Im Test: Shure SE425 inklusive RMCE-BT2-Bluetooth-5.0-Kabel

Kopfhörer gibt es viele am Markt und wer sich gerne sportlich betätigt oder vom Tragegefühl von Over- und On-Ear-Lösungen nicht unbedingt angetan ist, der hat immer noch die Möglichkeit, In-Ear-Ohrhörer für seinen Musikgenuss und mehr zu verwenden. Einer der zahlreichen Hersteller, die eine größere Auswahl von In-Ears vorweisen können, ist das amerikanische Unternehmen Shure. Hier finden sich einige wirklich hochwertige Lösungen, zu denen seit geraumer Zeit auch die Shure SE425 gehören.

Diese wurden vor allem für den Monitoring-Einsatz auf der Bühne entwickelt und konnten schon in diversen Tests ordentlich begeistern. Doch zeigt der Kalender mittlerweile das Jahr 2019 und In-Ears werden oftmals im mobilen Einsatz – sprich: mit dem Smartphone – verwendet. Kabel sind da nicht mehr unbedingt gern gesehen, auch wenn dem kabelgebundenen Betrieb noch immer der bessere Klang nachgesagt wird. Wenn man aber mit einem Smartphone unterwegs ist, welches nicht mehr über einen 3,5 mm-Klinkenanschluss verfügt, dann kommt man ohne Umwege gar nicht mehr dazu, solche Ohrhörer zu nutzen. Daher hat Shure nachgelegt und nun auch eine Wireless-Variante seines SE425 auf dem Markt, die mit knapp 299 € zu Buche schlägt.

Besser gesagt handelt es sich hier noch immer um den bisherigen SE425, nur dass diesem nun auch das sogenannte BT1-Bluetooth-Kabel mit integriertem Mikrofon und Fernbedienung beiliegt. Für meinen Test habe ich außerdem auch das neue Kabel – das RMCE-BT2 – erhalten, welches neben Bluetooth 5- und aptX-Unterstützung auch einen Clip zum Anbringen des Kabels an eure Kleidung bietet.

Der Lieferumfang des Sets (SE425-V+BT1-EFS) fällt angenehm üppig aus:

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  • Bluetooth-Kabel mit integriertem Mikrofon, Fernbedienung (BT1 Version) und Umschalter für den Wechsel zwischen Apple- und Android-Geräten
  • Micro-USB Ladekabel (BT1 Version)
  • Universal 3.5 mm Ohrhörer-Kabel (BT1 Version)
  • Standard 3.5 mm Ohrhörer-Kabel (-CL Version)
  • Schwarze Schaumstoff-Ohrpassstücke (S, M, L)
  • Silikon-Ohrpassstücke (S, M, L)
  • Gelbe Schaumstoff-Ohrpassstücke
  • Tannenbaum-Ohrpassstücke
  • Premium Transport-Case
  • 3,5 auf 6,3 mm Klinken-Adapter

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Das Bluetooth-Kabel (welches meiner Meinung nach eher als Modul bezeichnet werden sollte) soll laut Hersteller mit seinem integrierten Akku auf eine Gesamtlaufzeit von bis zu acht Stunden kommen. Eines vorweg: das kann ich so bestätigen, in meinem Fall waren sogar bis zu 8,5 Stunden drin, was vermutlich an der recht schwachen Lautstärke gelegen hat, die ich an diesen beiden Tagen nutzte.

Spezifikationen der Shure SE425
  • Gewicht: 30 g
  • Klangsignatur: Akkurater, ausgewogener Klang
  • Empfindlichkeit: 109 dB SPL/mW
  • Impedanz: 20 Ohm
  • Frequenzbereich: 20 Hz – 19 kHz
  • Kabellänge: 162 cm
  • Sound Isolation (bis zu): 37 dB
  • Mikro-Treiber: Zweiwege High-Definition
  • Kabel-Art: Abnehmbar
  • Farben: Transparent, Silber
  • Besondere Merkmale: Integriertes Mikrofon in der Kabelfernbedienung und ein Schiebeschalter, den íhr je nach Gerätetyp (iOS- oder Android-Gerät) umschalten müsst, damit die Funktionen der Fernbedienung auch wirklich mit eurem Gerät kooperieren
  • BT1-Kabel: Bluetooth 4.1, Akku mit bis zu 8 Stunden Laufzeit, 10 Meter Reichweite
  • BT2-Kabel: Bluetooth 5.0, Akku mit bis zu 10 Stunden Laufzeit, 10 Meter Reichweite, unterstützt Qualcomm aptX Audio, aptX HD, aptX Low Latency, AAC und SBC gewährleisten digitales Audio

Wie man bereits dem Lieferumfang entnehmen kann, sind dem Ohrhörer eine Vielzahl unterschiedlicher Ohrpassstücke beigefügt. Diese variieren nicht nur in der Größe, sondern auch beim Material und der Form. Hintergrund des Ganzen ist, dass ihr auch wirklich das zu euch passende Set Ohrpassstücke finden sollt, damit der Klang und das sogenannte Sound Isolating der SE425 voll zur Geltung kommt. Ich habe eine Weile umher experimentieren müssen, bis ich die für mich passende Lösung gefunden hatte. Am Ende hat sich das aber gelohnt 🙂

Denn wenn die Dinger erst einmal fest im Ohr sitzen, dann bekommt man von den SE425 einen wirklich überzeugenden Klang geliefert, der lediglich die Bässe einen Deut zu schwachbrüstig abliefert. Hier merkt man halt, dass das Gerät ursprünglich für den professionellen Einsatz entwickelt worden ist. Wer aber nun viel basslastige Musik hört, wird sich anderweitig umschauen müssen. Ansonsten kommt hier aber das gesamte Frequenzspektrum wirklich klasse und klar rüber.

Aber wie eingangs schon erwähnt: unter Verwendung des BT1-Kabels müssen leider ein paar Abstriche in Sachen Klangqualität hingenommen werden, da dieses beispielsweise auch keine aptX-Unterstützung bietet. Auch beim Telefonieren können die SE425 ihre Qualität halten, mein Gegenüber war klar und deutlich zu verstehen und auch ich sei sehr gut zu verstehen gewesen, obwohl sich das Mikrofon in der Fernbedienung sogar unter meinem Jackenkragen versteckt hatte.

Doch warum muss man nun beim SE425 auf ein Kabel setzen, um das Gerät kabellos nutzen zu können. Klar, die meisten von euch wissen es natürlich: das BT1-Kabel fungiert hier eher als Modul in Form eines Umhängebands, das sich per Klemme in der Länge variieren lässt, sodass es beim Sport und dergleichen nicht störend rumflattert. Am Kabel sitzt außerdem eine Fernbedienung mit drei Tasten, einem Mikrofon für Telefonie und die Verwendung des jeweiligen smarten Assistenten eures Smartphones.

Das Wechseln des Kabels geht dank einfachem und doch stabilen Klickmechanismus schnell von der Hand. Die Ohrhörer können sich anschließend problemlos am Kabel drehen, ohne dass sich selbiges dabei verheddert. Das gilt übrigens auch schon für das Standardkabel des Geräts, da dieses auf denselben Mechanismus setzt.

Links das BT2-, rechts das BT1-Kabel

Die Kabelfernbedienung bietet grundsätzlich die üblichen Funktionen, wie Abspielen/Pausieren, Titel vor/zurück und das Aktivieren des Assistenten eures Smartphones. Das klappt auch alles problemlos, ein bisschen umständlicher wird es da schon bei den zusätzlichen Funktionen, wie dem Schnellvorlauf (mittlere Taste doppelklicken und dann festhalten) oder das erneute Abspielen des aktuellen Songs (nach 6 Sekunden dreimal klicken). Das sind Funktionen, die man nun zum Glück nicht allzu oft verwendet, deren Tastenkombination man sich dann aber schon wirklich einprägen muss.

Nun hatte Shure mir ja aber auch noch zusätzlich die neue Version des Bluetooth-Kabels zukommen lassen, das RMCE-BT2 High-Resolution Bluetooth 5-Ohrhörer-Kabel. Dieses kostet immerhin noch einmal 149 €, bietet dafür aber neben Bluetooth 5.0 nun auch die Unterstützung der Codecs Qualcomm aptX Audio, aptX HD, aptX Low Latency, was man dann im Vergleich zum BT1 auch wirklich hören kann. Der Unterschied zur kabelgebundenen Lösung wird hier wirklich so klein, dass ich definitiv die Variante mit BT2-Kabel präferiere. Außerdem hält der neue Akku nun auch bis zu zehn statt den vorherigen acht Stunden und am Ende des Kabels befindet sich ein zusätzlicher Clip, mit dem sich das Ganze einigermaßen sinnvoll an eurer Klamotte befestigen lässt.

Was bleibt mir nun also zum Shure SE425 abschließend zu sagen? Der Klang der Ohrhörer ist dank der beiden einzelnen Treiber für hohe und tiefe Töne wirklich erstklassig, hier werden lediglich Freunde gepflegter Bässe nicht ausreichend bedient. Das im Lieferumfang enthaltene BT1-Kabel erweitert die Ohrhörer um die Möglichkeit, ohne Kabelverbindung sinnvoll genutzt werden zu können, wobei man allerdings klanglich ein paar kleine Abstriche hinnehmen muss. Der aufladbare Akku des Kabels hält gut bis zu acht Stunden durch und dank der Verstärkung am jeweils oberen Ende vor dem Ohrhörer lässt sich das Kabel stabil um die beiden Ohren herum führen, was für einen noch besseren Halt sorgt.

Wer sich zusätzlich für das BT2-Kabel entscheidet, bekommt dann auch noch aptX-Unterstützung, eine längere Akkulaufzeit und besseren Tragekomfort. Allerdings ist der SE425 im Verbund mit dem BT1-Kabel mit 299 € schon nicht der Günstigste. Addiert man dann noch die 149 € für das BT2, dann liegen wir schon in einem Rahmen, den viele vermutlich als “zu hoch” betrachten, wenn sie nur auf der Suche nach guten Ohrhörern für den täglichen Sport sind. Hierbei muss man sich dem professionellen Einsatzbereich der SE425 aber nunmal bewusst sein. Und auch ohne das BT1-Kabel kosten die Geräte noch immer 249 € (UVP), was meiner Meinung nach ein durchaus fairer Preis ist.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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7 Kommentare

  1. Die Wortschöpfung „Bluetooth-Kabel“ finde ich sehr merkwürdig. Das klingt nach schwarzem Schimmel. Auch wenn dieser Umstand im Artikel ganz kurz angesprochen wird, finde ich die Überschrift technisch falsch. Kann man da nicht von Adapter sprechen?

  2. Das Bluetooth Kabel ist nur eine logische Weiterentwicklung des WLAN-Kabels. Ich warte aktuell nur noch auf den real true 100% wireless USB Stecker.

  3. Zitat aus dem Artikel: „Wer aber nun viel basslastige Musik hört, wird sich anderweitig umschauen müssen.“
    Sehe ich anders: Ich bin seit Jahren Shure-Fan. Das sind Kopfhörer, die Musik sehr neutral und unverfälscht wiedergeben – also so, wie Künstler und Tontechniker es haben wollen, eben auch die, die eher basslastige Musik produzieren.
    Nicht umsonst sind Shure-Produkte bei auf der Bühne bei Live-Auftritten und im Tonstudio zum Abmischen beliebt.

    Ich finde es eher eine Katastrophe, was Beats und Co. zu hohen Preisen an Bassbrei ohne fein aufgelöste Mitten und Höhen abliefern – und dass dies als „gut“ wahrgenommen wird.

    Aber: jeder soll und darf natürlich so hören, wie er mag 🙂

    • Genau der selben Meinung bin ich auch @Chris.
      Wer sich beispielsweise das erste Album von Medina „Welcome To Medina“ mit den Shure anhört, wird vor Freude im Quadrat springen. Die Shure können Bass und zwar sehr sehr gut!
      Die 425 nun auch per BT „kabellos mit dem Endgerät“ verbinden zu können, ist für mich das entscheidene Kaufkriterium gewesen. Ich kannte die 425 schon vor dem BT-Modul und wollte diese unbedingt haben. Nun kann ich sie super bein Rad fahren nutzen ohne mit Kabel am Handy „gefesselt“ zu sein, als auch im Monitoring betreiben.

      Danke für den tollen Bericht @Benjamin 😉

  4. Ob da zu wenig Bass rüber kommt, kann man ja nur mit einem guten Referenzkopfhörer sagen, was hier evl. nicht gemacht wurde?
    Klangsignatur akkurat und ausgewogen, steht da. Sollte absolut selbstverständlich sein bei dem Preis.

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