Huawei dürfte das 5G-Netz in Deutschland ausrüsten, Regierung plant Sicherheitskatalog

Die Bedenken diverser Politiker und Länder gegen Huawei haben in den vergangenen Wochen die Nachrichten mitbestimmt. Viele Behauptungen, keine Beweise – immer drehte sich das Thema rund um Spionage, bis hin zu angeblich vorhandenen Kill Switches, mit denen „der Chinese“ unsere Mobilfunk-Infrastruktur lahmlegen kann.

Nun, so heißt es, soll man in Deutschland beim 5G-Ausbau nicht pauschal auf Huawei verzichten. Darauf haben sich nach Informationen des Handelsblatts aus Regierungskreisen Kanzleramtschef Helge Braun und die Ministerien für Äußeres, Inneres, Wirtschaft, Finanzen und Infrastruktur verständigt. Es soll einen Sicherheitskatalog geben, der derzeit von der Bundesnetzagentur finalisiert wird.

Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wird ein Zertifizierungs- und Lizenzsystem für Produkte auflegen, mit denen das auf das bestehende Mobilfunknetz aufbauende 5G-Netz ausgerüstet werden darf. Diese Bestimmungen betreffen dann natürlich alle Unternehmen, auch Huawei.

Letzten Endes ist „Huawei“ auch nur ein Name in einem Spiel. Denn es ist doch so: Ohne chinesische Technik wird es schwer. Was stehen muss, das sind IT-Sicherheitsstandards in unserer Welt. Und da scheint man sich in manchen Ländern wohl bisher wenig Gedanken zu machen. Ich behaupte, dass wir von diesem Thema noch sehr viel hören.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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10 Kommentare

  1. So ein TamTam um nix bei 4G oder 3G hat sich auch keiner Geanken gemacht.. Warum jetzt auf einmal?

    • Ich denke, es ist unbestreitbar, dass China sich seit der Einführung von 3G und 4G durchaus verändert hat und das leider nicht ausschließlich zum Guten.
      Allerdings halte ich die Hysterie um Huawei trotzdem für überzogen. Wenn weder die Netzbetreiber, noch sämtliche Geheimdienste oder anderweitig mit der Sicherheit betraute Firmen/Behörden irgendwelche handfesten Anhaltspunkte für die Anschuldigungen finden, dann würde ich davon ausgehen, dass es die auch nicht gibt. Und wenn doch, haben sie es vielleicht auch einfach verdient.
      Eine sorgfältige Überprüfung aller Komponenten finde ich dennoch sinnvoll, sowohl bei Huawei, als auch bei den anderen Lieferanten wie Ericsson oder Motorola.

  2. Sven Zimmermann says:

    Die brauchten wieder mal etwas mit dem Sie langfristig Ihre eigene Unfähigkeit verschleiern können

  3. Dominik Hübner says:

    Gut, dass Sie Huawei nicht von vorneherein ausgeschlossen wird, nur weil Trump und Konsorten behaupten, dass Huawei spioniert, ohne zumindest Beweise vorzulegen……

  4. Wilhelm Onken says:

    Also gerade Trump sollte mal in den eigenen Garten schauen (NSA). Aber es dreht sich hier nur um wirtschaftliche Interessen…

    • Ganz genau. Es geht hier nicht primär um Spionage sondern darum, dass die USA den Chinesen technologisch immer weniger entgegen zu setzen haben.

      Die Sache ist also eher dem „Handelskrieg“ als Spionage-Sorgen geschuldet.

      Bin aber erleichtert, dass die BR scheinbar wenigstens auf diesen Unsinn nicht aufzuspringen scheint.

      • Trump ist halt nur ein popeliger Kaufmann. Deswegen geht es bei ihm immer nur um Handel, Handelsbeziehungen usw.
        Wie ein Chef einer Klobrillen-Firma kappt er Verträge mit „Lieferanten“ um sich neue Angebote einzuholen bzw. sich umzuschauen. Das er auf einer viel größeren, politischen Bühne spielt – mit ggf. schwerwiegenden Konsequenzen – scheint er noch nicht realisiert zu haben. Sonste hätte er (ehemaligen) Verbündeten nicht schon so oft die Tür vor der Nase zugeschlagen.

        Zum Topic
        Natürlich „spioniert“ Huawei. JEDER Konzern, der diagnosefähige Hardware auf den Markt schmeißt, sammelt Daten zur Nutzung. Da kann man noch so oft im Windoof-Einstellungsmenü das Häkchen entfernen. Und Huawei wird auch sicher softwareseitig ein Hintertürchen haben um „notfalls“ auf das System zugreifen zu können.
        ABER: Wer macht das nicht? Letztendlich hat man den Chinesen den Markt überlassen. Ein deutsches (am besten Staatseigenes ) Unternehmen, dass entsprechende Hardware produziert, gibt es nicht.

        • Genauso isses! Deswegen muss jeder für sich die Frage beantworten, wem vertraue ich mehr? Dem Ami oder dem Chinese? Der Deutsche hat hier nichts zu bieten, ob man ihm mehr vertrauen könnte?… Eher schon, denn der wäre zumindest an EU-DSVGO gebunden…

  5. Ich finde das alles sehr, sehr gut! Denn es wird am Ende alle Hersteller treffen, nicht nur Huawei. Wobei Huawei der lachende Sieger ist, weil sie schon seit langem die jetzt geforderte Transparenz bieten und jetzt eigentlich nichts tun müssen, außer zuschauen wie die Konkurrenz abkotzt und mit etwas Glück nicht rechtzeitig fertig wird, so dass das Kuchenstück für Huawei noch größer wird.
    Klassisches Trump-Eigentor.

    • Dass die Konkurrenz abkotzt, weil sie nicht rechtzeitig fertig wird, das halte ich für unwahrscheinlich.
      Aber die Überprüfung aller Herstellung ist natürlich sehr begrüßenswert.
      Wobei, Hintertürchen in der 5G Infrastruktur brauchen zumindest die USA (und 5 Eyes) nicht, die haben ja schließlich ganz offiziell Zugriff auf unsere Internetknoten.

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