In der Realität angekommen: Samsung begräbt sein VR-Ökosystem

Die Hochphase von Mobile VR, insofern es sie je gegeben hat, ist vorbei. Allgemein hat sich Virtual Reality nicht aus der Nische heraus entwickeln können. Die Gründe sind sicherlich vielfältig und reichen von hohen Anschaffungspreisen für höherwertige VR-Headsets über einen Mangel an brauchbaren VR-Anwendungen bis hin zum mangelnden Tragekomfort und klobigen Design aktueller Lösungen. Samsung zieht deswegen zumindest schon einmal den Schlussstrich unter sein mobiles VR-Ökosystem Samsung XR.

So wird der Dienst Samsung XR mit all seinen Anwendungen für Web-, Mobil- und Headset-Plattformen eingestampft. Der Stichtag ist der 30. September 2020. Schon ab sofort greifen aber einige Veränderungen:

  • 360°-Video-Upload ist ab sofort nicht mehr verfügbar.
  • Alle Samsung-XR- und Samsung-VR-Video-Clients erhalten keine Updates mehr.

Ab 30. Juni 2020 wird zudem die Samsung-VR-Video-App wird nicht mehr auf den Oculus Go, Oculus Rift oder Oculus Quest unterstützt und wird aus dem Oculus-Store entfernt. Ab dem 30. September 2020 werden dann alle Samsung-XR-Benutzer-Accounts deaktiviert und entfernt. Die Account-Informationen aller Benutzer und die damit verbundenen Daten werden dauerhaft aus dem Samsung-XR-Dienst gelöscht. Auch alle veröffentlichten Videos werden aus dem Samsung-XR-Dienst entfernt.

Nach dem Löschen können Daten nicht wiederhergestellt werden. Samsung XR haftet nicht für Verluste, die durch das Löschen von Videos entstehen. Die Samsung-VR-Video-App wird zudem dann nicht mehr auf der Samsung Gear VR oder Windows Odyssey unterstützt. Die App wird auch aus den Stores Oculus und Microsoft Mixed Reality entfernt.

Die mobile Samsung-XR-App wird ebenfalls ab dem 30. September nicht mehr auf Android-Geräten unterstützt. Die mobile App wird auch aus dem Galaxy Store und aus Google Play entfernt. Benutzer, die vor dem 30. September 2020 die Samsung-VR-Video-App installiert haben, haben weiterhin Zugriff auf Offline-Funktionen, einschließlich 360°-Video-Sideloading.

Tja, Besitzer der VR-Headsets für mobile Endgeräte von Samsung schauen also in die Röhre. Doch in den letzten Jahren zeichnete sich immer stärker ab, dass die wenigsten User Lust haben ihr Smartphone in ein VR-Headset zu klemmen. Zumal es mittlerweile gescheitere Alternativen gibt – wie etwa die Oculus Quest.

Ich bleibe aber dennoch bei meiner Meinung, dass Virtual Reality erst dann breitere Nutzerschichten erreichen wird, wenn die Auflösungen als Standard jenseits von 4K ankommen, um den Fliegengittereffekt zu minimieren. Außerdem werden deutlich kompaktere und leichtere Brillen sowie hochwertigere Inhalte notwendig sein, will man die Nutzer endgültig überzeugen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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30 Kommentare

  1. Würde ja echt lachen wenn Apple bald eine VR/AR Brille bringt und die abgeht wie die Watch.

    • Vielleicht, aber dann wird es sicherlich auch besser umgesetzt sein. Ganz generell glaube ich aber nicht, dass sich das durchsetzt oder auch nur aus der Nische heraus kommt: Zu groß, zu teuer, zu wenig Mehrwert in der Praxis. Das ist wie mit 3D TV, das ist mal ganz witzig und macht Spaß, aber auf Dauer und regelmäßig setzt man sich einfach so eine Brille nicht auf.

      • André Westphal says:

        Den Vergleich zu 3D finde ich auch passend: Am Anfang fand ich 3D zu Hause auch super und habe das immer mal so als Highlight für Blockbuster gesehen – schnell hatten weder mein Bekanntenkreis noch ich aber weitere Lust auf die Brillen und die damit verbundenen Umstände (Raum muss bestens abgedunkelt sein) – also wurde nur noch 2D genutzt und 3D war zwar noch vorhanden, aber in der Praxis vergessen.

        • Genau so war es bei uns auch.
          Selbst der eine oder andere Hardcore 3D Fan im Bekanntenkreis hatte irgendwann keine Lust mehr dazu.

        • Gleiche Beobachtung auch in meinem Bekanntenkreis.
          Die 3D Technik hat erst wieder eine Chance am Markt, wenn sie komplett ohne Brillen funktioniert und auch bei normalen Lichtverhältnissen eine saubere Leistung abliefert.

      • Glaube kaum das Apple in dem Bereich etwas vernünftiges produzieren könnte. Weiss auch nicht, woher die Meinung kommt, alles was Apple macht sei gut (Siehe Magic Mouse, HomePod, div. Macs inkl. Tastatur,, Apple TV+, etc).
        Die Valve Index ist fantastisch, da kommen sie niemals ran. Zudem muss man dann auch noch passende Software, vor allem Games, liefern. Und da hat Apple absolut null Erfahrung. Valve hat mit Half Life Alyx immerhin ein riesen Namen und auch ein fantastisches Spiel geschaffen. Trotzdem bleibt es eine Nische.

        • Die Magic Mouse hat ein super Bedienkonzept, das es so woanders nicht gibt. Der HomePod klingt fantastisch. Dummes Zeug über die Tastaturen zu schreiben ist fast schon ein Hobby der Presse. Und TV+ ist gerade erst gestartet und hat jetzt schon einige interessante Inhalte.

          • Das Bedienkonzept ist interessant, trotzdem ist die Maus insgesamt und in Anbetracht des Preises kauft man sicher lieber was richtig geiles, was bei Ergonomie und Sensor deutlich besser ist.

            • Nein, man kauft sich ein Werkzeug, mit dem man den Job gut machen kann. Keine andere Maus bietet vergleichbare Funktionen. Ich könnte mich immer weghauen wenn klassische Windowsnutzer große Augen bekommen.

              • Clusternate says:

                Ja, wie man eine so schlechte ergonomische Maus freiwillig nutzen kann. Ich kriege schon Krämpfe in die Hand wenn ich die Leute in sehe mit ihrer Raptoren Hand auf der Magic Mouse.
                Noch nie einen entspannten Griff auf der Maus gehabt.

          • Die Magic Mouse ist ergonomisch eine absolute Katastrophe. Schlimmer hätte man das selbst mit Absicht kaum umsetzen können.

            Und ganz ehrlich, die Tastaturen bei den Macbooks waren schon immer schlecht bis maximal unteres Mittelmaß, aber was sich Apple da zeitweise in der jüngeren Vergangenheit erlaubt hat war nochmal eine ganz andere Hausnummer.

            • Das ist nur deine Meinung, mehr nicht.

              • Das ist nicht nur meine Meinung sondern ein simpler Fakt. Wenn Du mir nicht glaubst -> google

                Merkt man auch wunderbar daran, dass man bei Verwendung der Magic Mouse recht schnell Schmerzen und Krämpfe in die Hand bekommt wenn man zuvor mit ergonomisch sinnvollen Mäusen gearbeitet hat.

                • > Wenn Du mir nicht glaubst -> google

                  Steht im Internet. Muss wahr sein.

                  –elknipso

                  • Ach herrje, Du bist mir ja ein besonderer Scherzkeks.

                    Wenn Du das nicht selbst bei der Benutzung merkst, und Dir die 1.000 Quellen im Internet zu dem Thema immer noch nicht reichen, frag Deinen Betriebsarzt oder von mir aus auch Deinen Hausarzt. Aber die sind bei Dir sicher auch alles unseriöse Quellen…

                    • Deine Ferndiagnose ist also besser als mein persönliches Empfinden? Wie machst du das? Die Magic Mouse is schon deshalb ergonomischer als die meisten anderen Mäuse weil sie flacher ist und dadurch das Handgelenkt nicht so gebeugt wird.

                      Welche 1000 Quellen sind denn das? Verlink doch mal 5 davon.

                    • Ihr habt jetzt aber schon gemerkt, dass die Maus jetzt wirklich garnix mit „Samsung“ und „VR“ zu tun hat. Müsst ihr die Kommentare hier jetzt tagelang mit offtopic zuspammen?

      • Sehe ich auch so, und technisch zu schlecht würde ich auch noch als Grund anführen. Man sieht bei allen aktuell am Markt befindlichen VR-Lösungen immer noch ein deutliches Pixelraster.

        Da hat man doch direkt von Anfang schon keine Lust mehr sich damit näher zu beschäftigen.

    • Ich gehe davon aus dass sie NICHT das Smartphone als Brille nutzen…

  2. Bedeutet das auch, alle gekauften Inhalte wie zum Beispiel VR Spiele sind dann einfach weg?

  3. ich hab genau das Paket was auf dem 2. Bild ist; tja ist dann wohl bald Elektroschrott. Sehr sehr schade. Sollte ich ggf schnell noch versuchen zu verkaufen 🙂

    • Das jetzt noch schnell an einen unwissenden zu verticken ist ein echt mieser Move und wird hoffentlich mit negativem Karma bestraft.

  4. Von Samsung kann man eigentlich auch nicht mehr erwarten. Die springen auf jeden Zug auf. Es ist eben auch so das sie in VR keinerlei Rolle spielen. Ich habe eine Oculus Go. Das ist teilweise echt beeindruckend was man da geboten bekommt, es ist aber nichts was ich jeden Tag nutze oder nutzen will. Es kapselt mich komplett von der Außenwelt ab, was mir nicht wirklich gefällt. In AR sehe ich deutlich mehr Potential. Ich würde mir eine Brille für beides wünschen. Sie sollte leicht, angenehm zu tragen sein und wenn ich will sollte ich in VR abtauchen können. Ich denke Apple wird eine Brille für AR bringen.

  5. Gleiches Schicksal wie Googles Daydream Brillen. Da wird am meines Wissens nach nicht alles entfernt/gelöscht und dem Erdboden gleichgemacht, es wird eben nur nicht mehr weiterentwickelt. Verfügbar ist der ganze Kram noch. Hab selber noch eine Daydream Brille mit leichtem Staubansatz im Regal stehen…

  6. @Andre
    Klasse Titel!

  7. Ganz tolle Sache. Ich habe die GearVR hauptsächlich dazu benutzt, Filme auf „großer Leinwand“ zu gucken und mit die Fotos und Filme anzusehen, die ich mit meiner 360Grad-Kamera aufgenommen habe. Mich hat schon geärgert, dass die VR-Unterstützung aus dem Note 10 herausgenommen wurde – das alles jetzt einfach so komplett einzustimmen, halte ich für eine Frechheit. Obsolet hin oder her, bei meinen nächsten Kaufentscheidungen werde ich das sicherlich im Hinterkopf behalten.

  8. Auf der PS4 hat sich VR mit vielen regelmäßig erscheinenden Spielen offenbar etabliert. Ich nutze es gern mal auch wenn es aktuell immer noch in der Nische ist.

    • Sony ist aber auch dafür bekannt, dass sie lange an unbeliebten dingen festhalten (Betamax, MiniDisk, kleine Handy´s, SACD, PSP, HD DVD, Aibo, Xperia Play)
      Die stellen auch gerne mal von heute auf morgen Produkte ein von denen man denken konnte sie würden gut laufen.

  9. Mobile VR ist sowieso nicht mit ordentlichen Headsets zu vergleichen. Und zum Punkt Fliegengitter: Probiert mal die Samsung Odyssey+ (läuft über einen PC), die kostet 230€ und hat keinen Fliegengittereffekt. Kein 4K pro Auge – das wäre auch nicht sinnvoll für die breite Masse weil sich keiner den zugehörigen PC leisten könnte.
    Mehr Spiele wie Alyx gehören her, aber auch jetzt schon gehe ich nicht mehr zum Flatscreen-Spielem zurück

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