Im Anflug: Volocopter stellt neues Design für Flugtaxis vor

Von Volocopter hört man alle paar Monate wieder etwas Neues: Ende 2018 orakelte das Unternehmen von Testflügen in Singapur, Anfang 2019 streckte man seine Fühler dann schon zum Frankfurter Flughafen aus. Nun hat man wieder Neuigkeiten parat, denn der VoloCity soll nach dem Willen des Unternehmens das erste kommerzielle Volocopter-Flugtaxi werden.

Entwickelt wurde das Gerät nach den Spezifikationen der EASA SC-VTOL. Erfahrungen aus über 1.000 Testflügen sollen in die Entwicklung des VoloCity eingeflossen sein. Man gibt zudem an, ein revolutionäres, auftrieberszeugendes Design des Rotorkranzes einzusetzen. Dennoch sollen die Modelle der 2X Vorserie weiterhin als Test- und Entwicklungsplattform für das Urban Air Mobility Ökosystem dienen.

Der neue VoloCity stellt nun die vierte Generation der elektrisch angetriebenen, senkrecht startenden und landenden Flugzeugen (eVTOL) von Volocopter dar. Man erfülle mit dem Produkt die Sicherheitsstandards der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und erreiche eine Reichweite von 35 km. Es sollen Fluggeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h drin sein. Gedacht sei der VoloCity, der Name verrät es, für den innerstädtischen Einsatz. Mit 18 Rotoren und mehrfacher Redundanz wolle man auch die Sicherheit garantieren.

In den VoloCity passen zwei Passagiere plus Handgepäck. Aktuell konzentriert man sich seitens Volocopter darauf das Ökosystem aufzubauen, um am Ende Flugtaxis tatsächlich in Städten anbieten zu können. Einige Jahre soll das aber noch dauern. Notwendig sind eben auch der Aufbau von entsprechenden Start- und Landeplätzen sowie die Integration in die Flugsicherungssysteme (ATM) von Städten. Man arbeitet dabei auch mit Partner wie Fraport, dem Betreiber des Frankfurter Flughafens, zusammen.

Bis der VoloCity tatsächlich in Betrieb genommen wird, bleibt der Volocopter 2X erst einmal weiter im Einsatz. Laut Unternehmen sei der nächste öffentliche Testflug (abhängig vom Wetter) für den 14. September in Stuttgart geplant. Im vierten Quartal 2019 wird Volocopter dann auch wie angekündigt in Singapur fliegen. Insgesamt alles eine ganz spannende Sache, auch wenn es wohl noch eine ganze Zeit lang dauern wird, bis wir tatsächlich mal in so einem Ding Platz nehmen können.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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15 Kommentare

  1. Die Fahrten/Flüge damit werden doch die nächsten 20/30 Jahre nie so günstig werden, als dass sie ein gut ausgebautes ÖPNV System (vorzugsweise U-/S- und Straßenbahn) ersetzen können. Wird wohl eher eine 2 Ebenen(Klassen) Gesellschaft hinauslaufen. Die, die es sich leisten können fliegen damit und der Rest fährt Ubahn.

    • Nö, soll auch nicht. Ist halt Taxi fahren -fliegen- ohne im Stau stehen. Die Masse fährt auch nicht Taxi…

      • Die Flüge werden auch nicht zu Taxipreisen angeboten werden.

        • Anfangs nicht. Erst in ferner Zukunft, wenn die Geräte voll-autonom fliegen und miteinander vernetzt/kommunizieren können, wird das Flug-Taxi für jedermann geben. Das werde ich aber nicht mehr erleben…

      • Taxi fahren? Sowas ersetzt Hubschrauber für sogenannte VIPs.

  2. Philipp Bühler says:

    In 3 Jahren bemerken die, dass sie ein Helikopter entwickelt haben!

    • Viel schlimmer: In drei Jahren wird das Akkusativ komplett aus dem deutschen Sprachschatz verschwunden sein… einEN Helikopter entwickelt haben

  3. Wer so ein Ding gewerblich -also im Taxidienst- fliegen will, braucht dann eine Verkehrspilotenlizenz. Da sind zum Erwerb erst mal deutlich über 2000 Praxis- und Theoriestunden zu belegen, die zunächst einige 10.000 € kosten w(ü)erden. Diese Kosten müssen über die Kunden wieder hereingewirtschaftet werden – von der Anschaffung des Fluggeräts mit seinem Unterhalt haben wir noch gar nicht gesprochen. Die Privatpilotenlizenz verbietet die gewerbliche Nutzung der Lizenz ausdrücklich. Auf die Preisgestaltung für den Flugkast bin ich mal gespannt.

    Dazu kommt, dass es für Kurzstrecken überhaupt keine Luftkoordination gibt und die Einrichtung auch innerhalb von zehn Jahren sicherlich nicht zu installieren sein wird. Schließlich sind wir in Deutschland und hier dauern solche Prozesse viele, viele sinnlose Jahre. Dank zumeist hoffnungsloser politischer Inkompetenz/Ahnungslosigkeit/Interesselosigkeit wird sich das auch kaum beschleunigen lassen – siehe Maut. Überflüssige E-Roller auf die Straßen bzw. bzw. auf die Bürgersteige zu bringen hingegen, klappt mal eben so…

    Never, ever kommt das Flugtaxi. Zumindest nicht nach gegenwärtiger Gesetzeslage.

  4. Hiermit könnte man doch die Lebensmittel ausliefern, die DHL für Amazon nicht mehr fahren will… 😉

  5. Für Interessierte, bei Omega Tau gibt’s einen Podcast mit schönen Interviews mit den Herstellern zum Thema Software, Hardware und Einsatzszenarien beim Volocopter.
    https://omegataupodcast.net/313-volocopter/

    • Danke!
      Genau diesen Link hätte ich sonst geposted 🙂
      Sehr aufschlussreich mit nötigem Detail um die Ansätze dahinter zu verstehen.

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