In 4K zurück in die Vergangenheit: „The Flying Train“ zeigt Wuppertal im Jahr 1902

Das Museum of Modern Art (MoMA) hat das Material zu „The Flying Train“ herausgekramt, einer Filmaufnahme aus dem Jahr 1902, die in Wuppertal erstellt wurde. Gefilmt wurde das Video aus der Schwebebahn der Stadt – daher auch der Name „The Flying Train“. Bei YouTube findet sich der Clip nun in nie geahnter Qualität – auch in Farbe als 4K-Adaption mit 60 fps.

Hierbei wurden dann Upscaling-Techniken genutzt. Das Video wurde zudem eben nachcoloriert und auch stabilisiert. Bevor ihr mich in den Kommentaren darauf hinweist: Ja, das heutige Wuppertal trug 1902 noch nicht diesen Namen, es waren mehrere, unabhängige Gemeinden. Unten findet ihr einmal das Originalvideo des MoMas und die restaurierte 4K-Version. Durchaus ein beeindruckendes Ergebnis. Dies wurde auch möglich, da das Original auf 68-mm-Film gedreht wurde und daher selbst heute noch viel Qualität herauszuholen gewesen ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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29 Kommentare

  1. der echte Florian says:

    Wäre ich ein Elefant, würde ich rausspringen.

    • Wäre ich Bürgermeister, würde ich der Stadt den Slogan geben „Wuppertal – Home of the Wupper“

  2. Sehr interessant

  3. Sehschlange says:

    Beeindruckend! Sehr beeindruckend!
    Mir fällt besonders auf, wie entspannt die Menschen damals unterwegs waren. Hektik scheinen sie nicht gekannt zu haben.

    • Im besten Fall gab es 8.7 km Schiene auf 100 Quadratkilometer. Bis auf die Handelsvertreter kam man nicht aus seiner Stadt raus und bei den Römern lief das Pferd sicher nicht schneller als 1902.
      Erste echte Arbeitsrechte sind noch 16 Jahre entfernt, das heisst die Menschen, welche in der Stadt lebten, hatten eine Zwölf-Stunden-Schicht.

      Die Menschen im Video, welche nicht sichtbar arbeiten, sind schnell unterwegs. Egal ob die Hausfrau mit ihrem Korb oder die Männer im Anzug. Bis auf den Kaufmann, der vor einer Tür auf Kundschaft wartet. Der Schein trügt öfters als man denkt.

      Aber so nebenbei, wenn wir mal den Bereich Arbeit aussen vor lassen, dann könnten wir – wenn wir wollten – alles ganz langsam angehen und wären trotzdem immer noch Hundertmal schneller als die Menschen 1900 in Wuppertal. Doch statt neue Technologien zur Verbesserung unserer Lebensqualität zu nutzen, verwenden wir wir sie nur zur Effizienzsteigerung.
      Wir reisen weiter, wir fahren schneller, wir wollen alles sofort haben.

    • Danke. Genau das dachte ich mir als ich das Video gesehen habe, wie schaut das wohl heute aus :D.

      • Heute sieht das an Werktagen überhaupt nicht so aus. 😉 Denn bis Mitte 2021 verkehrt die Schwebebahn lediglich an Wochenenden. Grund sind Probleme mit den Radreifen; sa/so werden quasi Testfahrten durchgeführt. Also nicht nach dem Anschauen der (nett gemachten) Videos mo-fr dorthin fahren – die Ersatzbusse sind, na ja, Busse halt.

  4. Interessant und beeindruckend ist das schon, sowohl inhaltlich auch als mit Upscaling und Stabilisierung, aber die Kolorierung mit den ständig wechselnden Farbtönen an denselben Objekten hätten sie sich m.E. doch besser gespart…

  5. Danke!
    Bin vielleicht deshalb ‚genetisch‘ Technik-affin – mein Papps kam 1905 in Elberfeld zur Welt.
    Bewegend, das anzugucken …

  6. Nicht sonderlich gut gelungen, wenn man es mit dem Original vergleicht. Das Original ist nur minimal unschärfer, zudem wurde bei der Aufarbeitung die Framerate völlig unrealistisch gewählt-man erreicht ein realistischeres Bild, wenn man das Original auf Youtube mit 0.5 Geschwindigkeit abspielt. Die Colorierung ist überflüssig, weil frei erfunden.

    • Auf Tablet geht 0,5/0,75: 0,65 würde ich wählen – aber auf FTV-Stick nicht [Geheimtipp?¿?].
      @Nerd [12:58]: side by side finde ich keine Bereicherung.

    • Die üblichen Schwätzer! Wo kann ich Deine, natürlich viel bessere Adaption denn herunterladen?
      Ach gibt’s nicht? Dann halt Dich doch einfach geschlossen und diskreditiere nicht die Arbeit Anderer!
      Danke und Gruß!

  7. Sieht gar nicht soo viel anders aus als heute 🙂

  8. Schade das Wuppertal echt „schlimme“ Ecken hat, in denen wirklich seit Jahren kein einziger Euro investiert wurde. Das passt teilweise überhaupt nicht zur Anmutung und Historie dieser Bahn. Ich finde den gesamten Bau heute noch extrem faszinierend. Wie überwältigend muss diese Technologie einen 1902 vorgekommen sein? Schön das die Wuppertaler-Politik dieses Bauwerk nie weggerissen hat. Da haben anderen Städte aus Kostengründen oftmals anders gehandelt.

  9. Vielen Dank, das ist sehr interessant!

  10. Spannend, die Stadt sieht so leblos aus. Fast wie eine Filmkulisse. Kaum Pflanzen, keine Bänke, Mülleimer, Werbeflächen, Kiosk-Stände, Cafés, Passanten, Fahrradfahrer … Im Vergleich dazu herrscht heute komplettes Chaos.

    Bei der Coloration waren sie sehr dezent. Wohl, um den alten Charakter des Materials zu erhalten. Satte Farben hätte ich besser gefunden, um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, wie es früher wirklich war. Die Welt hatte vor den 60ern ja keinen Sepia-Filter.

  11. Warum wurden eigentlich keine weiteren Schwebebahnen in anderen deutschen Städten gebaut? Wäre auch Heutzutage für so einige verstopfte Großstädte eigentlich die perfekte Lösung!

    • Hochbahnsysteme gibt es ja durchaus in mehreren Städten, und selbst Seilbahnen scheinen im Nahverkehr populärer zu werden. 🙂 Ein Problem ist sicherlich, dass solche „Lösungen“ meist nicht zu anderen Verkehrsmitteln in der gleichen Stadt kompatibel sind. Die Hochbahn in Hamburg oder Berlin fährt ein paar Ecken weiter als U-Bahn. Mach das mal mit der Schwebebahn in Wuppertal oder einer H-Bahn wie in Dortmund …

      Übrigens hält Jason Kottke, der den Film hier https://kottke.org/20/08/the-flying-train erwähnt hat, auch nicht allzu viel von der aufgehübschten Version. Sie sei, schreibt er, „I don’t know, cheesy?“ Hehe.

  12. Die Originalaufnahme ist wirklich beeindruckend. Die „restaurierte“ Fassung hat für mich keinen Mehrwert.

    • Sieh es als Technik-Demo an, die Möglichkeiten und Grenzen der heutigen Bildbearbeitung zeigt. Grenzen sind hier z.B. ganz klar die Nachcolorierung, die im Filmen immer noch grauenhaft schlecht ist.

      • Gute Idee!
        Wenn ich mich dazu durchringen kann, Caschys Blog als Vergnügung mit Einblicken in derzeitige Probleme und Kommunikation zu sehen, kann ich ihm bestimmt wieder was abgewinnen.

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