. Der Ton bleibt klar und erstaunlich kraftvoll, gemessen an der Größe. Apple selbst spricht von Spatial-Audio- und Dolby-Atmos-Support, was für ein räumliches Erlebnis sorgen soll. Dass mit einem Smartphone-Lautsprecher kein echtes Doby Atmos möglich ist, muss ich an dieser Stelle denke ich nicht separat erwähnen. Was jedoch zutrifft: Man hat den Eindruck, dass der Sound räumlich verteilt wird, aber eben nur dann, wenn man wirklich nicht weit von dem Smartphone entfernt ist. Ihr könnt das selbst mal mit folgendem THX-Trailer austesten.

Akku

Schöne, schnelle und gut untermalte Ausgabe von Inhalten kann man dem iPhone 11 Pro also zumuten. Doch wie lange hält das Smartphone denn durch? Ich bin überrascht, wie gut der Akku des Gerätes ist. Ich bin in meinem Test je nach Nutzung (viel Spielen, gar nicht spielen etc.) auf minimum 4,5 und maximal bei 6,5 Stunden Screen-on-Time rausgekommen. Im Schnitt jedoch meist bei 5-5,5 Stunden, was meiner Meinung nach sehr gut ist. Das habe ich mit dem iPhone XS bei selber Benutzung nie erreichen können. Wer noch mehr will, kann zum 11 Pro Max greifen, dass noch um einiges mehr an Akkulaufzeit im Ärmel hat.

Sollte euch der Saft doch mal ausgehen, dann kann man mit dem beigefügten 18-Watt-Ladegerät oder mit jedem anderen Schnelllader mit diesem Output innerhalb von 30 Minuten 50 Prozent in den Akku pumpen. Alles in allem solltet ihr mit dem Gerät auf jeden Fall auch an wirklich stressigen Tagen über den Tag kommen.

Die Kamera

Das iPhone 11 Pro besitzt im Gegensatz zum iPhone 11 und iPhone XS nicht zwei, sondern drei Kameras. Neben einer optisch stabilisierten 12-Megapixel-Weitwinkelkamera mit einer Blende von f/1.8 und einer Brennweite von 26 Millimetern steht euch nach wie vor eine ebenfalls optisch stabilisierte 12-Megapixel-Telekamera (zweifach Zoom) mit einer Blende von f/2.0 und einer Brennweite von 52 Millimeter und eine neue 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera (120° Blickwinkel) mit einer Blende von f/2.4  und einer Brennweite von 13 Millimeter zur Verfügung.

Nun werden viele Besitzer eines Android-Smartphones sagen, dass es im Android-Universum ja schon lange Ultraweitwinkelkameras gibt und dass das alles nichts neues ist. Apple setzt es meiner Meinung nach aber besser um.

Warum? In der Kamera-App ist das Ganze so umgesetzt, dass der Nutzer gar nicht mitbekommt, welche Linse genutzt wird, zumindest dann, wenn man das Zoom-Rad benutzt. Jede Linse macht Fotos mit fast genau demselben Farbprofil. Ich habe schon ein paar Androiden in der Hand gehabt, wo Farben je nach Linse komplett unterschiedlich im Foto abgebildet wurden. Das ist hier nicht der Fall. Egal ob Tele, Ultraweitwinkel oder Weitwinkel, die Farben sind nahezu komplett identisch. So sieht das Zoomen in der Kamera-App aus:

Ein weiterer Vorteil der Ultraweitwinkelkamera und der Umsetzung von Apple: Das iPhone nutzt die Linse auch dann, wenn ihr sie gar nicht benutzen möchtet. Oft passiert es, dass Personen bei einem Foto mit der Weitwinkel-Kamera nicht ganz drauf sind. Das iPhone erkennt solche Situationen und macht dann automatisch auch ein Foto im Hintergrund, ohne dass ihr das merkt. „Capture outside the frame“ nennt sich das und kann in den Einstellungen für Foto und Video aktiviert werden. In der Foto-App seht ihr dann beim Review der Bilder oben rechts ein Icon, dass euch die Komposition entweder automatisch oder manuell anpassen lässt. Ist das „Auto“-Icon mal nicht da, ist an derselben Stelle ein kleines Viereck mit einem Stern. In den Bearbeitungseinstellungen könnt ihr dann beim Zuschneiden über einen größeren Bereich verfügen.

In Summe muss man sagen, dass Apple mit dem iPhone 11 Pro und den dort verbauten Kameras noch einmal einen großen Sprung im Vergleich zum iPhone XS gemacht hat. Die Bilder zeigen wesentlich mehr Details und auch Smart HDR wurde stark verbessert. Die Bilder sehen nicht mehr so überzeichnet aus und Farben wirken so, wie sie auch in der Natur sind. Die Bilder sind also ausgewogen, ohne zu knallig zu sein. Das iPhone war schon immer eher das Smartphone für diejenigen, die auf natürlichere Töne und lebensnahe Abbildungen setzen. Wer es knalliger mag und auf Instagram etc. postet muss dann halt zu Editier-Werkzeugen greifen. Personen werden in Fotos nun ebenfalls stark verbessert und detaillierter abgebildet. Das liegt unter anderem an der künstlichen Intelligenz, die im Hintergrund arbeitet, wenn ihr Fotos macht.

Das iPhone erkennt die Objekte im Bild und zerlegt die Szenerie in Einzelteile. Das heißt die erkannten Objekte: Himmel, Gras, Wasser, Tiere, Pflanzen, Gesicht, Augen, Haare, Nase und so weiter werden alle einem separaten Prozess unterzogen. Gesichtspartien werden beispielsweise leicht aufgehellt, der Himmel wird in der Belichtung etwas nach unten genommen, um Details hervorzuheben etc. Am Ende werden die Einzelteile wieder zusammengeworfen und ausbalanciert auf das Gesamtbild abgestimmt. Heraus kommen meist tollen, scharfe aber nicht überzeichnete Bilder mit einem hohen Detailgrad. Auch bei schlechterem Licht machen die Weitwinkelkamera (Blende von f/1.8) und die verbesserte Telekamera (Blende von f/2.0) eine sehr gute Figur. Der einzige Verlierer – wenn man das so nennen kann – ist dann die Ultraweitwinkelkamera.

Die Blende von f/2.4 hat zur Folge, dass die Fotos bei schlechterem Licht schnell Detailarmer werden und ziemlich viel Rauschen auftritt. Auch den Nachtmodus – dazu komme ich gleich – gibt es bei der Linse nicht. Wo die Ultraweitwinkelkamera aber wirklich punkten kann, ist der Videomodus. Die Stabilisierung ist generell sehr gut, aber mit der Ultraweitwinkelkamera noch mal um einiges besser als bei den anderen Kameras. Bilder und Video des iPhone 11 Pro findet ihr in meinem Google Fotos Album.

Ultraweitwinkel:

Weitwinkel:

Tele:

Nachtmodus:

Der Nachtmodus des iPhone 11 Pro ist ebenfalls neu. Je nachdem wie die Lichtverhältnisse sind, aktiviert sich dieser Modus automatisch, ein kleiner Mond erscheint oben in der Kamera-App. Der Nutzer hat selber die Möglichkeit den Modus abzuschalten oder die Belichtungszeit zu verlängern. Aus der Hand kann man ein Maximum von 4 Sekunden herausholen, wenn das iPhone erkennt, dass ihr eine ruhige Hand habt, mit Stativ kommt man auf 30 Sekunden maximal.

Das Ergebnis ist beeindruckend und gefällt mir wesentlich besser, als die Huawei-Umsetzung (Achtung: Das ist meine Meinung! Ihr müsst das nicht genauso sehen.). Die Bilder sind wärmer, farbechter und zeigen mehr von dem, was das menschliche Auge sieht. Wer es heller und kühler mag, sollte zum Huawei-Smartphone greifen. Ich habe leider nur das normale Huawei P30 da, den Vergleich aber dennoch gezogen, damit ihr mal einen Eindruck bekommt, was so herauszuholen ist. Auch dafür habe ich ein Album angelegt.

Lasst euch die EXIF-Infos einblenden, dann seht ihr, welches Bild mit welchem Smartphone geschossen wurde. Auch ein Video bei Nacht habe ich mit reingetan. Das Apple-Smartphone zeigt mit dem Nachtmodus mehr Details und wirklich gute Ergebnisse. Wer ähnliches mit älteren iPhones erreichen will, schaut sich mal NeuralCam an. 

Auch Selfies kann man mit dem iPhone machen. Wenn man das Smartphone waagerecht hält oder ein kleines Icon in der Kamera-App drückt, können durch einen weiteren Winkel auch mehr Personen ins Bild. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und erweiterten Dynamikumfang aufzunehmen. Genauso viel also wie mit den rückwärtigen Kameras.

Mein vorläufiges Fazit zum iPhone 11 Pro

Das iPhone 11 Pro ist ein gelungenes Smartphone, ohne Frage. Eigentlich passt an dem Smartphone alles. Die Materialien sind super, die Verarbeitung auch, Display, Kamera, Akku, es gibt keinen Bereich, wo man große Abstriche machen muss, wenn überhaupt. Doch ist ein 11 Pro ein Upgrade von einem iPhone XS wert?

Ich würde sagen Nein, mit einer Ausnahme. Ist das Smartphone die einzige Kamera, die ihr besitzt und mit der ihr Videos und Fotos macht? Dann solltet ihr in der Tat über ein Upgrade nachdenken. Alle anderen sind mit dem Vorjahresmodell oder sogar mit dem iPhone 11 sehr gut bedient, wenn man auf die Telekamera verzichten kann und kein Displayfetischist ist. Für diejenigen, die sowieso über das nötige Kleingeld verfügen und dem goldenen Käfig von Apple nicht entrinnen möchten, für die ist das iPhone 11 Pro wahrscheinlich ein No-Brainer.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr selbst zugeschlagen oder Fragen, die ich beantworten kann? Lasst gern einen Kommentar da.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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27 Kommentare

  1. Vielen Danke für diesen Artikel.
    Ich bin vom XS Max auf ein 11 Pro Max umgestiegen und habe so den direkten Vergleich der Kameras.
    Wenn ich mir beide Bilder oder Videos auf einem großen Screen anschaue und direkt vergleiche, wirkt es so als wäre bei den Fotos vom 11 Pro immer etwas mehr Bildrauschen dabei.
    Hat das noch jemand beobachtet?

  2. Die Linsen wurden etwas eigenwillig angeordnet, ich vermute jedoch, dass hier Funktion vor Design ging und die Linsen so angeordnet werden mussten. Warum das meine Meinung ist, erfahrt ihr etwas später.

    Und warum mussten die Kameras jetzt so angeordnet werden?

    • Oliver Posselt says:

      Meiner Meinung nach, wurde das so angeordnet, um den flüssigen Zoom zwischen den Linsen zu ermöglichen. (Siehe Video). Ist aber wie gesagt nur eine Vermutung.

    • hab gelesen das Design soll an alte Filmkameras angepasst sein, die hatten die Linsen auch so angeordnet.
      und schon ist die gewöhnungsbedürftige Anordnung, ein ziemlich schönes Detail 😉

  3. Ich will den technischen Fortschritt ja nicht schlechtreden, aber schön sieht diese Handyrückseite mit gleich drei Kameralinsen nicht aus. In fünf Jahren besteht dann die gesamte Handyrückseite nur noch aus Kameralinsen oder wie?

  4. Sorry, auch wenn Apple das so bezeichnet, ergeben 52mm äquivalente Brennweite kein Teleobjektiv… „Das iPhone war schon immer eher das Smartphone für diejenigen, die auf natürlichere Töne und lebensnahe Abbildungen setzen.“ Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen, aber sicherlich gibt es dafür seriöse Tests?

  5. Der Nightshot vom Huawei sieht um Längen besser aus als der vom iphone. Meine Meinung.

    • Oliver Posselt says:

      Jo, ist echt Geschmacksache

    • Ich hatte kurz das P30 Pro und finde die Ergebnisse vom iPhone 11 Pro besser. Der Nacht,Obus ist beim 11er nicht so künstlich wie beim Huawei, genau so wie der Potraitmodus etc.

    • Huawei hellt die Bilder viel zu stark auf und verwandelt die Nacht zum Tag. Das hat dann aber auch nichts mehr mit eine authentischen Nachtaufnahme zu tun. Das iPhone bildet die Situation realistischer ab

  6. Hatte jetzt das P20 Pro und das Pixel 3 XL und finde das 11er Pro ist nochmal nen Stück besser. Huawei macht zwar hellere Bilder, jedoch überschärft es die Bilder stark.
    Das iPhone bringt die Bilder und die Farben einfach am realistischsten rüber mMn.
    Die beste Point and Shoot Kamera auf dem Markt mMn

  7. Wie jedes Jahr finde ich das iPhone sehr reizvoll. Und wie jedes Jahr, seitdem ich nach meinem 6er zu Android gewechselt bin, halten mich die hohen Preise ab, wieder zurück zum iPhone zu wechseln.

  8. Macht schöne Fotos, aber ist ein wirklich hässliches Smartphone

  9. Hab das 11pro als Upgrade vom X und bin mega zufrieden mit der Cam!!!
    Nicht lachen – wo bekomme ich denn das superschöne Wallpaper her? 😉

  10. @Oliver funktioniert der Nachtmodus auch für die Frontkamera?

    Ich überlege, von meinem Pixel 2 entweder auf das iPhone 11 oder Pixel 4 upzugraden. Die sehr guten Nachtaufnahmen für Selfies würde ich vermissen…

  11. Wie störend findest du den Verlust von 3D Touch? Ist tatsächlich ein Grund, warum ich überlege, erstmal das Xs weiterzunutzen…

    • Oliver Posselt says:

      Tja, ich dachte ich würde es mehr vermissen. Vor allem das Drücken auf die Tastatur zum Bewegen des Cursors hat mich anfangs wirklich gestört. Da es die Funktion über Haptic Touch auf der Leertaste aber genau wie alle anderen Peak & Pop Gesten noch gibt, war es nur eine Sache der anfänglichen Umstellung

  12. Wie hier schon Markus fragt: Warum sind 52mm Brennweite ein Teleobjektiv? Also ich würde ja ab 70 mm von einem Teleobjektiv sprechen. Das ist doch ein Normalobjektiv?!?

    • Oliver Posselt says:

      Hi,

      Da gebe ich dir Recht. Bei einer normalen Cam würde ich auch erst ab 70mm von einer Tele sprechen. Bei Smartphones scheint das jedoch schon ob einem Äquivalent von 52mm der Fall zu sein.
      Ist nicht auf meinem Mist gewachsen.

    • Stimmt schon. Unglückliche Wortwahl von Apple. Der Begriff “Tele” wird übrigens zum ersten Mal verwendet. Beim iPhone X(s) sprachen sie noch von der “2×Kamera” (wegen der doppelten Brennweite im Vergleich zum Weitwinkel).

  13. mein 11er Pro kommt leider erst mitte Oktober, aber ich werds so lange mit dem guten alten XS überleben 😉
    Persönlich hat es mir die super schicke midnight green milchglas Optik und der ordentlich bessere Akku angetan. Die verbesserten Kameras sowieso, da war aber mMn das XS eh schon Spitzenreiter mit Google.
    nach dem Test ist die Vorfreude umso größer.

  14. Bitte nicht lachen – wo bekomme ich das Wallpaper aus dem schönen Test her. Habe schon übelst für mein 11pro gesucht. Ich finde es nicht. Vielen Dank!

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