Huawei MateBook 13 angeschaut: Design-Notebook für ca. 1.000 Euro

Huawei hat mit dem Matebook 13 auf dem MWC 2019 ein neues Notebook vorgestellt, das ich mir bereits anschauen konnte. Mit dem recht schnörkellosen Gerät zum Preis ab etwa 1.000 Euro visiert man Office- und Multimedia-Fans an, die auf Verarbeitung und Design wert legen.

Zum Test hat mir Huawei für zwei Wochen das Huawei MateBook 13 in der Variante mit einem Intel Core i7-8565U, 8 GByte RAM und einem SSD mit 512 GByte Speicherplatz zur Verfügung gestellt. Diese Version kostet etwas mehr als die Einstiegs-Variante mit einem Intel Core i5 und wechselt für ca. 1.200 Euro den Besitzer.

Huawei MateBook 13 – Technische Daten

  • Bildschirm: 13 Zoll Diagonale, 2.160 x 1.440 Bildpunkte, Format 3:2, IPS-LCD, 100 % sRGB, Blickwinkel 178°, Kontrast 1.000:1 (statisch), Helligkeit von maximal 300 Nits
  • Prozessor: Intel Core i7-8565U mit vier Kernen und bis zu 4,6 GHz Takt für einzelne Kerne
  • GPU: Intel UHD Graphics 620
  • RAM: 8 GByte LPDDR3-RAM mit 2.133 MHz
  • Speicherplatz: 512 GByte (SSD)
  • Betriebssysten: Windows 10 Home
  • Akku: 3.670 mAh
  • Frontkamera: 0,9 Megapixel, 720p-Video
  • Lautsprecher: Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos
  • Schnittstellen: 2x USB Typ-C (3.1), Wi-Fi 802.11 ac, 3,5-mm-Audi0, Bluetooth 4.2
  • Maße / Gewicht: 286 x 211 x 14,9 mm / 1,3 kg
  • Besonderheiten: Fingerabdruckscanner im Powerbutton, ansteckbarer Hub mit Ports für VGA, HDMI, USB Typ-A und USB Typ-C, zwei integrierte Mikrofone
  • Preis: ca. 1.000 Euro (Intel Core i5) bzw. ca. 1.200 Euro (Intel Core i7)

Zu erwähnen ist, dass der linke Anschluss für USB Typ-C gleichzeitig als Ladeanschluss dient. Er kann aber auch Daten übertragen. Das Pendant an der rechten Seite wiederum ist für Datentransfers gedacht oder auch für DisplayPort-Belange.

Verarbeitung und Ausstattung

Die Verarbeitung des Huawei MateBook 13 ist sehr gelungen und dürfte für viele Interessenten ein ausschlaggebender Punkt sein: Denn wie die technischen Daten und der Preis bereits verraten, so handelt es sich hier nicht um ein Gerät für Anwender, die nur eine einfache Office- und Multimedia-Schleuder suchen. Für Gamer wiederum ist das MateBook 13 aus dem Rennen, da die Grafikleistung mangels dedizierter GPU doch schon sehr bescheiden ausfällt.

Nein, das Matebook 13 ist vielmehr ein Design-Laptop, der mit beispielsweise den Apple MacBook konkurrieren soll. Entsprechend bietet er mit seinem Intel Core i7 durchaus geeignete Leistung, um etwas Bild- und Videobearbeitung zu betreiben – auch wenn sich da mancher sicherlich eher 16 statt 8 GByte Arbeitsspeicher gewünscht hätte. Dürfte beim Preis auch durchaus drin sein.

Sei es drum, die Verarbeitung passt größtenteils: Mir persönlich gefällt etwa tatsächlich mal die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur. Meistens nervt mich jene bei anderen Notebooks sofort, so dass dieses Feature für mich nur in dem Bezug eine Rolle spielt, dass ich stets nach Wegen suche es schnellstmöglich auszuknipsen. Die dezente Beleuchtung beim Huawei MateBook 13 weist ein angenehmes Timing auf, sie geht also recht schnell an aber auch wieder aus. Zudem leuchtet sie in beiden Stufen angenehm subtil. Mir sind viele andere Pendants da zu grell gehalten, was nicht so ganz dem Sinn entspricht: Im Dunkeln Tasten angenehm auffindbar zu machen.

Das 3:2-Format des Notebooks wirkt anfangs etwas ungewöhnlich, wenn man 16:9-Modelle gewöhnt ist, erweist sich aber gerade für die Arbeit mit Office-Dokumenten als praktisch. Die Webcam ist übrigens über dem Bildschirm angebracht, kommt mit 0,9 Megapixeln aber nicht so weit. Im Übrigen liegt dem Notebook auch ein kleines Dock bei, welches an einen der USB-C-Anschlüsse gesteckt wird. Er hält dann Ports für VGA, HDMI, USB Typ-A und USB Typ-C bereit.

Das Huawei Matebook 13 setzt auf ein dünnes Gehäuse aus Aluminium, das sich haptisch sehr hochwertig anfühlt und auch schick aussieht. Wermutstropfen: Während Gehäuse und Touchpad gegen Fingerabdrücke mit ihrer matten Metalloberfläche gut gerüstet sind, sieht man auf dem Hochglanz-Screen sofort jeden Fussel. Gilt leider auch für den kleinen Zusatz-Hub der schon Sekunden nach dem Auspacken die ersten Flusen nur so magisch anzieht.

Display und Benchmarks

Das Huawei MateBook 13 setzt auf den erwähnten Bildschirm im Format 3:2 mit einer Auflösung von 2.160 x 1.440 Bildpunkten, einem IPS-Panel, 100 % Abdeckung des sRGB-Farbraumes, Blickwinkeln von 178°, einem statischen Kontrast von 1.000:1 und einer maximalen Helligkeit von 300 Nits. Bei direktem Sonnenlicht wird es dennoch schwer das Display zu erkennen, wie ich auf einem Exkurs in den Kieler Schrevenpark am Sonntag feststellen musste. Dafür ist der Bildeindruck ansonsten aber erstklassig: Speziell die sehr kräftigen Farben machen ordentlich etwas her und die hundertprozentige Abdeckung des sRGB-Fabraumes dürfte Fotografen erfreuen. Auch die Ausleuchtung erschien mir sehr gleichmäßig, was aber durchaus mit der Serienstreuung von Modell zu Modell leicht variieren könnte.

Ich selbst betreibe manchmal ein wenig Videobarbeitung über Magix Vegas Pro in der Version 14, welche es mal in einem Humble Bundle günstig gab. Leider hat sich Huawei in diesem Bezug selbst ins Knie geschossen, denn die 8 GByte RAM sind hier ein Hindernis. Mit dem doppelten Arbeitsspeicher könnte das Huawei MateBook 13 sicherlich auch für das Video-Editing eine größere Rolle spielen – da ist aber mehr RAM Pflicht.

Ansonsten läuft das System übrigens traumhaft flott und mir hat das Arbeiten in WordPress, mit Affinity Photo oder auch in LibreOffice immer Spaß gemacht. Der Wechsel zwischen den Programmen geht butterweich vonstatten und alles läuft so, wie man es von einem Notebook dieser Preisklasse auch erwarten sollte. Schade ist, dass Huawei für den deutschen Markt auf sowohl den Touchscreen als auch die dedizierte Grafiklösung von Nvidia verzichtet – beides ist in anderen Regionen verfügbar.

Benchmark-Ergebnisse? In 3DMark sind im Test „Time Spy“ 470 Punkte drin – keine Punktzahl, für die man sich rühmen dürfte. Unerwartet kommt das aber natürlich nicht, denn 3DMark misst eben in erster Linie die Grafikleistung. Und da kann beim MateBook 13 nicht viel rumkommen, da nur die integrierte GPU des Intel Core i7-8565U, also die Intel UHD Graphics 620, ran darf.

In PCMark, wo es eher um die allgemeine Systemleistung bei Produktivitätsanwendungen geht, sind 4.081 Punkte drin, also hier schon eher ein deutlich überdurchschnittlicher Wert, den man angesichts des potenten Chips aber auch erwarten sollte.

Akkulaufzeit und weitere Anmerkungen

Die Tastatur des Huawei MateBook 13 ist mir persönlich zu schmal, um daran entspannt zu tippen – ich bin da aber generell anspruchsvoll und kann generell schlecht an Notebooks schnell Artikel schreiben. Ich benötige da immer ein Full-Size-Keyboard wie an einem Desktop-Rechner. Daher schließe ich, wann immer es mir möglich ist, eine externe Tastatur an. Die Druckpunkte stimmen aber und die Tasten des Huawei MateBook 13 sind recht breit gehalten, also an sich für die Größe des Laptops absolut in Ordnung.

Das Precision-Touchpad taugt ebenfalls etwas – der untere Bereich lässt sich leichter für Klicks eindrücken, ein beherztes Tippen hat aber natürlich auch diesen Effekt. Weniger begeistert bin ich wiederum von der Hitzeentwicklung gewesen, was auch an der relativ hohen Leistung (durch den Intel Core i7) bei gleichzeitig kleinen Maßen des Gehäuses liegen kann. Verwendet man das Notebook eine Weile und bringt es z. B. bei einfachen 3D-Spielen ins Schwitzen, dann nimmt man die Abwärme an der Unterseite wahr. Zudem fangen die Lüfter dann durchaus hörbar an zu rotieren. Ich empfand das Geräusch nicht also so laut, dass es mich genervt hätte – wahrnehmbar ist es jedoch.

Huawei selbst stellt offiziell für das MateBook 13 bei der 1080p-Wiedergabe Laufzeiten von ca. 9 bis 10 Stunden in Aussicht. Während ich mit dem Notebook hantiert habe, kam ich in der Regel auf Laufzeiten von um die acht Stunden, was bereits sehr, sehr ordentlich ist. Außerdem lässt sich der Akku via USB Typ-C ziemlich fix aufladen und man erhält für etwa zweieinhalb Stunden bereits innerhalb von 15 Minuten eine Aufladung.

Bloatware spart sich Huawei übrigens erfreulicherweise fast gänzlich: Die Chinesen haben nur als eigene App den Huawei PC Manager hinzu gefügt, der Treiber-Updates vornehmen kann und nach Hardware-Problemen suchen darf. Okay, dieses Tool benötigt man meiner Ansicht nach eigentlich nicht, es frisst aber auch nicht unverhältnismäßig Ressourcen und geht damit als in Ordnung durch.

Den Fingerabdruckscanner des Huawei Mate 13 habe ich übrigens gerne zum Entsperren genutzt. Er arbeitet schnell und fehlerfrei, so wie man es beispielsweise auch von Smartphones gewohnt ist. Dabei lässt sich das System nicht nur fix entsperren, sondern auch pfeilschnell starten, dank des verbauten SSDs. Wer allerdings abwägt von einem Apple MacBook zu wechseln, der sei abschließend etwas gewarnt: Thunderbolt 3 bietet das Huawei MateBook 13 nämlich nicht!

Ein erstes Fazit:

Das Huawei MateBook 13 macht sowohl optisch als auch haptisch ordentlich etwas her. Auch die Systemleistung hat mich überzeugt, auch wenn es ein großer Fehler ist, dass Huawei hier nur 8 statt 16 GByte RAM integriert hat. Dadurch fällt es etwas schwerer das Notebook rundum zu empfehlen. Zumal in Deutschland leider auch keine Versionen mit Touchscreen oder Nvidia-GPU zu haben sind.

Dafür überzeugt der erstklassige Bildschirm im Format 3:2 genau so wie die Top-Verarbeitung. Vermissen werden vor allem ehemalige Apple-Kunden, die eventuell mit Windows liebäugeln, soll es ja auch geben, Thunderbolt 3. Gut gefallen haben mit persönlich dafür die dezente Tastatur-Beleuchtung und auch der Fingerabdruckscanner. Außerdem sind die Akkulaufzeiten ebenfalls mehr als ausreichend. Dank SSD startet Windows zudem pfeilschnell. Dass Huawei auf Bloatware verzichtet, ist ein weiterer Pluspunkt.

Abzüge in der B-Note gibt es für die wahrnehmbare Abwärme und die nicht unbedingt leisen Lüfter. Und auch wenn die Lautsprecher für Dolby Atmos zertifiziert sind: Wie bei den meisten anderen Notebooks gilt, dass sie nur eine Notlösung sind, wenn man keine anderen Optionen zur Verfügung hat.

Wer übrigens viele Videos am Huawei MateBook 13 schauen will, wird wegen des 3:2-Formats mit dicken Balken leben müssen. Insgesamt handelt es sich hier aber um ein wirklich schickes Arbeits-Notebook, das sich im Design ganz vorne platziert und zurecht den ein oder anderen Käufer locken sollte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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8 Kommentare

  1. Die kleine Version hat übrigens keine 512GB PCIe-SSD, sondern nur 256GB. Die lässt sich übrigens relativ einfach austauschen. Der knappe RAM hingegen ist definitiv nicht erweiterbar, da verlötet.

  2. Wer sich auch für das MateBook 13 und vielleicht noch im Vergleich zu dem MateBook D 14 interessiert kann sich meinen ersten Eindruck mal durchlesen inkl. ein paar Fotos im Vergleich zwischen dem Matebook 13, Matebook 14 und Surface Pro:

    https://www.computerbase.de/forum/threads/erster-eindruck-zum-matebook-13-matebook-d-und-vergleich-mit-surface-pro.1858718

    Ich hätte das Matebook 13 behalten, ist wirklich ein schönes Gerät. Aber die Qualitätsmängel, bei mir hat das Scharnier vom Display „Knatsch“ Geräusche von sich gegeben die einen in den Wahnsinn treiben, hat dazu geführt, dass ich das Gerät leider zurückschicken werde.

  3. also ist ein MacBookPro auch ein Design Laptop ?
    Beim staatlichen ChinaBook fehlt eigentlich nur noch die Touchbar

  4. Ein (nahezu) spiegelfreier Bildschirm ist so angenehm.
    Warum nur wird das eigentlich so selten verbaut? Gibt es dafür triftige Gründe?

    • KeyserSoze says:

      … die Farben wirken bei den verspiegelten Bildschirmen kräftiger/knackiger.
      Ich mag dieses verspiegelte absolut nicht, ist für mich ein Ausschluss Kriterium
      bei einem Laptop kauf.

    • Ja, die Farben wirken auf verspiegelten Displays lebendiger/knackiger. Stört mich bei einem Laptop aber auch, spätestens wenn ich im Sommer mal im Garten damit arbeiten will :).

  5. Ist irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch. 8Gb und Windows Home gehen im professionellen Bereich gar nicht, der Normale Heimanwender finden für 2/3 des Preises oder weniger Surf- und Office Bretter. Das sieht so ein bisschen nach „wir machen Apple Konkurrenz“ ohne das bis zu Ende zu denken.

  6. Danke für den Test, habe das MateBook 13 seit gestern auf der Arbeit im Einsatz und bin bisher positiv überrascht was die die Leistung, schnelligkeit und die vor allem die Lüfter angeht.
    Eine Frage hätte ich. Kennt Jemand einen ordentlichen USB-C Hub, den man wie bei den Macbooks „andocken“ kann und nicht mit Kabel? Danke.

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