Instagram will Minderjährige besser schützen

Instagram will Minderjährige, die sicherlich einen durchaus erheblichen Teil der aktiven Nutzerschaft ausmachen, besser schützen. Instagram ist grundsätzlich nutzbar für Personen ab einem Alter von 13 Jahren. Das Alter wird auch bei der Anmeldung abgefragt. Natürlich kann man da aber problemlos eintragen, was man so möchte. Auch wenn das laut Instagram nur „in Ausnahmefällen“ geschehe, wolle man mit künstlicher Intelligenz ein wenig nachhelfen.

Demnach wolle man besagte künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen verwenden, um weitere Anhaltspunkte zum tatsächlichen Alter der Menschen zu erhalten und alterskonforme Funktionen anbieten zu können. Klingt so, als würde man sich die Art der Posts und Interaktionen ansehen und bei einem Verdacht auf ein geringeres Alter als angegeben eventuell mal nachbohren.

Außerdem will man Cyber-Grooming vorbeugen, indem es eine neue Funktion geben wird, die Erwachsene daran hindert, Nutzer unter 18 Jahren anzuschreiben, wenn diese ihnen nicht folgen. Sinnvolle Sache, sage ich mal. Allerdings greift hier natürlich weiterhin das Problem, dass auch ein Erwachsener ein falsches Alter angeben kann und dann eben mit einem Fake-Konto als 16-Jähriger immer noch vermeintlich Gleichaltrige anschreiben kann.

Minderjährige, die sich neu bei Instagram anmelden, sollen zudem zu einer bewussteren Entscheidung zwischen einem privaten oder öffentlichen Account angeregt werden. Deswegen ergänze man Informationen zu den Anmeldungsoptionen. Werde ein öffentliches Konto gewählt, dann erhalten Minderjährige außerdem nach einiger Zeit eine Benachrichtigung, welche die Vorteile eines privaten Accounts aufzeige und erinnere, vielleicht noch einmal zu prüfen, welches Konto besser zur eigenen Nutzung passe.

Außerdem testet Instagram aktuell in einigen Ländern Warnhinweise in Direktnachrichten, welche Minderjährige aufmerksam machen sollen, wenn sie Messages von Erwachsenen erhalten, die möglicherweise ungewöhnliches Verhalten zeigen. Sollten die Tests gut verlaufen, wolle man jene Hinweise weltweit einführen. Auch wolle man es Erwachsenen, die „ungewöhnliches Verhalten“ zeigen, erschweren, Minderjährige auf Instagram zu finden und zu kontaktieren – beispielsweise indem verhindert werde, dass diese Erwachsenen Accounts oder Inhalte von Minderjährigen als Vorschläge erhalten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Minderjährige gehören m.M.n gar nicht auf soziale Plattformen. Hier sollte man eventuell über Verschärfungen nachdenken. Ab 18 ist durchaus angemessen. Alles drunter ist nicht tragbar.

    • Ab 18 finde ich vollkommen unverantwortlich. Wir sollten uns hier an der 40-Jahre Grenze orientieren, die wir so auch aus dem deutschen Recht kennen. (Bspw. für die Wahl zum Bundespräsidenten.)

      Vor 40 kein Social Media!

      • Naja wenns sowas wie Letztwähler-Kampagnen von Die Partei gibt sollte es auch Maximalalter geben … also wenn man das Verhalten von manchen Boomern im Netz sieht ^^

  2. Anstatt Instagram mehr gegen „gemeldete“ Profile unternimmt, bekommen teilweise diejenigen mehr auferlegt, die nichts dafür können. Diese umgekehrte Art gefällt nicht. Es würde mehr helfen, wenn es echte Konsequenzen hagelt, sobald man einen Account meldet und Anschuldigungen beweisen kann anhand von Screenshots etc.
    und die IP-Adresse auf Ewig gesperrt wird

    • Das geht sogar geht gut über die Geräte ID. Hier sollte tatsächlich eine Sperre erfolgen. Bei eindeutig Minderjährigen auch eine Meldung an die Polizei. Leider passiert da nichts.

      • GeräteID? Würde man für eine problematische Anbahnung nicht einfach die Webversion nehmen?

        Also soll jetzt keine Empfehlung sein, aber ich hab in meinem Leben noch nicht die Instagram App installiert. Die ist doch voller Werbung. 😀

        • Posten kann man doch nur mit der App, oder etwa nicht?

          Somit würde eine Sperre der Geräte-ID zumindest ein wenig helfen und das Mobiltelefon in Sachen Insta fast unbrauchbar machen. Auch das Sperren der Rufnummer, Email und des dazugehörenden Facebook Kontos wäre eine gute Maßnahme und relativ simpel realisierbar.

          Wer als erwachsener Kinder anschreibt, gehört definitiv von solchen Plattformen verbannt.

  3. Gute Sache. Musste leider auch bei meiner damals 12 jährigen Tochter feststellen, dass vollbärtige Männer schrieben. Ich habe es zwar nicht zur Anzeige gebracht allerdings alle blocken lassen und gemeldet. Frage mich, was die sich dabei denken.

    • Robbi Tobbi says:

      Die Frage ist allerdings eher, warum deine 12jährige Tochter a) schon Instagram nutzt b) du nicht in der Lage warst, das Konto entsprechend abzuschotten (Privates Profil, keine Direktnachrichten von nichtfollowern etc.). Was hast du dir dabei gedacht? Medienkompetenz gleich null oder einfach uninteressiert?

      • Lebe getrennt von meiner Ex-Frau. Natürlich habe ich sie und meinen bereits erwachsenen Sohn vorher über dieses Thema sensibilisiert. Auch war ich nicht mit dem Eröffnen eines Kontos einverstanden. Allerdings habe ich leider nicht immer das erste und letzte Wort oder gar eine Handhabe dagegen.
        Nun ist sie 13 und mir ist´s dennoch zu früh. Ich schaue natürlich seitdem regelmäßig(er) nach, was da so läuft und spreche öfter das Thema an, damit sie verinnerlicht, derlei Kontaktversuche erwachsener Männer zu melden und sofort zu unterbinden. Meine Ex hält sich nun nach diesem Vorfall auch dran und checkt wöchentlich die App. Die App auf Privat zu stellen, war natürlich auch mein Vorschlag, aber sag sowas mal einer 13 Jährigen.
        Mehr kann ich leider nicht tun.

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