Huawei MateBook X ausprobiert – schickes Gerät, stolzer Preis

Spätestens seit dem P9 bin ich ja ganz insgeheim ein kleiner Fan der Marke Huawei geworden. Und umso mehr freute es mich, dass ich mir nun auch tatsächlich das nagelneue MateBook X für einige Tage „antun“ durfte und möchte euch an dieser Stelle meine Eindrücke ungeschönt präsentieren. Das 13 Zoll große Gerät wurde mit der 64-Bit Home-Version von Windows 10 bestückt, da mittlerweile so gut wie jeder mehr als ausreichend Informationen hierzu haben sollte, gehe ich auf das OS in meinem Testbericht auch nicht weiter ein.

Grau, schlicht, schön

Das MateBook X wird in drei verschiedenen Farben angeboten – Space Grey, Prestige Gold und Rose Gold. Für meinen Test wurde mir die graufarbene Variante zugesandt, das Ganze in der hierzulande derzeit einzig möglichen Konfiguration mit Core i5-Prozessor (7200U), 8 GB RAM und einer 256 GB großen SSD.

Andere Hardware-Optionen sieht Huawei andernorts natürlich auch vor, so mit Core i7-Prozessor (7200U), 512 GB SSD und optional auch nur 4 GB Arbeitsspeicher. Nichtsdestotrotz finde ich die hierzulande gebotene Zusammenstellung gerade für den Einsatzbereich im Homeoffice oder auch als Business-Gerät mehr als befriedigend.

Doch auch sonst überzeugt das Specsheet des MateBook X an nahezu allen Enden:

Auszug technische Daten HUAWEI MateBook X

Maße und Gewicht: W/T/H – 286 mm / 211 mm / 12,5 mm, 1,05 kg

Farben: Space Grey, Prestige Gold, Rose Gold – in DE ausschließlich in Space Gray erhältlich

Display: 13 Zoll IPS (Corning Gorilla Glas), 2160 x 1440 Pixel, Kontrast 1000:1, 350 nits Helligkeit

CPU: Core i5 – 7th Gen – 7200U / Core i7 – 7th Gen – 7200U // Intel HD Graphics 620

OS: Windows 10 Home 64-bit

Speicher: 256/512 GB SSD, 4/8 GB RAM (LPDDR 3)

Netzwerk: Wi-Fi IEEE 802.11 a/b/g/n/ac, 2.4/5 GHz 2×2 MIMO

Konnektivität: Bluetooth 4.1 (kompatibel mit 3.0 and 2.1 + EDR)

Sensoren: Ambient Light Sensor, Fingerabdrucksensor, Beschleunigungssensor und Elektromagnetischer Sensor

Akku: 41.4 Wh (5449 mAh bei 7.6 V)

Preis: rund 1.400 €

Besonderheiten: lüfterlos gekühlt; zusätzl. Dock für extra Anschlüsse im Lieferumfang enthalten

Das Design – ein Hingucker

Ihr seht schon – nicht nur beim Namen ähnelt das MateBook X dem MacBook von Apple, auch der Preis schlägt in eine ähnliche Kerbe. Betrachtet man dann aber das Gesamtpaket, dann kann man einen aktuellen Gesamtpreis von rund 1.400 € auch einigermaßen verstehen.

Allein das Design des Geräts überzeugt von vorn bis hinten. Nichts knarzt, wackelt oder erweckt auf andere Weise den Anschein, dass hier nur ein simples Gehäuse hingeklatscht wurde. Generell habe ich beim Betrachten immer wieder den bereits erwähnten Eindruck, dass das MateBook X ganz bewusst an Apple-Produkte erinnert.

Besonders gut gefällt mir das 13 Zoll-Display, welches nahezu randlos daher kommt und hervorragende Kontraste und Farben liefert. Doch auch hier tritt ein mittlerweile altbekanntes Problem vieler Displays auf: es spiegelt ausgesprochen stark. Was mich beim Arbeiten im Büro oder anderen Innenräumen mit dezenter Beleuchtung vielleicht nicht so stören mag, sieht ganz anders aus, wenn ich (beispielsweise meine)  die Schreibarbeit nach draußen verlagere.

Fehlt da nicht was?

Dank der vier Gummifüße unter dem Gerät steht dieses auch auf glatten Oberflächen schön fest, sodass ich deutlich mehr Freiraum besitze, was die Wahl des Arbeitsplatzes angeht. Einen Moment lang war ich doch sehr verwundert über die gerade einmal zwei USB Typ-C-Anschlüsse und den einen 3,5 mm-Klinkenanschluss. Standard-USB-Geräte hätten hier arge Schwierigkeiten. Hätten, denn Huawei hat zumindest daran gedacht, ein separates Dock in den Lieferkarton zu legen. Dieser erweitert die Anschlussmöglichkeiten direkt noch um einen weiteren USB Typ-C- sowie einen herkömmlichen USB-A-, einen VGA- und einen HDMI-Anschluss.

Laufzeit und Leistung

Der Akku des MateBook X hielt in meinem Test maximal acht, im Durchschnitt eher sechs bis sieben Stunden. Das stört mich im Homeoffice relativ wenig, denn da kann ich schnell auch mal das kleine mitgelieferte Netzteil anklemmen. Dennoch dürfte der Akku hier meiner Meinung nach wenigstens noch ein bis zwei Stunden mehr durchhalten, wer viel mit der Bahn reist und dabei arbeitet, der weiß was ich meine. Vollständig aufgeladen ist das Gerät hier bereits wieder nach rund zwei Stunden, ein meiner Meinung nach guter Wert.

Ich habe das MateBook X einfach in meine Schreibertätigkeiten integriert. Sprich: zwar wird damit nicht gezockt, dennoch fallen immer wieder einmal rechenintensivere Prozesse an, die das Gerät mit Leichtigkeit gestemmt bekommen hat. Apps öffnen blitzschnell und auch mehrere Programme nebeneinander geöffnet können der Leistung hier noch nichts anhaben. Alles in allem genau das, was ich von einem Notebook für mich persönlich suche – es darf nichts zum Flaschenhals mutieren und generell brauche ich ein ausgesprochen schnell reagierendes Gerät. Hier punktet das MateBook X erneut.

Die Tastatur ist hintergrundbeleuchtet, hat einen recht kurzen Hub und einen angenehm weichen Druckpunkt – lautes Klackern der Tasten muss man hier nicht befürchten.

Das Touchpad des MateBook X ist schön groß und reagiert sehr schnell auf Eingaben und Multitouch-Gesten. Allerdings setze ich das bei einem modernen Gerät (und vor allem in dieser Preisklasse) mittlerweile schon voraus.

Die Besonderheiten

Direkt im Powerbutton befindet sich noch zusätzlich ein Fingerabdrucksensor, der mit Windows Hello kooperiert und für ein schnelles und passwort-freies Anmelden sorgt.

Ebenso angenehm empfinde ich den Umstand, dass das Gerät komplett passiv gekühlt wird und demnach keine wirklichen Arbeitsgeräusche von sich gibt. Das einzige, was ich zwischendurch mal feststellen konnte war, dass mir beim Arbeiten auf dem Schoss gelegentlich schon ein wenig warm auf den Oberschenkeln wurde. Allerdings wurde der Unterboden des MateBook X dabei nie so heiß, dass es unangenehm wurde.

Da das MateBook X ebenfalls mit Dolby Atmos-Technologie ausgestattet worden ist, fällt die Bewertung des Sounds auch entsprechend positiv aus. Auch in höheren Lautstärken sind die Töne durchweg sauber zu unterscheiden, der Bass dürfte gern etwas kräftiger ausfallen – wohlgemerkt, dass es sich hier um ein Notebook handelt und nicht um eine Soundmachine oder eine Hardcore-Daddelkiste.

Fazit

Im Grunde bin ich wirklich angetan vom Produkt. Das MateBook X ist schnell, sieht wirklich edel aus und ist hervorragend verarbeitet. Was mich am Ende trotzdem ein wenig wurmt, ist der Preis. 1.400 € sind schon eine Menge Geld, die sicherlich nicht jedermann freiwillig für ein Notebook ausgeben möchte. Die interne Intel HD 620-Grafikkarte verhindert trotz sonst recht potenter Hardware das Spielen aufwändigerer Games. Huawei hat mit dem Gerät zumindest ein Statement in Richtung Konkurrenz absetzen können, dass man durchaus mithalten kann.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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12 Kommentare

  1. Tolles Gerät! Das Gewicht fehlt noch..
    „Maße und Gewicht: W/T/H – 286 mm / 211 mm / 12,5 mm“

  2. Narf, ich Dussel 😀 1,05 kg gibt Huawei als Gewicht hier an.

  3. Danke für die Vorstellung. Was mich echt verwundert ist der Preis.
    Ich nutze seit 2013 noch immer mein Macbook Pro Retina (13″ mit 8GB RAM und 256 GB SSD). Kam damals ca. 1600 Euro.
    Das Huawei Gerät gleicht optisch einem Macbook aber kostet fast genauso viel wie vor 4 Jahren mein Mac. Gibt es da nicht Geräte auf dem Markt mit der gleichen Leistung für ca. 900 Euro?

  4. Die mag es sicherlich geben, aber vermutlich dann nicht im Aluminium Gehäuse.

  5. Ich bin grade geschäftlich in Shanghai. Habe das Matebook X hier im Elektromarkt um die Ecke in der 8GB Variante mit US Tastaturlayout für ca. 1050 Euro gesehen. Ich frage mich warum das bei uns so viel kostet. Für den Preis ist es gleich nochmal deutlich attraktvier.

  6. Die Akkulaufzeit ist für die Preisklasse auch deutlich (!) zu gering. Das würde ich bei dem Preis nicht akzeptieren.

  7. Akku klingt wirklich wenig, sonst sieht es wirklich nett aus. Warum man aber kein USB 2/3 Port und kein SD Karten Slot mit einbaut frag ich mich, so ist man doch wieder gezwungen einen Adapter mitzuschleppen. Rein von den Abmaßen sollte da ja nichts dagegen sprechen. Ultra Mobile Geräte und dann Adapter mit rum schleppen ist irgendwie blöd.

  8. Wolfgang D. says:

    Danke für den Test. Spiegeldisplay, und zu kleiner Akku, für so einen Preis? Frech.

  9. Finde es viel zu teuer. Wenns was in der Liga sein soll, dann eher Thinkpad X1 Carbon oder sowas, aber 1400 für n Huawei-Notebook…auf keinen Fall.

  10. Huawei spielt doch im Business-Bereich keine Rolle. Und mit so einem Consumer-Gerät kommen sie da auch nicht weiter. Die Gehäusedicke ist vernachlässigbar. Wichtiger sind zum Beispiel: Anschlüsse, so viel es eben geht. Die superdünnen Laptops oder Convertibles sind mal wieder so ein Modegag. Wie Netbooks und Tablets. Geht auch vorbei. Am Ende zählt, was Nutzen bringt. Und da kommt man an einem leistungsfähigen Business-Laptop von Lenovo, HP oder Dell nicht vorbei.

  11. Kleine Berichtigung im Artikel:
    Es gibt keinen i7-7200U. Du meintest wohl den i7-7500U
    Ansonsten schließe ich mich der Meinung zum Akku, den fehlenden Anschlüssen und dem Preis an! So was kann vielleicht Apple bringen, aber ich kenne einige die sich weigern, auf das Gerät ohne Headsetbuchse upzugraden. Wenn jemand von einer Marke abhängig ist, kann man ihn vielleicht das als Innovation verkaufen. Aber eine zusätzliche Strahlenbelastung durch Mikrowellenfrequenzen an beiden Ohren? Na ja vielleicht sterben die Leute eher und tragen damit zu einer kleinen Entspannung am zukünftigen Rentenmarkt mit. Noch dazu, weil es sich ja um Leute mit höheren Renten handelt oder handeln wird.

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