Huawei: Deutsche Behörden sind nicht überzeugt von Vorwürfen der USA

Huawei und das Handelsembargo durch die USA – ein Thema, wie es langatmiger kaum sein könnte und irgendwie hat nun auch mittlerweile so gut wie jedes Land etwas zum Unternehmen und dem ihm entgegengebrachten Vertrauen geäußert. Aus den USA gab es ja erst kürzlich wieder neue Spionagevorwürfe, die Huawei aber vehement bestreitet und sich verteidigt. Nun gibt es zu den jüngsten Vorwürfen auch Stimmen aus den deutschen Sicherheitsbehörden. Es gebe schlichtweg keine Beweise dafür, dass an den Behauptungen wirklich etwas dran wäre.

So handle es sich bei der Schnittstelle, die laut den Vorwürfen zur Spionage von Huawei missbraucht würde, um eine Vorrichtung zur Überwachung von Kommunikation und sei in dieser Form in nahezu allen Netzen vorzufinden. Hersteller bauen dadurch eine Hintertür für Strafverfolgungsbehörden ein, damit diese nach richterlicher Anordnung erlaubte Überwachungsmaßnahmen durchführen können. Die Telekom erklärt hierzu, dass ein unbemerkter Datenabgriff absolut unmöglich sein soll, zudem laufe die Steuerung des Zugangs eh über ein getrenntes Netz ab, in welchem jeder einzelne Zugriff protokolliert und überprüft werde. Die Technik in den jeweiligen Zentren stammen außerdem komplett aus Deutschland. Ob Huawei am Ende wirklich am 5G-Ausbau hierzulande beteiligt werden soll, darüber sei sich die Bundesregierung weiterhin noch nicht einig. Zusätzliche Sicherheitsregeln gegen Spionage und entsprechend hohe Strafen bei Nichteinhaltung dieser seien ein Teil der Überlegungen, wie man zukünftig vorgehen möchte.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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5 Kommentare

  1. Man sollte das Thema Huawei als das bezeichnen, was ist: Teil eines Handelskrieges. Die Vorwürfe erinnern an die Massenvernichtungswaffen im Irak, wo dir USA auch „Beweise“ hatten, die sie nicht offenlegen durften und später kleinlaut zugaben, daß dies nicht stimmte.

    • Eben, zumal sie derart offensichtlich und plump agieren, dass es wirklich jedem klar sein sollte, dass die USA natürlich keine Beweise für ihre Behauptungen haben und es schlicht und ergreifend um wirtschaftliche Interessen der USA geht.

      Nicht mehr, und nicht weniger.

  2. …und den Krieg gegen Huawei haben die Amis bereits gewonnen. Aus den internas eines Provider: schon jetzt ist es schwierig an Ersatzteile für Netzkompetenten der Firma Huawei zu kommen, da die USA alles blockieren. Konsequenz: Huawei wird aktuell nicht mehr eingekauft. Das Risiko ist einfach zu hoch.

    Das mag bei 5G eventuell anders sein, da dort die Rahmenbedingungen von Anfang an klar sind.

  3. sag nur: Edward Snowden

    Glaub das Thema USA und deren Bullshit kann dann abgehackt werde, nervt nur noch. Wenden wir uns doch dem hiesigen G-Diensten zu…
    Oder ganz Plump den gläsernen Bürger dank unserer achso sorgvollen Politikern der letzen Jahrzehnte. SPD+CDU/CSU sind damit quasi unwählbar geworden und schaffen sich hoffentlich schnellstens selbst ab. Man kann nur hoffen das dabei die Witzpartei nicht an die Macht kommt, das ist wohl das einzige was diese beiden noch im Sattel hält.

  4. Hans-Dieter says:

    Ich weiß ja nicht wie in den USA Funknetze gebastelt werden, aber zumindest in Deutschland (und der EU) stellt keine Provider einen Funkmast hin und klemmt diesen direkt ans das öffentliche Internet.
    Jeder Provider nutz dazu erst einmal einen geschlossens Netzwerk, ganz leicht an den IP Adressen zu erkennen, welche man auf seinem Smartphone zugeteilt bekommt, das sind nur ! Adressen aus den Bereichen die im Internet nicht geroutet werden (10.x.x.x).
    Die Anbindung an das Internet erfolgt dann über Firewalls an denen nur das zugelassen wird, was der Provider bestimmt. Das Netzwerk zum Management und das für die Abhörschnittstelle sind dann nochmals zwei separat Netze, die wiederum keinen Verbindung ins Internet haben, an keiner Stelle. Und bei allen anderen Telekommunikationsnetzten (Voice/DSL/Kabel) wird es fast genau so gehandhabt (dort bekommt das Kundengerät dann eine öffentliche IP).

    Wenn aber „Donald Dump and his Central Idiocy Agency“ Beweise haben, dann haben sie diese natürlich und morgen kommt Jesus Christus schnell vorbei und segnet die Beweise noch schnell, bevor Donald schaut wie weit die Mauer von den Mexikaner schon gebaut worden ist.

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